Journal Onkologie

Aktuelles | Beiträge ab Seite 161

Künstliche Intelligenz (KI) wird in den kommenden Jahren einen erheblichen Einfluss auf die medizinische Forschung und den klinischen Alltag haben. Durch KI ist es möglich, repetitive manuelle Aufgaben bei der medizinischen Bildverarbeitung zu automatisieren oder verborgene Informationen zu finden, die das menschliche Auge nicht sehen kann. In der Tumorpathologie bietet sich Schwarmlernen als neue dezentrale Methode an, um robuste KI-Modelle für die Klassifizierung von histopathologischen Bildern zu trainieren und gleichzeitig Datenschutz sowie Sicherheit im Zusammenhang mit dem Austausch von Patientendaten sicherzustellen.
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Momentan (Stand 02/2023) werden bereits 42 vorläufig und dauerhaft aufgenommene Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) aufgelistet. Dennoch bestehen bei der Ärzteschaft noch immer Unsicherheiten. „Viele Kolleg:innen wissen gar nicht genau, was DiGA eigentlich sind“, sagte Prof. Dr. Pia Wülfing. Das liegt daran, dass DiGA noch sehr neu sind – es gibt sie in Deutschland seit etwas über 2 Jahren – weshalb viele Ärzt:innen im Alltag noch nicht damit konfrontiert wurden. Außerdem kamen die ersten DiGA aus dem psychologischen Fachbereich; die Onkologie blieb dabei zunächst außen vor. Hinzu kommt, dass es gerade in der Onkologie neben der täglichen Patientenversorgung herausfordernd sein kann, bei allen Therapieoptionen und Studien auf dem Laufenden zu bleiben. Sollten Sie also mit DiGA noch nicht vertraut sein, brauchen Sie sich nicht schlecht zu fühlen – wir geben Ihnen einen kompakten Überblick.
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Die COVID-19-Pandemie hat überdeutlich gezeigt, dass globale Gesundheitsthemen nicht mehr im nationalen Alleingang gelöst werden können. Bisherige Anstrengungen, in Europa grenzüberschreitend elektronische Gesundheitsdienste zu implementieren, sind jedoch kaum vorangekommen. So wurde die Plattform MyHealth@EU bisher erst in 10 Mitgliedstaaten realisiert (1). Die Schaffung eines europäischen Raums für Gesundheitsdaten (European Health Data Space, EHDS) soll endlich einen Durchbruch bringen. Im Frühjahr 2022 legte die Europäische Kommission einen entsprechenden Entwurf vor. Ziel des Großprojekts ist es, einen gemeinsamen Standard für die Erhebung und Verarbeitung von Gesundheitsdaten zu schaffen. Auf der Digital Health Conference (DHC) im November 2022 in Berlin zeigte sich in einer Paneldiskussion, dass hinsichtlich der Umsetzung noch viele Fragen offen sind.
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Endokrine Tumoren

Einfluss der Körperzusammensetzung auf das Überleben von GEP-NET-Patient:innen

Gastroenteropankreatische neuroendokrine Tumoren (GEP-NET) sind heterogene, seltene Erkrankungen, die zu Unterernährung und Kachexie führen. Die Körperzusammensetzung von GEP-NET-Patient:innen kann deren Prognose beeinflussen. In diesem Zusammenhang wurde in einer Studie die Masse an Muskel- und Fettgewebe von Patient:innen bei Diagnose und am Ende der Nachbeobachtung ermittelt und deren Beziehung zu klinischen und biochemischen Variablen als Prädiktoren für das Überleben untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Körperzusammensetzung und die Gesamtsterblichkeit mit dem Alter, dem ECOG-Performance-Status (ECOG-PS), Metastasen, Laktatdehydrogenase (LDH)-, Albumin- und Harnstoffwerten korrelierten. Die Körperzusammensetzung zum Zeitpunkt der Diagnose stand nicht in Zusammenhang mit der Gesamt- und der tumorbedingten Sterblichkeit. Während der Nachbeobachtung wurde, unabhängig voneinander, ein Zusammenhang zwischen einer Zunahme der Muskeln mit geringer Dichte bzw. einer Abnahme der Muskeln mit normaler Dichte und der Gesamt- und der tumorbedingten Sterblichkeit erkennbar.
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Kolorektales Karzinom

BRAF-V600E-mutiertes mCRC mit MSI-high/dMMR: SEAMARK

Mit dieser open-label, multizentrischen, randomisierten Phase-II-Studie soll untersucht werden, ob Pembrolizumab allein oder in Kombination mit Encorafenib + Cetuximab (EC) die klinischen Ergebnisse im Vergleich zum derzeitigen Standard Pembrolizumab bei Teilnehmer:innen mit zuvor unbehandeltem metastasierten Kolorektalkarzinom (mCRC) mit BRAF-V600E-Mutation und hoher Mikrosatelliteninstabilität (MSI-high)/Mismatch Reparatur-Defizienz (dMMR) verbessern kann.
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d-uo

d-uo präsentiert aktuelle Daten zur Osteoprotektion beim nmHSPC unter ADT

Deutsche Uro-Onkologen e.V. (d-uo) haben das Ziel, als Interessenverband die wissenschaftlichen, ökonomischen, sozial­politischen und qualitätssichernden Maßnahmen der niedergelassenen Uro-Onkolog:innen in Deutschland zu ­organisieren und zu vertreten. d-uo untersucht dabei auch gezielte Fragestellungen bei Tumorerkrankungen aus dem urologischen Gebiet. Hierzu gehört auch die vorliegende Untersuchung zur Osteoprotektion bei Patienten mit einem nicht-metastasierten hormonsensitiven Prostatakarzinom (nmHSPC) unter androgendeprivativer Therapie (ADT).
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BNGO

Neue Altersgrenzen beim Mammographie-Screening – was bedeutet dies für die gynäko-onkologische Praxis?

In Deutschland wird das Mammographie-Screening als Reihenuntersuchung zur Früherkennung von Brustkrebs derzeit allen Frauen von 50-69 Jahren alle 2 Jahre angeboten. Etwa die Hälfte der Frauen nimmt dieses Angebot wahr. Ob und in welchem Maße auch Frauen von 45-49 Jahren sowie von 70-74 Jahren von einem regelmäßigen Screening auf Brustkrebs profitieren könnten, hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) in einer Nutzenbewertung untersucht und einen Nutzen auch für Frauen im Alter von 45-49 Jahren und 70-74 Jahren festgestellt. Aus einem aktuellen Bericht des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) geht hervor, dass auch ältere Frauen bis zum 75. Lebensjahr vom Mammographie-Screening-Programm zur Früh­erkennung von Brustkrebs profitieren könnten und befürwortet daher ebenfalls eine Ausweitung der Altersgrenzen (1). Bereits im März 2021 hatte die Europäische Kommission die europäische Brustkrebsleitlinie aktualisiert. Diese empfiehlt nun auch für Frauen von 45-49 Jahren sowie von 70-74 Jahren ein Mammographie-Screening (2). Was bedeutet dies nun in der Praxis in Deutschland? Wir befragten BNGO-Mitglied Dr. Christoph Uleer, Hildesheim, der das Mammographie-Screening Niedersachsen Süd als programmverantwortlicher Arzt (PVA) leitet.
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Hämatologie

Aktuelle und zukünftige CAR-T-Zell-­Therapien: Nachgefragt bei Dr. Anne Kerber

CAR-T-Zell-Therapien zur Behandlung maligner hämatologischer Erkrankungen sind inzwischen ein wichtiger Teil des klinischen Behandlungsspektrums. Bei diesen zielgerichteten Immuntherapien werden spezifische chimäre Antigenrezeptoren (CAR) in die Immunzellen der Patient:innen eingebaut, um die Erkennung und Vernichtung von Krebszellen im Körper zu ermöglichen. Derzeit u.a. bei rezidivierten oder refraktären Leukämien und Lymphomen zugelassen, werden sie meist erst in späten Stadien eingesetzt. Ihre Bedeutung im Therapiealgorithmus nimmt jedoch zu, bei aggressiven B-Zell-Lymphomen bereits ab der Zweitlinie (1). Das Zeitalter der Zell-Therapien hat erst begonnen – davon ist Dr. Anne Kerber, die bei Bristol Myers Squibb die weltweite Entwicklung in diesem Bereich leitet, überzeugt.
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Hämatologie

MCL und ZNS-Lymphome: Studien TRIANGLE und MATRix/IELSG43 setzen neue Standards in der Behandlung

Die Behandlung maligner Lymphome verbessern, das ist die Motivation der German Lymphoma Alliance e.V. (GLA). Als zentrale Lymphom-Studiengruppe koordiniert sie klinische Studien sowie präklinische Forschung. Auf dem ASH 2022 bekamen die Ergebnisse zweier Studien große Aufmerksamkeit, die jeweils einen neuen Therapiestandard setzen: Prof. Dr. Martin Dreyling, München, stellte die Ergebnisse der TRIANGLE-Studie mit Ibrutinib beim Mantelzelllymphom (MCL) vor (1). Prof. Dr. Gerald Illerhaus, Stuttgart, präsentierte die Interimsanalyse der Studie MATRix/IELSG43. Darin wurden eine Hochdosis-Chemotherapie vs. konventionelle Chemotherapie gefolgt von autologer Stammzelltransplantation (autoSCT) bei Patient:innen mit primär zerebralen Lymphomen evaluiert (2).
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Medizin

Aktuelle Daten zu Sacituzumab Govitecan in der Behandlung des mUC

Aktualisierte, positive Ergebnisse aus 3 Kohorten der Phase-II-Studie TROPHY-U-01 mit Sacituzumab Govitecan zur Behandlung von metastasiertem Urothelkarzinom (mUC) zeigen, dass das Antikörper-Drug-Konjugat ein sowohl schnelles als auch dauerhaftes Therapieansprechen bei Patient:innen mit unterschiedlichen, schwer zu behandelnden Formen von mUC hervorruft. Darunter fallen nicht für eine Platintherapie infrage kommende Formen von mUC sowie nach einer Platinbehandlung schnell fortschreitendes mUC. Die Ergebnisse wurden in einer Oral Session und in Posterpräsentationen während des American Society of Clinical Oncology Genitourinary Cancer Symposiums (ASCO-GU) 2023 in San Francisco, USA, vorgestellt.
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Medizin

Telomer-kodierte Proteine: Neue Biomarker helfen bei der Bestimmung des biologischen Alters

Telomere sind Bereiche sich wiederholender Nukleotidsequenzen an jedem Ende eines Chromosoms, die dieses vor dem Zerfall oder der Fusion mit benachbarten Chromosomen schützt. Telomere spielen eine entscheidende Rolle bei der Zellteilung, da sie es den Zellen ermöglichen, sich zu teilen, ohne wichtige genetische Informationen vom Ende eines Chromosoms zu verlieren. Diese biologische Funktion ist besonders wichtig für das Verständnis von Krebs und Alterung. Taghreed Al-Turki und Jack Griffith von der UNC School of Medicine haben die spektakuläre Entdeckung gemacht, dass Telomere genetische Informationen für die Produktion von 2 kleinen Proteinen enthalten. Eines dieser beiden Proteine ist in einigen menschlichen Krebszellen sowie in Zellen von Patient:innen mit Telomerschäden erhöht.
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