Aktuelle Aspekte in der Therapie des kleinzelligen Lungenkarzinoms
Alexander Schmittel, Charité Campus Benjamin Franklin, Medizinische Klinik III (Hämatologie, Onkologie und Transfusionsmedizin), Berlin; Martin Reck, Zentrum für Pneumologie und Thoraxchirurgie, Onkologischer Schwerpunkt, Krankenhaus Großhansdorf.
15. Dezember 2006
Die Therapie des kleinzelligen Lungenkarzinoms richtet sich am Tumorstadium aus. Im Stadium „limited disease“ (I-IIIb nach UICC) gilt das Regime aus Cisplatin plus Etoposid als Standardchemotherapie in Kombination mit einer Thoraxbestrahlung. Chemotherapie und Strahlentherapie sollten möglichst parallel als kombinierte Radiochemotherapie durchgeführt werden. Nach Erreichen einer kompletten Remission ist zusätzlich die prophylaktische Schädelbestrahlung indiziert. Im Stadium „extensive disease“ (IV nach UICC) stellt die systemische Chemotherapie die Standardtherapie dar. Hier stehen zahlreiche Chemotherapieprotokolle mit etwa gleicher Effektivität zur Verfügung. Hierzu zählen Cis- oder Carboplatin-haltige Kombinationen mit Etoposid sowie die Kombination aus Adriamycin, Cyclophosphamid und Vincristin (ACO). Neuere Substanzen wie z.B. die Topoisomerase-I-Inhibitoren Topotecan und Irinotecan befinden sich in der klinischen Prüfung. Zum jetzigen Zeitpunkt kann der Stellenwert dieser Substanzen in der Primärtherapie noch nicht abschließend beurteilt werden. Trotz hoher Ansprechraten in der Primärtherapie treten die meisten Rezidive innerhalb des ersten Jahres nach Abschluss der Primärtherapie auf. Rezidive sind weniger chemotherapiesensibel und prognostisch ungünstig. Für eine Zweitlinienchemotherapie mit Topotecan konnte ein Überlebensvorteil im Vergleich zur alleinigen Supportivtherapie gezeigt werden. Topotecan und die Kombination aus Adriamycin, Cyclophosphamid und Vincristin sind in der Zweitlinienbehandlung gleich effektiv.
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