Journal Onkologie

Aktuelles | Beiträge ab Seite 12

Die chronische Graft-versus-Host-Erkrankung (cGvHD) ist eine häufige Immunreaktion nach einer allogenen hämato­poetischen Stammzelltransplantation (alloHSCT) [1-3], bei der die Immunzellen des Spenders den Empfänger als fremd erkennen und Organe und Gewebe angreifen [2]. Dadurch kann eine chronische Entzündung entstehen, die mit ­Fibrosierung und Organschädigung verbunden ist [4, 5]. Die Komplexität der Erkrankung und die Vielfalt der Symp­tome seien eine Herausforderung, erklärte PD Dr. Daniel Teschner, Würzburg, in einer Sonderfolge des Podcasts O-Ton Onkologie extra.
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Die Prognose für Patient:innen, die an einem diffus-großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL) erkrankt sind, basiert im Wesentlichen auf dem Internationalen Prognostischen Index (IPI). Die Erstlinientherapie ist eine kombinierte Immunchemotherapie mit dem Anti-CD20-Antikörper Rituximab. In einer Studie mit 46 Patient:innen haben wir gezeigt, dass die Analyse der prozentualen Anteile von CD16+ T-Zellen und CD16+ Monozyten an CD45+ Leukozyten bei Diagnosestellung eine Risikobewertung liefert, die unabhängig vom IPI und darüber hinaus dem IPI überlegen ist. Patient:innen mit einem Anteil von mehr als 1,6% CD16+ T-Zellen zeigen ein besseres progressionsfreies Überleben (PFS; HR=0,13; 95%-KI: 0,007-0,67) und Patient:innen mit einem Anteil von mehr als 10,0% CD16+ Monozyten ein schlechteres PFS (HR=16,0; 95%-KI: 3,1-291,9). Die protektive Rolle der CD16+ T-Zellen könnte damit begründet sein, dass sie verglichen mit NK-Zellen (natürliche Killerzellen) eine signifikant höhere Therapieresistenz aufweisen und eine erhöhte Effizienz bei der antikörperabhängigen zellvermittelten Zytotoxizität besitzen.
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In der im April 2025 veröffentlichten Neufassung der S3-Leitlinie „Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Lungenkarzinoms“ wurde die Rolle von Lorlatinib in der Erstlinientherapie beim fortgeschrittenen Anaplastischen Lymphomkinase-positiven NSCLC (ALK+ aNSCLC) betont. Der ALK-Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI) der 3. Generation wird darin ausdrücklich als bevorzugte Option genannt – eine Neubewertung im Vergleich zu früheren Fassungen. Bereits Anfang des Jahres hatte die Onkopedia Leitlinie zum NSCLC Lorlatinib in dieser Indikation als präferierten Standard empfohlen. In beiden Leitlinien waren die überzeugenden Langzeitdaten der Phase-III-Studie CROWN ausschlaggebend für die Bewertung.
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Gesundheitspolitik

Stiftung fordert Nothilfe für Opfer von Behandlungsfehlern

Zu spät entdeckte Krankheiten, verkehrte Medikamente oder falsche Schnitte bei Operationen: Ärztefehler werden für tausende Patient:innen in Deutschland jedes Jahr zum Problem. Selbst wenn Gutachten einen Fehler als Ursache für weitereoder neue Leiden bestätigen, drohe vielen Geschädigten ein jahrelanger Rechtsstreit, so der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch. Die neue schwarz-rote Koalition solle Opfern von Behandlungsfehlern daher künftig schneller zu ihrem Geld verhelfen.
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Malignes Melanom
Metabolomische Signaturen in Flüssigbiopsien korrelieren mit Überleben bei metastasiertem Melanom unter ICI-Therapie

Melanom: Flüssigbiopsie zeigt prognostische Metaboliten bei ICI-Therapie

Eine neue Studie liefert Hinweise darauf, dass sich das Ansprechen von Patient:innen mit metastasiertem Melanom auf Immuncheckpoint-Inhibitoren (ICIs) anhand bestimmter Stoffwechselmuster im Blut vorhersagen lässt. Die Untersuchung verdeutlicht, wie die Analyse von Metaboliten in Flüssigbiopsien als nicht-invasive Methode zur Stratifizierung von Patient:innen beitragen kann – mit dem Ziel, den Therapieerfolg zu optimieren und Resistenzen frühzeitig zu erkennen.
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Medizin
Organoid-Biobank aus Kopf-Hals-Tumoren: Eine neue Ressource zur Erforschung von personalisierten Therapieoptionen

Organoid-Biobank aus Kopf-Hals-Tumoren: Eine neue Ressource zur Erforschung von personalisierten Therapieoptionen

Forschende der Goethe-Universität, der Universitätsmedizin Frankfurt und des Georg-Speyer-Hauses in Frankfurt am Main haben eine Kopf-Hals-Organoid-Biobank aufgebaut und charakterisiert (1). Die 3-dimensionalen Organoid-Modelle ermöglichen es, verschiedene molekulare Situationen für Patient:innen mit Kopf-Hals-Tumoren vor und während der Therapie zu modellieren.
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Medizin

KliFo-Barometer 2025: Umfrage unter Ärzt:innen zu klinischen Studien

Klinische Forschung ist der Motor medizinischen Fortschritts und essenziell für die Entwicklung neuer Therapien. Doch finden zunehmend weniger klinische Studien in Deutschland statt. In der internationalen Rangliste der Forschungsstandorte belegt Deutschland nur noch Rang 7. Um wieder zurück an die Spitze zu kommen, sind viele Akteure gefragt – allen voran Ärzt:innen, die bereit sind, klinische Studien durchzuführen, Patient:innen, die daran teilnehmen, und Unternehmen, die eine entscheidende Rolle bei der wissenschaftlichen Konzeption und Studienfinanzierung spielen. Doch wie hoch ist die Bereitschaft unter Ärzt:innen, klinische Studien durchzuführen und was sind Barrieren? Eine neue Umfrage zeigt: Trotz hoher intrinsischer Motivation und Bereitschaft zur Studienteilnahme sehen viele Ärzt:innen erhebliche Hürden, vor allem durch Bürokratie, Zeitmangel und fehlende personelle Unterstützung.
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Medizin
Neue Maßstäbe bei der Krebsimmuntherapie für schwerkranke Lungenkrebspatient:innen
DGP 2025

Neue Maßstäbe bei der Krebsimmuntherapie für schwerkranke Lungenkrebspatient:innen

Ein Großteil der Patient:innen mit kleinzelligem oder nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom ((N)SCLC) werden im metastasierten Stadium diagnostiziert (1, 2). Therapieansätze sind dann meist nicht mehr kurativ, sondern zielen darauf ab, die Lebensqualität bestmöglich zu erhalten, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und das Überleben zu verlängern. Da das mediane Alter zum Diagnosezeitpunkt bei 69 Jahren beim NSCLC bzw. 67 Jahren beim SCLC liegt (1, 2), beeinflussen Komorbiditäten und ein alters- oder tumorbedingter reduzierter Allgemeinzustand die Therapiewahl. Doch die Chancen steigen auch für diese therapeutisch herausfordernden Patientengruppen: Die Mono- Immuntherapie mit Atezolizumab erreicht nun auch Platin-ungeeignete NSCLC-Patient:innen und erstmals gibt es explorative Langzeitdaten zu Atezolizumab beim fortgeschrittenen SCLC (3, 4).
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Gesundheitspolitik

Einigung auf Pandemievertrag womöglich nächste Woche

Im Ringen um einen weltweiten Pandemievertrag sollen letzte Hürden in den kommenden Tagen aus dem Weg geräumt werden. Die Verhandler wollen am Dienstag erneut zusammenkommen, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf mit. Mitgliedsländer müssten einige vorgeschlagene Passagen zunächst mit ihren Regierungen besprechen. Der Vertrag soll bei der Weltgesundheitsversammlung im Mai in Genf verabschiedet werden.
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Medizin
Warum Darmkrebs ins Gehirn streut: Genetische Mechanismen entschlüsselt

Warum Darmkrebs ins Gehirn streut: Genetische Mechanismen entschlüsselt

Das kolorektale Karzinom entwickelt sich häufig aus gutartigen Wucherungen der Darmschleimhaut, den Adenomen. Werden diese nicht rechtzeitig entdeckt und entfernt, können sie zu bösartigen Tumoren heranwachsen. Solche Tumoren weisen oft komplexe Veränderungen in ihren Chromosomen auf, die von Person zu Person unterschiedlich sind und sogar innerhalb eines einzelnen Tumors variieren können. Am Lehrstuhl für Humangenetik an der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg und dem Universitätsklinikum Augsburg forscht Prof. Dr. Monika Golas an genetischen Mechanismen, um die Metastasenbildung besser zu verstehen und personalisierte Ansätze zur Behandlung von Darmkrebs zu entwickeln.
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Medizin

Neue Daten aus San Francisco: Cabozantinib + Nivolumab beim ASCO GU 2025

Die Kombinationstherapie bestehend aus dem Multitarget-Tyrosinkinase-Inhibitor (mTKI) Cabozantinib und dem Immuncheckpoint-Inhibitor (CPI) Nivolumab stellt eine etablierte, leitliniengerechte Behandlungsoption in der Erstlinientherapie des fortgeschrittenen Nierenzellkarzinoms (aRCC) dar.1-4 Neue Langzeitdaten der Phase-III-Studie CheckMate-9ER, die auf dem ASCO Genitourinary Cancers Symposium (ASCO GU 2025) in San Francisco vorgestellt wurden, zeigen u.a. weiterhin anhaltende Überlebensvorteile der Kombinationstherapie im Vergleich zur Monotherapie mit Sunitinib.5
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