JOURNAL ONKOLOGIE – Artikel
17. Oktober 2020 Seite 1/4
Krebsprävention und Sport – aktuelle Studien zum Einfluss von Sporttherapie und Training
H. Krakowski-Roosen, Angewandte Sportwissenschaften, Hochschule Hamm-Lippstadt.
Mittlerweile ist der Präventionsbegriff diversifiziert worden und der von Potter et al. betrachtete Fall der Primärprävention, durch Konzepte der Sekundär-, Tertiär- und Quartärprävention erweitert worden (Tab. 1) (2). Potters Arbeit ist auch in einem anderen Hinblick bemerkenswert. Sie verdeutlicht nämlich, dass Fragen der Bewegung nicht so leicht von Faktoren wie Ernährung oder klinischen Begleiterscheinungen wie einer Gewichtszunahme oder -abnahme zu trennen sind. Für den behandelnden Onkologen stellt das an sich kein Problem dar, er verordnet dem Patienten mit der Sporttherapie en passant den Summeneffekt aus der Intervention selbst, aber auch (positive) Begleiterscheinungen wie eine bewusstere Lebensführung, den Verzicht auf Alkohol und Nikotin und eine gesündere Ernährung.
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Keine doppelte Verblindung möglich bei Trainingsinterventionsstudien
Für den publizierenden Wissenschaftler sind jedoch wegen dieser Interaktion prospektive Interventionsstudien im Thema von körperlicher Bewegung und Sport nach wie vor eine besondere Herausforderung, auch wenn die statistischen Verfahren immer besser geworden sind und die Planung von klinischen Studien regelmäßig sorgfältiger erfolgen kann. Effektives körperliches Training muss sich an anerkannten Trainingsprinzipien orientieren und diese sehen eine Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit vor. Für diese Adaptation muss ein trainingswirksamer Reiz gesetzt werden, um die erwünschten Anpassungsreaktionen des Körpers auszulösen, z.B. eine Erhöhung des Hämoglobingehalts des Blutes und der Blutmenge bei Ausdauertraining oder eine Vergrößerung der Muskelmasse bei Krafttraining. Im Sinne einer Verblindung ist derlei Belastung weder vor dem Patienten, noch die zwingend notwendige dynamische Anpassung des überschwelligen Reizes vor dem Therapeuten und der Trainingsdokumentation geheimzuhalten. Folglich sind bei Trainingsinterventionsstudien Standards wie in Medikamentenstudien nicht realisierbar, aber vielfach Voraussetzung für eine hochrangige Publikation dieser Daten/Studien.Das könnte Sie auch interessieren
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