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Medizin

Erhöhtes Herzinfarktrisiko bei Brustkrebs-Überlebenden

Erhöhtes Herzinfarktrisiko bei Brustkrebs-Überlebenden
© eddows – stock.adobe.com
Eine Metaanalyse mit 116 Studien und 2.111.882 Patient:innen zeigte, dass Brustkrebsüberlebende in den 5 Jahren nach der Krebs-Diagnose häufiger wegen Herz-Kreislauf-Problemen verstarben als Kontrollpersonen ohne Krebs. Die Inzidenzen für Herz-Kreislauferkrankungen wie Herzinsuffizienz, koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt und Schlaganfall waren unter Brustkrebsüberlebenden erhöht.
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Hohe Überlebensrate bei Brustkrebs, aber Belastung des Herz-Kreislaufsystems

Die Fortschritte in Diagnoseverfahren und der Therapie haben die Überlebenschancen bei Brustkrebs erheblich erhöht. Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt bei Brustkrebspatientinnen nunmehr bei über 90%. Dies ermöglicht es, den Blick auf mögliche Spätfolgen der Erkrankung und der Therapie zu lenken. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in Deutschland. Auch viele wichtige Therapiemöglichkeiten für Brustkrebs stehen mit einer zusätzlichen Belastung des Herz-Kreislaufsystems im Zusammenhang.

Herzinfarkt-Risiko um 21% bei Brustkrebs-Überlebenden erhöht

In einer Metaanalyse wurde nun das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Brustkrebsüberlebenden untersucht. Die Autor:innen ermittelten Studien aus den medizinisch-wissenschaftlichen Datenbanken PubMed, Scopus, und Web of Science. Die Metaanalyse umfasste 26 Studien mit 836.301 Patient:innen zur Einschätzung des Herz-Kreislauf-Risikos, zum Vergleich der Inzidenzen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wurden 116 Studien mit insgesamt 2.111.882 Patient:innen inkludiert. Das Risiko für Brustkrebsüberlebende, an Herz-Kreislauf-Problemen zu versterben, war innerhalb der ersten 5 Jahre nach der Brustkrebs-Diagnose höher als in Kontrollgruppen ohne Krebserkrankung (Hazard Ratio (HR): 1,09; 95% Konfidenzintervall (95%-KI): 1,07 – 1,11). Auch das Risiko für Herzinfarkte war in den ersten 10 Jahren erhöht (HR: 1,21; 95% KI: 1,1 – 1,33), das Risiko für Vorhofflimmern in den ersten 3 Jahren nach der Krebs-Diagnose (HR: 1,13; 95%-KI: 1,05 – 1,21).
 
 

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Höhere Inzidenz von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Brustkrebs-Überlebenden

Der Vergleich der Inzidenz von Herz-Kreislauf-Erkrankungen pro 1.000 Personen-Jahre zeigte, dass diese unter Brustkrebsüberleben höher ausfielen als in Kontrollgruppen ohne Krebserkrankung:
 
  • Herzinsuffizienz: 4,44 pro 1 000 Personen-Jahre (/1 000 PJ); 95% KI: 3,33 – 5,92
  • Koronare Herzkrankheit: 4,29/1 000 PJ; 95% KI: 3,09 – 5,94
  • Herzinfarkt: 1,98/1 000 PJ; 95% KI: 1,24 – 3,16
  • Schlaganfall: 4,33/1 000 PJ; 95% KI: 2,97 – 6,30
  • Ischämischer Schlaganfall: 2,64/1 000 PJ; 95% KI: 2,97 – 6,30

Vorsorge und Screening nötig um Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach Brustkrebs zu verhindern

Die Autor:innen schlussfolgerten, dass Brustkrebs mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, auch mit tödlichem Verlauf, assoziiert sei. Brustkrebsüberlebende sollten demnach gezielt Vorsorge- und Screening-Möglichkeiten angeboten werden, um mögliche Spätfolgen für Herz und Kreislauf zu verhindern.

Quelle: DeutschesGesundheitsPortal

Literatur:

(1) Galimzhanov A. et al. Cardiovascular outcomes in breast cancer survivors: a systematic review and meta-analysis. Eur J Prev Cardiol. 2023, abrufbar unter: https://academic.oup.com/eurjpc/article-abstract/30/18/2018/7232455, letzter Zugriff: 03.04.2024.


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