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Perspektiven für Melanompatienten mit Hirnmetastasen
Für Patienten mit fernmetastasiertem Melanom stellen Hirnmetastasen die häufigste Todesursache dar. Bis vor kurzem war die Lokaltherapie (Operative Therapie, Strahlentherapie) die einzige Möglichkeit Hirnmetastasen zu kontrollieren. Inzwischen stehen zusätzlich wirksame medikamentöse Behandlungen zur Verfügung. Bei Verdacht auf Hirnmetastasen ist eine Kernspintomographie des Gehirnschädels angezeigt und eine neurologische Untersuchung anzustreben. Für die Therapieplanung sollten die Anzahl und das Beschwerdebild der Hirnmetastasen, aktuelle Laborwerte (Tumormarker S-100 und LDH), die Metastasierung in andere Organe sowie der Allgemeinzustand (ECOG-Status) einbezogen werden. Die Therapieentscheidung bzw. -durchführung sollte interdisziplinär über Tumorkonferenzen erfolgen.
"Bei einzelnen Hirnmetastasen sind die operative Therapie und die stereotaktische Strahlentherapie etabliert, die das Überleben verlängern können. Bei 3-4 Metastasen (ggf. ≤ 10 Metastasen) und einer Größe von 0,5-4 cm kommt eine stereotaktische Strahlentherapie in Betracht. Die Frage der unterstützenden (adjuvanten) Ganzhirnbestrahlung nach operativer Therapie oder stereotaktischer Strahlentherapie wird aktuell in prospektiven Studie untersucht. Im klinischen Alltag wird die adjuvante Ganzhirnbestrahlung derzeit zurückhaltend eingesetzt.
Sowohl BRAF-Inhibitoren, die gezielt den durch die BRAF-Mutation aktivierten RAF-MEK-ERK Signalübertragungsweg in der Tumorzelle blockieren und damit das Wachstum der Tumorzellen hemmen, als auch Immun-Checkpoint-Inhibitoren, die Abwehrzellen des Immunsystems (T-Zellen) aktivieren, haben in klinischen Studien Wirksamkeit bei Hirnmetastasen gezeigt (Ansprechraten 20-40%; medianes Gesamtüberleben 6-8 Monate). Hirnspezifische Resistenzmechanismen scheinen jedoch die Wirksamkeit einer medikamentösen Behandlung einzuschränken.
Patienten mit multiplen Hirnmetastasen und Beschwerden wird eine Ganzhirnbestrahlung angeboten, wobei bisher kein signifikanter Vorteil für das Gesamtüberleben gezeigt werden konnte und bei 30% der Patienten eine Beeinträchtigung des Gedächtnisses erwartet wird, wenn keine Hippocampus-Schonung durchgeführt wurde. Bei erhöhtem Hirndruck und Krampfanfällen ist eine medikamentöse Behandlung mit Kortikosteroiden und Antikonvulsiva angezeigt.
Aktuell stehen für Patienten mit metastasiertem Melanom und Hirnmetastasen mehrere wirksame lokale und medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Die Studienaktivität für Melanompatienten mit Hirnmetastasen hat erfreulicherweise deutlich zugenommen. Aktuell werden neue medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten wie PD-1-Antikörper, Ipilimumab plus Nivolumab, BRAF-Inhibitoren plus MEK-Inhibitoren sowie stereotaktische Strahlentherapie in Kombination mit den o.g. medikamentösen Therapien untersucht."
Ein weiterer Schwerpunkt beim Hautkrebskongress der ADO ist zum Beispiel das Management von fortgeschrittenen epithelialen Hauttumoren – also von weißem Hautkrebs und Vorstufen wie Aktinischen Keratosen. Renommierte Experten vermitteln mit aktuellen Studiendaten den Zugang zu den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Außerdem werden neue Entwicklungen zur Hautkrebsfrüherkennung und zur Nachsorge vorgestellt.
Alle Informationen zum Kongress sowie das Programm gibt es unter www.ado-kongress.de.
"Bei einzelnen Hirnmetastasen sind die operative Therapie und die stereotaktische Strahlentherapie etabliert, die das Überleben verlängern können. Bei 3-4 Metastasen (ggf. ≤ 10 Metastasen) und einer Größe von 0,5-4 cm kommt eine stereotaktische Strahlentherapie in Betracht. Die Frage der unterstützenden (adjuvanten) Ganzhirnbestrahlung nach operativer Therapie oder stereotaktischer Strahlentherapie wird aktuell in prospektiven Studie untersucht. Im klinischen Alltag wird die adjuvante Ganzhirnbestrahlung derzeit zurückhaltend eingesetzt.
Sowohl BRAF-Inhibitoren, die gezielt den durch die BRAF-Mutation aktivierten RAF-MEK-ERK Signalübertragungsweg in der Tumorzelle blockieren und damit das Wachstum der Tumorzellen hemmen, als auch Immun-Checkpoint-Inhibitoren, die Abwehrzellen des Immunsystems (T-Zellen) aktivieren, haben in klinischen Studien Wirksamkeit bei Hirnmetastasen gezeigt (Ansprechraten 20-40%; medianes Gesamtüberleben 6-8 Monate). Hirnspezifische Resistenzmechanismen scheinen jedoch die Wirksamkeit einer medikamentösen Behandlung einzuschränken.
Patienten mit multiplen Hirnmetastasen und Beschwerden wird eine Ganzhirnbestrahlung angeboten, wobei bisher kein signifikanter Vorteil für das Gesamtüberleben gezeigt werden konnte und bei 30% der Patienten eine Beeinträchtigung des Gedächtnisses erwartet wird, wenn keine Hippocampus-Schonung durchgeführt wurde. Bei erhöhtem Hirndruck und Krampfanfällen ist eine medikamentöse Behandlung mit Kortikosteroiden und Antikonvulsiva angezeigt.
Aktuell stehen für Patienten mit metastasiertem Melanom und Hirnmetastasen mehrere wirksame lokale und medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Die Studienaktivität für Melanompatienten mit Hirnmetastasen hat erfreulicherweise deutlich zugenommen. Aktuell werden neue medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten wie PD-1-Antikörper, Ipilimumab plus Nivolumab, BRAF-Inhibitoren plus MEK-Inhibitoren sowie stereotaktische Strahlentherapie in Kombination mit den o.g. medikamentösen Therapien untersucht."
Ein weiterer Schwerpunkt beim Hautkrebskongress der ADO ist zum Beispiel das Management von fortgeschrittenen epithelialen Hauttumoren – also von weißem Hautkrebs und Vorstufen wie Aktinischen Keratosen. Renommierte Experten vermitteln mit aktuellen Studiendaten den Zugang zu den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Außerdem werden neue Entwicklungen zur Hautkrebsfrüherkennung und zur Nachsorge vorgestellt.
Alle Informationen zum Kongress sowie das Programm gibt es unter www.ado-kongress.de.
Quelle: ADO 2016
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