Journal Onkologie

Aktuelles | Beiträge ab Seite 286

Auf dem ESMO Breast Cancer 2025 wurde eine Zwischenauswertung der noch laufenden deutschen Real-World-Studie RIBANNAa vorgestellt. Demnach liegt das mediane Gesamtüberleben (OS) unter Ribociclib + Aromatasehemmer/Fulvestrant bei 74,6 Monaten – und damit deutlich höher als unter endokriner Monotherapie oder Chemotherapie.1 Die Ergebnisse bestätigen die signifikanten OS-Vorteile unter Ribociclib aus den Zulassungsstudien.2-6 Auch in den AGO-Leitlinien für metastasierten Brustkrebs erhält Ribociclib die höchste derzeit vergebene Bewertung innerhalb der CDK4/6-Inhibitor-Klasse.7
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Alectinib ist ein neuer Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI), der seit Mai 2017 zur Verfügung steht. Er ist für die Behandlung von ALK-positivem, nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) im fortgeschrittenen oder metastasierten Stadium zugelassen, wenn der Patient mit Crizotinib vorbehandelt wurde. Alectinib adressiert mit seinem hochspezifischen Wirkmechanismus fast ausschließlich die pathologisch überaktivierte anaplastische Lymphomkinase (ALK). Zudem wirkt es effektiver als die anderen TKIs mit dieser Indikation gegen Hirnmetastasen.
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Bei etwa der Hälfte der Patienten mit metastasiertem Melanom aktiviert eine BRAFV600-Mutation den MAP-Kinase-Signalweg dauerhaft und führt so zu permanenter Zellteilung. Eine Monotherapie mit Dabrafenib oder Vemurafenib führt bei etwa 50% dieser Patienten zu einer Remission und verlängert, verglichen mit der Chemotherapie, progressionsfreies Überleben (PFS) und Gesamtüberleben (OS). Resistenzen gegen die Monotherapien entwickeln sich im Median nach 6-7 Monaten und begrenzen die Wirksamkeit. Seit August 2015 ist die Kombinationstherapie aus Dabrafenib und Trametinib für erwachsene Patienten mit nicht resezierbarem oder metastasiertem Melanom zugelassen. Grundlage für die Zulassung waren die Phase-III-Studien COMBI-d (1) und COMBI-v (2). Nun wurden Ergebnisse einer Analyse der gepoolten Kohorten beider Phase-III-Studien vorgestellt.
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Medizin

Schmerztherapie: Neue Wirkstärken 60 mg/30 mg und 80 mg/40 mg retardiertes Oxycodon/Naloxon

Seit 18. April 2017 liegt die Fixkombination aus retardiertem Oxycodon und retardiertem Naloxon Targin® in den höheren Wirkstärken 60 mg/30 mg und 80 mg/40 mg vor (1). Von den höheren Wirkstärken profitieren vor allem Patienten mit starken und stärksten Schmerzen, die bereits eine Dauertherapie mit retardiertem Oxycodon/Naloxon erhalten und eine höhere Dosis für eine wirksame Schmerzkontrolle benötigen.
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Medizin

Opioid-Pflaster: Unverzichtbarer Teil der Schmerzmedizin

Patienten mit tumorbedingten und nicht-tumorbedingten Dauerschmerzen benötigen eine effektive Schmerztherapie. Der Einsatz der Fentanyl- und Buprenorphin-haltigen Schmerzpflaster ermöglicht – je nach Produkt – den Aufbau nahezu konstanter Plasmaspiegel und somit eine stabile analgetische Wirkung über 3, 4 oder 7 Tage. Das breite Sortiment an Opioid-Pflastern mit der größten Wirkstärkenvielfalt in Deutschland bietet die Basis für eine individuelle, auf den Patienten abgestimmte, Schmerztherapie. Bei einem Symposium im Rahmen des Deutschen Schmerz- und Palliativtages vom 23. bis 25. März in Frankfurt gaben erfahrene Schmerztherapeuten praktische Tipps, wie Opioid-Pflaster richtig angewendet werden und erläuterten, welche Patienten am meisten von einer Schmerztherapie mit Opioid-Pflastern profitieren.
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Medizin

Mit Lichtwellen Krankheiten und Tumore diagnostizieren

James G. Fujimoto, Eric Swanson und Robert Huber haben ein bedeutendes diagnostisches Bildgebungsverfahren entwickelt. Mit der Optischen Kohärenztomografie (OCT) können Mediziner weiches menschliches Gewebe in hochauflösenden, dreidimensionalen Strukturen abbilden und somit unmittelbar und in Echtzeit im Körper untersuchen. Das schonende Verfahren basiert auf Lichttechnologie und kommt ohne Strahlen oder den Einsatz von Kontrastmitteln aus. Als klinischer Prototyp 1993 eingeführt, wird das OCT inzwischen weltweit bei etwa 30 Millionen Verfahren jährlich genutzt.
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Medizin

Zweitlinientherapie des mCRPC: Richtige Therapie zum richtigen Zeitpunkt

Patienten mit metastasiertem kastrationsresistenten Prostatakarzinom überleben länger, wenn sie möglichst viele der verfügbaren Therapien in der für den Patienten optimalen Reihenfolge erhalten. Im Krankheitsverlauf anstehende Therapieentscheidungen müssen auf Basis der aktuellen Datenlage, aber auch der individuellen Situation und Präferenz des Patienten getroffen werden. Prof. Nicolas Mottet, Saint-Étienne, stellte im Rahmen der 9. Expertise Prostata die aktuellen Alternativen und die Vorteile einer frühzeitigen intensiven Therapie zur Diskussion.
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Medizin

Meningeom: Methylierungsmuster zur Beurteilung der Aggressivität

Wissenschaftlern gelang es nun, eine wesentlich genauere Einteilung der Meningeome zu erarbeiten als die aktuelle Klassifizierung der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Das neue System unterscheidet sicherer zwischen gutartigen Tumoren, bei denen in der Regel eine Operation ausreicht, und solchen, bei denen die Patienten zusätzlich eine Bestrahlung benötigen. Basis ist der "molekulare Fingerabdruck" der Tumorzellen, ihr sogenanntes Methylierungsmuster, also das Anheften kleiner biochemischer Gruppen an bestimmte Stellen der DNA. Diese Veränderungen können darüber entscheiden, ob ein Gen abgelesen wird oder nicht.
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Malignes Melanom

Zuckerverbindungen zur unterstützenden Behandlung des metastasierenden Melanoms?

Der Großteil der Melanome gehört zu den metastasierenden Tumoren. Werden sie früh erkannt, haben sie eine gute Prognose, wohingegen mit einsetzender Metastasierung die Sterblichkeitsrate deutlich steigt. Bei der Metastasierung von Melanomen spielen Moleküle der extrazellulären Matrix eine Rolle, z.B. Decorin und Glykosaminoglykane, aber auch der Na+/H+-Austauscher NHE1, ein maßgeblicher Regulator der zellulären pH-Homöostase. Decorin fungiert als Antagonist verschiedener Rezeptor-Tyrosinkinasen, von denen einige zur Tumorprogression beitragen. Da sowohl Decorin als auch Glykosaminoglykane Wachstumsfaktoren abfangen und damit unwirksam machen, hemmen sie verschiedene intrazelluläre Signalwege, welche zum Metastasierungsprozess beitragen. Decorin kann die Aktivität des malignitätsfördernden NHE1 auch direkt herabsetzen und dadurch die Zellmotilität deutlich verringern. Die Glykosaminoglykane wirken indirekt auf die pH-Homöostase der Melanomzellen.
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Hämatologie

Resistenzmechanismen in der zielgerichteten Therapie des Malignen Melanoms

Als der spezifische BRAF-V600E-Inhibitor Vemurafenib im Jahr 2012 für das metastasierte Melanom zugelassen wurde, begann ein Paradigmenwechsel in der Melanomtherapie, der sich bis heute fortsetzt. Weitere Meilensteine waren die Einführungen der BRAF/MEK-Kombinationstherapien Dabrafenib plus Trametinib und Vemurafenib plus Cobimetinib, sowie der Checkpoint-Inhibitoren als neue Form der Immuntherapie. Diese Fortschritte verbesserten das progressionsfreie Überleben und das Gesamtüberleben von Stadium-IV-Melanompatienten dramatisch. Trotzdem kommt es bei einer nicht unerheblichen Zahl von Patienten unter den zielgerichteten Therapien zum Progress oder bereits initial zum Therapieversagen. Daher sind sowohl Kenntnis der Resistenzmechanismen als auch mögliche Strategien zur Überwindung dieser Mechanismen von hoher Bedeutung und könnten die Richtung für neue zielgerichtete Kombinationstherapien weisen.
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Pankreaskarzinom

Zulassung von Nal-IRI erweitert Optionen in der palliativen Therapie des Pankreaskarzinoms

Pegyliertes liposomales Irinotecan (Nal-IRI, ONIVYDE®) ist seit Oktober 2016 in Kombination mit 5-Fluorouracil und Folinsäure (5-FU/LV) für die Therapie des metastasierten Pankreaskarzinoms zugelassen bei Patienten, deren Erkrankung nach einer Gemcitabin-basierten Therapie fortgeschritten ist. Basis war die Phase-III-Studie NAPOLI-1, die für Nal-IRI in Kombination mit 5-FU/LV im primären Endpunkt Gesamtüberleben eine signifikante Verbesserung gegenüber dem 5-FU/LV-Kontrollarm zeigte. Prof. Dr. Hanno Riess von der Charité Berlin sprach mit Journal Onkologie über erste Erfahrungen mit der Substanz und neue Optionen, die sich ergeben.
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ZNS-Tumoren

Wachoperationen für gezieltes Sprachmonitoring bei links temporalen hirneigenen Tumoren

Das Ausmaß der Resektion hirneigener Tumore scheint unter Berücksichtigung der Nachbehandlung einen prognostischen Einfluss auf den weiteren Krankheitsverlauf auszuüben (1-6). Insbesondere in eloquenten Bereichen des Gehirns ist eine konsequente Tumorresektion ohne Monitoring der funktionellen Bahnen mit der Gefahr verbunden, irreparable Schäden zu verursachen, welche die Lebensqualität des Patienten erheblich reduzieren. Die Wachoperation bietet die einzige Möglichkeit, die Sprachfunktion während der mikrochirurgischen Operation zu überprüfen und die Operationsstrategie danach auszurichten. Bei diesen Operationen kommen außerdem die Neuronavigation mit eingespielten funktionellen Bilddatensätzen sowie Methoden zur besseren intraoperativen Erkennung von Tumorgrenzen (5-Aminolävulinsäure-Fluoreszenzmethode) routinemäßig zum Einsatz. Dieser Artikel soll den aktuellen Stand der Methode anhand eines Fallbeispiels zeigen, bei dem sich die Patientin innerhalb von 14 Monaten zweimal einer Wachoperation unterzogen hat.
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Prostatakarzinom

mCRPC: Wechselwirkungen in der antihormonellen Therapie mit Abirateronacetat und Enzalutamid

In der modernen antihormonellen Therapie des metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinoms (mCRPC) gelten Abirateronacetat und Enzalutamid als gut verträgliche und ungefähr vergleichbar wirksame Erstlinienoptionen. Unterschiede bestehen jedoch beim pharmakokinetischen Interaktionspotential auf Ebene des Arzneimittelmetabolismus. Gegenüber Abirateronacetat weist Enzalutamid ein deutlich breiteres Wechselwirkungsspektrum auf, das vor allem bei älteren multimorbiden Patienten mit Polymedikation beachtet werden muss. Entsprechend fanden sich in einer aktuellen Analyse der bei Prostatakarzinompatienten häufigsten Komedikation in Verbindung mit einer Androgendeprivationstherapie (ADT) wesentlich mehr Enzalutamid-relevante interagierende Arzneimittel als Abirateron-relevante. Im Versorgungsalltag sind daher ein erhöhtes Problembewusstsein und die Kenntnis über den Einfluss der Tumortherapie auf den Metabolismus der Komedikation wichtige Aspekte zur Prophylaxe klinisch relevanter Arzneimittelinteraktionen.
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Pankreaskarzinom

Behandlung des Pankreaskarzinoms an den Universitätskliniken Innsbruck

Rund 1.600 Personen in Österreich erkranken jährlich an einem Pankreaskarzinom. Moderne multimodale Therapieansätze und chirurgische Methoden ermöglichen, das Überleben vieler PatientInnen zu verlängern und die Lebensqualität vor allem bei SchmerzpatientInnen zu erhöhen. Die neuen Erkenntnisse werden an den Innsbrucker Universitätskliniken, dem größten Pankreas-Zentrum Westösterreichs, umgesetzt und weiterentwickelt. Auf Grund eigener Entwicklungen im Bereich der 3D-navigierten, minimalinvasiven Schmerz- und Tumorbehandlung ist die Innsbrucker Universitätsklinik für Radiologie in diesem Bereich führend.
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