Journal Onkologie

Aktuelles | Beiträge ab Seite 189

Etwa ein Viertel aller Patientinnen und Patienten mit Pankreaskarzinom weist eine Mismatch-Repair-Defizienz auf. Wie sich herausgestellt hat, sprechen insbesondere diese Patientinnen und Patienten besser auf eine platinhaltige Chemotherapie an als auf Gemcitabin/nab-Paclitaxel. Zudem ist bei Patientinnen und Patienten mit BRCA-Keimbahn-Mutation eine Erhaltungstherapie mit dem PARP-Inhibitor Olaparib möglich. Eine frühzeitige BRCA-Testung ist daher anzustreben.
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Fast zwei Drittel der Patientinnen mit metastasiertem HR+/HER2-negativen Mammakarzinom erhalten inzwischen in der Erstlinie einen CDK4/6-Inhibitor kombiniert mit endokriner Therapie (1). Ein komplettes Therapieansprechen (CR) wird zwar relativ selten erreicht, jedoch kommt es durch die Hinzunahme von Abemaciclib zu höheren CR-Raten als unter alleiniger endokriner Therapie. Nach einer explorativen Analyse der Studien MONARCH 2 und 3 war das Erreichen einer CR von Prognosefaktoren unabhängig (2).
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„Erstmals stehen beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) zielgerichtete Therapieansätze im Vordergrund – wir erleben hier eine Revolution“, sagte PD Dr. Niels Reinmuth, München-Gauting, auf einem Satelliten-Symposium im Rahmen des AIO. Bis zu 60% der NSCLC-Adenokarzinome weisen mindestens eine onkogene Treibermutation auf, beim NSCLC-Plattenepithelkarzinom sind es es 50-80%. Neben den zugelassenen Therapien gegen beispielsweise EGFR-, ALK- und ROS1-Mutationen gibt es interessante Studienansätze für weitere Target-Therapien. Bislang sind diese Mutationen im aktuellen Algorithmus der Onkopedia-Leitline noch unter „weitere Mutationen“ zusammengefasst (1). „In Kürze könnte sich das ändern, wenn z.B. gegen die MET 14 (METex14) Skipping-Mutation und MET-Amplifikation die Zulassung oraler MET-Inhibitoren wie Tepotinib erfolgt ist“, sagte Reinmuth.
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NSCLC

RET-Fusions-positives NSCLC: Zulassung für Pralsetinib

Am 19. November 2021 hat die Europäische Kommission Pralsetinib zugelassen für die Behandlung von erwachsenen Patient:innen mit Rearranged-during-Transfection (RET)-Fusions-positivem, fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC). Der Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI) wird angewendet als Monotherapie bei Patient:innen, die zuvor nicht mit einem RET-Inhibitor behandelt wurden (1). Entscheidend für die Zulassung waren die Ergebnisse der ARROW-Studie, die eine sehr hohe Ansprechrate und lange Ansprechdauer bei nicht systemisch vorbehandelten RET-Fusions-positiven Patient:innen belegen (2).
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Magenkarzinom

Zulassung für Nivolumab + Chemotherapie bei Adenokarzinom des Magens, GEJ und EAC

Die Europäische Kommission hat Nivolumab in Kombination mit einer Fluoropyrimidin- und Platin-basierten Kombinationschemotherapie für die Erstlinienbehandlung von erwachsenen Patienten mit HER2-negativen, fortgeschrittenen oder metastasierten Adenokarzinomen des Magens, des gastroösophagealen Übergangs (GEJ) oder der Speiseröhre (EAC) zugelassen, deren Tumoren PD-L1 mit einem kombinierten positiven Score (Combined Positive Score, CPS) ≥ 5 exprimieren.  
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Hämatologie

r/rMM: Zulassung der ersten anti-BCMA-CAR-T-Zelltherapie

Die Europäische Kommission (EMA) hat eine bedingte Marktzulassung für Idecabtagen vicleucel (Ide-Cel) erteilt. Somit ist Ide-cel die erste („first-in-class“) gegen das B-Zell-Reifungsantigen (B-cell maturation antigen; BCMA) gerichtete chimäre Antigenrezeptor- (CAR-)T-Zelltherapie (chimeric antigen receptor t-cell; CAR T). Die Zulassung umfasst die Behandlung von erwachsenen Patienten und Patientinnen mit rezidiviertem und refraktärem Multiplen Myelom, die mindestens 3 vorausgegangene Therapien, einschließlich eines Immunmodulators, eines Proteasominhibitors und eines Anti-CD38-Antikörpers erhalten und unter der letzten Therapie eine Krankheitsprogression gezeigt haben (1).
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Endometriumkarzinom

EK erteilt Zulassung für erste Immuntherapie beim rezidivierenden/fortgeschrittenen Endometriumkarzinom

Im April 2021 hat die Europäische Kommission eine bedingte Marktzulassung für Dostarlimab zur Behandlung von Patientinnen mit rezidivierendem/fortgeschrittenem Endometriumkarzinom (EC) mit Mismatch-Reparatur-Defizienz (dMMR)/hoher Mikrosatelliteninstabilität (MSI-H), das während oder nach einer vorherigen Behandlung mit einer Platin-basierten Chemotherapie fortschreitet, erteilt.
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Hämatologie

Neudiagnostiziertes Multiples Myelom: Update der GRIFFIN-Studie bestätigt signifikante Vorteile durch Addition von Daratumumab zu VRd

Die Phase-II-Studie GRIFFIN verglich eine Induktions-/Konsolidierungstherapie mit Daratumumab (D) plus VRd (Bortezomib, Lenalidomid und Dexamethason) gefolgt von einer Erhaltungstherapie mit Daratumumab/Lenalidomid mit alleinigem VRd gefolgt von einer Lenalidomid-Erhaltungstherapie bei Patient:innen mit neu diagnostiziertem Multiplem Myelom (MM), die für eine autologe Stammzelltransplantation (ASCT) geeignet waren. Beim Amerikanischen Hämatologiekongress (ASH) 2021 wurde eine aktualisierte Analyse der Wirksamkeit und Sicherheit nach 24 Monaten Erhaltungstherapie oder Ende der Therapie vorgestellt. Die Daten, die eine mediane Nachbeobachtungszeit von über 3 Jahren berücksichtigten, bestätigen erneut signifikant mehr tiefe und dauerhafte Remissionen, inklusive stringenter kompletter Remissionen und MRD-Negativität bei Hinzunahme des CD38-Antikörpers Daratumumab (1).
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Medizin

Cevostamab beim r/r MM: Studien-Update zeigt anhaltende Effektivität und gut kontrollierbares Sicherheitsprofil

Cevostamab ist ein neuer bispezifischer Antikörper, der bei stark vorbehandelten Patient:innen mit refraktärem oder rezidiviertem Multiplen Myelom (r/r MM) zu einem dauerhaften und tiefen Ansprechen führt, wie die aktualisierten Ergebnisse einer laufenden Phase-1-Studie zeigen (1). Die Gesamtansprechrate (ORR) war von der Höhe der Zieldosis abhängig, nicht jedoch die Rate des Zytokinfreisetzungs-Syndroms (Cytokine Release Syndrome=CRS). Bei der Aufdosierung in 2 Schritten zeigte sich im Vergleich zu einer Aufdosierung in einem Schritt ein Trend für ein verbessertes Sicherheitsprofil im ersten Zyklus.
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Medizin

Unvorbehandelte MDS-Patient:innen mit erhöhtem Risiko: Molekulares Ansprechen unter Venetoclax + Azacitidin

Patient:innen mit Myelodysplastischem Syndrom (MDS) mit höherem Risiko werden üblicherweise mit Azacitidin (Aza) behandelt. Venetoclax (Ven) ist ein selektiver, potenter, oraler BCL-2-Inhibitor, der in präklinischen Studien bei myeloiden malignen Erkrankungen synergistische Wirksamkeit mit Aza gezeigt hat. Ein MDS mit höherem Risiko ist assoziiert mit Mutationen in Genen, die am RNA-Splicing, an der epigenetischen Regulation, Transkription und den zellulären Signalwegen beteiligt sind. Die Einschätzung der Dynamik von genetischen Varianten während der Behandlung von MDS mit erhöhtem Risiko macht es möglich, die molekularen Determinanten des Ansprechens zu verstehen. Die vorliegende Phase-1b-Studie (NCT02942290) untersucht Ven + Aza bei Behandlungs-naiven MDS-Patient:innen mit erhöhtem Risiko. Im Folgenden sind die Ergebnisse bezüglich der Wirksamkeit in den anhand von Mutationen definierten Subgruppen sowie der Tiefe des Ansprechens aufgeführt.
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Medizin

NSCLC: Früherkennung von Rezidiven mit Liquid Biopsy

Bestimmten Formen von Lungenkrebs liegt eine Erbgut-Umlagerung im ALK-Gen zugrunde. In diesen Fällen kann eine Behandlung mit einem spezifischen zielgerichteten Medikament das Fortschreiten der Erkrankung aufhalten. Doch früher oder später entstehen Resistenzen gegen die Therapie. Wissenschaftler:innen im Deutschen Krebsforschungszentrum und im NCT Heidelberg zeigen nun in einer Machbarkeitsstudie, dass über den Nachweis tumorspezifischer DNA im Blut vieler Patient:innen die Resistenzentwicklung früher erkannt werden kann als mit bildgebenden Verfahren.
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