Sonntag, 28. April 2024
Navigation öffnen
Anzeige:
Wefra Programatic
 
Medizin

Hirntumoren: KI-Modell sagt Wachstum vorher

Hirntumoren: KI-Modell sagt Wachstum vorher
© peterschreiber.media – stock.adobe.com
Forschende der University of Waterloo haben ein neues Berechnungsmodell zur besseren Vorhersagbarkeit des Wachstum von tödlichen Gehirntumoren entwickelt. Die Schätzung der Diffusionsfähigkeit und der Proliferationsrate ist für Mediziner:innen sehr nützlich. Sie sind jedoch derzeit für einzelne Patient:innen auf eine rasche und genaue Art und Weise nur schwer vorherzusagen. Details wurden im Journal of Theoretical Biology veröffentlicht. (1)
Anzeige:
Wefra Programatic
 

Behandlung bei Glioblastoma multiforme nur schwer möglich

Bei Glioblastoma multiforme (GBM) handelt es sich um eine Krebserkrankung des Gehirns, bei der die durchschnittliche Überlebenschance bei nur einem Jahr liegt. Eine Behandlung ist aufgrund des extrem dichten Kerns, raschen Wachstums und der Lage im Gehirn nur schwer möglich.

MRT-Datenanalyse von Glioblastoma multiforme mit maschinellem Lernen

Die Expert:innen der University of Waterloo und University of Toronto haben für die MRT-Datenanalyse von Betroffenen mit dem St. Michael's Hospital in Toronto zusammengearbeitet und maschinelles Lernen für die vollständige Analyse des Tumors eingesetzt. Die Forscher analysierten 2 Sätze von MRT-Aufnahmen von 5 anonymen Patient:innen mit GBM. Die Patient:innen unterzogen sich umfangreichen MRT-Untersuchungen, warteten mehrere Monate und erhielten dann eine 2. Reihe von MRTs. Da diese Patient:innen aus unbekannten Gründen in dieser Zeit keine Behandlung oder Intervention erhielten, boten ihre MRTs den Wissenschaftler:innen eine einzigartige Gelegenheit zu verstehen, wie GBM wächst, wenn es nicht kontrolliert wird.
 
 

Lesen Sie mehr zu diesem Thema:

Genaue Prognosen für mögliche Sprachstörungen durch Hirntumor-OPs

Erschienen am 07.01.2023Durch Analysen des Gehirns können Forschende das Risiko für eine Aphasie nach einer Hirntumor-OP vorhersagen. Mehr dazu erfahren Sie hier!

Erschienen am 07.01.2023Durch Analysen des Gehirns können Forschende das Risiko für eine Aphasie nach einer Hirntumor-OP...

© Gorodenkoff – stock.adobe.com

Spezifische Vorhersagemodell für das Wachstum des Glioblastoms

Das Deep-Learning-Modell zur Analyse der MRT-Daten konnte patient:innenspezifische Parameterschätzungen vornehmen, die ein Vorhersagemodell für das Wachstum der Tumore speisten. Dieses Verfahren wurde auf die Tumore der Patient:innen und synthetische Tumore angewendet, deren Charakteristika bekannt waren. Damit war eine Validierung des Modells möglich. "Wir hätten diese Analyse gerne mit einem riesigen Datensatz durchgeführt", so Cameron Meaney, Doktorand in Angewandter Mathematik und leitender Forscher der Studie. "Aufgrund der Art der Krankheit ist dies jedoch eine große Herausforderung, da die Lebenserwartung nicht sehr hoch ist und die Menschen dazu neigen, eine Behandlung zu beginnen. Deshalb war die Gelegenheit, 5 unbehandelte Tumore zu vergleichen, so selten - und so wertvoll."

Ausweitung des Modells auf behandelte Glioblastoma multiforme Patient:innen

Jetzt liegt ein gutes Modell dafür vor, wie diese Tumore unbehandelt wachsen. Im nächsten Schritt soll das Modell ausgeweitet werden, dass es die Auswirkungen einer Behandlung auf die Tumore einschließt. Damit würde sich der Datensatz von den MRTs einer Handvoll Patient:innen auf Tausende ausweiten. Meaney betont, dass der Zugang zu MRT-Daten - und die Partnerschaft zwischen Mathematiker:innen und Kliniker:innen - in Zukunft große Auswirkungen auf die Patient:innen haben kann. "Die Integration der quantitativen Analyse in das Gesundheitswesen ist die Zukunft", so Meaney.

Quelle: University of Waterloo

Literatur:

(1) Meaney C. et al. Deep learning characterization of brain tumours with diffusion weighted imaging; Journal of Theoretical Biology, Volume 557, 2023, 111342,ISSN 0022-5193.


Sie können folgenden Inhalt einem Kollegen empfehlen:

"Hirntumoren: KI-Modell sagt Wachstum vorher"

Bitte tragen Sie auch die Absenderdaten vollständig ein, damit Sie der Empfänger erkennen kann.

Die mit (*) gekennzeichneten Angaben müssen eingetragen werden!

Die Verwendung Ihrer Daten für den Newsletter können Sie jederzeit mit Wirkung für die Zukunft gegenüber der MedtriX GmbH - Geschäftsbereich rs media widersprechen ohne dass Kosten entstehen. Nutzen Sie hierfür etwaige Abmeldelinks im Newsletter oder schreiben Sie eine E-Mail an: rgb-info[at]medtrix.group.