Donnerstag, 2. Mai 2024
Navigation öffnen
Anzeige:
Wefra Programatic
 
Medizin

Krebsberatungsstellen – Begleitung und konkrete Hilfe für Betroffene und Angehörige

Krebsberatungsstellen – Begleitung und konkrete Hilfe für Betroffene und Angehörige
© khunatorn - adobe.stock.com
Für viele Menschen ist die Diagnose Krebs zunächst ein Schock. Sie löst Ängste und Unsicherheiten aus, außerdem muss um die Krankheit herum vieles organisiert werden. Das alles kann Krebspatient:innen belasten. Zwar gibt es vielerorts psychosoziale Krebsberatungsstellen, die Hilfe anbieten, aber längst nicht alle Ratsuchenden nehmen diese kostenlosen Angebote in Anspruch. Der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) informiert über Unterstützungsangebote und bietet auf seinen Internetseiten ein Verzeichnis psychosozialer Krebsberatungsstellen mit Umkreissuche an.
Anzeige:
Wefra Programatic
 

Krebsberatungsstellen liefern Beratung und Orientierung nach einer Krebsdiagnose

Krebsberatungsstellen sind ein ambulantes und unkompliziertes Angebot für alle Krebspatient:innen sowie ihre Angehörigen. In der Regel arbeiten dort Fachkräfte mit einem Studium der Psychologie, Sozialpädagogik oder Sozialen Arbeit. Sie beraten Betroffene und Angehörige und geben Orientierung: Wie gehe ich mit der Diagnose um? Was hilft mir durch die Zeit der Therapie? Was sagen wir unseren Kindern? Auch bei Fragen zur Alltagsorganisation, zur finanziellen Situation und zu Themen wie Schwerbehinderung oder Rehabilitation unterstützen sie.

Das Angebot der Krebsberatungsstellen ist breit gefächert

Die individuelle Beratung kann – je nach Bedarf der Betroffenen – von einem einmaligen orientierenden Gespräch bis hin zu einer wiederholten Begleitung reichen. Zusätzlich gibt es bei vielen Krebsberatungsstellen Angebote wie Informationsveranstaltungen, Entspannungs- und Achtsamkeitstrainings oder kreative Workshops. Doch wie gut wissen Krebspatient:innen sowie Angehörige über diese Angebote Bescheid?
 
 

Lesen Sie mehr zu diesem Thema:

Darmkrebsmonat März: Vorsorge beliebt wie nie

Erschienen am 22.03.2023Die Anzahl der Vorsorge-Darmspiegelungen stieg 2022 im Vergleich zu 2019 deutlich an. Mehr zu diesem Thema lesen Sie hier bei uns!

Erschienen am 22.03.2023Die Anzahl der Vorsorge-Darmspiegelungen stieg 2022 im Vergleich zu 2019 deutlich an. Mehr zu diesem Thema...

© Crystal light – stock.adobe.com

Psychiater und Seelenstriptease: Studie identifiziert Informationsdefizit über Angebot von Krebsberatungsstellen

Im Rahmen einer Studie an der Universitätsmedizin Mainz (1) wurden Krebsbetroffene sowie Angehörige, die trotz Belastung noch keine entsprechende Unterstützung in Anspruch genommen hatten, dazu befragt, was sie sich unter „Krebsberatung“ vorstellen. Fast die Hälfte gab an, keine oder nur vage Vorstellungen zu haben. Andere hatten eher unzutreffende Bilder im Kopf. So stuften manche das Angebot als eher medizinisch ein und erwarteten dort beispielsweise die Durchführung von Früherkennungsuntersuchungen. Andere verglichen das Beratungsangebot mit einem Besuch beim Psychiater oder befürchteten einen „Seelenstriptease“. Doris Lintz, Psychoonkologin beim Krebsinformationsdienst, hält es für wichtig, dass Krebsbetroffene und Angehörige sich nicht durch falsche oder fehlende Vorstellungen davon abhalten lassen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. „Eine Krebserkrankung bringt für jeden, der davon betroffen ist, viele Herausforderungen mit sich. In dieser besonderen Situation bieten psychosoziale Krebsberatungsstellen die Möglichkeit, über aktuelle Sorgen und Fragen zu sprechen und geben konkrete Hilfestellungen. Den Umfang der Beratung bestimmt der oder die Ratsuchende.“

Der Krebsinformationsdienst unterstützt Betroffene und Angehörige bei der Suche

  • Auf seiner Webseite steht ein trägerübergreifendes Verzeichnis psychosozialer Krebsberatungsstellen mit Umkreissuche zur Verfügung. Es wurde gerade aktualisiert und hält bundesweit 378 Adressen vor. Alle aufgeführten Anlaufstellen beraten kostenfrei. Bei jedem Adresseintrag ist angegeben, welche konkreten Angebote die Stelle macht. Das Spektrum reicht von sozialrechtlicher Beratung und Information rund um die Erkrankung bis hin zu psychologischen Hilfen im Umgang mit der Erkrankungssituation und diversen Zusatzangeboten.
  • Welche psychosozialen Hilfen es in Krebsberatungsstellen und darüber hinaus für Krebsbetroffene gibt, beschreibt ein kurzgefasstes Informationsblatt des Krebsinformationsdienstes.
  • Für medizinische Informationen können sich Betroffene täglich von 8 bis 20 Uhr telefonisch unter 0800-420 30 40 oder per E-Mail (krebsinformationsdienst@dkfz.de) an die Ärzt:innen des Krebsinformationsdienstes wenden.
 
 

Lesen Sie mehr zu diesem Thema:

Integration von Genomanalysen fördert Präzisionsonkologie

Erschienen am 20.03.2023Mit Genomanalysen kann das Überleben bei Krebs verbessert werden. Wie das funktioniert, lesen Sie bei uns!

Erschienen am 20.03.2023Mit Genomanalysen kann das Überleben bei Krebs verbessert werden. Wie das funktioniert, lesen Sie bei uns!

© ktsdesign - stock.adobe.com

Quelle: Deutsches Krebsforschungszentrum

Literatur:

(1) Bayer O, Billaudelle F, Kojima E, Deppisch L, Fried M, Hechtner M, Singer S. „Seelenstriptease“, „Krebsvorsorge“, hilfreiche Gespräche oder gar nichts – was Krebsbetroffene sich unter Krebsberatung vorstellen. Onkologe 2022; 28:147–154. doi: 10.1007/s00761-021-01056-w.


Stichwörter

Sie können folgenden Inhalt einem Kollegen empfehlen:

"Krebsberatungsstellen – Begleitung und konkrete Hilfe für Betroffene und Angehörige"

Bitte tragen Sie auch die Absenderdaten vollständig ein, damit Sie der Empfänger erkennen kann.

Die mit (*) gekennzeichneten Angaben müssen eingetragen werden!

Die Verwendung Ihrer Daten für den Newsletter können Sie jederzeit mit Wirkung für die Zukunft gegenüber der MedtriX GmbH - Geschäftsbereich rs media widersprechen ohne dass Kosten entstehen. Nutzen Sie hierfür etwaige Abmeldelinks im Newsletter oder schreiben Sie eine E-Mail an: rgb-info[at]medtrix.group.