Seltene Krebsarten bislang zu wenig erforscht
Seltene Krebsarten sind oft schwer behandelbar und nur wenig erforscht. Deshalb konzentriert sich das DKFZ/NCT/DKTK MASTER-Programm auf Patient:innen mit fortgeschrittenen seltenen Krebserkrankungen und solche, bei denen eine Krebserkrankung in einem ungewöhnlich frühen Alter diagnostiziert wird. Ausgehend von umfassenden molekularen Analysen, welche unter anderem die Sequenzierung vollständiger Tumorgenome sowie die Suche nach
erblichen Krebsrisikofaktoren beinhalten, zeigt es in vielen Fällen neue Therapiemöglichkeiten auf.
Stefan Fröhling und Hanno Glimm erhalten Paul-Martini-Preis 2022
In dem Präzisionsonkologie-Programm MASTER kooperieren neben dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und den NCT-Standorten Heidelberg und Dresden auch die 8 Partnerstandorte des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK). Für den Erfolg des Programms erhalten seine Leiter Stefan Fröhling und Hanno Glimm, Geschäftsführende Direktoren an den NCT-Standorten Heidelberg und Dresden sowie leitende Wissenschaftler am DKFZ, den diesjährigen Paul-Martini-Preis. Er wird von der gleichnamigen Stiftung für herausragende Leistungen in der klinisch-therapeutischen Arzneimittelforschung vergeben und ist mit 50.000 Euro dotiert.
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MASTER-Programm analysiert molekulare Eigenschaften seltener Tumoren
Im Rahmen des MASTER-Programms analysieren Fachleute mittels einer kompletten Erbgutanalyse die molekularen, zellulären und funktionellen Eigenschaften der Tumoren der teilnehmenden Patient:innen. Manche dieser Eigenschaften, etwa bestimmte Veränderungen im Erbgut der Krebszellen, können als Biomarker dienen, die die Erfolgschancen bestimmter Behandlungsansätze anzeigen. Auf dieser Basis macht ein Molekulares Tumorboard – ein interdisziplinäres Team mit Expertise in Onkologie, Pathologie, Molekularbiologie, Bioinformatik und Humangenetik – individuelle Therapieempfehlungen.
Molekulares Tumorboard verbessert Therapie seltener Krebserkrankungen
Hanno Glimm sagt: „Bei über 80% der Patient:innen kann das Molekulare Tumorboard eine Behandlung mit teilweise neuen, experimentellen Therapien empfehlen. Bei etwa einem Drittel der Patient:innen wird die Empfehlung umgesetzt und führt häufig zu einer deutlich verbesserten Kontrolle der Erkrankung im Vergleich zur Vortherapie."
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