CAR-T Zelltherapie ermöglicht individuelle Behandlung
Grundpfeiler der Behandlung eines follikulären Lymphoms ist die Immun-Chemotherapie, bei der die konventionelle Chemotherapie mit einem monoklonalen Antikörper kombiniert wird. Chimäre Antigenrezeptor-T-Zellen (CAR-T-Zellen) stellen eine neuartige zelluläre Form der Immuntherapie in der
Behandlung von Tumorerkrankungen dar. Bei der CAR-T Zelltherapie handelt es sich um eine individualisierte Behandlung, bei welcher aus dem Blut der einzelnen Patient:innen T-Lymphozyten gewonnen werden. Diese Zellen werden gentechnisch so verändert, dass sie sich gegen spezifische Moleküle auf der Oberfläche von Tumorzellen richten und diese zerstören.
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Follikuläres Lymphom: Neue S3-Leitlinie
Erschienen am 02.07.2020 • In der neuen S3-Leitlinie zum follikulären Lymphom werden die individuellen Bedürfnisse der Patienten in den Fokus gerückt – Lesen Sie mehr auf www.journalonko.de!
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Tisagenlecleucel: CAR-T Zellprodukt der ersten Stunde
Das Medikament Tisagenlecleucel ist eines der ersten CAR-T Zellprodukte, das gegen das CD19 Antigen auf malignen Lymphomen gerichtet ist und im Jahr 2018 zur Behandlung des fortgeschrittenen hochmalignen Lymphoms zugelassen wurde. Eine internationale Studie mit Beteiligung der Ulmer Universitätsmedizin untersuchte jetzt Tisagenlecleucel bei 98 Patient:innen mit follikulärem Lymphom. Die Studie zeigte eine erstaunliche Wirksamkeit, mit einem Gesamtansprechen von 86% bei weit fortgeschrittener Erkrankung. Hauptnebenwirkung der CAR-T Zelltherapie ist das Zytokin-Freisetzungssyndrom, eine systemische Entzündungsreaktion, die bei etwa der Hälfte der Patient:innen auftrat, aber gut behandelt werden konnte.
Die Ergebnisse der Studie wurden in der aktuellen Ausgabe von Nature Medicine veröffentlicht.