Kongressberichte | Beiträge ab Seite 15
Hämatologie
EHA: Ibrutinib + Venetoclax bei CLL wohl besser als Venetoclax + Obinutuzumab
Sowohl Ibrutinib in Kombination mit Venetoclax (I+V) als auch Venetoclax in Kombination mit Obinutuzumab (V+G) sind in der Europäischen Union als zeitlich befristete Behandlungen für erwachsene Patient:innen mit zuvor unbehandelter chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) zugelassen. Der Vergleich der Wirksamkeit dieser Behandlungen ist für die klinische Praxis durchaus von Interesse, aber leider gibt es derzeit keine direkten klinischen Studien zum Vergleich dieser Schemata, besonders auch für Patient:innen mit Komorbiditäten. Eine während der EHA-Tagung 2024 vorgestellte Studie widmete sich der Bewertung der relativen Wirksamkeit von I+V mit fester Dauer und V+G mit fester Dauer bei zuvor unbehandelten erwachsenen CLL-Patient:innen mit Komorbiditäten (1).
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Hämatologie
EHA: Essentielle Thrombozythämie: Phase-III-Studie prüft Ropeginterferon
In Europa ist Ropeginterferon alfa-2b seit 2019 zugelassen – zur Behandlung der Polycythaemia vera (PV). Bei Patient:innen mit Essentieller Thrombozythämie (ET) kommt es bisher höchstens Off-Label zum Einsatz. Die dabei beobachteten vielversprechenden Ansprechraten prüfen Forschende jetzt systematisch und prospektiv in einer Phase-III-Studie bei Erkrankten mit eingeschränkten Behandlungsoptionen.
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Hämatologie
EHA: Vierfach-Regime mit XPO1-Inhibitor bei MM mit extramedullärer Erkrankung vielversprechend
Bei Patient:innen mit Multiplem Myelom (MM) stellt das Vorliegen einer extramedullären Erkrankung (EMM) einen unabhängigen Faktor für eine schlechte Prognose dar und ist schwierig zu therapieren. Eine beim Jahreskongress der European Hematology Association (EHA) 2024 im Rahmen vorgestellte chinesische Studie untersuchte den First-in-class XPO1-Inhibitor Selinexor in Kombination mit Bortezomib, Lenalidomid und Dexamethason als Erstlinientherapie bei Patienten mit EMM (1). In der kleinen Studie wurden erste vielversprechende Daten zum Ansprechen beobachtet.
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JOURNAL HÄMATOLOGIE
Aktuelle Informationen aus der Hämatologie
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Hämatologie
EHA: Ermutigende Ergebnisse mit Tabelecleucel unter Alltagsbedingungen bei r/r EBV+ PTLD
Patient:innen mit rezidivierter/refraktärer (r/r) Epstein-Barr-Virus-positiver (EBV+) Transplantations-assoziierter lymphoproliferativer Erkrankung (post-transplant lymphoproliferative disease, PTLD) haben eine sehr schlechte Prognose. Dies gilt insbesondere bei primärer ZNS-PTLD; hier existiert kein fester Therapiestandard. Im Rahmen eines Expanded Access Programms (EAP) erhielten Erkrankte mit r/r EBV+ primärer ZNS-PTLD die allogene EBV-spezifische T-Zell-Immuntherapie Tabelecleucel. Die auf der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2024 vorgestellten Real-world-Daten zeigten eine vielversprechende objektive Ansprechrate (ORR) und ermutigende Überlebensergebnisse (1).
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Urothelkarzinom
Europäische Umfrage zeigt: Aufgrund fortgeschrittenen Alters erhalten Patient:innen mit la/mUC oft keine Therapie mehr
Eine Umfrage unter 503 Ärzt:innen aus 5 europäischen Ländern, die Patient:innen mit lokal fortgeschrittenem (la)/metastasiertem Urothelkarzinom (mUC) behandeln, ergab, dass etwa 25% der Patient:innen keine Erstlinientherapie erhalten (1). Als Hauptgründe für das Nicht-Verschreiben nannte die Mehrheit der Ärzt:innen fortgeschrittenes Alter und schlechten Performancestatus. Zudem gaben 78% der Ärzt:innen an, ab einer bestimmten Altersgrenze eine Therapie nicht mehr zu empfehlen. Die Altersgrenze lag im Mittel bei 75 Jahren, was angesichts des fortgeschrittenen Alters bei UC-Patient:innen relativ niedrig ist, betonte Dr. Shilpa Gupta, Cleveland, Ohio.
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Mammakarzinom
Adjuvantes Abemaciclib beim frühen HR+ Brustkrebs: ctDNA-Bestimmung zu Therapiebeginn und im Verlauf erlaubt prognostische Aussagen zu Outcomes
Die Substanzgruppe der CDK4/6-Inhibitoren hat sich in Kombination mit einer endokrinen Therapie (ET) inzwischen auch in der adjuvanten Situation beim Hormonrezeptor positiven/HER2 negativen (HR+/HER2−) frühen Brustkrebs (eBC) mit hohem Rezidivrisiko etabliert. Abemaciclib ist als bislang einziger CDK4/6-Inhibitor in diesem Setting zugelassen – auf Basis der positiven Daten der Phase-III-Studie monarchE (1). Eine aktuelle, bei der ASCO-Jahrestagung 2024 vorgestellte Analyse auf Basis der Studiendaten legt nahe, dass Erkrankte mit ungünstiger Prognose durch Bestimmung der ct(zirkulierenden Tumor)DNA mittel Liquid Biopsy früh erkannt werden können. Gleichzeitig wurde deutlich, dass ein erheblicher Teil der Erkrankten mit – prognostisch ungünstiger –Baseline-ctDNA-Positivität diese unter der Behandlung mit Abemaciclib/ET verlor (2).
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Mammakarzinom
ELEVATE-Studie: Elacestrant zeigt Wirksamkeit in Kombinationstherapien bei fortgeschrittenem Brustkrebs
In der auf dem diesjährigen ASCO vorgestellten offenen Phase-Ib/II-Studie ELEVATE zeigte Elacestrant bei Patientinnen mit Östrogenrezeptor-positivem (ER+), HER2-negativem (HER2-) lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs (adv/mBC) Potenzial in verschiedenen Kombinationen mit zielgerichteten Therapien (1).
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Hämatologie
NDMM: Risiko für Progression oder Tod unter Isa-VRd reduziert
In der IMROZ-Phase-III-Studie wird die Ergänzung um den monoklonalen Anti-CD38-Antikörper Isatuximab zu VRd (Bortezomib, Lenalidomid und Dexamethason) bei Patient:innen mit neu-diagnostiziertem Multiplen Myleom (NDMM), die für eine allogene Stammzelltransplantation nicht infrage kommen, untersucht. In der Interimsanalyse wurde das 5-Jahres-progressionsfreie-Überleben (PFS) in dieser Patientengruppe noch nicht erreicht und lag in der Vergleichsgruppe bei 54 Monaten, wie Dr. Thierry Facon, Lille, Frankreich auf dem ASCO 2024 präsentierte (1).
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SCLC
SCLC: Auch im limitierten Stadium kann die Immuntherapie mit PD-L1-Inhibitor punkten
In die Therapie des kleinzelligen Lungenkarzinoms (SCLC) kommt in den letzten Jahren immer mehr Bewegung. Nach der Einführung der Chemoimmuntherapie im fortgeschrittenen Stadium wurden bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) in Chicago nun zulassungsrelevante Daten vorgestellt, die auch in begrenzten Stadien (LS-SCLC) auf eine konsolidierende Immuntherapie nach der Standardbehandlung mit einer Chemoradiotherapie hinauslaufen dürften (1).
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Hämatologie
CLL: Zanubrutinib mit weniger Nebenwirkungen als BTK der 1. Generation
Bei der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) werden seit Jahren schwerpunktmäßig Inhibitoren der Bruton-Tyrosinkinase (BTK) eingesetzt. Eine Real-World-Auswertung, die bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) in Chicago vorgestellt wurde, zeigt nun, dass die Zweitgenerations-Substanz Zanubrutinib weniger kardiale und therapielimitierende Nebenwirkungen aufweist als der Prototyp dieser Substanzklasse (1).
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Hämatologie
Vorläufige Phase-I/II-Daten bei r/r Lymphomen weisen auf sichere Bridging-Therapie mit Pirtobrutinib vor CAR-T-Zellen hin
Seit November 2023 ist Pirtobrutinib als Monotherapie zur Behandlung erwachsener Patient:innen mit rezidiviertem oder refraktärem (r/r) Mantelzelllymphom (MCL) zugelassen, die zuvor mit einem Bruton-Tyrosinkinase (BTK)-Inhibitor behandelt wurden. Der erste nicht-kovalente BTK-Inhibitor ist aufgrund seine speziellen Wirkmechanismus auch nach Versagen eines klassischen (kovalenten) BTK-Inhibitors wirksam. Als Teil einer Phase-I/II-Studie bei Erkrankten mit verschiedenen r/r Lymphomen erhielt eine kleinere Gruppe von Erkrankten Pirtobrutinib auch zum Bridging vor einer CAR-T-Zell-Therapie. Eine Auswertung von Dr. Fateeha Furqan, Milwaukee, WI, USA, und Kolleg:innen, die als Poster bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2024 vorgestellt wurde, legt einen sicheren Einsatz des Inhibitors in diesem Setting nahe (2). Zudem wurde ein nicht signifikanter Trend hin zu einer Verbesserung der CAR-T-Zell-Funktionalität durch die Vortherapie mit Pirtobrutinib beobachtet.
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Malignes Melanom
ILLUMINATE 301: Addition von intratumoralem Tilsotolimod zu Ipilimumab beim Anti-PD-1-refraktären Melanom ohne klinischen Nutzen
Die intratumorale Injektion von TLR-9(„toll-like receptor 9“)-Agonisten als Ergänzung zu systemisch verabreichtem Ipilimumab konnte bei Erkrankten mit Anti-PD1-refraktären fortgeschrittenen Melanomen weder das Ansprechen noch das Überleben im Vergleich zu alleinigem Ipilimumab verbessern. Es fand sich auch keine Subgruppe von Patient:innen, die von der kombinierten Strategie profitierte (1). Das sind die Ergebnisse der Phase-III-Studie ILLUMINATE 301, die aufgelegt worden war, nachdem eine Phase-I/II-Studie ermutigende Daten für die Kombinationsstrategie geliefert hatte (1). Prof. Carolin Roberts, Villejuif, Frankreich, stellte die Ergebnisse der Studie bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2024 vor (2). Für die schwer behandelbare Population von Erkrankten mit PD-L1-refraktären Tumoren bedarf es nun neuer Behandlungsansätze.
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Ovarialkarzinom
Platinresistentes Ovarialkarzinom: Langzeitüberleben möglich mit Mirvetuximab Soravtansin
Mirvetuximab Soravtansin (MIRV) ist das erste Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC), das gegen das Protein Folat-Rezeptor alpha (FRα) gerichtet ist. Es ist auch die erste neuartige Behandlung, die bei platinresistentem Eierstockkrebs (PROC) einen Vorteil im Hinblick auf das Gesamtübeleben (OS) zeigt. Während des ASCO 2024 wurde eine Analyse vorgestellt, in der die Langzeitüberlebenden aus 4 klinischen Studien, in denen Patientinnen mit einer Monotherapie aus MIRV behandelt worden waren, charakterisiert wurden.
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Mammakarzinom
HR+/HER2- aBC: Real-world-Daten von Elacestrant
In einer auf dem diesjährigen ASCO vorgestellten Studie zeigt Elacestrant vielversprechende Ergebnisse bei Patientinnen mit ESR1-mutiertem (ESR1m) Hormonrezeptor-positivem (HR+)/HER2-negativem fortgeschrittenem Brustkrebs (aBC). Patientinnen, die mit Elacestrant behandelt wurden, erreichten eine mediane Zeit bis zum Abbruch der Behandlung (TTD) von 5,4 Monaten und eine Zeit bis zur nächsten Behandlung (TTNT) von 6,2 Monaten. Diese frühen Real-world-Daten übertreffen das in der EMERALD-Studie berichtete PFS von 3,8 Monaten. Faktoren wie frühere Therapielinien und die Anzahl der ESR1-Mutationen hatten keinen signifikanten Einfluss auf die Ergebnisse (1).
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Hämatologie
FHR MM: Cilta-Cel in der Zweitlinie besser als die Standardtherapie
Das Multiple Myelom mit funktionellem Hochrisiko (FHR MM) ist mit einer schlechten Prognose verbunden. In der Studie CARTITUDE-4 verbesserte eine einmalige Infusion von Ciltacabtagen-Autoleucel (Cilta-Cel) signifikant das progressionsfreie Überleben (PFS) gegenüber der etablierten Standardtherapie (SC). Während der ASCO-Tagung 2024 wurde eine Post-hoc-Subgruppenanalyse der Studie vorgestellt, die über die Ergebnisse von Patient:innen, die Cilta-Cel vs. SC als Zweitlinientherapie erhalten hatten, berichtete, einschließlich Patient:innen mit FHR MM (1).
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Mammakarzinom
ER+, HER2- mBC: Elacestrant in Kombination mit Abemaciclib bei Patientinnen mit Hirnmetastasen
In der auf dem diesjährigen ASCO vorgestellte ELECTRA-Studie (NCT05386108) zeigte eine Kombinationstherapie aus Elacestrant + Abemaciclib ein überschaubares Sicherheitsprofil bei Patientinnen mit Östrogenrezeptor-positivem (ER+), HER2-negativem (HER2-) Brustkrebs unabhängig von der Lage der Metastasen und dem ESR1-Status (1).
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NSCLC
LAURA-Studie beim inoperablen EGFR-mutierten Stadium-III-NSCLC: Osimertinib wird neuer Therapiestandard nach definitiver Radiochemotherapie
„Für Patient:innen mit nicht resezierbarem EGFR-mutiertem nicht kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) im Stadium III besteht ein hoher Bedarf an neuen Therapieoptionen“, konstatierte Dr. Suresh S. Ramalingam, Atlanta, GA, USA, bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2024. Die von Ramalingam in der Plenary Session des Kongresses vorgestellten Daten der Phase-III-Studie LAURA etablieren nun mit Osimertinib einen zukünftigen neuen Therapiestandard für Erkrankte, die nach definitiver Radiochemotherapie (RCT) progressionsfrei sind (1). Die Ergebnisse für den EGFR-Tyrosinkinaseinhibitor (TKI) der dritten Generation waren im Vergleich zu einer Placebomedikation so herausragend (mit einem nahezu versiebenfachten medianen progressionsfreien Überleben), dass Ramalingam vom Publikum mit „Standing Ovations“ bedacht wurde.
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Mammakarzinom
mBC mit HER2 low: US-amerikanische Real-World-Daten deuten auf Äquivalenz unterschiedlicher ADC-Sequenztherapien hin
Antibody-Drug-Conjugates (ADC) sind etablierter Bestandteil der Therapie metastasierter Mammakarzinome. Bei Tumoren mit geringer HER2-Expression (HER2 low) können sowohl das HER2-gerichtete ADC Trastuzumab Deruxtecan (T-DXd) als auch das Trophoblasten-Oberflächenantigen 2 (Trop-2) gerichtete ADC Sacituzumab govitecan (Sg) leitliniengerecht eingesetzt werden (1). Der Frage, ob die ADCs ihre Wirksamkeit auch in Sequenz behalten und ob eine Sequenz möglicherweise effektiver erscheint als die andere, widmete sich eine retrospektive Studie, deren beim diesjährigen Jahrestreffen der American Society of Clinical Oncology (ASCO) als Poster vorgestellt wurde (2).
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Thorakale Tumoren
Lungenkrebs: Auch auf NTRK-Fusionen testen, weil TRK-Inhibitoren längerfristig nutzen
Patient:innen mit Lungenkrebserkrankungen, die Fusionen von NTRK-Genen enthalten, profitieren längerfristig von der Gabe TRK-Inhibitoren. Das geht aus der Auswertung einer kleinen Kohorte hervor, die Alexander E. Drilon, New York, bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) in Chicago präsentierte (1).
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NSCLC
Frühes NSCLC: Adjuvante Tyrosinkinaseinhibitoren verlängern krankheitsfreies und Gesamtüberleben
Nicht metastasierte nicht-kleinzellige Lungenkarzinome (NSCLC) mit Mutationen im Rezeptor für den epidermalen Wachstumsfaktor (EGFR) profitieren von einer adjuvanten Therapie mit EGFR-Tyrosinkinaseinhibitoren (TKI). Zugelassen für diese Indikation ist bisher der Drittgenerations-EGFR-TKI Osimertinib. Bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) in Chicago präsentierte Tom John, Melbourne, Daten aus der Zulassungsstudie ADAURA, wonach in Abhängigkeit vom Vorliegen einer minimalen Resterkrankung (MRD) eine längere Behandlungsdauer mit Osimertinib von Vorteil sein könnte. Si-Yu Wang, Guangzhou, China, zeigte hingegen erste Daten einer Phase-III-Studie, in der der Erstgenerations-EGFR-TKI Icotinib ebenfalls die Überlebenschancen beim frühen EGFR-mutierten NSCLC verbesserte (1).
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