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Medizin

Retinoblastom: Wie die seltene Krebserkrankung am Auge entsteht

Retinoblastom: Wie die seltene Krebserkrankung am Auge entsteht
© freshidea - stock.adobe.com
Das Retinoblastom ist eine seltene Krebserkrankung des Auges, die vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern auftritt. Der Ursprung dieses kindlichen Augentumors liegt in der Netzhaut. Welche Faktoren die Entstehung des Retinoblastoms begünstigen, ist noch weitgehend unklar. Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen haben nun in Laborversuchen zeigen können, dass die beiden Proteine ADAM10 und ADAM17 an der Entstehung des Retinoblastoms beteiligt sind.
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ADAM-Proteine: Vielversprechende therapeutische Ziele für das Retinoblastom

ADAM-Proteine sind an vielen entzündlichen Prozessen und auch an der Entstehung anderer Tumorerkrankungen beteiligt und wurden als vielversprechende therapeutische Ziele vorgeschlagen. Die Studie untersuchte die Beteiligung von ADAM10 und ADAM17 am Retinoblastom (RB), dem häufigsten bösartigen intraokularen Tumor im Kindesalter.

ADAM10 und ADAM17-Expressionen erhöhen sich durch niedrige miRNA-Levels

Die Forschenden stellten einen signifikanten Zusammenhang zwischen den ADAM17-Expressionsniveaus und der RB-Lateralität sowie dem RB-Stadium fest. Zusätzlich konnte gezeigt werden, dass die ADAM10 und ADAM17 regulierenden miRNAs miR-145, -152 und -365 in RB-Zelllinien signifikant herunterreguliert wurden, während bei RB-Patient:innen reduzierte miRNA-Level bei gleichzeitig hochregulierter ADAM10- und ADAM17-Expression festgestellt wurden.

ADAM10 und ADAM17 am Ectodomain-Shedding von L1CAM beteiligt

Außerdem konnte das Forschungsteam die Beteiligung beider ADAMs am Ectodomain-Shedding des neuronalen Zelladhäsionsmoleküls L1 (L1CAM), das nachweislich Tumor begünstigende Effekte beim Retinoblastom auslöst, bestätigen.
 
 

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Reduzierte Zelllebensfähigkeit von RB-Zellen durch ADAM10- und ADAM17-Knockdowns

Die von den Forschenden durchgeführten lentiviralen Einzel- und Doppelknockdowns (KD) der untersuchten ADAM-Proteine, induzierten eine Caspase-abhängige Apoptose, was die Zelllebensfähigkeit, Proliferation, Wachstum und Koloniebildungsfähigkeit von RB-Zellen reduzierte. Darüber hinaus zeigten Tests an der Chorioallantoismembran (CAM) von Hühnern, dass die Deletion von ADAM17 und ADAM10 das Tumorwachstum und Migrationspotenzial von RB-Zellen in vivo verringert.

Neue RB-Therapien sollen an ADAM10- und 17-Proteinen ansetzen

Das Team um Prof. Dr. Nicole Dünker, Leiterin der Abteilung Neuroanatomie, hofft deshalb, dass zukünftig neue Therapien an diesen Proteinen ansetzen können und die Behandlungsmöglichkeiten für das Retinoblastom verbessern. Erstautor der kürzlich im „International Journal of Molecular Sciences“ veröffentlichten Studie ist der Essener Medizinstudent Dario Van Meenen. Er hat im Rahmen des Promotionskollegs ELAN seine beiden Freisemester der Forschung am kindlichen Augentumor gewidmet.

Quelle: Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen


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