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Medizin
24. September 2020 Fortgeschrittenes Melanom: Zahlreiche Optionen ab Stadium III nutzen
Bei einer Verlängerung des Dosis-Intervalls mit Pembrolizumab (Keytruda®) 200 mg alle 3 Wochen auf 1x alle 6 Wochen 400 mg stellt sich natürlich die Frage, so Mohr, ob dies eine Auswirkung hat auf Effektivität und Sicherheit. Dafür gäbe es eine ganze Reihe an verschiedenen Keynote-Studien. Diese Studien, betonte der Hautkrebs-Experte, hätten alle gezeigt, dass sowohl hinsichtlich der Wirksamkeit als auch der Sicherheit keinerlei Einbußen dokumentiert worden sind.
Als Beispiel nannte er die Studie KEYNOTE-555, in welcher bei Patienten mit einer Gabe von 400 mg Q6W Pembrolizumab über 2 Jahre die pharmakokinetischen Serum-Konzentrationen sich mit denen der 200 mg-Gabe Q3W als nahezu deckungsgleich erwiesen. Daher waren auch die Ansprechraten (ORR) bei der Kurz-Intervall Applikation mit 35% und bei 400 mg Q6W mit 38,6% sehr ähnlich. Ebenso wurde kein neues Sicherheitssignal registriert (1).
Neue Daten: Stadium IIIA birgt höheres Risiko
Gibt es im Stadium II keine sinnvolle adjuvante Therapie, so haben wir im Stadium III die Qual der Wahl, formulierte Mohr. Hier stehen Checkpoint-Inhibitoren, zuweilen in Kombination (PD-1+CTLA-4) ebenso zur Verfügung wie Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKIs,) einsetztbar gemäß Mutationsstatus.
In der KEYNOTE-054-Studie zeigte Pembrolizumab eine signifikante Wirkung in allen Subklassifikationen des Tumorstadiums III, inklusive dem Stadium IIIA. In ihr konnte das rezidivfreie Überleben (RFS) unter Pembrolizumab im Vergleich zu Placebo um 44% signifikant verbessert werden (p<0,0001). Ein längeres RFS wurde in allen Stadium-III-Subgruppen unabhängig vom BRAF-Mutationsstatus beobachtet (2).
"Wir bieten eine adjuvante Behandlung bereits ab Stadium IIIA an, insbesondere ab einer Dicke des Sentinel-Lymphknoten-Tumors von 0,5 Millimetern." Denn nach neueren Daten scheint das 5-Jahres-Gesamtüberleben (OS) von Patienten im Stadium IIIA erheblich geringer zu sein als bislang angenommen. Er führte dazu den Vergleich der Resultate von Gershenwald aus 2017 für ein 5-Jahres-OS von 93% (3) mit neueren Daten an, die lediglich auf 80% kamen (4).
Gerade das Stadium IIIA werde, so meinte der Dermatologe, ein wenig unterschätzt in Bezug auf das Rezidiv-Risiko. Diesen Patienten, die zumindest an der Schwelle zu einem höheren Risiko stehen, könne nunmehr das Regime mit 400 mg Q6W angeboten werden, bei einer Induktion mit 200 mg Q3W über 3-4 Zyklen. Voraussetzung dafür sei allerdings "eine gute Praxis-Patienten-Kommunikation, die gewährleisten muss, dass der Arzt erfährt, wie es dem Patienten jeweils geht."
Als Beispiel nannte er die Studie KEYNOTE-555, in welcher bei Patienten mit einer Gabe von 400 mg Q6W Pembrolizumab über 2 Jahre die pharmakokinetischen Serum-Konzentrationen sich mit denen der 200 mg-Gabe Q3W als nahezu deckungsgleich erwiesen. Daher waren auch die Ansprechraten (ORR) bei der Kurz-Intervall Applikation mit 35% und bei 400 mg Q6W mit 38,6% sehr ähnlich. Ebenso wurde kein neues Sicherheitssignal registriert (1).
Neue Daten: Stadium IIIA birgt höheres Risiko
Gibt es im Stadium II keine sinnvolle adjuvante Therapie, so haben wir im Stadium III die Qual der Wahl, formulierte Mohr. Hier stehen Checkpoint-Inhibitoren, zuweilen in Kombination (PD-1+CTLA-4) ebenso zur Verfügung wie Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKIs,) einsetztbar gemäß Mutationsstatus.
In der KEYNOTE-054-Studie zeigte Pembrolizumab eine signifikante Wirkung in allen Subklassifikationen des Tumorstadiums III, inklusive dem Stadium IIIA. In ihr konnte das rezidivfreie Überleben (RFS) unter Pembrolizumab im Vergleich zu Placebo um 44% signifikant verbessert werden (p<0,0001). Ein längeres RFS wurde in allen Stadium-III-Subgruppen unabhängig vom BRAF-Mutationsstatus beobachtet (2).
"Wir bieten eine adjuvante Behandlung bereits ab Stadium IIIA an, insbesondere ab einer Dicke des Sentinel-Lymphknoten-Tumors von 0,5 Millimetern." Denn nach neueren Daten scheint das 5-Jahres-Gesamtüberleben (OS) von Patienten im Stadium IIIA erheblich geringer zu sein als bislang angenommen. Er führte dazu den Vergleich der Resultate von Gershenwald aus 2017 für ein 5-Jahres-OS von 93% (3) mit neueren Daten an, die lediglich auf 80% kamen (4).
Gerade das Stadium IIIA werde, so meinte der Dermatologe, ein wenig unterschätzt in Bezug auf das Rezidiv-Risiko. Diesen Patienten, die zumindest an der Schwelle zu einem höheren Risiko stehen, könne nunmehr das Regime mit 400 mg Q6W angeboten werden, bei einer Induktion mit 200 mg Q3W über 3-4 Zyklen. Voraussetzung dafür sei allerdings "eine gute Praxis-Patienten-Kommunikation, die gewährleisten muss, dass der Arzt erfährt, wie es dem Patienten jeweils geht."
Reimund Freye
Quelle: Virtuelles Industriesymposium: "Wie würden Sie entscheiden? – Herausforderungen beim Melanom in der adjuvanten und metastasierten Situation", 10.09.2020, im Rahmen des ADO 2020; Veranstalter: MSD
Literatur:
(1) Lala M et al., oral presentation at AACR 2020; Abstract CT042
(2) Eggermont AMM et al., Eur J Cancer 2019; 116:148-57
(3) Gershenwald JE et al., CA Cancer J Clin 2017;67(6):472-92
(4) Madu MF et al., ASCO 2018; Journal of Clinical Oncology; 36(15_suppl)
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