Journal Onkologie

Aktuelles | Beiträge ab Seite 190

Medizin

Autoimmunität und Krebs: Roquin steuert die Aktivität von Immunzellen

Autoimmunerkrankungen wie Lupus erythematodes (SLE) gehen mit schweren Entzündungen in unterschiedlichen Regionen des Organismus einher. Das Immunsystem erkennt körpereigene Strukturen fälschlicherweise als fremd und greift diese an. Nur eine Handvoll bekannter Mutationen in einzelnen Genen des Erbguts führen zu Autoimmunität,  dazu gehört das für Roquin-1 kodierende Gen: Die Sanroque-Mutation führt bei Mäusen zu einem Krankheitsbild, welches dem SLE ähnelt. "Aus solchen Mutationen lernen wir, wie sich unser Körper vor autoaggressiven Reaktionen des Immunsystems schützt“, sagte Prof.Dr. Vigo Heissmeyer.
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NSCLC

Immuntherapie beim Lungenkrebs: Fortschritte in metastasierten und operablen Stadien

In den letzten 10 Jahren gab es in der Therapie des NSCLC eine rasante Entwicklung– insbesondere in der Kombinationstherapie, sagte PD Dr. Martin Faehling, Chefarzt am Klinikum Esslingen. So erwies sich z.B. in der Phase-III-Studie CheckMate 9LA beim metastasierten NSCLC die Kombination mit Nivolumab und Ipilimumab als eine neue und gut verträgliche Erstlinienbehandlungsoption, von der insbesondere Patient:innen mit Hirnmetastasen profitieren. Patient:innen in operablen Stadien haben einen signifikanten Überlebensvorteil durch eine neoadjuvante Immunchemotherapie.
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Medizin

HIV und Krebs: Früher Beginn antiretroviraler Therapie senkt Risiko

HIV-Patient:nnen haben ein erhöhtes Risiko an Haut- und Schleimhautkrebs zu erkranken, auch wenn dank einer antiretroviralen Therapie das HI-Virus im Blut eigentlich nicht mehr nachweisbar ist. Eine neue Studie der Universitätsklinik für Dermatologie der MedUni Wien, des Ludwig Boltzmann Institute for Rare and Undiagnosed Diseases (LBI-RUD) und des CeMM Forschungszentrums für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften zeigt nun, dass der Zeitpunkt des Starts der antiretroviralen Therapie einen Einfluss auf die Tumorentwicklung haben kann. Die Ergebnisse wurden aktuell im Fachjournal Immunity veröffentlicht.
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Medizin

ESMO 2021: Neuigkeiten zur Diagnostik des Ovarialkarzinoms – Wie und wann kann eine HRD-Testung in die klinische Praxis integriert werden?

Patientinnen mit Ovarialkarzinom und BRCA-Mutationen und/oder einem positiven HRD-Status können von einer Therapie mit PARP-Inhibitoren profitieren. Im Rahmen des diesjährigen ESMO-Kongresses wurde der optimale Zeitpunkt der Diagnostik thematisiert und es wurde gezeigt, mithilfe welcher Methoden der Nachweis einer HRD in der lokalen Pathologie erfolgen kann.
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Medizin

Mammakarzinom: Wie profitieren Patientinnen von molekularer Diagnostik?

Jedes Jahr erhalten etwa 70.000 Frauen in Deutschland die Diagnose Brustkrebs (1). Viele von ihnen können ihre Behandlungschancen durch eine frühzeitige molekularpathologische Testung verbessern, denn inzwischen sind zahlreiche Genveränderungen bekannt, die hier als prognostische und prädiktive Marker für zielgerichtete Therapieoptionen zur Verfügung stehen. Die damit verbundene zunehmende Komplexität der Therapielandschaft sowie das wachsende Biomarker-Spektrum erfordern immer stärker eine interdisziplinäre Entscheidungsfindung. Auch Analysehilfsmittel zur Interpretation molekularpathologischer Ergebnisse spielen eine zunehmend wichtige Rolle. Wie die Analyse-Software MH Guide bei den wachsenden Datenmengen unterstützt und die Entscheidung im Sinne einer besseren PatientInnen-Versorgung im molekularen Tumorboard optimieren kann, wurde im Rahmen eines Presseworkshops am 17. November 2021 von Molecular Health diskutiert.
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Medizin

Metastasiertes Prostatakarzinom: Radioligandtherapie verlängert Überlebenszeit

Das metastasierte Prostatakarzinom ist nach wie vor unheilbar. 2 neue Studien zeigen jedoch, dass die Radioligandtherapie (RLT) die Erkrankung auch dann noch erfolgreich zurückdrängen kann, wenn Patienten im fortgeschrittenen Stadium auf andere Behandlungen wie Medikamente, Hormon- oder Chemotherapie nicht mehr ansprechen. „Die RLT verlängert das Leben aktuellen Erkenntnissen zufolge um mehrere Monate“, sagt Dr. med. Norbert Czech vom Berufsverband Deutscher Nuklearmediziner e. V. (BDN). „Die Patienten spüren weniger Schmerzen und haben wieder Appetit.“ Ob eine RTL anschlagen wird, lässt sich am besten über eine PSMA-PET/CT ermitteln. Ist dies gegeben, können gesetzlich Versicherte die nebenwirkungsarme Therapie als Heilversuch in Anspruch nehmen. Expert:innen erwarten, dass die RLT bald regulär zugelassen wird.
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Ovarialkarzinom

Erstlinientherapie des fortgeschrittenen epithelialen Ovarialkarzinoms

Ovarialkarzinome (OC) sind vergleichsweise selten, aber mit einer hohen Mortalität verbunden, da die Diagnose meist erst in fortgeschrittenen Stadien erfolgt. Effektive Screening-Methoden fehlen bisher. Tumorbiologisch handelt es sich um verschiedene Subtypen mit unterschiedlicher Pathogenese, Morphologie und Prognose. Mehr als ein Viertel dieser Tumoren weist Mutationen in bestimmten Risikogenen auf. Größtenteils liegt eine hereditäre BRCA1/2-Mutation vor (ca. 20%). Deshalb ist eine frühzeitige genetische Testung bei allen Patientinnen < 80 Jahre essenziell. Der Therapiestandard beim primären fortgeschrittenen OC besteht aus einer vollständigen Resektion des Tumors, einer adjuvanten Chemotherapie aus Carboplatin und Paclitaxel gefolgt von einer Erhaltungstherapie mit einem PARP-Inhibitor (Poly(ADP-Ribose)-Polymerase-Inhibitor, PARPi) und/oder Bevacizumab. Insbesondere die Zulassung der PARPi hat die Therapielandschaft des primären fortgeschrittenen OC erweitert und die Prognose der Betroffenen verbessert. Damit sind die Anforderungen hinsichtlich Therapieplanung und frühzeitiger Testung der potenziell infrage kommenden Patientinnen deutlich gestiegen. Aufgrund der therapieassoziierten Morbidität einerseits und der gestiegenen Lebenserwartung infolge der neuen Therapieoptionen andererseits ist die Nachsorge im Anschluss an die Primärtherapie von hoher Relevanz.
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Mammakarzinom

Paradigmenwechsel beim Mammakarzinom

Der diesjährige Jahreskongress der European Society of Medical Oncology (ESMO) fand vom 17. bis 21.09.2021 virtuell statt. Auch zum Mammakarzinom wurden bahnbrechende Erkenntnisse und Studien vorgestellt: Beim HER2-positiven, metastasierten Brustkrebs zeigte Trastuzumab deruxtecan ein deutlich verbessertes progressionsfreies Überleben (PFS). Der Immuncheckpoint-Inhibitor Pembrolizumab in Kombination mit Chemotherapie überzeugte in der Erstlinie beim metastasierten triple-negativen Mammakarzinom (TNBC).
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Dermatologische Tumoren

CSCC: Aktuelle Daten zu Cemiplimab

Vor 2019 wurden fortgeschrittene kutane Plattenepithelkarzinome (CSCC) mit Radiotherapie und eventuell off-label mit Platin-basierten Chemotherapien oder off-label mit mutationsgetriebenen Therapieversuchen behandelt. 2019 wurde der PD-1-Inhibitor Cemiplimab für diese Indikation zugelassen. Die Ergebnisse der Studie EMPOWER-CSCC-1 hatten zur Zulassung geführt (1). Während der diesjährigen Jahrestagung der europäischen Onkologen (ESMO) wurden aktuelle Daten der EMPOWER-CSCC-1-Studie vorgestellt und von Fachleuten diskutiert.
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Mammakarzinom

Mammakarzinom: Paradigmenwechseln in der Zweitlinie

Von einer schnell tödlich verlaufenden zu einer lang behandelbaren Erkrankung – das metastasierte HER2-positive Mammakarzinom sei ein Paradebeispiel dafür, wie Patientinnen von zielgerichteten Therapien profitieren können, so Prof. Nadia Harbeck im Rahmen des ESMO-Kongresses 2021. Hier zeigten in der Zweitlinientherapie des metastasierten HER2-positiven Mammakarzinoms Daten der DESTINY-Breast03-Studie eine 72%ige Risikoreduktion für Tod oder Krankheitsprogression durch Trastuzumab-Deruxtecan versus T-DM1.
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