Journal Onkologie

Medizin | Beiträge ab Seite 36

Patient:innen mit rezidivierter/refraktärer (r/r) Epstein-Barr-Virus-positiver (EBV+) Transplantations-assoziierter lymphoproliferativer Erkrankung (post-transplant lymphoproliferative disease, PTLD) haben eine sehr schlechte Prognose. Dies gilt insbesondere bei primärer ZNS-PTLD; hier existiert kein fester Therapiestandard. Im Rahmen eines Expanded Access Programms (EAP) erhielten Erkrankte mit r/r EBV+ primärer ZNS-PTLD die allogene EBV-spezifische T-Zell-Immuntherapie Tabelecleucel. Die auf der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2024 vorgestellten Real-world-Daten zeigten eine vielversprechende objektive Ansprechrate (ORR) und ermutigende Überlebensergebnisse (1).
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Medizin

Cholangiokarzinom: FGFR-Inhibitor Futibatinib in Deutschland verfügbar

Der Fibroblasten-Wachstumsfaktorrezeptor-Inhibitor (FGFR) Futibatinib ist ab sofort in Deutschland verfügbar. Futibatinib wird angewendet als Monotherapie zur Behandlung von erwachsenen Patient:innen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Cholangiokarzinom mit einer Fibroblasten-Wachstumsfaktor-Rezeptor-2 (FGFR2)-Fusion oder einem FGFR2-Rearrangement, das nach mindestens einer vorherigen systemischen Therapielinie fortgeschritten ist (1).
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Medizin

NDMM: Isatuximab erhält Priority-Review-Status der FDA

Die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) hat den sBLA-Antrag („Supplemental Biologics License Application") für die experimentelle Anwendung von Isatuximab in Kombination mit Bortezomib, Lenalidomid und Dexamethason (VRd) zur Behandlung von nicht-transplantationsgeeigneten Patient:innen mit neu diagnostiziertem Multiplen Myelom (NDMM) angenommen und ein beschleunigtes Prüfungsverfahren (Priority-Review) verfügt. Bei einer Zulassung wäre Isatuximab der erste Anti-CD38-Antikörper, der in Kombination mit der VRd-Standardtherapie für neu diagnostizierte Patient:innen, die nicht für eine Transplantation geeignet sind, zur Verfügung steht. Als Datum für die Entscheidung der FDA (Target Action Date) wurde der 27. September 2024 festgelegt. Auch in der Europäischen Union (EU) wird derzeit ein Zulassungsantrag geprüft.
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Medizin

Fortgeschrittene Kopf-Hals-Tumoren: Welche Faktoren beeinflussen die Wahl der Erstlinie?

Das medikamentöse Spektrum hat sich bei rezidivierten bzw. metastasierten Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Hals-Bereich ab 2017 dramatisch verändert. Hierzu zählte die Einführung von Checkpoint-Inhibitoren, wie Nivolumab und Pembrolizumab, nannte Prof. Dr. Chia-Jung Busch von der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten, Kopf- und Halschirurgie der Universitätsmedizin Greifswald.
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Urothelkarzinom

Europäische Umfrage zeigt: Aufgrund fortgeschrittenen Alters erhalten Patient:innen mit la/mUC oft keine Therapie mehr

Eine Umfrage unter 503 Ärzt:innen aus 5 europäischen Ländern, die Patient:innen mit lokal fortgeschrittenem (la)/metastasiertem Urothelkarzinom (mUC) behandeln, ergab, dass etwa 25% der Patient:innen keine Erstlinientherapie erhalten (1). Als Hauptgründe für das Nicht-Verschreiben nannte die Mehrheit der Ärzt:innen fortgeschrittenes Alter und schlechten Performancestatus. Zudem gaben 78% der Ärzt:innen an, ab einer bestimmten Altersgrenze eine Therapie nicht mehr zu empfehlen. Die Altersgrenze lag im Mittel bei 75 Jahren, was angesichts des fortgeschrittenen Alters bei UC-Patient:innen relativ niedrig ist, betonte Dr. Shilpa Gupta, Cleveland, Ohio.
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Medizin

Urothelkarzinom: Zulassung von Nivolumab in Kombination mit Cisplatin und Gemcitabin

Die Europäische Kommission hat die Zulassung für Nivolumab in Kombination mit Cisplatin und Gemcitabin für die Erstlinientherapie des nicht resezierbaren oder metastasierten Urothelkarzinoms (mUC) bei Erwachsenen erteilt. Die Entscheidung der Europäischen Kommission basiert auf den Ergebnissen der Studie CheckMate-901, die auf dem Kongress der European Society of Medical Oncology (ESMO) 2023 präsentiert wurden.
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Prostatakarzinom

Prostatakarzinom: Wegweisende PSMA-PET in Diagnostik und Staging

Das Prostata-spezifische Membran-Antigen (PSMA) hat sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Ziel für die Bildgebung und Therapie des Prostatakarzinoms entwickelt. Auf einem Pressegespräch bezeichneten die Referenten die PSMA-Positronen-Emission-Tomographie (PSMA-PET) als einen Gamechanger in der Therapiestratifizierung, die bei Hochrisikopatienten für das Initial-Staging sowie beim Auftreten eines biochemischen Rezidivs zum Re-Staging eingesetzt werden kann. Ferner dient sie zur Patientenstratifizierung für die Behandlung mit Radioliganden.
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Mammakarzinom

Adjuvantes Abemaciclib beim frühen HR+ Brustkrebs: ctDNA-Bestimmung zu Therapiebeginn und im Verlauf erlaubt prognostische Aussagen zu Outcomes

Die Substanzgruppe der CDK4/6-Inhibitoren hat sich in Kombination mit einer endokrinen Therapie (ET) inzwischen auch in der adjuvanten Situation beim Hormonrezeptor positiven/HER2 negativen (HR+/HER2−) frühen Brustkrebs (eBC) mit hohem Rezidivrisiko etabliert. Abemaciclib ist als bislang einziger CDK4/6-Inhibitor in diesem Setting zugelassen – auf Basis der positiven Daten der Phase-III-Studie monarchE (1). Eine aktuelle, bei der ASCO-Jahrestagung 2024 vorgestellte Analyse auf Basis der Studiendaten legt nahe, dass Erkrankte mit ungünstiger Prognose durch Bestimmung der ct(zirkulierenden Tumor)DNA mittel Liquid Biopsy früh erkannt werden können. Gleichzeitig wurde deutlich, dass ein erheblicher Teil der Erkrankten mit – prognostisch ungünstiger –Baseline-ctDNA-Positivität diese unter der Behandlung mit Abemaciclib/ET verlor (2).
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Hämatologie

NDMM: Risiko für Progression oder Tod unter Isa-VRd reduziert

In der IMROZ-Phase-III-Studie wird die Ergänzung um den monoklonalen Anti-CD38-Antikörper Isatuximab zu VRd (Bortezomib, Lenalidomid und Dexamethason) bei Patient:innen mit neu-diagnostiziertem Multiplen Myleom (NDMM), die für eine allogene Stammzelltransplantation nicht infrage kommen, untersucht. In der Interimsanalyse wurde das 5-Jahres-progressionsfreie-Überleben (PFS) in dieser Patientengruppe noch nicht erreicht und lag in der Vergleichsgruppe bei 54 Monaten, wie Dr. Thierry Facon, Lille, Frankreich auf dem ASCO 2024 präsentierte (1).
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SCLC

SCLC: Auch im limitierten Stadium kann die Immuntherapie mit PD-L1-Inhibitor punkten

In die Therapie des kleinzelligen Lungenkarzinoms (SCLC) kommt in den letzten Jahren immer mehr Bewegung. Nach der Einführung der Chemoimmuntherapie im fortgeschrittenen Stadium wurden bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) in Chicago nun zulassungsrelevante Daten vorgestellt, die auch in begrenzten Stadien (LS-SCLC) auf eine konsolidierende Immuntherapie nach der Standardbehandlung mit einer Chemoradiotherapie hinauslaufen dürften (1).
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Hämatologie

CLL: Zanubrutinib mit weniger Nebenwirkungen als BTK der 1. Generation

Bei der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) werden seit Jahren schwerpunktmäßig Inhibitoren der Bruton-Tyrosinkinase (BTK) eingesetzt. Eine Real-World-Auswertung, die bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) in Chicago vorgestellt wurde, zeigt nun, dass die Zweitgenerations-Substanz Zanubrutinib weniger kardiale und therapielimitierende Nebenwirkungen aufweist als der Prototyp dieser Substanzklasse (1).
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Hämatologie

Vorläufige Phase-I/II-Daten bei r/r Lymphomen weisen auf sichere Bridging-Therapie mit Pirtobrutinib vor CAR-T-Zellen hin

Seit November 2023 ist Pirtobrutinib als Monotherapie zur Behandlung erwachsener Patient:innen mit rezidiviertem oder refraktärem (r/r) Mantelzelllymphom (MCL) zugelassen, die zuvor mit einem Bruton-Tyrosinkinase (BTK)-Inhibitor behandelt wurden. Der erste nicht-kovalente BTK-Inhibitor ist aufgrund seine speziellen Wirkmechanismus auch nach Versagen eines klassischen (kovalenten) BTK-Inhibitors wirksam. Als Teil einer Phase-I/II-Studie bei Erkrankten mit verschiedenen r/r Lymphomen erhielt eine kleinere Gruppe von Erkrankten Pirtobrutinib auch zum Bridging vor einer CAR-T-Zell-Therapie. Eine Auswertung von Dr. Fateeha Furqan, Milwaukee, WI, USA, und Kolleg:innen, die als Poster bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2024 vorgestellt wurde, legt einen sicheren Einsatz des Inhibitors in diesem Setting nahe (2). Zudem wurde ein nicht signifikanter Trend hin zu einer Verbesserung der CAR-T-Zell-Funktionalität durch die Vortherapie mit Pirtobrutinib beobachtet.
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Malignes Melanom

ILLUMINATE 301: Addition von intratumoralem Tilsotolimod zu Ipilimumab beim Anti-PD-1-refraktären Melanom ohne klinischen Nutzen

Die intratumorale Injektion von TLR-9(„toll-like receptor 9“)-Agonisten als Ergänzung zu systemisch verabreichtem Ipilimumab konnte bei Erkrankten mit Anti-PD1-refraktären fortgeschrittenen Melanomen weder das Ansprechen noch das Überleben im Vergleich zu alleinigem Ipilimumab verbessern. Es fand sich auch keine Subgruppe von Patient:innen, die von der kombinierten Strategie profitierte (1). Das sind die Ergebnisse der Phase-III-Studie ILLUMINATE 301, die aufgelegt worden war, nachdem eine Phase-I/II-Studie ermutigende Daten für die Kombinationsstrategie geliefert hatte (1). Prof. Carolin Roberts, Villejuif, Frankreich, stellte die Ergebnisse der Studie bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2024 vor (2). Für die schwer behandelbare Population von Erkrankten mit PD-L1-refraktären Tumoren bedarf es nun neuer Behandlungsansätze.
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Ovarialkarzinom

Platinresistentes Ovarialkarzinom: Langzeitüberleben möglich mit Mirvetuximab Soravtansin

Mirvetuximab Soravtansin (MIRV) ist das erste Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC), das gegen das Protein Folat-Rezeptor alpha (FRα) gerichtet ist. Es ist auch die erste neuartige Behandlung, die bei platinresistentem Eierstockkrebs (PROC) einen Vorteil im Hinblick auf das Gesamtübeleben (OS) zeigt. Während des ASCO 2024 wurde eine Analyse vorgestellt, in der die Langzeitüberlebenden aus 4 klinischen Studien, in denen Patientinnen mit einer Monotherapie aus MIRV behandelt worden waren, charakterisiert wurden.
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