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Medizin
mCRPC: Überlebensvorteil unter Cabazitaxel
Cabazitaxel ist nach Docetaxel-Versagen eine lebensverlängernde Therapieoption für Patienten mit mCRPC (2). Die finalen Ergebnisse der CARD-Studie (1). untermauern dies auch für Patienten, die mit Docetaxel und einer ARTA-Therapie vorbehandelt sind. Alle Studienpatienten hatten in der Vorbehandlung Docetaxel und eine erste ARTA-Therapie (Abirateron oder Enzalutamid) erhalten, auf die sie innerhalb von 12 Monaten progredient wurden. In der dritten Therapielinie erhielten die Patienten im endokrinen Studienarm die jeweils andere ARTA-Therapie und im anderen Studienarm Cabazitaxel. Es handelte sich um ein typisches Patientenkollektiv, erläuterte Prof. Gunhild von Amsberg, Hamburg-Eppendorf. Sie wies darauf hin, dass ein Drittel der Patienten in der Cabazitaxel-Gruppe mindestens 75 Jahre alt war. Unerheblich für das Ergebnis war es, in welcher Reihenfolge die Patienten Docetaxel und die erste ARTA-Therapie erhalten hatten.
Cabazitaxel verdoppelt radiografisches progressionsfreies Überleben im Vergleich zu zweiter ARTA-Therapie
Die mediane radiografische progressionsfreie Überlebenszeit (rPFS) war primärer Studienendpunkt und unter Cabazitaxel mehr als doppelt so lang wie unter einer zweiten ARTA-Therapie (8,0 vs. 3,7 Monate, HR=0,54; p<0,001), betonte von Amsberg. Beeindruckend sei, dass sich der rPFS-Vorteil in einen ebenfalls statistisch signifikanten medianen Überlebensvorteil übertragen habe mit einer relativen Reduktion des Sterberisikos im Cabazitaxel-Arm um 36% im Vergleich zur zweiten ARTA-Therapie (HR=0,64; p=0,008). Dies, obwohl ein Drittel der Patienten im ARTA-Studienarm nachfolgend – in der vierten Therapielinie – noch Cabazitaxel erhalten hatte. Der signifikante rPFS-Vorteil bestätigte sich in allen vorab definierten Subgruppen.
Signifikante Wirksamkeitsvorteile für Cabazitaxel zeigten sich auch bei dem medianen PFS (HR=0,52; p<0,001), dem PSA-Ansprechen (p<0,001), dem objektiven Tumoransprechen (p=0,004; RECIST1.1-Kriterien), dem Schmerzansprechen (p<0,0001) und der Zeit bis zum Auftreten symptomatischer skelettaler Ereignisse (p=0,05). Die Inzidenz unerwünschter Nebenwirkungen von mindestens Grad 3 (56,3% vs. 52,4%) sowie schwerwiegender unerwünschter Ereignisse (38,9% vs. 38,7%) war unter Cabazitaxel bzw. ARTA-Therapie jeweils vergleichbar. Die Rate therapiebedingter Todesfälle lag unter Cabazitaxel deutlich niedriger (5,6% vs. 11,3%).
CARD-Studie: Cabazitaxel einer zweiten ARTA überlegen
Laut von Amsberg bestätigen die Ergebnisse Cabazitaxel nach Docetaxel- und ARTA-Versagen als wirksame Drittlinientherapie, die einer zweiten ARTA-Therapie klar überlegen ist. Die CARD-Studie untermauere die zahlreichen retrospektiven Untersuchungen (3-6), die bereits darauf hingewiesen haben, dass zwischen Abirateron und Enzalutamid eine Kreuzresistenz besteht, die sich auch durch eine zwischengeschaltete Chemotherapie mit Docetaxel nicht rückgängig machen lasse, so von Amsberg.
Für die Therapiesequenz im mCRPC-Stadium empfiehlt von Amsberg, bei Chemotherapie-fitten Patienten nicht auf den Einsatz von Cabazitaxel zu verzichten und die Substanz rechtzeitig einzusetzen. Cabazitaxel sei eine wirksame und gut handhabbare Therapieoption (2). Waren Patienten nach Docetaxel-Versagen bereits auf eine erste ARTA-Therapie progredient, sei Cabazitaxel aufgrund der Kreuzresistenzen zwischen den ARTAs einer zweiten ARTA-Therapie überlegen. Kriterien für den frühzeitigen Einsatz einer Chemotherapie in der Kastrationsresistenz seien zudem der Nachweis von Lebermetastasen, eine tumorbedingte Symptomatik sowie prognostisch ungünstige Laborparameter wie eine kurze PSA-Verdoppelungszeit oder ein hoher LDH- und/oder ALP-Serumwert (7). Hier empfiehlt von Amsberg, Cabazitaxel frühzeitig nach Docetaxel-Versagen einzusetzen. Bei Hinweisen auf eine Trans- oder Entdifferenzierung sei zudem eine weitere histologische Abklärung erforderlich.
Fazit für den klinischen Alltag
Die Therapiesequenz sollte bei Chemotherapie-fitten mCRPC-Patienten Cabazitaxel als wichtige lebensverlängernde Option beinhalten. Denn nach ARTA-Versagen ist Cabazitaxel einer zweiten ARTA-Therapie klar überlegen (1).
Cabazitaxel verdoppelt radiografisches progressionsfreies Überleben im Vergleich zu zweiter ARTA-Therapie
Die mediane radiografische progressionsfreie Überlebenszeit (rPFS) war primärer Studienendpunkt und unter Cabazitaxel mehr als doppelt so lang wie unter einer zweiten ARTA-Therapie (8,0 vs. 3,7 Monate, HR=0,54; p<0,001), betonte von Amsberg. Beeindruckend sei, dass sich der rPFS-Vorteil in einen ebenfalls statistisch signifikanten medianen Überlebensvorteil übertragen habe mit einer relativen Reduktion des Sterberisikos im Cabazitaxel-Arm um 36% im Vergleich zur zweiten ARTA-Therapie (HR=0,64; p=0,008). Dies, obwohl ein Drittel der Patienten im ARTA-Studienarm nachfolgend – in der vierten Therapielinie – noch Cabazitaxel erhalten hatte. Der signifikante rPFS-Vorteil bestätigte sich in allen vorab definierten Subgruppen.
Signifikante Wirksamkeitsvorteile für Cabazitaxel zeigten sich auch bei dem medianen PFS (HR=0,52; p<0,001), dem PSA-Ansprechen (p<0,001), dem objektiven Tumoransprechen (p=0,004; RECIST1.1-Kriterien), dem Schmerzansprechen (p<0,0001) und der Zeit bis zum Auftreten symptomatischer skelettaler Ereignisse (p=0,05). Die Inzidenz unerwünschter Nebenwirkungen von mindestens Grad 3 (56,3% vs. 52,4%) sowie schwerwiegender unerwünschter Ereignisse (38,9% vs. 38,7%) war unter Cabazitaxel bzw. ARTA-Therapie jeweils vergleichbar. Die Rate therapiebedingter Todesfälle lag unter Cabazitaxel deutlich niedriger (5,6% vs. 11,3%).
CARD-Studie: Cabazitaxel einer zweiten ARTA überlegen
Laut von Amsberg bestätigen die Ergebnisse Cabazitaxel nach Docetaxel- und ARTA-Versagen als wirksame Drittlinientherapie, die einer zweiten ARTA-Therapie klar überlegen ist. Die CARD-Studie untermauere die zahlreichen retrospektiven Untersuchungen (3-6), die bereits darauf hingewiesen haben, dass zwischen Abirateron und Enzalutamid eine Kreuzresistenz besteht, die sich auch durch eine zwischengeschaltete Chemotherapie mit Docetaxel nicht rückgängig machen lasse, so von Amsberg.
Für die Therapiesequenz im mCRPC-Stadium empfiehlt von Amsberg, bei Chemotherapie-fitten Patienten nicht auf den Einsatz von Cabazitaxel zu verzichten und die Substanz rechtzeitig einzusetzen. Cabazitaxel sei eine wirksame und gut handhabbare Therapieoption (2). Waren Patienten nach Docetaxel-Versagen bereits auf eine erste ARTA-Therapie progredient, sei Cabazitaxel aufgrund der Kreuzresistenzen zwischen den ARTAs einer zweiten ARTA-Therapie überlegen. Kriterien für den frühzeitigen Einsatz einer Chemotherapie in der Kastrationsresistenz seien zudem der Nachweis von Lebermetastasen, eine tumorbedingte Symptomatik sowie prognostisch ungünstige Laborparameter wie eine kurze PSA-Verdoppelungszeit oder ein hoher LDH- und/oder ALP-Serumwert (7). Hier empfiehlt von Amsberg, Cabazitaxel frühzeitig nach Docetaxel-Versagen einzusetzen. Bei Hinweisen auf eine Trans- oder Entdifferenzierung sei zudem eine weitere histologische Abklärung erforderlich.
Fazit für den klinischen Alltag
Die Therapiesequenz sollte bei Chemotherapie-fitten mCRPC-Patienten Cabazitaxel als wichtige lebensverlängernde Option beinhalten. Denn nach ARTA-Versagen ist Cabazitaxel einer zweiten ARTA-Therapie klar überlegen (1).
Quelle: Sanofi
Literatur:
(1) De Wit R et al., N Engl J Med 2019, 30: 10.1056/nejmoa1911206.
(2) de Bono JS et al., Lancet 2010, 376: 1147-54. / TROPIC
(3) Loriot Y et al., Ann Oncol 2013, 24: 1807-12.
(4) Maines F et al., Crit Rev Oncol Hematol 2015, 96: 498-506.
(5) Attard G et al., JCO 2018, 36: 2639-46.
(6) Oh WK et al., Urol Oncol 2018, Nov 36(11): 500.e1-500.e9.
(7) Maroto P et al., Crit Rev Oncol Hematol 2016, 100: 127-36.
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