Journal Onkologie

Aktuelles | Beiträge ab Seite 291

Immunonkologische Behandlungsansätze stehen derzeit im Fokus der klinischen Onkologie. Immer mehr Studiendaten sprechen dafür, dass eine Behandlung mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren wie Pembrolizumab Patienten mit fortgeschrittenen Tumoren, deren Prognose bislang eher schlecht war, neue Chancen bieten kann. Mit Spannung erwartet wurden die ersten Teilergebnisse der Phase-II-Studie I-SPY 2, die den Einfluss innovativer Substanzen, hier Pembrolizumab (KEYTRUDA®), in Kombination mit einer neoadjuvanten Standard-Chemotherapie auf die Rate an pathologischen Komplettremissionen (pCR) bei Frauen mit Hochrisiko-Mammakarzinomen untersuchte. Die vorläufigen Daten, die Dr. Rita Nanda, Chicago/IL, USA bei der 53. ASCO-Jahrestagung in Chicago/IL, USA, im Rahmen einer Oral Abstract Session präsentierte, zeigen eine klinisch relevante und bisher nicht gekannte Erhöhung der pCR-Rate unter dem Einfluss des Checkpoint-Inhibitors (1, 2).
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Entitätsübergreifend

Nebenwirkung unter Immuntherapie: „Frühzeitig erkennen und Patienten lange nachbeobachten“

Checkpoint-Inhibitoren sind gut verträgliche Substanzen. Doch einzelne Patienten erleiden Nebenwirkungen, die mitunter sehr schwerwiegend sein können. „Die Aufgabe der behandelnden Ärzte und Supportivmediziner ist es, diese rechtzeitig zu erkennen und zu wissen, dass sie zum Teil eine lange zeitliche Latenz haben und auch bis zu einem halben Jahr nach Therapieende noch auftreten können“, betonte Dr. Friedrich Overkamp, Hamburg, in seinem Impulsvortrag beim 5. ASORS-Jahreskongress in München.
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Mammakarzinom

Klinische Wertigkeit von Genexpressionsprofilen beim Mammakarzinom

Nach den Daten des Robert-Koch-Instituts verbesserte sich die 5-Jahres-Überlebensrate von Mammakarzinom-Patientinnen in Deutschland von 1997 bis 2012 von 73% auf 86%: Das ist eine absolute Verbesserung um 1% pro Jahr bzw. in dem 15-Jahres-Zeitraum ein Gewinn von 18% (1). Diese Erfolgs­geschichte wurde insbesondere durch zunehmenden Einsatz und stetige Verbesserung der systemischen (neo-)adjuvanten Therapien erreicht. Diese sollen disseminierte Tumorzellen („dormant cells“) eliminieren, welche sich zu Metastasen auswachsen könnten. Die Indikation zu einer systemischen Therapie ist immer eine relative und fußt auf dem absoluten Gewinn, den eine Patientin erwarten kann. Dieser hängt vom individuellen Risiko ab. Niedriges absolutes Risiko bedeutet niedrigen Gewinn. Leider haben wir bis heute nur begrenzte Möglichkeiten, diejenigen Patientinnen zu identifizieren, die eine bestimmte (neo)adjuvante Therapie (z.B. Chemotherapie) benötigen und bei denen sie auch wirkt. Hierzu dienen prognostische und prädiktive Faktoren.
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Diagnostik

Erstattung von molekularpathologischer Genexpressionsdiagnostik beschleunigen

Bis zum Sommer 2016 war die molekularpathologische Genexpressionsdiagnostik primär ein Privileg privat versicherter Patientinnen. Mit Inkrafttreten einer neu gefassten Richtlinie* zur Ambulanten Spezialfachärztlichen Versorgung (ASV) zur Behandlung von gynäkologischen Tumoren am 10.08.2016 ist die Genexpressionsdiagnostik erstmals auch für gesetzlich versicherte Patientinnen verfügbar. Die neue ASV-Richtlinie ist damit ein guter Schritt in Richtung Versorgungsgerechtigkeit.
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Ovarialkarzinom

Aktuelle Aspekte der minimal-invasiven Mammadiagnostik

Die minimal-invasive Mammadiagnostik ist bei jeder Diagnosestellung in nahezu jeder Befundkonstellation gefragt, somit integraler Bestandteil in der Diagnostikkette und in ihrer Treffsicherheit bestimmend für alle weiteren Therapieschritte. Die grundlegende Bedeutung der minimal-invasiven Diagnostik findet u.a. ihren Niederschlag in der ausführlichen Bearbeitung und Darstellung in den AGO-Leitlinien 2017 (1).
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Mammakarzinom

Rekonstruktive Mammachirurgie – bekannte Operationskonzepte, neue Möglichkeiten

Rekonstruktiv operieren ist definiert als: „Einsatz plastisch-chirurgischer Techniken zum Zeitpunkt der Tumorentfernung, um sichere Resektionsgrenzen zu erreichen und eine ästhetische Brustform zu ermöglichen.“ Den Hintergrund bildet das Konzept der „targeted breast surgery“. Bildgebung und Tumorbiologie fließen in die Operationsplanung ein. Genutzt werden alle Techniken der Brustchirurgie, einschließlich onkoplastischer und rekonstruktiver Verfahren mit den Zielen Tumorfreiheit, Rezidivrisikoabsenkung und Kosmetik (1, 2).
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Mammakarzinom

Komplikationen im Rahmen der rekonstruktiven Mammachirurgie

Operateure müssen sich mit dem Thema Komplikationen intensiv auseinandersetzen. Dass dies insbesondere für die rekonstruktive Mammachirurgie gilt, liegt auf der Hand. Hier fließen die Anforderungen an die onkologische Sicherheit und die damit verbundenen Komplikationen wie befallene Schnittränder, mit den allgemeinen Operationsrisiken wie Infektion, Nachblutung und Wundheilungsstörungen mit der patientinnenseitigen Problematik der Kosmetik zusammen. JOURNAL ONKOLOGIE sprach zu diesem Thema mit Dr. Stefan Paepke, Leitender Oberarzt am ­Interdisziplinären Brustzentrum München.
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Mammakarzinom

Hereditäres Mammakarzinom – ein Update

Für die Entstehung eines Mammakarzinoms wird ein komplexes Zusammenspiel aus genetischen und epigenetischen Ereignissen postuliert. Dabei liegt der Anteil hereditär begründeter Brustkrebserkrankungen bei 20-30%. Schätzungsweise die Hälfte ist hierbei auf Mutationen in hoch-penetranten Genen zurückzuführen, im Sinne eines monogenen Erbganges. Für weitere 20% aller Mammakarzinom-Fälle wird eine kombinierte Wirkung moderat- und niedrig-penetranter Genvarianten postuliert. Die alleinige Veränderung in einem moderat-penetranten Gen reicht für eine Erkrankung zumeist nicht aus, derzeit wird vermutet, dass eine Kombination mit einer zusätzlichen moderaten Genmutation und gegebenenfalls weiteren Niedrigrisikovarianten erforderlich sind, um zur Erkrankung zu führen (oligogener Erbgang). Mittlerweile stehen umfangreiche Möglichkeiten der Früherkennung bzw. prophylaktischen Maßnahmen in der klinischen Betreuung dieser Patientinnen zur Verfügung. Ausschlaggebend für die Beratung ist und bleibt die individuelle Situation, basierend auf der familiären Belastung und Stammbaumanalyse.
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Mammakarzinom

Metastasierter Brustkrebs: Prinzip der CDK-Inhibition ergänzt therapeutisches Repertoire

Fortschritte beim Mammakarzinom wurden in den letzten Jahren vor allem durch die Implementierung neuer medikamentöser Therapieansätze erzielt, gleichzeitig oft einhergehend mit der Aufklärung molekularer Resistenzmechanismen gegenüber konventionellen Therapien. Bei keiner anderen Subgruppe steht mittlerweile ein derart breites Spektrum verschiedener Therapieoptionen zur Verfügung wie beim Hormonrezeptor-positiven (HR+) Mammakarzinom. Waren es initial vor allem Antiöstrogene und Aromatasehemmer, die bis zum Eintritt einer endokrinen Resistenz zum Einsatz kamen, so ergänzen in letzter Zeit sukzessive zielgerichtete Substanzen das therapeutische Repertoire. Bis vor kurzem war es üblich, bei abnehmender Sensitivität gegenüber antihormonell wirksamen Medikamenten im Verlauf einer metastasierten Erkrankung vermehrt Zytostatika ins Spiel zu bringen. Inzwischen gelingt es jedoch ­immer besser, derartige Resistenzen durch die gleichzeitige Blockade molekularer Signalwege zu überwinden.
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Mammakarzinom

Fortgeschrittene Krebserkrankung: Potenziale körperlicher Aktivität am Beispiel Mammakarzinom

Die Verbesserungen in der medizinischen Versorgung für Patienten mit einer fortgeschrittenen Krebserkrankung erhöhen die Lebenserwartung und legitimieren die Notwendigkeit von Maßnahmen zum Erhalt bzw. zur Verbesserung ihrer Lebensqualität. Dieses Ziel kann durch die Reduktion von tumor- und behandlungsbedingten Nebenwirkungen und mittels körperlicher Aktivitäten erreicht werden. Es existieren zurzeit wenige randomisierte und kontrollierte Studien, die die Wirkungsweisen einer bewegungstherapeutischen Intervention bei einem metastasierten Mammakarzinom überprüfen. Einzelne Untersuchungen und Übersichtsarbeiten legen offen, dass körperliche Aktivitäten im fortgeschrittenen Stadium machbar und wirksam sind. Zukünftig ist die Generierung aussagekräftiger und qualitativ hochwertiger randomisierter, kontrollierter (RC)-Studien notwendig, um im nächsten Schritt Wissen in neue Versorgungsstrukturen zu implementieren.
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Diagnostik

Warum eine gut strukturierte Krebsnachsorge entscheidend ist

Die medizinische Krebsnachsorge ist derzeit noch zu wenig strukturiert und koordiniert. Es fehlen langfristig konzipierte Nachsorge-Angebote für Krebspatienten in Deutschland. Ärzte sind zu wenig über die Spätfolgen der Krebstherapie und mögliche Belastungen der Patienten aufgeklärt. Hausärzte müssen besser in die Nachsorge-Abstimmung integriert und für die Belastungen der Krebspatienten in der Nachsorge sensibilisiert werden. Im Rahmen einer gut strukturierten, dauerhaft angelegten Krebsnachsorge sollten Patienten schon bei Abschluss der Ersttherapie über mögliche Spätfolgen informiert werden und wissen, was im Rahmen der Krebsnachsorge gemacht wird.
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Diagnostik

Komplementärmedizin – Standards in der Spezialambulanz Integrative Medizin Erlangen

Der Einsatz komplementärer Medizin ist in der Indikation nicht standardisiert und sehr heterogen. Es gibt bis dato wenige publizierte Konzepte zur Beratung für Integrative Medizin. Unser Ziel war es, einen Standard für eine Sprechstunde für Integrative Medizin, einen Basisfragebogen für die Therapieentscheidung und einen Follow-up-Fragebogen zur Verlaufsbeurteilung zu etablieren. 2013 wurde an der Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen eine standardisierte Sprechstunde für Integrative Medizin in der Gynäkologischen Onkologie aufgebaut und bis heute professionalisiert. Es wurde eine „standard operation procedure“ (SOP) entwickelt und das notwendige Instrumentarium erstellt. Der vorliegende Standard für eine Sprechstunde für Integrative Medizin ist einer der ersten publizierten überhaupt. Er könnte zukünftig auch in anderen Kliniken und zertifizierten Krebszentren eingeführt werden, um Patienten die größtmögliche Sicherheit und auch eine standardisierte Qualität in der Integrativen Medizin zu bieten.
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