Vorhersage des Therapieerfolgs bisher nur ungenau möglich
Brustkrebs gehört weltweit zu den häufigsten Tumorerkrankungen. 1 von 8 Frauen erkrankt im Laufe ihres Lebens daran. Auch wenn sich der Erfolg der Behandlung in den letzten Jahrzehnten verbessert hat, stirbt immer noch 1 von 39 Frauen an Brustkrebs. Damit ist Brustkrebs die zweithäufigste Todesursache bei den Tumorerkrankungen der Frau, nur Lungenkrebs ist noch häufiger. Oft wird Brustkrebs mit einer sogenannten neoadjuvanten Chemotherapie behandelt. Diese dient dazu, zunächst die Größe eines lokal fortgeschrittenen Tumors zu verkleinern, damit dieser besser operiert werden kann. Die Chance auf Heilung hängt ganz entscheidend davon ab, wie gut die Patientinnen auf die neoadjuvante Therapie ansprechen. Mit bisherigen Methoden war die Vorhersage des Therapieerfolgs nur ungenau möglich.
Neuer Test kann Therapieerfolg voraussagen
In Zusammenarbeit mit der Universitätsfrauenklinik Mainz und der Fakultät Statistik der TU Dortmund ist es einem IfADo-Forschungsteam im Fachbereich Toxikologie gelungen, einen Vorhersagetest zu entwickeln, mit dem die Antwort der Therapie (neoadjuvante Chemotherapie) vorhergesagt werden kann. Bei den Untersuchungen wurde mit Biopsiegewebe gearbeitet, das bei Brustkrebs routinemäßig entnommen wird, sodass bei dem Verfahren alle im Tumorgewebe gebildeten Gene einbezogen werden. Der Vorhersagetest wurde an 114 Patientinnen entwickelt und dann an 619 unabhängigen Patientinnen validiert. Die Methode wurde kürzlich in der Fachzeitschrift Clinical Cancer Research veröffentlicht.
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Der negative Vorhersagewert des Tests beträgt 0.986. Das bedeutet, dass es bei mindestens 98 von 100 Frauen mit negativem Testergebnis später auch wirklich dazu kommt, dass der Tumor schlecht auf die Therapie anspricht. Eine solche Vorhersage ist von Bedeutung, wenn neue Medikamente entwickelt werden. Wenn es möglich ist, das Versagen einer
bestimmten Therapieart vorherzusagen, können bei einzelnen Patientinnen Alternativen in Erwähnung gezogen werden.