Journal Onkologie

News | Beiträge ab Seite 107

Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat einen Entwurf eines „Gesetzes zur Beschleunigung der Digitalisierung des Gesundheitswesens“ (Digital-Gesetz – DigiG) vorgelegt. Dieser sieht vor, dass Betriebsärztinnen und -ärzte bei der Anbindung an die Telematik-Infrastruktur sowohl die Kosten für die Ausstattung als auch die Kosten für den laufenden Betrieb erstattet bekommen. Dementsprechend sollen die identischen Aufwände erstattet werden wie bei den sog. Vertragsärztinnen und -ärzten. Die Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) begrüßt dies in ihrer Stellungnahme vom 24. Juli 2023 ausdrücklich.
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Gesundheitspolitik

Zahl der Auszubildenden in der Pflege um 7% gesunken

Im Jahr 2022 haben rund 52.100 Auszubildende eine Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann begonnen. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag berichtete, ging die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in der Pflege damit um 7% im Vergleich zum Vorjahr zurück. Über alle Ausbildungsjahre hinweg machten zum Jahresende 2022 insgesamt rund 143.100 Menschen eine Ausbildung als Pflegefachfrau oder Pflegefachmann.
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Gesundheitspolitik

DIVI: Ersteinschätzungs-Richtlinie des G-BA aussetzen und überarbeiten

Nach dem Beschluss des gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) über eine Erstfassung der Richtlinie zur Ersteinschätzung des Versorgungsbedarfs in der Notfallversorgung wendet sich die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) in einem offenen Brief an Bundesgesundheitsminister Lauterbach sowie alle Gesundheitsminister der Länder, um das Inkrafttreten in vorliegender Version zu verhindern. Die Ersteinschätzungs-Richtlinie bedürfe noch grundlegender Überarbeitung, heißt es in dem Brief, der per E-Mail und per Post an die 17 Adressaten verschickt wurde. „Im derzeitigen Reformprozess sehen wir die Synchronisation der politischen Beschlüsse als einzige Möglichkeit an, unser Gesundheitssystem zukunftsfähig, sinnvoll und praxisorientiert aufzustellen“, betont DIVI-Präsident Prof. Felix Walcher, Direktor der Klinik für Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Magdeburg. „So rufen wir G-BA und BMG auf, den eingeschlagenen Weg noch einmal gemeinsam zu überarbeiten und in den Kontext der umfassenden, sehr komplexen Krankenhausreform zu stellen!“
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Medizin

Neuer Behandlungsansatz für Weichteiltumoren – Tumorzellen werden wieder zu Muskelzellen

Forschende vom Jenaer Leibniz-Institut für Alternsforschung und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg haben einen neuartigen Behandlungsansatz für Weichteiltumoren entdeckt, die sehr häufig im Kindesalter auftreten und bösartig sind. Durch die gezielte Veränderung der Tumorzellen hin zu Muskelzellen gelang es ihnen, das Wachstum der Zellen und damit auch die Ausbreitung des Tumors zu stoppen (1). Daraus ergeben sich völlig neue Therapiemöglichkeiten bei der Krebsbehandlung.
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Kolorektales Karzinom

Molekularbiologische Verfahren – Biomarker und Genom-Editierung

Ob Neoplasien in der metastasierten Situation oder hämatologische Erkrankungen wie Hämoglobinopathien – der internationale Austausch auf onkologisch-hämatologischen Spitzentagungen zu therapeutischen Optionen und molekularbiologischen Verfahren in der klinischen Onkologie und Hämatologie ebnet den Weg zu neuen Behandlungschancen für einzelne Patientengruppen. Im Juni diesen Jahres fanden mit dem ASCO (Annual Meeting der American Society of Clinical Oncology) vom 2. bis 6. Juni 2023 in Chicago (USA) und dem EHA (Kongress der European Hematology Association) vom 8. bis 11. Juni 2023 in Frankfurt 2 der wichtigsten internationalen onkologisch-hämatologischen Kongresse statt.
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Medizin

Krebsvorsorge bei obdach- und wohnungslosen Menschen

Krebs trifft obdach- und wohnungslose Menschen doppelt so häufig wie die Allgemeinbevölkerung und ist die zweithäufigste Todesursache in dieser medizinisch unterversorgten Gruppe. Gleichzeitig fehlen Bewusstsein und Struktur für gezielte Krebsvorsorge. Vor diesem Hintergrund erforschte ein Team unter der Leitung der MedUni Wien die aktuelle Situation in 4 Ländern Europas und formulierte Ansätze für die Entwicklung eines Präventionsprogramms. Die Studie ist aktuell im Fachjournal eClinicalMedicine erschienen (1).
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Gesundheitspolitik

Gutachter sehen Grenzen bei Cannabis-Legalisierung

Einer weitgehenden Entkriminalisierung von Cannabis in Deutschland sind nach einem Gutachten der Wissenschaftlichen Dienste des Bundestags europarechtliche Grenzen gesetzt. Nach Einschätzung der Autoren erscheint es etwa „zweifelhaft, ob staatliche oder staatlich kontrollierte Cannabis-Anbau- und -Abgabesysteme zu privaten Genusszwecken“ unter eine einschlägige Öffnungsklausel fallen, heißt es in dem Gutachten, das der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt und über das der „Spiegel“ zuerst berichtete. Der CSU-Abgeordnete Stephan Pilsinger, der das Gutachten in Auftrag gegeben hat, sieht deshalb zentrale Teile der Legalisierungspläne der Bundesregierung als „rechtlich höchst problematisch, wenn nicht gar unzulässig“ an, wie er dem „Spiegel“ sagte.
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Gesundheitspolitik

DGIHV: Fachgesellschaften und -verbände sorgen sich um Patientensicherheit

Aktuelle Änderungen der Mindeststandards im Hilfsmittelverzeichnis des GKV-Spitzenverbandes nehmen Patientenrisiken in Kauf. In zwei gemeinsamen Stellungnahmen begründen die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC), die Interdisziplinäre Gesellschaft für orthopädische / unfallchirurgische und allgemeine Schmerztherapie (IGOST), die Deutsche Gesellschaft für interprofessionelle Hilfsmittelversorgung (DGIHV), die Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS), das Deutsche Netzwerk Lymphologie e.V. (lymphologicum), die Vereinigung Technische Orthopädie (VTO) der DGOU sowie der Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik (BIV-OT) ihre Kritik an der Fortschreibung des Hilfsmittelverzeichnis in den Produktgruppen PG05 Bandagen und PG17 Kompressionstherapie ausführlich.
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Gesundheitspolitik

Klinikverbund Hessen zu Details der Krankenhausreform

„Es ist nachvollziehbar, dass sich Bund und Länder bei den Eckpunkten zur Krankenhausreform auf die nordrheinwestfälischen Leistungsgruppen mit wenigen Ergänzungen geeinigt haben, aber bei der konkreten Umsetzung sind abweichend von dem NRW-Modell einige Details zu beachten“, meint Reinhard Schaffert, Geschäftsführer des Klinikverbunds Hessen. Denn im Gegensatz zu NRW und anderen Ländern, die Leistungsgruppen lediglich zur Krankenhaus- und Leistungsplanung einsetzen, sollen die bundesweiten Leistungsgruppen auch zur Verteilung des Vorhaltebudgets verwendet werden. Dies erfordere teils abweichende und über das Modell hinausgehende Kriterien bei der Definition.
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Medizin

Langzeitüberleben nach Hautkrebs – Survivorship-Programme begleiten den Weg zurück ins Leben

In der Dermato-Onkologie haben immense Fortschritte hinsichtlich Krebsfrüherkennung, Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten dazu geführt, dass immer mehr Patient:innen lange Zeit nach der Diagnose mit der Hautkrebserkrankung leben. Wer 5 Jahre nach der Krebstherapie ohne Rückfall lebt, gilt als geheilt. Aber ist er tatsächlich gesund? Wie leben Langzeitüberlebende (Survivors)? Die Anforderungen und Schwierigkeiten nach einer Hautkrebserkrankung sind individuell. Zunehmend gerät in den Blick, dass Langzeitüberlebende unter den Folgen einer Krebsbehandlung leiden und Spätschäden sowie weitere Gesundheitsprobleme aufweisen. Hier setzen Survivorship Programme an. PD Dr. Andrea Forschner, Dermatologin und Venerologin, Psychoonkologin und Leiterin der Melanomambulanz am Universitätsklinikum Tübingen, gibt im Interview einen Überblick zum aktuellen Stand.
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Medizin

Idiopathischer Multizentrischer Morbus Castleman: Unterstützung in der Mika-App

Am 23. Juli 2023 war World Castleman Disease Day – ein Aktionstag, um weltweit auf die seltene Zell-Erkrankung Morbus Castleman aufmerksam zu machen. Die App-basierte Plattform Mika und der Medikamenten-Hersteller Recordati Rare Diseases starten eine Kooperation, um Patient:innen der lebensbedrohlichen Unterform idiopathischer Multizentrischer Morbus Castleman (iMCD) mehr Lebensqualität zu ermöglichen und bestmögliche Therapieergebnisse zu fördern.
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Gesundheitspolitik

Neuregelung der Präqualifizierung im ALBVVG

Der Bundestag hat am 23. Juni 2023 mit dem ALBVVG (Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz) die einseitige Befreiung der Apotheken von der Präqualifizierung beschlossen. „Wir versorgen Deutschland“ (WvD) fordert in einer Stellungnahme die Politik nun auf, gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um eine einheitliche Zulassung auf Basis der PQ-Kriterien für alle Leistungserbringer sicherzustellen.
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Medizin

JAVELIN Bladder 100: Langfristige Sicherheit der Erstlinienbehandlung mit Avelumab beim fortgeschrittenen Urothelkarzinom

In der Phase-III-Studie JAVELIN Bladder 100 konnte bei Patient:innen mit fortgeschrittenem Urothelkarzinom (aUC) ohne Krankheitsprogress nach einer platinbasierten Erstlinien-Chemotherapie eine signifikante Verlängerung der Gesamtüberlebenszeit (OS) und des progressionsfreien Überlebens (PFS) unter der Erstlinien-Erhaltungstherapie mit Avelumab + BSC (Best Supportive Care) im Vergleich zu BSC allein nachgewiesen werden. Das Sicherheitsprofil der Avelumab-Erstlinien-Erhaltungstherapie entsprach dem früherer Avelumab-Monotherapiestudien, wobei keine neuen Sicherheitssignale festgestellt wurden. Die von den Patient:innen berichteten Ergebnisse (patient reported outcomes, PROs) der Studie zeigten auch, dass die Zugabe von Avelumab zu BSC keine nachteiligen Auswirkungen auf die Lebensqualität hatte. Die Studienergebnisse führten dazu, dass die Erstlinien-Erhaltungstherapie mit Avelumab in verschiedenen Ländern weltweit akzeptiert und in die internationalen Leitlinien als Standardbehandlung für Patient:innen mit aUC aufgenommen wurde.
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Medizin

Magenkarzinom: EMA akzeptiert Zulassungsantrag für Zolbetuximab

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat den Zulassungsantrag für Zolbetuximab zur regulatorischen Prüfung angenommen. Zolbetuximab ist ein in klinischer Prüfung befindlicher, „first-in-class“ monoklonaler Antikörper gegen Claudin 18.2 (CLDN18.2) zur Erstlinienbehandlung von Patient:innen mit lokal fortgeschrittenem, nicht resezierbarem oder metastasiertem HER2-negativem und CLDN18.2-positivem Adenokarzinom des Magens oder des gastroösophagealen Übergangs (GEJ). Im Falle einer Zulassung wäre Zolbetuximab die erste auf CLDN18.2 zielende Therapie, die in Europa für diese Patient:innen zur Verfügung steht. Die positive Empfehlung des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) der EMA zur Zulassung und die anschließende Entscheidung der Europäischen Kommission (EC) werden im Jahr 2024 erwartet.
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Medizin

Fortgeschrittenes hormonsensitives Prostatakarzinom: Relugolix in der 3-Monatspackung

Relugolix steht ab sofort auch in der 3-Monatspackung mit 90 (3 x 30) Filmtabletten zur Verfügung. Relugolix, seit Oktober 2022 auf dem deutschen Markt, ist indiziert zur Behandlung erwachsener Patienten mit fortgeschrittenem hormonsensitivem Prostatakarzinom (1). In dieser Indikation ist das Präparat der erste in der Europäischen Union (EU) zugelassene Gonadotropin-Releasing-Hormon(GnRH)-Antagonist in Tablettenform und somit auch die erste und einzige in der EU verfügbare orale Androgenentzugstherapie (ADT).
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Medizin

Krebsforschung im All: Was macht Tumorzellen weniger aggressiv?

Welche Effekte hat Schwerelosigkeit (Mikrogravitation) auf Tumorzellen und auf die Wundheilung und wie kann dieses Wissen für neue Strategien zur Bekämpfung von Krebs auf der Erde eingesetzt werden? Für die Erforschung dieser zentralen Fragen führen Wissenschaftler:innen der Abteilung Mikrogravitation und Translationale Regenerative Medizin an der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg unter der Leitung von Prof. Dr. Daniela Grimm verschiedene Zellexperimente im Weltraum durch. Diese werden durch die Raumfahrtagentur im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) organisiert und finanziert. Als eine der ersten Forschungsgruppen weltweit sind die Magdeburger Forschenden im Rahmen des Projektes SPACEPATHWAY-2 an einem ersten Langzeitbeobachtungs-Experiment von Tumorzellen und der Installation eines von der Raumfahrtagentur im DLR beauftragten, hochauflösenden Fluoreszenzmikroskops auf der Internationalen Raumstation ISS beteiligt. Ziel ist es, einen besseren Einblick in die Prozesse zu erhalten, die in Krebszellen unter Einfluss von Mikrogravitation vor sich gehen und diese für die Entwicklung neuer Behandlungsstrategien im Kampf gegen Krebs zu nutzen.
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Medizin

Familiärer Brust- und Eierstockkrebs: Zentrum am Campus Lübeck zertifiziert

Das Zentrum für familiären Brust- und Eierstockkrebs (FBREK) des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, ist von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert worden. Das Zentrum wurde im Januar 2022 gegründet; im ersten Jahr des Bestehens wurden hier 378 Familien mit Verdacht auf ein genetisch bedingtes erhöhtes Risiko für Brust- und/oder Eierstockkrebs beraten. „Wir freuen uns sehr über die Zertifizierung der Fachgesellschaft, die die erfolgreiche Arbeit unseres interdisziplinären Teams bestätigt“, sagte die Leiterin des Zentrums, PD Dr. Maggie Banys-Paluchowski.
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Gesundheitspolitik

Einbindung von Zahnärzt:innen für Erkennung von häuslicher Gewalt

Die Zahlen sind alarmierend: Nach Angaben des Bundeskriminalamts gab es im vergangenen Jahr mehr als 143.000 Opfer von häuslicher Gewalt. In den vergangenen 5 Jahren sind die Opferzahlen um insgesamt 3,4% gestiegen. Die Dunkelziffer stufen Expertinnen und Experten weitaus höher ein. Dass häusliche Gewalt ein massives gesellschaftliches Problem ist, steht somit außer Frage. Ein Aspekt, der in der Öffentlichkeit dagegen bislang wenig Aufmerksamkeit erhalten hat, ist die Bedeutung der Rolle von Zahnärztinnen und Zahnärzten bei der Erkennung von Opfern.
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