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Medizin

Begleitdiagnostik als Treiber onkologischer Therapien: Welche Tests Ihre Erfolgsaussichten erhöhen können

Bianca Lorenz

Begleitdiagnostik als Treiber onkologischer Therapien: Welche Tests Ihre Erfolgsaussichten erhöhen können
© angellodeco - stockadobe.com
Zielgerichtete Therapien und immunologische Ansätze haben die Überlebenschancen bei fortgeschrittenen Karzinomen deutlich verbessert. Molekulare Marker spielen hier eine entscheidende Rolle. Was kann die Labordiagnostik heute leisten?
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Nachweis von Veränderungen im Tumorgenom ermöglicht zielgerichtete Therapien

Dank etlicher Innovationen in der Onkologie können viele Tumorpatient:innen wieder hoffen. Für sie gibt es neue therapeutische Optionen für eine schonendere Behandlung selbst in fortgeschrittenen Phasen der Erkrankung. Grundlage dieser zielgerichteten Therapien ist der Nachweis spezifischer molekularer Veränderungen im Tumorgenom, die anschließend gezielt adressiert werden können. Auch bei der Anwendung von Immuntherapien spielen molekulare Marker eine entscheidende Rolle. Diese werden sowohl durch die Molekularpathologie in Gewebebiopsien im Rahmen der Diagnose als auch nach operativen Eingriffen identifiziert.

Liquid Profiling: Nachweis von Tumor-DNA im Blut

Invasive Gewebeuntersuchungen, die molekulare Heterogenität des Tumorgewebes und die Veränderung der Tumorzellklone gehören jedoch zu den problematischen Aspekten dieser Methode. Inzwischen kann man zirkulierende Tumorzellen und Tumor-DNA (ctDNA) aber auch im Blut nachweisen und charakterisieren. Dieses „Liquid Profiling“ macht es möglich, Mutationen des Tumors über den gesamten Therapieverlauf hinweg zu beobachten und Therapien rasch anzupassen. „Es gibt einige positive, vielversprechende klinische Studien, die zeigen, dass diese Liquid-Profiling-Diagnostik im Blut einen zusätzlichen, einen additiven Wert hat zur Gewebediagnostik und insbesondere, dass hier die Bestimmungen wichtig sind, um die Patient:innen den richtigen Therapien im Verlauf zuführen zu können“, sagt Prof. Stefan Holdenrieder, Direktor des Instituts für Laboratoriumsmedizin, Deutsches Herzzentrum München, Klinikum der Technischen Universität München.
 
 

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© peterschreiber.media – stock.adobe.com

Liquid Profiling seit 2023 in der Rili-BÄK vertreten

Das Verfahren wurde 2023 in die labormedizinische Qualitätssicherungsrichtlinie der Bundesärztekammer (Rili-BÄK) aufgenommen. Dadurch stellt man sicher, dass diese Diagnostik von Speziallaboren stets in vergleichbarer und hochqualitativer Weise durchgeführt wird – ein Meilenstein in Bezug auf eine breite Akzeptanz und eine angemessene Vergütung dieser Laborleistung.

Vorteile begleitender Labordiagnostik: schnelle Anpassung und Vermeidung unnötiger Behandlungen

Eine weitere Therapiemethode, bei der die Labordiagnostik hilft, ist die Reaktivierung des Immunsystems durch Immun-Checkpoint-Inhibitoren (ICI). Doch um die tatsächlichen Erfolgsaussichten einschätzen zu können, müssen Patient:innen vor Behandlungsbeginn getestet werden. Die Prädiktion des Ansprechens durch Labortests ist je nach Tumorart jedoch nicht immer präzise genug. Eine echte Begleitdiagnostik für die Patient:innen würde eine Blutdiagnostik während der ersten Wochen und Monate der Therapie miteinschließen, die durch neue Blutmarker möglich ist. Dies hätte für Patient:innen, Ärzt:innen und aus gesundheitsökonomischer Sicht eine erhebliche Relevanz: Therapie könnten schneller angepasst, unnötige und unwirksame Behandlungen sowie damit verbundenen Nebenwirkungen vermieden werden. Prof. Holdenrieder: „Für das Gesundheitssystem ist das extrem wichtig, um diese hohen Kosten in den Griff zu bekommen und besser steuern zu können.“

Quelle: Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin e.V. (DGKL), im Rahmen ihrer 18. Fachtagung in Mannheim, 12.10.2023


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