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Darmkrebsmonat März: Früherkennung ab dem 35. Lebensjahr

Darmkrebsmonat März: Früherkennung ab dem 35. Lebensjahr
© T Mdlungu/peopleimages.com – stock.adobe.com
Der Monat März steht im Zeichen der Darmkrebsvorsorge. Denn Darmkrebs führt eine traurige Statistik an: Er zählt mit jährlich rund 61.000 Neuerkrankungen zu den häufigsten Krebsdiagnosen in Deutschland. Dennoch eine gute Nachricht: Früh erkannt ist Darmkrebs in den meisten Fällen heilbar. Die Teilnahme an Vorsorgeangeboten der Krankenkassen spielt dabei eine besonders entscheidende Rolle. Der Arzt Dr. med. Gerd Herold informiert im Interview über die Bedeutung der Darmkrebsvorsorge.
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Welche Rolle spielt der persönliche Lebensstil bei der Vorbeugung von Darmkrebs?

Dr. Herold: „Den Einfluss der eigenen Lebensweise sollte niemand unterschätzen: Wie bei vielen anderen Erkrankungen auch, kann ein gesunder oder ungesunder Lebensstil das Entstehungsrisiko von allen Krebsformen reduzieren, aber eben auch begünstigen. Zu den wichtigsten Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit an Darmkrebs zu erkranken deutlich erhöhen, zählen vor allem:
 
  • Ernährung, insbesondere häufiger Konsum von rotem Fleisch (z.B. Rind und Schwein)
  • Rauchen
  • Regelmäßiger Alkoholkonsum, bereits ab einem Glas Wein täglich
  • Bewegungsmangel
  • Übergewicht
Auch eine familiäre Vorbelastung kann die persönliche Erkrankungsgefahr steigern, insbesondere dann, wenn Darmkrebs bei den Eltern, Geschwistern oder Großeltern bekannt war oder ist. Betroffene sollten sich dazu unbedingt auch in jungen Jahren ärztlich beraten lassen, z.B. in der Hausarztpraxis.“
 
 

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Ein gesunder Lebensstil schützt also vor Darmkrebs?

Dr. Herold: „Ja und nein. Als Arzt bin ich natürlich immer Befürworter eines gesunden Lebensstils. Denn ein achtsamer Umgang mit dem eigenen Körper und gesunde Gewohnheiten, wie z.B. eine ausgewogene Ernährung, Bewegung, Reduktion von Stress und Übergewicht, tragen maßgeblich dazu bei, auch das persönliche Krebsrisiko zu senken. Und doch ist selbst der „gesündeste Lebensstil“ leider kein 100-prozentiger Anti-Krebs-Garant, da z.B. auch nicht beeinflussbare Faktoren eine Rolle spielen. Deswegen sollte die Krebs-Früherkennung einfach unbedingt immer dazugehören. Wie bei jeder Tumorerkrankung gilt auch bei Darmkrebs: Je früher er entdeckt wird, desto erfolgsversprechender sind die Heilungschancen. Früherkennung kann Leben retten!“

Welche Möglichkeiten gibt es zur Darmkrebs-Früherkennung? 

Dr. Herold: „Wer keine familiäre Vorbelastung hat, startet in der Regel ab dem 50. Lebensjahr und wird von der Krankenkasse zum gesetzlichen Darmkrebs-Früherkennungsprogramm eingeladen. Die Teilnahme an den Untersuchungen – Stuhltest bzw. Darmspiegelung – ist kostenlos und nimmt lediglich wertvoll investierte Zeit in Anspruch:
 
  • Ab 50 können Frauen und Männer einmal im Jahr, ab 55 dann alle 2 Jahre, eine Stuhlprobe auf nicht sichtbares Blut testen lassen. Blutspuren bedeuten nicht immer gleich Krebs und können völlig harmlose Ursachen haben. Sie können allerdings einen wichtigen Hinweis auf Darmtumoren liefern, dem mit weiteren Untersuchungen nachgegangen werden sollte. 
  • Da Männer ein höheres Darmkrebsrisiko als Frauen haben, können sie ab dem 50. Lebensjahr 2 Darmspiegelungen im Abstand von 10 Jahren durchführen lassen. Für Frauen steht dieses Angebot ab 55 zur Verfügung. Eine Darmspiegelung muss niemandem unangenehm sein und tut dank der weichen Schläuche übrigens nur in seltenen Fällen weh. Sie ist zudem zuverlässiger als ein Stuhltest, u. a., weil mögliche Krebsvorstufen sofort entdeckt und entfernt werden können.“
 
 

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© Piotr Marcinski - stock.adobe.com

Darmkrebs tritt auch unter 50 Jahren immer häufiger auf: Können sich auch jüngere Menschen auf Darmkrebs untersuchen lassen?

Dr. Herold: „Ein gesetzlich geregeltes Darmkrebs-Früherkennungsprogramm vor dem 50. Lebensjahr gibt es bei Nicht-Risiko-Personen nicht. Bei Risiko-Personen wird in Abhängigkeit vom persönlichen Risiko ein früheres Screening empfohlen. Dennoch bieten einige Krankenkassen ihren Versicherten bereits ab dem 35. Lebensjahr die Möglichkeit, mittels iFOBT-Test, also einer Stuhluntersuchung, an der Früherkennung teilzunehmen. Das kann für alle sinnvoll sein, die früher Sicherheit haben wollen.“

Pronova BKK


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