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Medizin

DKK 2022: GKV-Finanzstabilisierungsgesetz gefährdet Innovationen in der Onkologie

DKK 2022: GKV-Finanzstabilisierungsgesetz gefährdet Innovationen in der Onkologie
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Am Rande des Deutschen Krebskongresses hat Bristol Myers Squibb seinen neuen Report „Den Kampf gegen Krebs neu denken“ vorgestellt. Die Publikation bietet aus gesamtgesellschaftlicher Perspektive einen Überblick über die moderne Krebsmedizin und zeigt die in den vergangenen Jahren erzielten großen Fortschritte im Kampf gegen Krebs auf. Entscheidend für die Erforschung und Bereitstellung neuer Arzneimittel gegen Krebs sind vor allem stabile politische Rahmenbedingungen und ein günstiges Klima für Innovationen. Jedoch drohen die im kürzlich in Kraft getretenen GKV Finanzstabilisierungsgesetz beschlossenen Maßnahmen, diese Rahmenbedingungen erheblich zu verschlechtern und so den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Deutschland zu schwächen.
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Innovation als Schlüssel im Kampf gegen Krebs – Immunonkologie eröffnet neue Perspektiven

„Auch Krebs ist eine Pandemie“, das erklärte Dr. Michael May, Vice President und Medical Director Germany bei Bristol Myers Squibb. „In der Onkologie erleben wir seit einigen Jahren eine Entwicklung, die die Art und Weise, wie wir Krebs denken und behandeln, dramatisch verändert hat. Grund dafür ist ein immer besseres Verständnis der zugrundeliegenden Faktoren von Krebserkrankungen, die wir deshalb immer zielgerichteter behandeln können.“ Insbesondere in der Immunonkologie wurde ein neues Kapitel im Kampf gegen Krebs aufgeschlagen. Auch die CAR-T-Zelltherapien böten ein großes Potenzial: „Sie sind eine im wahrsten Wortsinn ‚personalisierte‘ Medizin und Gen-, Zell- und Immuntherapie in einem. Für Betroffene mit bestimmten Blutkrebsarten, die auf die bisher verfügbaren Therapien nicht mehr ansprechen, eröffnet das Lebensperspektiven, wo vorher keine waren.“
 
 

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GKV-Finanzstabilisierungsgesetz behindert innovationsoffenes Klima in der Forschung

Die COVID-19-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig Wissenschaft, Forschung und Entwicklung sind, um Gesundheitskrisen zu bekämpfen. Die Voraussetzung dafür ist ein innovationsoffenes Klima, das Ausgaben für Gesundheit nicht als Kostenfaktor, sondern als Investition in die Zukunft sieht. Dies wird durch das kürzlich in Kraft getretene GKV-Finanzstabilisierungsgesetz konterkariert. Das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz sieht für die Pharmaindustrie zusätzliche Belastungen in Höhe von 3,7 Milliarden Euro vor. Sie addieren sich zu den rund 21 Milliarden Euro, die die Branche an Entlastungen zugunsten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) pro Jahr zahlt.

Änderungen am AMNOG als größtes Problem: Anreiz zur Entwicklung neuer Arzneimittel entfällt

„Das größte Problem an dem Gesetz sind die beschlossenen Änderungen am AMNOG – dem seit 2011 in Deutschland gültigen Verfahren, nach dem neu eingeführte Arzneimittel in ihrem Innovationswert bewertet und letztlich erstattet werden“, sagte Dierk Neugebauer, Vice President Market Access Germany bei Bristol Myers Squibb. „Pauschalabschläge auf Kombinationstherapien und eine systematische Abwertung von Arzneimitteln mit – gemäß der AMNOG-Terminologie – ‚geringem‘ bzw. ‚nicht-quantifizierbarem‘ Zusatznutzen bei den Erstattungsregeln sind innovationsfeindlich.“ Schrittinnovationen würden preislich diskriminiert; der Anreiz zur Entwicklung neuer Arzneimittel entfällt. „Das ist falsch, denn sie stehen für die kontinuierliche Verbesserung und Vielfalt in der Arzneimittelversorgung.“ Gerade in der Krebsmedizin ist es Schritt für Schritt und mithilfe von Kombinationstherapien gelungen, die Überlebensraten zu verbessern.
 
 

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Seit Jahren stabile Arzneimittelausgaben stellen kein Problem für die GKV-Finanzen dar

Das Gesetz unterstelle, dass die Arzneimittelausgaben eines der wesentlichen Probleme der GKV-Finanzen seien, so Neugebauer weiter. „Das sind sie aber nicht. Denn 1. ist ihr Anteil an den Gesamtausgaben der GKV seit Jahrzehnten stabil. Und 2. macht der Anteil der patentgeschützten, innovativen Arzneimittel nur rund 6% der Gesamtausgaben aus.“

GKV-Finanzstabilisierungsgesetz gefährdet die Innovationskraft des Pharma-Standorts Deutschland

„Die Frage, wie wir das deutsche Gesundheitssystem leistungsstark, bezahlbar und zukunftsfähig halten können, ist zentral für die Innovationskraft des Pharma-Standorts Deutschland und für die Versorgung von Patient:innen. Die Maßnahmen dieses Gesetzes sollten daher überdacht werden, um weiterhin günstige Rahmenbedingungen für pharmazeutische Innovationen bereitzustellen. Wir stehen für den zu führenden Dialog weiterhin bereit“, so Neugebauer.
 
 

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Vision Zero in der Onkologie: „Jede:r Krebstote ist eine:r zu viel“

Krebsbekämpfung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Darauf machte Professor Dr. Christof von Kalle vom Berlin Institute of Health an der Charité aufmerksam. Er ist Mitinitiator der Initiative „Vision Zero e.V. – Gemeinsam gegen Krebs“. Vision-Zero-Konzepte haben zum Beispiel im Straßenverkehr dazu beigetragen, die Zahl der Unfalltoten erheblich zu reduzieren; sie arbeiten mit der Arbeitshypothese, dass jeder Verkehrsunfall einer zu viel ist. „Wir müssen von der Früherkennung und Prävention über die Behandlung bis zur Nachsorge jeden Stein umdrehen“, sagt der Onkologe. Das lohne sich nicht nur für die Patient:innen, es rechne sich auch.

Daten retten Leben: Nutzen, Teilen und Analysieren von Gesundheitsdaten verbessert Behandlungen

Professor von Kalle machte deutlich, dass das Nutzen, Teilen und Analysieren von Gesundheitsdaten Behandlungen verbessert: „Daten retten Leben.“ „Wir sehen bei fast allen Krebsarten eine steigende Lebenserwartung“ In den vergangenen Jahrzehnten hat die Krebsmedizin bedeutende Fortschritte gemacht: Obwohl die Zahl der Krebsfälle seit Jahren zunimmt, sinkt – altersadjustiert – die Sterblichkeit. „Wissenschaft und Forschung gelingt es immer besser, die wachsende Zahl der Neuerkrankungen von der Sterblichkeit zu entkoppeln. Das bedeutet: Im Kampf gegen Krebs werden wir immer besser. Und es bedeutet, dass immer mehr Menschen heute trotz Krebs wieder zurück ins Leben finden können“, erläuterte Dr. Michael May in seinem Vortrag.
 
 

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Nebenwirkungen von CAR-T-Zell-Therapie: Schädigung der Herzfunktion

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Kontinuierliche Verbesserungen in der Arzneimitteltherapie erhöhen Prognosen von Krebs-Patient:innen

Ein Beispiel: Das Multiple Myelom, ein Knochenmarkkrebs. Noch vor 20 Jahren waren die Aussichten der Betroffenen schlecht. Innerhalb von 2 Jahrzehnten hat sich die Prognose durch neue Therapieansätze so gebessert, dass etwa 80% der Betroffenen mindestens 10 Jahre überleben. Dafür sind die kontinuierlichen Verbesserungen in der Arzneimitteltherapie verantwortlich. Dr. May: „Wir sehen bei fast allen Krebsarten eine steigende Lebenserwartung. Beim schwarzen Hautkrebs stieg die 5-Jahres-Überlebensrate von unter 60% in den 1970er-Jahren auf inzwischen rund 90%.“

Wissenschaft als Schlüssel zur Bekämpfung von Krebs

Das dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass jedes Jahr noch immer rund 500.000 Menschen in Deutschland mit der Diagnose Krebs konfrontiert sind. Rund 230.000 Menschen sterben an den Folgen einer Krebserkrankung. „Deshalb ist Forschung so wichtig. Sie muss sogar beschleunigt werden. Denn nur in der Wissenschaft finden wir den Schlüssel, Krebs noch besser bekämpfen zu können“, erklärte Dr. May.

Quelle: Bristol Myers Squibb


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