JOURNAL ONKOLOGIE – Artikel
15. November 2010 Prostatakarzinom: Individualisierte Therapie für mehr Lebensqualität – wirksame Testosteron-Suppression mit dem Histrelin-Jahresimplantat
Die primäre Hormontherapie wird vor allem in der Behandlung von Patienten im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung, mit besonderem Risiko und nach Versagen kurativer Therapien genutzt. Bei jungen Hochrisikopatienten, die keine Prostatektomie wünschen, wird die Hormontherapie in Kombination mit Bestrahlung auch als kurative Therapie eingesetzt. „Die Studienlage zeigt, dass diese Patientengruppe von einer adjuvanten Therapie mit GnRH-Agonisten über zwei Jahre besonders profitieren kann,“ erläutert Professor Markus Graefen, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, in seinen Ausführungen auf dem Symposium: „Chancen, Nutzen und Erfolg – Die PCa-Therapie heute“.
„Ziel der Hormontherapie ist es, dem androgensensitiven Tumor seine Nahrung zu nehmen“, argumentierte Prof. Bob Djavan, New York University. Um eine Progression des Krankheitsverlaufs zu vermeiden, müssen die Testosteronwerte dauerhaft auf ein Kastrationsniveau von unter 20 ng/dl gesenkt werden. „Die auch in Leitlinien häufig genannten Testosteronwerte von 50 ng/dl müssen überdacht werden“, so Djavan weiter. Als Zielwert gelten heute die 15 ng/dl, die bei einer Orchiektomie erreicht werden können.
Eine Studie von Morote et al. [1] zeigt, dass die Anzahl und Höhe der Testosterondurchbrüche mit der progressiven Überlebenszeit der Patienten korreliert. Morote hat mit seiner Arbeitsgruppe herausgefunden, dass schon Durchbrüche bei einem Wert von 50 ng/dl eine Progression möglich machen. Trotzdem erreichen laut Djavan 30% der Patienten unter GnRH-Analoga diese Werte nicht oder nicht kontinuierlich.
Die intermittierende Therapie stellt einen Ansatz zur Reduzierung der Nebenwirkungen bei einer Hormontherapie dar. Patienten erhoffen sich davon vor allem positive Effekte auf die Wiederherstellung sexueller Aktivitäten. Prof. Marberger berichtet, dass aber gerade auf diesem Gebiet die Ergebnisse für die Patienten noch nicht befriedigend sind. Eine Erklärung hierfür könnten die sich nur sehr langsam erholenden Testosteronwerte sein. Es ist kaum vorher zu sagen, wie lange es dauert, bis sich die Werte stabilisiert haben. Um die Lebensqualität der Patienten zu erhöhen, müssten schnellstmöglich nach Absetzen der Hormontherapie, normale Werte erreicht werden.
Als verträgliche und zuverlässige Methode der Testosteronsuppression hat sich der GnRH-Agonist Histrelin (Vantas®) erwiesen. Das Implantat setzt seinen Wirkstoff kontrolliert über die Dauer eines Jahres frei und erreicht dabei Medianwerte der Testosteronspiegel von 11,8 ng/dl (siehe Abbildung). In der Zulassungsstudie [2] erreichten 100% der Patienten über ein Jahr Testosteronwerte unter 50 ng/dl bei jedem der 12 Messzeitpunkte. 88% der Patienten lagen mit ihren Testosteronspiegeln sogar unter 20 ng/dl.
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Die Arbeit von Fridmans et al. [3] belegt, dass die Testosteronwerte bei 86% der mit Vantas® behandelten Patienten bereits innerhalb von vier Wochen nach dem Entfernen des Implantats wieder anstiegen. Dagegen blieb die Testosteronproduktion bei einem Großteil der Patienten, die entweder Injektionen mit Buserelin- oder Goserelinacetat erhielten, noch mehrere Monate nach der letzten Injektion unterdrückt und stieg erst sieben Monate nach Wirkende der letzten Depotinjektion erneut an.
Literatur:
1. Morote et al., Redefining Clinically Significant Castration Levels in Patients With Prostate Cancer Receiving Continuous Androgen Deprivation Therapy, 2007
2. Schlegel et al., Efficacy and Safety of Histrelin Subdermal Implant in Patients with Advanced Prostate Cancer, The Journal of Urology, 175: 1353–1358, 2006l
3. Fridmans et al., Reversibility of Androgen Deprivation Therapy in Patients with Prostate Cancer, The Journal of Urology, 173: 784–789, 2005
Symposium: „Chancen, Nutzen und Erfolg – Die PCa-Therapie heute“, auf dem DGU-Kongress 2010.
„Ziel der Hormontherapie ist es, dem androgensensitiven Tumor seine Nahrung zu nehmen“, argumentierte Prof. Bob Djavan, New York University. Um eine Progression des Krankheitsverlaufs zu vermeiden, müssen die Testosteronwerte dauerhaft auf ein Kastrationsniveau von unter 20 ng/dl gesenkt werden. „Die auch in Leitlinien häufig genannten Testosteronwerte von 50 ng/dl müssen überdacht werden“, so Djavan weiter. Als Zielwert gelten heute die 15 ng/dl, die bei einer Orchiektomie erreicht werden können.
Eine Studie von Morote et al. [1] zeigt, dass die Anzahl und Höhe der Testosterondurchbrüche mit der progressiven Überlebenszeit der Patienten korreliert. Morote hat mit seiner Arbeitsgruppe herausgefunden, dass schon Durchbrüche bei einem Wert von 50 ng/dl eine Progression möglich machen. Trotzdem erreichen laut Djavan 30% der Patienten unter GnRH-Analoga diese Werte nicht oder nicht kontinuierlich.
Die intermittierende Therapie stellt einen Ansatz zur Reduzierung der Nebenwirkungen bei einer Hormontherapie dar. Patienten erhoffen sich davon vor allem positive Effekte auf die Wiederherstellung sexueller Aktivitäten. Prof. Marberger berichtet, dass aber gerade auf diesem Gebiet die Ergebnisse für die Patienten noch nicht befriedigend sind. Eine Erklärung hierfür könnten die sich nur sehr langsam erholenden Testosteronwerte sein. Es ist kaum vorher zu sagen, wie lange es dauert, bis sich die Werte stabilisiert haben. Um die Lebensqualität der Patienten zu erhöhen, müssten schnellstmöglich nach Absetzen der Hormontherapie, normale Werte erreicht werden.
Als verträgliche und zuverlässige Methode der Testosteronsuppression hat sich der GnRH-Agonist Histrelin (Vantas®) erwiesen. Das Implantat setzt seinen Wirkstoff kontrolliert über die Dauer eines Jahres frei und erreicht dabei Medianwerte der Testosteronspiegel von 11,8 ng/dl (siehe Abbildung). In der Zulassungsstudie [2] erreichten 100% der Patienten über ein Jahr Testosteronwerte unter 50 ng/dl bei jedem der 12 Messzeitpunkte. 88% der Patienten lagen mit ihren Testosteronspiegeln sogar unter 20 ng/dl.
Die Arbeit von Fridmans et al. [3] belegt, dass die Testosteronwerte bei 86% der mit Vantas® behandelten Patienten bereits innerhalb von vier Wochen nach dem Entfernen des Implantats wieder anstiegen. Dagegen blieb die Testosteronproduktion bei einem Großteil der Patienten, die entweder Injektionen mit Buserelin- oder Goserelinacetat erhielten, noch mehrere Monate nach der letzten Injektion unterdrückt und stieg erst sieben Monate nach Wirkende der letzten Depotinjektion erneut an.
Literatur:
1. Morote et al., Redefining Clinically Significant Castration Levels in Patients With Prostate Cancer Receiving Continuous Androgen Deprivation Therapy, 2007
2. Schlegel et al., Efficacy and Safety of Histrelin Subdermal Implant in Patients with Advanced Prostate Cancer, The Journal of Urology, 175: 1353–1358, 2006l
3. Fridmans et al., Reversibility of Androgen Deprivation Therapy in Patients with Prostate Cancer, The Journal of Urology, 173: 784–789, 2005
Symposium: „Chancen, Nutzen und Erfolg – Die PCa-Therapie heute“, auf dem DGU-Kongress 2010.
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