Journal Onkologie

Medizin | Beiträge ab Seite 34

Ovarialkarzinome, die nicht mehr auf Platin ansprechen, sind schwer zu behandeln. Derzeitiger Therapiestandard ist eine Monochemotherapie. Bei Patientinnen mit hoher Folatrezeptor-alpha(FRα)-Expression konnte das in der EU bisher nicht zugelassene Antibody-Drug-Conjugate (ADC) Mirvetuximab Soravtansin (MIRV), das diesen Rezeptor adressiert, in der Phase-III-Studie MIRASOL als erste Therapie Ansprechraten und Überleben gegenüber der Chemotherapie signifikant verbessern (1). Auf dem Jahreskongress der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2024 wurde nun gezeigt, dass dies auch für ältere Patientinnen zutrifft (2).
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Urothelkarzinom

1L-Erhaltung mit Avelumab beim fortgeschrittenen Urothelkarzinom: wirksam und sicher auch bei Tumoren mit histologischem Subtyp-Anteil

Der PD-L1-Inhibitor Avelumab wird als Erstlinien(1L)-Erhaltungstherapie bei erwachsene Patient:innen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Urothelkarzinom (aUC) eingesetzt, die nach einer platinbasierten Chemotherapie progressionsfrei sind. Die Zulassung, die auf den positiven Überlebensdaten der Phase-III-Studie JAVELIN Bladder 100 basiert (1), läutete einen Paradigmenwechsel in der Behandlung des aUC ein. Bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2024 untersuchte eine explorative Analyse, ob auch Erkrankte mit aUC und histologischen Subtypen von der Behandlung profitieren (2). Dies ist insofern relevant, da etwa 20% der UCs mit anderen histologischen Subtypen/Varianten gemischt vorkommen und für diese Malignome bislang keine spezifischen Therapieleitlinien existieren.
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Hämatologie

DLBCL: Das kurative Potenzial von CAR-T-Zellen in der Zweitlinie besser nutzen

60% der Erkrankten mit diffus großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL) werden durch eine Erstlinien(1L)-Chemoimmuntherapie mit R-CHOP geheilt, die übrigen Betroffenen könnten potenziell von einer kurativ intendierten CAR-T-Zell-Therapie im Zweitliniensetting, etwa mit Axicabtagen ciloleucel (Axi-cel) profitieren. Allerdings erhält nur ein Drittel der Betroffenen tatsächlich die möglicherweise lebensrettende CAR-T-Zell-Behandlung. Im Rahmen des EHA 2024 diskutierten Expert:innen, wie der Zugang von Erkrankten mit hohem Rückfallrisiko zur CAR-T-Zell-Therapie verbessert und der gesamte Prozess beschleunigt werden kann.
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Medizin

Künstliches Nachtschatten-Molekül Orpinolid wirkt in vitro gegen Leukämiezellen

Nachtschattengewächse produzieren Steroide, unter anderem die sogenannten Withanolide. Forschende haben nun eine künstliche Variante dieser Withanolide identifiziert, das Orpinolid, das hochspezifisch gegen Leukämiezellen wirkt. Mit Hilfe modernster chemischer und genetischer Hochdurchsatzanalysen gelang dem Team auch, den Wirkmechanismus aufzuklären: Das Molekül stört den Cholesterin-Stoffwechsel der Tumorzellen. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift Nature Chemical Biology publiziert (1).
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Medizin

Updates vom ASCO 2024 – Hinweise auf schnellen und starken PSA-Abfall unter Apalutamid

Auch beim diesjährigen Zusammentreffen der ASCO wurden wieder neue Daten zur Behandlung des mHSPC präsentiert. Dazu zählten mehrere Beobachtungsstudien, die den PSA-Abfall unter Apalutamid/ADT näher untersuchten. In der TITAN-Zulassungsstudie konnte bereits ein starker PSA-Abfall unter Apalutamid/ADT beobachtet werden.1 Ob die Daten aus dem Behandlungsalltag dieses Ergebnis widerspiegeln und ob es möglicherweise eine Korrelation mit dem Gesamtüberleben (OS) gibt, erfahren Sie hier.2-4
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Medizin

ASCO 2024: Kuration als Ziel für mehr Patient:innen beim NSCLC

Auf der diesjährigen Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) in Chicago zeigte sich erneut die Bedeutung der Biomarker-Testung für den Einsatz hochwirksamer Therapien. Aktuelle Daten der zulassungsrelevanten IMpower010-Studie unterstreichen die Wirksamkeit der adjuvanten Immuntherapie mit Atezolizumab in den frühen Stadien des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) bei einem hohen PD-L1-Status von ≥50%. Ebenfalls in Chicago präsentierte Daten zu Entrectinib zeigen, dass Patient:innen mit NTRK-positiven soliden Tumoren bereits ab einem Lebensalter von nur einem Monat von einer Therapie mit dem Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI) profitieren können.
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Mammakarzinom

HER2+ mBC: Langzeitstudie bestätigt Überlegenheit von T-DXd gegenüber T-DM1

Die randomisierte, multizentrische, offene Phase-III-Studie DESTINY-Breast03 (NCT03529110) untersucht die Wirksamkeit und Sicherheit von Trastuzumab Deruxtecan (T-DXd) im Vergleich zu Trastuzumab Emtansin (T-DM1) bei Patientinnen mit HER2+ metastasiertem Brustkrebs (mBC), die zuvor mindestens eine anti-HER2-Therapie erhalten haben. Bei der vorherigen Datenerhebung (25. Juli 2022) war das mediane Gesamtüberleben (mOS) in beiden Gruppen noch nicht erreicht. Die aktuelle Auswertung erfolgte nach einer medianen Nachbeobachtungsdauer von 41 Monaten.
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Hämatologie

EHA: Vitamin C-Supplementierung verbessert OS bei MDS und CCUS in Phase-II-Studie

In der Phase-II-Studie EVI-2, in der eine Vitamin C-Supplementierung bei Patient:innen mit Myelodysplastischen Neoplasien (MDS) bzw. klonalen Zytopenie unklarer Herkunft (CCUS) untersucht wurde, war der primärer Endpunkt (Variant-Allelfrequenz) nicht signifikant und möglicherweise nicht geeignet, jedoch verbesserte sich das Gesamtüberleben (OS) signifikant gegenüber Placebo. Die Ergebnisse präsentierte Stine U. Mikkelsen von der Universität Kopenhagen als Late Breaking Abstract auf dem EHA 2024 (1).
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Hämatologie

EHA: BreCADD neuer Standard beim fortgeschrittenen Hodgkin-Lymphom

Das Hodgkin-Lymphom ist auch in fortgeschrittenen Stadien meist heilbar, aber die dafür angewendeten Therapien sind sehr aggressiv mit oft lang anhaltenden Nebenwirkungen. Die Deutsche Hodgkin-Studiengruppe (GHSG) präsentierte bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) in Madrid ein neues Regime, das verträglicher und dazu auch noch wirksamer ist als die herkömmlichen Therapien.
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Hämatologie

EHA: Quizartinib mindert Lebensqualität bei FLT3-ITD AML nicht

Seit November 2023 ist der FLT3-Inhibitor Quizartinib zur Therapie von Patient:innen mit neu diagnostizierter akuter myeloischer Leukämie (AML) verfügbar, die FLT3-ITD-positiv sind. In der Zulassungsstudie QuANTUM-First hatte Quizartinib in Kombination mit der Standard-Cytarabin- und Anthrazyklin-Induktion, der Standard-Cytarabin-Konsolidierung (die eine allogene Stammzelltransplantation (alloSCT) beinhalten konnte) und der Fortsetzung als Monotherapie nach der Konsolidierung das Gesamtüberleben (OS) der Erkrankten gegenüber der Standardtherapie plus Placebo signifikant verbessert (1). Dabei hatte der Tyrosinkinase-Inhibitor keinen negativen Einfluss auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität (HRQoL), wie auf dem Kongress der European Hematology Association (EHA) 2024 vorgestellte Patient Reported Outcomes (PRO) nun zeigten (2).
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Hämatologie

EHA: Potenzial für funktionelle Heilung von Sichelzellanämie – neue Daten zu Exa-cel

Exagamglogen autotemcel (Exa-cel) ist die erste auf der CRISPR/Cas9-Technologie basierende humanmedizinische Gentherapie. Während der EHA-Tagung 2024 wurde eine Studie vorgestellt, in der die längerfristige Wirksamkeit und Sicherheit von Patient:innen mit Sichelzellanämie (SCD) untersucht wurde, die mit dem Arzneimittel behandelt worden waren – mit vielverprechenden Ergebnissen (1). 
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Hämatologie

EHA: Intermittierende Dosierung von Dasatinib bei CML nicht unterlegen

Dasatinib (DA) erzielt bei chronischer myeloischer Leukämie (CML) eine gute Remissionsrate, jedoch kommt es in 10-30% der Fälle bei den Patient:innen zu einem Pleuraerguss (1, 2). Bei einer Unterbrechung der DA-Behandlung über das Wochenende (5+2) war gegenüber der standard of care (SOC) (7x) die Wirksamkeit nach 24 Monaten nicht unterlegen, zudem war die Pleura- und Herzergussrate in der Erstlinienbehandlung geringer. Prof. Dr. Paul La Rosée, Villingen, präsentierte die finalen Ergebnisse der Phase-III-Studie DasaHIT im Rahmen der EHA-Tagung (1).
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Hämatologie

EHA: Belantamab-Mafodotin + Pd verbessert PFS gegenüber Standard bei RRMM signifikant

Die Addition des Antikörper-Wirkstoff-Konjugats (ADC) Belantamab-Mafodotin (Belamaf) zu Pomalidomid und Dexamethason (BPd) verbesserte bei Erkrankten mit rezidiviertem oder refraktärem Multiplen Myelom (RRMM) gegenüber dem derzeitigen Standard Bortezomib + Pd (PVd) das progressionsfreie Überleben (PFS) signifikant und klinisch relevant. Das Risiko für Progression oder Tod wurde unter der neuen Kombination im Vergleich zum Therapiestandard fast halbiert (HR=0,52). Das zeigen die Interimsdaten der noch laufenden Phase-III-Studie DREAMM-8, die Prof. Dr. Meletios Dimopoulos, Athen, Griechenland, im Rahmen des Jahreskongresses der European Hematology Association (EHA) 2024 präsentierte (1). Die Daten werden möglicherweise in absehbarer Zeit den Therapiestandard verändern.
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Hämatologie

EHA: Ältere MCL-Patient:innen profitieren scheinbar von Acalabrutinib

Aggressive Erstlinientherapien für Mantelzell-Lymphome (MCL) können zu einem dauerhaften Ansprechen und einem verlängerten progressionsfreien Überleben (PFS) führen. Fraglich war bislang der Zusatz eines Bruton-Tyrosinkinasehemmers (BTKi) zu einer Chemo-/Immuntherapie in der Erstlinientherapie bei älteren Patient:innen im Hinblick auf das Gesamtüberleben. Dem widmete sich die Studie ECHO, die während der EHA-Tagung 2024 vorgestellt wurde.
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Hämatologie

EHA: Reduktion von Blutungen mit Antikörper Marstacimab bei Hämophilie

Bei Erkrankten mit der X-chromosomal-rezessiv vererbten Erkrankung Hämophilie A (HA) und Hämophilie B (HB) ist die Blutgerinnung durch Fehlen der Gerinnungsfaktoren VIII (FVIII) bzw. IX (FIX) gestört, sodass es zu wiederholten Blutungsepisoden kommt. Goldstandard der Hämophilie-Therapie ist die regelmäßige, blutungsverhütende Dauerbehandlung (Prophylaxe) mit der Infusion von plasmatisch oder rekombinant hergestellten Faktorpräparaten. Nun zeigen aktuelle Daten einer Phase-III-Studie (1) und einer daran anschließenden offenen Extensionsstudie (2), dass mit dem Antikörper Marstacimab, das Blutungsrisiko bei Erkrankten mit schwerer HA und HB, die keine Hemmkörper gegen FVIII und FIX gebildet haben, deutlich und anhaltend reduziert werden kann – dabei muss der Antikörper nur 1x wöchentlich subkutan appliziert werden. Dr. Shamzah Kazani, Cambridge, MA, USA, stellte die Ergebnisse der Extensionsphase bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2024 vor (2).
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Hämatologie

EHA: Mitapivat verbessert Hb-Ansprechen und Fatigue bei nicht transfusionsabhängiger α- und β-Thalassämie

Thalassämien sind vererbte Hämoglobinopathien, bei denen die Produktion des normalen Hämoglobins aufgrund einer reduzierten oder fehlenden Globinkettensynthese gestört ist. Gemeinsam ist diesen Erkrankungen Zellschäden-verursachender oxidativer Stress, der aufgrund einer verminderten ATP-Produktion in den erythroiden Vorläuferzellen nicht wirksam bekämpft werden kann. Ein neuer Ansatz besteht darin, die Pathogenese der Erkrankung zu modulieren, indem die ATP-Produktion durch Mitapivat, einen Aktivator der Pyruvatkinase, angekurbelt wird. Ein erfolgreicher Ansatz, wie die voraussichtlich praxisverändernden Daten der Phase-III-Studie ENERGIZE zeigen, die Prof. Dr. Ali Taher, Beirut, Libanon, bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2024 präsentierte (1).
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Hämatologie

EHA: ATRA/ATO auch bald Standard bei Hochrisiko-Patient:innen mit akuter Promyelozyten-Leukämie?

Die akute Promyelozyten-Leukämie (APL) ist die akute Leukämie mit den mit Abstand höchsten Heilungsraten – bei Patient:innen mit niedrigem oder intermediärem Risiko sogar ohne Chemotherapie. Die Kombination aus All-trans-Retinsäure (ATRA) und Arsentrioxid (ATO) stellt hier mittlerweile den akzeptierten Erstlinienstandard dar. Sie wurde nun auch erstmals bei Patient:innen mit hohem Risiko randomisiert gegen den bisherigen Standard aus ATRA und einer Idarubicin-Chemotherapie (AIDA) getestet. Die Ergebnisse dieser APOLLO-Studie konnte Uwe Platzbecker, Leipzig, in der Plenarsitzung der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) in Madrid vorstellen (1).
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