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Medizin
16. Januar 2018 Seite 1/2
Nutzen der Eisenchelation mit Deferasirox bei Niedrigrisiko-MDS-Patienten belegt
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Transfusionsbedingte Eisenüberladungen sind mit reduzierten Gesamtüberlebensraten assoziiert (4,5). Häufig betroffen sind Patienten mit Niedrigrisiko-MDS. Aus diesem Grund empfehlen die Leitlinien der MDS-Foundation die Therapie mit Chelatoren wie Deferasirox (Exjade®) (6). Auf der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) in Atlanta/USA wurden dazu neue Studiendaten präsentiert (1-3). Ihr Fazit: Chelatoren haben einen deutlichen positiven Einfluss auf die Prognose transfusionsabhängiger MDS-Patienten.
Eisenchelation bei MDS: Reduziertes Progressionsrisiko, bessere Überlebenschancen
Der Effekt einer Chelator-Therapie auf das Überleben und die Krankheitsprogression bei Patienten mit Niedrigrisiko-MDS wurde in einer US-Metaanalyse untersucht. Dazu wurden PubMed- und Embase-Datenbanken anhand von Schlagwörtern auf relevante Publikationen gescreent (1). Zudem flossen Daten der Cochrane Library, der World Health Organization (WHO) Clinical Trials Registry sowie Abstracts der ASH-Jahrestagungen von 2014 bis 2016 in die Auswertung ein (1). Von 331 untersuchten Veröffentlichungen wurden 9 in der Anyalse berücksichtigt. Dabei handelte es sich um vier prospektive und fünf retrospektive Studien (1). 8 dieser Studien umfassten eine Einteilung von MDS-Patienten anhand des International Prognostic Scoring Systems (IPSS) (1).
Die Ergebnisse dieser 8 Studien unterstreichen den positiven Effekt der Chelator-Therapie auf das Outcome von Niedrigrisiko-MDS-Patienten: Unter Chelation wies diese Gruppe ein reduziertes Mortalitätsrisiko auf (aHR°: 0,43; 95%-Konfidenzintervall (KI): 0,3; 0,6; p<0,01) (1). In einer gepoolten Analyse zeigte sich, dass das mediane Gesamtüberleben für chelierte Patienten etwa doppelt so hoch lag wie für unchelierte Patienten (geschätzte HR des medianen gepoolten nicht-adjustierten Überlebens: 2,02; 95%-KI: 1,64; 2,49) (1).
Weiterhin scheint eine Chelation das Risiko einer Progression der MDS hin zu einer AML zu reduzieren (OR°°: 0,526; 95%-KI: 0,37; 0,74; p<0,001) (1). Reduzierte Progressionsraten sind insbesondere vor dem Hintergrund des hohen Alters von MDS-Patienten von Bedeutung, da eine AML in diesem Alter mit limitierten Therapieoptionen und einer schlechten Prognose verbunden ist.
Chelierte MDS-Patienten weisen späteren Infektionseintritt und längeres Überleben auf
Infektionen spielen in der Pathophysiologie der Eisenüberladung eine wichtige Rolle. In einer retrospektiven Analyse wurde die Infektionshäufigkeit bei Niedrigrisiko-MDS-Patienten untersucht. Ermittelt wurde der Einsatz von Anitbiotika, Antimykotika und antiviralen Substanzen (2). Von 182 polytransfundierten MDS-Patienten wiesen 138 ein Niedrigrisiko-MDS auf. 59 Patienten waren cheliert, davon 45 (=76,3%) mit Deferasirox (2). In beiden Armen traten insgesamt 92 Infektionsereignisse auf, 88 bakteriellen Ursprungs sowie je 2 Ereignisse, die auf Virus- oder Pilzinfektionen zurückzuführen waren. Deutliche Unterschiede zwischen den Gruppen zeigten sich beim Zeitpunkt der Erstinfektion. Diese lag bei Patienten unter Chelator-Therapie im Median bei 27 Monaten, ohne Therapie bei 7,8 Monaten (p<0,0001) (2). Das mediane Gesamtüberleben ab der ersten Transfusion lag in der Gruppe nicht-chelierter Patienten bei 50,1 Monaten, wurde in der Chelator-Gruppe jedoch auch nach 105 Monaten noch nicht erreicht (Abbildung 1) (2). Zusammenfassend war die Chelation bei Niedrigrisiko-MDS mit verbesserten Gesamtüberlebensraten assoziiert.
Unterstützt werden diese Ergebnisse durch eine Analyse der EUMDSH-Registry. Darin wurde die Auswirkung der Chelation auf das Überleben von Patienten mit Niedrigrisiko-MDS aus 16 Ländern untersucht (7). Als Vergleich wurde eine historische Kontrollgruppe herangezogen. In einer Subgruppenanalyse zeigte sich unter Therapie mit Deferasirox ein um 42% reduziertes Sterbe-Risiko, verglichen mit unchelierten Patienten (aHR: 0,58; 95%-KI: 0,33; 1,01) (7).
Eisenchelation bei MDS: Reduziertes Progressionsrisiko, bessere Überlebenschancen
Der Effekt einer Chelator-Therapie auf das Überleben und die Krankheitsprogression bei Patienten mit Niedrigrisiko-MDS wurde in einer US-Metaanalyse untersucht. Dazu wurden PubMed- und Embase-Datenbanken anhand von Schlagwörtern auf relevante Publikationen gescreent (1). Zudem flossen Daten der Cochrane Library, der World Health Organization (WHO) Clinical Trials Registry sowie Abstracts der ASH-Jahrestagungen von 2014 bis 2016 in die Auswertung ein (1). Von 331 untersuchten Veröffentlichungen wurden 9 in der Anyalse berücksichtigt. Dabei handelte es sich um vier prospektive und fünf retrospektive Studien (1). 8 dieser Studien umfassten eine Einteilung von MDS-Patienten anhand des International Prognostic Scoring Systems (IPSS) (1).
Die Ergebnisse dieser 8 Studien unterstreichen den positiven Effekt der Chelator-Therapie auf das Outcome von Niedrigrisiko-MDS-Patienten: Unter Chelation wies diese Gruppe ein reduziertes Mortalitätsrisiko auf (aHR°: 0,43; 95%-Konfidenzintervall (KI): 0,3; 0,6; p<0,01) (1). In einer gepoolten Analyse zeigte sich, dass das mediane Gesamtüberleben für chelierte Patienten etwa doppelt so hoch lag wie für unchelierte Patienten (geschätzte HR des medianen gepoolten nicht-adjustierten Überlebens: 2,02; 95%-KI: 1,64; 2,49) (1).
Weiterhin scheint eine Chelation das Risiko einer Progression der MDS hin zu einer AML zu reduzieren (OR°°: 0,526; 95%-KI: 0,37; 0,74; p<0,001) (1). Reduzierte Progressionsraten sind insbesondere vor dem Hintergrund des hohen Alters von MDS-Patienten von Bedeutung, da eine AML in diesem Alter mit limitierten Therapieoptionen und einer schlechten Prognose verbunden ist.
Chelierte MDS-Patienten weisen späteren Infektionseintritt und längeres Überleben auf
Infektionen spielen in der Pathophysiologie der Eisenüberladung eine wichtige Rolle. In einer retrospektiven Analyse wurde die Infektionshäufigkeit bei Niedrigrisiko-MDS-Patienten untersucht. Ermittelt wurde der Einsatz von Anitbiotika, Antimykotika und antiviralen Substanzen (2). Von 182 polytransfundierten MDS-Patienten wiesen 138 ein Niedrigrisiko-MDS auf. 59 Patienten waren cheliert, davon 45 (=76,3%) mit Deferasirox (2). In beiden Armen traten insgesamt 92 Infektionsereignisse auf, 88 bakteriellen Ursprungs sowie je 2 Ereignisse, die auf Virus- oder Pilzinfektionen zurückzuführen waren. Deutliche Unterschiede zwischen den Gruppen zeigten sich beim Zeitpunkt der Erstinfektion. Diese lag bei Patienten unter Chelator-Therapie im Median bei 27 Monaten, ohne Therapie bei 7,8 Monaten (p<0,0001) (2). Das mediane Gesamtüberleben ab der ersten Transfusion lag in der Gruppe nicht-chelierter Patienten bei 50,1 Monaten, wurde in der Chelator-Gruppe jedoch auch nach 105 Monaten noch nicht erreicht (Abbildung 1) (2). Zusammenfassend war die Chelation bei Niedrigrisiko-MDS mit verbesserten Gesamtüberlebensraten assoziiert.
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Unterstützt werden diese Ergebnisse durch eine Analyse der EUMDSH-Registry. Darin wurde die Auswirkung der Chelation auf das Überleben von Patienten mit Niedrigrisiko-MDS aus 16 Ländern untersucht (7). Als Vergleich wurde eine historische Kontrollgruppe herangezogen. In einer Subgruppenanalyse zeigte sich unter Therapie mit Deferasirox ein um 42% reduziertes Sterbe-Risiko, verglichen mit unchelierten Patienten (aHR: 0,58; 95%-KI: 0,33; 1,01) (7).
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