Survivorship und GI-Tumoren
Prof. Dr. med. Ulrike DapuntIn dieser Ausgabe werden Schlaglichter auf das immer wichtigere Thema Survivorship geworfen und gastrointestinale (GI-)Tumoren näher beleuchtet.
Prof. Dr. med. Ulrike Dapunt
„Vom Krebs geheilt, aber nicht gesund“ beschreibt die Lebenswirklichkeit vieler Krebsüberlebender. Welchen Einfluss psychosoziale Belastungen auf Identität und Alltag von Survivors haben, analysieren Prof. Dr. phil./Dipl.-Psych. Isabelle Scholl und Kolleg:innen: Die Betroffenen stehen unter dem Druck, nach der Erkrankung wieder so „funktionieren“ zu müssen wie vorher, während sie gleichzeitig Einschränkungen durch Erkrankung und Therapie erfahren. Eine Patientin, die sich in dieser Ausgabe zu Wort meldet, ist Dr. Anke Pregler, eine Ärztin, Psychoonkologin – und Brustkrebs-Survivor. Ihr „Rundumblick einer kompetenten Betroffenen“ skizziert alles von Rezidivangst über finanzielle Toxizität bis zu den deutschen Versorgungsstrukturen.
Eine weitere Patientin, die mitten im Studium die Diagnose Morbus Hodgkin erhielt, spricht im Podcast „O-Ton Onkologie“ mit Dr. med. vet. Astrid Heinl sehr anschaulich über ihre Situation.
Zwei Drittel der Survivors im erwerbsfähigen Alter kehren wieder in den Beruf zurück, oft mit reduzierter Arbeitszeit. Die berufliche Wiedereingliederung erhöht den Druck auf die meist (noch) nicht wieder voll belastbaren Survivors. Gleichzeitig stellt die stufenweise Wiedereingliederung einen wichtigen Schritt zurück in die „neue Normalität“ dar. Onkolotsin Claudia Tennie stellt ihre Arbeit vor, in der sie in dieser Wiedereingliederungsphase organisatorische, emotionale und praktische Unterstützung gewährt.
In unserem Beitrag gehen wir auf die spezifische Situation von Patient:innen mit Multiplem Myelom (MM) ein mit der Frage, wie es um die Belastbarkeit ihrer krankheitsbedingten Knochendestruktionen bestellt ist. Wir stellen Bildgebungsmöglichkeiten und Klassifikationssysteme zur Beurteilung der Stabilität von Knochenläsionen vor, die allerdings nicht speziell für das MM entwickelt wurden. Auch Schmerzen schränken die Belastbarkeit einer Knochenläsion ein. Eine orthopädische Beratung und eine darauf angepasste Sport- und Bewegungstherapie sind für MM-Patient:innen sehr wichtig.
Jeder 500. junge Erwachsene heutzutage hat eine Krebserkrankung im Kindesalter überlebt und anders als erwachsene Survivors noch Jahrzehnte nach Therapieende mit Spätfolgen zu kämpfen, wie Dr. Eva-Maria Wild und Kolleg:innen anhand von Kasuistiken aufzeigen. Die Spätfolgenlast umfasst eine große Bandbreite, lebenslange Nachsorgeuntersuchungen sind daher essenziell. Cisplatin-induzierte Ototoxizität, von der v.a. Kinder betroffen sind, kann zu bleibendem Hörverlust führen, was die Lebensqualität massiv beeinträchtigt und ebenfalls eine intensive Nachsorge erfordert, wie Dr. Penelope Brock im Interview mit Dr. med. vet. Astrid Heinl erläutert.
Die aktuelle Therapielandschaft beim hepatozellulären Karzinom erläutern Prof. Dr. Peter Galle und Prof. Dr. Arndt Weinmann. Es geht in ihrem Artikel um die optimale Integration der Immuntherapie.
Technische Innovationen und den Stellenwert der Chirurgie im onkologischen (multimodalen) Gesamtkonzept von ösophago-gastralen Übergangstumoren (AEG) und Magenkarzinom beschreiben Prof. Dr. Ines Gockel und Kolleg:innen
Prim. Prof. Dr. Felix Aigner geht auf die minimal-invasive Chirurgie bei kolorektalen Tumoren ein.
Lesen Sie außerdem Wissenswertes vom Vision Zero, ASCO, EHA und dem Senologenkongress und erarbeiten Sie sich 2 CME-Punkte mit einer Fortbildung zur anatomischen Lungenresektion nach neoadjuvanter Chemoimmuntherapie von Dr. Benedikt Niedermaier und Univ.-Prof. Dr. Hauke Winter.
Eine informative Lektüre wünscht
Ihre Prof. Dr. Ulrike Dapunt