Journal Onkologie

Aktuelles | Beiträge ab Seite 193

Husten, Kurzatmigkeit und dann die Diagnose: ein Tumor in der Lunge. Was früher für die Betroffenen Chemotherapie und ein in der Regel kurzes Siechtum bei geringer Lebensqualität bedeutete, ist für die Ärztinnen und Ärzte heute eine so komplexe wie einfache Heraus­forderung. Komplex, denn Lungenkrebs ist schon lange nicht mehr einfach nur Lungen­krebs und die Therapieoptionen sind entsprechend vielfältig. Doch war es auch noch nie so einfach wie heute, Patientinnen und Patienten mit Lungenkarzinom gut und lange zu behandeln – insbeson­dere, wenn es sich um ein Fusions-positives nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom (NSCLC) handelt. Beim DGHO-Symposium „Lungenkarzinom – ganz einfach!“ erläuterten die Experten Dr. Claas Wesseler, Hamburg, PD Dr. Niels Reinmuth, München, Dr. Florian Länger, Hannover, welche Patientinnen und Patienten besonders von einem zielgerichteten Wirkstoff wie Alectinib und Entrectinib oder einer Immuntherapie wie Atezolizumab profitieren können.
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Medizin

AML: Personalisierte Therapie bei IDH-1-Mutation

Die akute myeloische Leukämie (AML) ist die häufigste akut verlaufende Leukämieform in Deutschland und tritt meist bei älteren Patientinnen und Patienten auf. Aufgrund von Begleiterkrankungen können diese jedoch meist nicht mit einer intensiven Chemotherapie behandelt werden. Standard-Medikament für die Behandlung der AML bei älteren Patientinnen und Patienten sind die Substanzen Azacitidin und Decitabin. Eine internationale Studie mit maßgeblicher Beteiligung der Ulmer Universitätsmedizin zeigt nun, dass die Behandlungsergebnisse durch die Kombination mit neuen Medikamenten zu einem signifikant besseren Therapieansprechen führt.  
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Medizin

Prolaktinom: Tumorentfernung durch die Nase

Bei der Behandlung von Prolaktinomen, gutartigen hormonbildenden Tumoren der Hypophyse, kann heute neben der Standardtherapie mit Medikamenten auch eine Operation in Betracht gezogen werden. Dies gilt nicht nur bei Unverträglichkeit der Medikamente oder bei nicht ausreichend möglicher Kontrolle des Hormonspiegels. Auch der Wunsch von Patientinnen und Patienten, nicht dauerhaft Medikamente einzunehmen, stellt heute ein wichtiges Argument für die Durchführung der OP dar. Durch einen schonenden Eingriff mit Zugang durch die Nase kann der gutartige Tumor der Hypophyse meist entfernt und die Patientinnen und Patienten dadurch geheilt werden. Betroffene sollten über die Vor- und Nachteile beider Therapieoptionen Informationen erhalten, sagt die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE). So könnten Ärzte die Behandlung bestmöglich auf die individuellen Wünsche und Bedürfnisse abstimmen.
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Medizin

Highlights der DGHO Jahrestagung 2021

Es war noch kein „Back to Normal“, aber ein wichtiger Schritt auf dem Weg dahin: Als eine der ersten Fachveranstaltungen ihrer Art machte die Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie wieder eine Vor-Ort-Teilnahme möglich. 4.000 Personen hatten sich für den Kongress im hybriden Format angemeldet, davon nahmen gemäß Veranstaltervorgabe täglich bis zu 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im City Cube Berlin teil. Das 4-tägige Programm bot zahlreiche Informations-, Diskussions- und Fortbildungsformate sowie hochkarätig besetzte Vorträge zu brandaktuellen wissenschaftlichen und klinischen Fragestellungen der Hämatologie und Onkologie. Das Feedback vieler Teilnehmerinnen und Teilnehmer: „Endlich konnten wir wieder reden.“
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Medizin
Bestrahlung nicht-operabler Herztumoren

Neue Dimension der Strahlentherapie

Der neue MR Linac am LMU Klinikum bietet gleich mehrere Vorteile bei der Bestrahlung von Tumoren in beweglichen Organen: genauer, größere Dosen, bessere Schonung des gesunden Gewebes. Sogar Patientinnen und Patienten mit nicht operablen Herztumoren können so erstmals behandelt werden. „So können wir live verfolgen, ob und wie sich der Tumor und das umgebende gesunde Gewebe durch die Therapie verändern. Das eröffnet eine neue Dimension der Präzision bei der Bestrahlung", so Prof. Dr. Claus Belka, Direktor der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am LMU Klinikum.
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Medizin

Malignes Melanom: Zielgerichtete Therapie in Stadium IV

Aufgeschobene Arzttermine während der Corona-Pandemie lassen beim malignen Melanom mehr Fälle unter anderem in Stadium IV befürchten (1, 2). Doch bei der Therapie sind Fragen offen. „Die Erstellung von evidenzbasierten Leitlinien benötigt Zeit, sodass nicht alle aktuellen Daten berücksichtigt werden können. Gerade bei der wichtigen Frage nach der Therapiesequenz können uns die Leitlinien noch keine Antwort geben“, hob Prof. Dr. Axel Hauschild, Universitäts-Hautklinik Kiel, auf dem 31. Deutschen Hautkrebskongress (ADO) hervor. Ein Blick auf die Versorgungsrealität könne daher aufschlussreich sein, erklärten er und Prof. Dr. Dirk Schadendorf, Universitätsklinikum Essen sowie Prof. Dr. Erika Richtig, Medizinische Universität Graz. Es zeigt sich, dass die zielgerichtete Therapie – gerade bei einem hohen Remissionsdruck – eine wichtige Rolle in der Erstlinie spielen kann (3). Erste Real-World-Daten zu Encorafenib plus Binimetinib beim nichtresezierbaren oder metastasierten Melanom mit einer BRAFV600-Mutation untermauern den Einsatz in der Erst- und Zweitlinie (6-15).
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Medizin

Amivantamab + Lazertinib beim NSCLC

Auf der diesjährigen Jahrestagung der European Society for Medical Oncology (ESMO) wurden aktualisierte Ergebnisse der Phase-1b-Studie CHRYSALIS-2 (NCT04077463) vorgestellt (1). Die neuen Daten deuten darauf hin, dass die Kombination aus Amivantamab und Lazertinib eine vielversprechende Wirksamkeit bei Patientinnen und Patienten mit einem EGFR-mutierten nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) zeigt, die bereits mehrfach mit Standardbehandlungen vortherapiert waren. Amivantamab ist ein voll-humaner bispezifischer Antikörper, der gegen Tumoren mit aktivierenden und resistenten Mutationen des epidermalen Wachstumsfaktorrezeptor (Epidermal Growth Factor Receptor, EGFR)-Gens sowie Mutationen und Amplifikationen des mesenchymalen epithelialen Transitionsfaktor (c-MET)-Gens gerichtet ist (1, 2). Lazertinib als ein oraler EGFR-Tyrosinkinase-Inhibitor der dritten Generation zielt sowohl auf primär aktivierende EGFR-Mutationen als auch auf die T790M-Resistenzmutation ab (3).
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Medizin
S3-Leitlinie aktualisiert

Neue Therapieempfehlungen beim fortgeschrittenen Ovarialkarzinom

Das Leitlinienprogramm Onkologie hat unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) die S3-Leitlinie „Diagnostik, Therapie und Nachsorge maligner Ovarialtumoren“ aktualisiert. Überarbeitet wurden insbesondere die Kapitel zur systemischen Erstlinientherapie bei fortgeschrittener Erkrankung und zur Nachsorge. Die Leitlinie wird als „Living Guideline“ jährlich aktualisiert.
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Medizin

Neues Klassifizierungssystem für Meningeome

Eine internationale Studie mit rund 3.000 Patientinnen und Patienten bestätigt die Aussagekraft eines neuen Klassifizierungssystems für Meningeome. Es kombiniert Gewebecharakteristika (Histologie) mit molekularen Analysen und verbessert so die Therapieplanung. Die Forschenden der Neuropathologie der Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) zusammen mit internationalen Kolleginnen und Kollegen haben die Ergebnisse dieser prospektiven Studie in der Fachzeitschrift Journal of Clinical Oncology veröffentlicht.
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Medizin

Phase-III-Studie PROpel: Erstlinientherapie beim mCRPC

Positive Ergebnisse der Phase-III-Studie PROpel (1) wurden bekanntgegeben. Basierend auf einer geplanten Interimsanalyse der PROpel-Studie kommt das IDMC (Independent Data Monitoring Committee) zu dem Entschluss, dass die Studie den primären Endpunkt des radiografischen progressionsfreien Überlebens (rPFS) bei Männern mit einem metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinom (mCRPC) in der Erstlinientherapie erreicht hat. Die Ergebnisse zeigen eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Verbesserung des rPFS durch die Kombination aus Olaparib Filmtabletten und Abirateron im Vergleich zu Abirateron plus Placebo als Erstlinientherapie bei mCRPC-Patienten mit und ohne Genmutation der homologen Rekombination (HR). Die Studie zeigte bei der Interimsanalyse auch einen Trend zur Verbesserung des Gesamtüberlebens (OS). Die Verträglichkeit entsprach den bekannten Profilen der einzelnen Substanzen. Olaparib ist der erste PARP-Inhibitor, der einen klinischen Nutzen in Kombination mit einer neuen hormonellen Substanz (NHA) in dieser Indikation zeigt.
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Hämatologie

Antikoagulation bei Tumorpatienten – was gibt es Neues?

Wie problematisch die Antikoagulation bei Krebs sein kann, zeigte eine Studie von Pradoni et al. aus dem Jahr 2002 (1), in der Krebspatientinnen und -patienten unter Antikoagulation mit Vitamin-K-Antagonisten (VKA) ein etwa 3x so hohes Rezidivrisiko für VTE (venöse Thromboembolien) und eine doppelt so hohes  Blutungsrisiko hatten im Vergleich zu Patientinnen und Patienten ohne Krebs. In der CLOT-Studie (2) konnte mit dem NMH (niedermolekulares Heparin) Dalteparin die VTE-Rezidivrate im Vergleich zum VKA Warfarin um 52% signifikant gesenkt werden, ohne dabei das Blutungsrisiko zu erhöhen. Aufgrund dieser Ergebnisse und weiterer Studien wurden für die Therapie von tumorassoziierten VTE vorrangig NMH gegenüber VKA empfohlen.
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Entitätsübergreifend

Management der Immuntherapie aus Sicht der Pflege

In ihrem Vortrag „Immuntherapie in der Uroonkologie“ beleuchteten Dr. Susan Foller und Katharina Müller, Jena, das Management der Immuntherapie, die Nebenwirkungsprofile sowie insgesamt die Situation der Patient:innen und Parameter, die im Rahmen der Immuntherapie von Bedeutung sind. Im Fokus stand dabei vor allem der Blick in die Praxis aus Sicht der Pflege, da die Begleitung der Patient:innen essenziell ist.
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