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Medizin

Krebs und Typ-2-Diabetes: Ursachen und Risikofaktoren

Krebs und Typ-2-Diabetes: Ursachen und Risikofaktoren
© abidika - stock.adobe.com
Rund 500.000 Menschen erkranken in Deutschland jährlich an Krebs. 8,5 Millionen Bundesbürger:innen sind an Diabetes erkrankt, die meisten von ihnen an Diabetes Typ 2. Außerdem haben die Hälfte aller Frauen und zwei Drittel der Männer hierzulande Übergewicht. Neben Herz-Kreislauf-Komplikationen sind zunehmend auch Krebserkrankungen eine Spätfolge von Diabetes oder Übergewicht. Karzinome sind mittlerweile die Haupttodesursache bei Menschen mit Diabetes Typ 2. Auf dem Diabetes Kongress diskutieren Forschende und Behandelnde im Rahmen eines Symposiums über Ursachen, Vorbeugungs- und Früherkennungsmaßnahmen.
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Wie können Diabetes-assoziierte Tumorerkrankungen vermieden werden?

Einem Anteil der Diabetes-assoziierten Tumorerkrankungen ließe sich durch Diabetesprävention und optimierte Diabetesbehandlung vorbeugen. Außerdem sind Tumorerkrankungen durch Lebensstiländerungen, Gewichtsabnahme oder Nikotinverzicht vermeidbar. Besonders bei Männern müsse das Bewusstsein für ihr Krebsrisiko und Vorsorgeangebote geschärft werden, sind sich die Referierenden einig. „Hand in Hand zum Ziel – einfach.besser.messbar“ ist das Motto der 56. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), die in diesem Jahr erstmal als Hybrid-Kongress stattfindet.

Was sind die Ursachen für Krebs?

Umwelteinflüsse und eine ungesunde Lebensweise spielen eine wichtige Rolle bei der Krebsentstehung und dem Tumorwachstum. Große epidemiologische Untersuchungen haben eine klare Risikobeziehung zwischen Diabetes und Tumoren der weiblichen Brust, der Leber, der Bauchspeicheldrüse und des Darms nachgewiesen. „Laut aktuellen Prognosen werden in den nächsten 10 bis 20 Jahren Übergewicht und Diabetes das Rauchen vom Platz 1 der vermeidbaren Krebsursachen verdrängen. Krebs ist inzwischen die häufigste Todesursache bei Typ-2-Diabetes mellitus“, sagt Prof. Dr. med. Hans Scherübl, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Gastrointestinale Onkologie und Infektiologie am Vivantes Klinikum Berlin. „Je höher der Body-Mass-Index und je entgleister die Stoffwechsellage sind, desto stärker steigt das persönliche Krebsrisiko“, betont der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft „Diabetes und Krebs“ der DDG. An Darmkrebs erkranken Betroffene mit Diabetes Typ 2 häufig schon früher als stoffwechselgesunde Menschen und haben eine schlechtere Heilungschance.
 
 

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Diabetes-Prävention schützt vor Tumoren

Dabei wären viele der Tumoren, die mit Diabetes assoziiert sind, durch Diabetesprävention und optimierte Diabetesbehandlung vermeidbar. Auch sind beispielsweise die Hälfte der Tumoren an Verdauungsorganen oder der Gebärmutter durch Lebensstiländerungen wie unter anderem eine dauerhafte Gewichtsabnahme vermeidbar. 30% der Krebstodesfälle ließe sich allein durch Nikotinverzicht vorbeugen. Rechtzeitig diagnostiziert und behandelt, haben viele Krebsarten und ihre Vorstufen auch eine gute Prognose.

Einladung an alle Diabetes-Patient:innen zur Krebsvorsorgeuntersuchung?

„Wichtig ist daher, alle Menschen mit Diabetes über ihr erhöhtes Krebsrisiko aufzuklären und ihnen Präventions- und Früherkennungsangebote aufzuzeigen“, betont Prof. Scherübl. Dabei gebe es Geschlechterunterschiede: Viele Frauen nähmen regelmäßig gynäkologische Kontrolluntersuchungen wahr und hätten dadurch ein stärkeres Bewusstsein dafür. Doch Männer hierzulande seien eher „Gesundheitsmuffel“ und schlechter erreichbar, wenn es um Früherkennungsuntersuchungen gehe. „Auf dem Diabetes Kongress werden wir daher auch diskutieren, was wir dafür tun können, damit mehr Menschen mit Diabetes Vorsorgeangebote nutzen.“ Der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft „Diabetes und Krebs“ der DDG fordert unter anderem, alle Diabetespatient:innen schriftlich zu den Krebsvorsorgeuntersuchungen einzuladen und Nikotin Konsumierenden eine professionelle Tabakentwöhnung anzubieten.

Quelle: DDG


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