Chemotherapie gescheitert: Kasse muss alternative Therapie zahlen

Kostenübernahme bei Alternativbehandlung für Krebspatient:innen sofern sie Erfolg versprechen

Ist die Chemotherapie gescheitert und die Krebserkrankung fortgeschritten, setzt meist die Palliativtherapie ein. Betroffene können sich aber auch für eine Alternativbehandlung entscheiden – sofern sie einen gewissen Erfolg verspricht. Die Kosten dafür muss die Krankenversicherung dann vollständig tragen. Das geht aus einem Urteil des Oberlandesgerichtes Frankfurt hervor, auf das die Arbeitsgemeinschaft Medizinrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV) aufmerksam macht.

Klage auf komplette Kostenübernahme bei einer dentritischen Zelltherapie erfolgreich

Krankenkasse zahlte erst nur die Hälfte. Im konkreten Fall ging es um einen krebskranken Mann. Trotz Chemotherapie bildeten sich in seinem Körper weitere Metastasen, die nicht operiert werden konnten. Der Mann unterzog sich einer alternativen Behandlung, genauer gesagt einer dentritischen Zelltherapie. Seine private Krankenversicherung zahlte die Behandlung nur zur Hälfte. Nach seinem Tod klagte seine Ehefrau auf Übernahme der kompletten Kosten - mit Erfolg.

Dentritische Zelltherapie verlangsamt Krebserkrankung und Stabilisiert Betroffene

Denn das Gericht stufte die dentritische Zelltherapie als Behandlung ein, die einen wissenschaftlich fundierten Ansatz verfolgt. Somit bestand laut Gericht die Aussicht, dass sie die Krebserkrankung verlangsamen und die Patient:innen stabilisieren konnte - auch dann, wenn eine Heilung ausgeschlossen war.