Therapeutisches Gas erhöht Effektivität von Chemotherapie und Strahlenbehandlung im Tiermodell
Onkologe James Byrne und Materialwissenschaftlerin Jianling Bi nutzen als therapeutisches Gas Sauerstoff. An Mäusen konnten die beiden bereits nachweisen, dass sich dadurch die Wirksamkeit von Standard-Chemotherapie und Strahlenbehandlungen bei Prostatakrebs und anderen Sarkomen verbesserte. „Wir wissen seit Langem, dass ein Tumor besser auf Strahlung, bestimmte Chemotherapien und möglicherweise sogar auf Immuntherapien anspricht, wenn man in dessen Innerem die Sauerstoffmenge erhöht“, sagt Byrne. Die Herausforderung habe darin bestanden, eine effektive Dosis Sauerstoff auf sichere und kontrollierte Weise zu verabreichen.
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Therapeutisches Gas bei Tumoren besteht aus Gas, Schaumbildner und Verdickungsmittel
„Diese Materialien bestehen aus lediglich 2 Zutaten: Gas, Schaumbildner und Verdickungsmittel. Wir verwenden mehrere einzigartige, maßgeschneiderte Drucksysteme, um hohe Gaskonzentrationen in kleine Volumina dieser biokompatiblen Materialien einzubauen, die in Gewebe injiziert oder implantiert werden können und eine längere, kontrollierte Freisetzung des Gases ermöglichen“, so Byrne.
Materialwissenschaft und Tumorforschung entwickeln therapeutsiches Gas
Die Schäume werden mit modifizierten Sahnesiphons hergestellt, die der Barista einsetzt, um Sahnehäubchen auf Kaffee zu zaubern. Darin ist jedoch kein CO2, das flüssige Sahne in Schaum verwandelt oder im Mund prickelt wie bei Pop-Rocks-Bonbons, sondern eben Sauerstoff oder ein anderes therapeutisches Gas. „Der Aspekt, der mich besonders begeistert hat, ist die Kombination von krebsbiologischen Prinzipien mit Materialwissenschaften, um etwas zu schaffen, das wirklich wirkungsvoll ist“, ergänzt Bi.