Laparoskopische Tumornephrektomie und Nierentumorresektion – Indikation, Technik und Resultate
Klaus Jeschke, Urologische Abteilung am Landeskrankenhaus Klagenfurt
22. Mai 2005
Die einzige kurative Therapiemaßnahme beim Nierenzellkarzinom, dem häufigsten Malignom der Niere, ist die Operation. Dabei kommen im Wesentlichen 2 verschiedene Techniken zur Anwendung: Bei gesunder kontralateraler Niere und großem Tumor die sogenannte Tumornephrektomie, also die Entfernung der tumortragenden Niere mit umgebender Fettkapsel, Hiluslymphknoten und gegebenenfalls ipsilateraler Nebenniere. Bei anatomischer oder funktioneller Einzelniere, oder aber einem Tumor unter 4 cm Durchmesser und gegebener Resektabilität auch bei gesunder 2. Niere, gewinnt die Nierentumorresektion, also die Tumorentfernung unter Mitnahme eines gesunden Parenchymsaumes, zunehmend an Bedeutung. Dies vor allem deshalb, da im Zuge der breiten Anwendung bildgebender Diagnostik, insbesondere von Schnittbildverfahren, immer häufiger kleine Nierentumore zufällig entdeckt werden. Im Zeitalter minimal-invasiver Operationsverfahren hat die Uro-Laparoskopie auch vor dem Nierentumor nicht Halt gemacht. Stand man am Anfang der 90-er Jahre des letzten Jahrhunderts onkologischen Eingriffen noch sehr skeptisch gegenüber, so änderte sich dieses Bild rasch nach Vorliegen der ersten Daten, die zeigten, dass die gefürchtete Tumorzellaussaat in der Laparoskopie nicht höher als in der offenen Chirurgie war. Die laparoskopische Tumornephrektomie fand so in der 2. Hälfte der 90-er Jahre eine rasche Verbreitung und gilt heute als gleichwertige Alternative zur offenen Operation in den Tumorstadien T1 und T2 bei deutlich reduzierter Morbidität gegenüber der offenen Operation. Auch die Nierentumorresektion wird inzwischen an dafür spezialisierten Zentren laparoskopisch durchgeführt, wobei hier in den letzten Jahren gewaltige Fortschritte erzielt werden konnten. An der eigenen Abteilung wurden im Jahre 2004 92% aller tumorchirurgischen Eingriffe an der Niere laparoskopisch durchgeführt.
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