Studie untersucht die Auswirkung von CAR-T-Zelltherapien auf das Herzkreislaufsystem
Das bestätigt eine kürzlich von Mahmood et al im European Heart Journal veröffentlichte Studie (1). Das US-amerikanische Forschungsteam hat anhand der Daten von über 200 Patient:innen retrospektiv untersucht, wie sich die
CAR-T-Zelltherapie auf das Herzkreislaufsystem auswirkt. Kardioonkologische Expert:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen haben diese Studie nun im Editorial des European Heart Journal aufgegriffen und ein Fazit gezogen: „Denkt an das Herz!“.
Schwere kardiale Ereignisse bei Empfänger:innen von CAR-T-Zellen
Die von den Forschenden vorgelegten Registerdaten zeigen, dass bei Empfänger:innen von CAR-T-Zellen in erheblichem Umfang schwere kardiale Ereignisse (SCEs) auftreten. Bei diesen Patient:innen waren kardiovaskuläre Risikofaktoren und kardiovaskuläre Erkrankungen (
Vorhofflimmern und Herzinsuffizienz einschließlich einer Abnahme der linksventrikulären Ejektionsfraktion (LVEF)) signifikant häufiger. SCEs traten in Form von Herzversagen, kardiogenem Schock und Myokardinfarkt auf, zusammen mit erhöhten Biomarkern. SCEs wurden wiederum mit der Gesamt- und Nicht-Rezidiv-Mortalität in Verbindung gebracht.
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Erschienen am 23.06.2022 • Wie die Dosis der CAR-T-Zelltherapie das Überleben beeinflusst, erfahren Sie bei uns! Außerdem: Highlights vom EHA 2022!
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Intensiver Forschungsbedarf zu Risiken bei Tumortherapien
„In den letzten 10 Jahren wurden neue Wirkstoffe und zellbasierte Therapien zugelassen, die einen großen Fortschritt für die Tumortherapie bedeuten, aber deren kardiotoxisches Spektrum bisher nur unvollständig bekannt ist“, so Prof. Dr. Matthias Totzeck vom Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum (WHGZ) des Universitätsklinikums Essen. „Diese Studie erlaubt einige Einblicke in das Feld, führt uns aber auch deutlich den intensiven Forschungsbedarf vor Augen.“
Ausweitung der kardiologischen Voruntersuchungen und Nachsorgen bei CAR-T-Zelltherapien
„Die vorliegende Studie unterstreicht außerdem die Bedeutung von frühzeitigen kardioprotektiven Maßnahmen. Wir sollten deshalb in Erwägung ziehen, sowohl die kardiologischen Voruntersuchungen als auch die Nachsorge bei Patient:innen, die eine CAR-T-Zelltherapie erhalten, zu intensivieren“, so Prof. Dr. Tienush Rassaf, Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie am WHGZ Essen.
(1) Matthias Totzeck et al. CAR T-cell cancer therapies: do not forget the heart, European Heart Journal, 2023.