Journal Onkologie

Infotheken | Beiträge ab Seite 7

Krebs-Therapien mit Immuncheckpoint-Inhibitoren (ICI) sind inzwischen weit verbreitet, doch ihre Langzeitwirkungen noch kaum erfasst. Wissenschaftler:innen aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) haben nun erstmals systematisch Studien zu den Langzeitfolgen dieser Therapien zusammengefasst (1). Ein signifikanter Anteil der Cancer Survivor berichtet über eingeschränkte Lebensqualität und unerwünschte Nebenwirkungen der Therapie. Allerdings sei noch wesentlich detaillierteres Wissen über die Langzeiteffekte der ICI erforderlich, betonen die Forschenden, um den Betroffenen die bestmögliche Nachsorge zu bieten.
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Prostatakarzinom

mCRPC: Talazoparib und Enzalutamid als Kombinationstherapie ohne Biomarkertestung zugelassen

Bei einem metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinom (mCRPC) kommt es trotz adäquater Androgendeprivationstherapie (ADT) zum Erkrankungsprogress. In dieser Situation steht nun eine weitere intensivierte Systemtherapie zur Verfügung: Unabhängig davon, ob eine Genmutation im DNA-Reparatursystem vorliegt, können Patienten den PARP-Inhibitor Talazoparib in Kombination mit Enzalutamid erhalten.
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Medizin

Zelluläre Immuntherapie: KI kann Entwicklung erheblich beschleunigen

Die Identifizierung geeigneter T-Zellen für die zelluläre Immuntherapie war bisher mühsam und zeitaufwendig. Vereinfachen und beschleunigen wollen das Verfahren Wissenschaftler:innen vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und der Universitätsmedizin Mannheim. Ihr Ansatz basiert auf der Hochdurchsatz-Einzelzellsequenzierung von Immunzellen aus dem Tumor der Patient:innen. Aus den Sequenzdaten werden mithilfe von künstlicher Intelligenz diejenigen Rezeptoren auf den T-Zellen identifiziert, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Merkmale des Tumors reagieren. Die Entwicklung personalisierter zellulärer Immuntherapien soll mit dieser Technologie vorangetrieben werden.
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Medizin

Zulassung von Selpercatinib beim RET-Fusions-positiven Schilddrüsenkarzinom

Die Europäische Kommission hat den hochselektiven RET-Inhibitor Selpercatinib (1) jetzt auch zur Erstlinientherapie von Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren mit fortgeschrittenem RET-Fusions-positivem Schilddrüsenkarzinom zugelassen, das refraktär für radioaktives Jod ist (sofern radioaktives Jod angemessen ist) (2). Die bisherige Zulassung von Selpercatinib in dieser Indikation umfasste die Monotherapie Erwachsener, die eine systemische Therapie nach der Behandlung mit Sorafenib und/oder Lenvatinib benötigen.
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Hämatologie

LBCL und MM: Real-World-Daten untermauern klinischen Nutzen der CAR-T-Zell-Therapie

CAR-T-Zellen wie Lisocabtagen maraleucel (Liso-cel) oder Idecabtagen vicleucel (Ide-cel) haben sich als Therapieoptionen bei vorbehandelten großzelligen B-Zell-Lymphomen (LBCL) bzw. in späten Therapielinien beim Multiplen Myelom (MM) etabliert. Die positiven Daten aus klinischen Studien, die zur Zulassung geführt haben, finden inzwischen Widerhall in der Versorgungsroutine bei einer breiten Population von Erkrankten, so Expert:innen bei einem Symposium im Rahmen des 6. Europäischen CAR-T-Zell-Meetings in Valencia, Spanien.
 
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Medizin

DLBCL: Epcoritamab in Onkopedia-Leitlinie aufgenommen

Im September 2023 erteilte die EU-Kommission die Zulassung für Epcoritamab in der Indikation diffuses großzelliges B-Zell-Lymphom (DLBCL). Diese umfasst den Einsatz des subkutanen bispezifischen Antikörpers als Monotherapie für Erwachsene mit rezidivierendem oder refraktärem (r/r) DLBCL nach 2 oder mehr Linien einer systemischen Therapie (1). Die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) hat Epcoritamab nun ab dem zweiten Rezidiv in die kürzlich aktualisierte Onkopedia-Leitlinie zum DLBCL aufgenommen (2).
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Medizin

Anämie bei Myelofibrose: Momelotinib erhält Zulassung

Momelotinib ist ein einmal täglich zu verabreichender, oraler JAK1/JAK2- und Aktivin-A-Rezeptor Typ I (ACVR1)-Inhibitor. Es ist das erste in der EU zugelassene Medikament für die Behandlung krankheitsbedingter Splenomegalie oder Symptomen bei erwachsenen Patient:innen mit moderater bis schwerer Anämie, die an primärer Myelofibrose (MF), Post-Polycythaemia Vera-MF oder Post-Essenzieller Thrombozythämie-MF erkrankt sind und die nicht mit einem Januskinase (JAK)-Inhibitor vorbehandelt sind oder mit Ruxolitinib behandelt wurden (1). In Deutschland wird Momelotinib voraussichtlich ab 15. Februar 2024 verfügbar sein.
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Medizin

Erhöhte PD-L1-Expression durch Übersäuerung der Tumorumgebung

Forschende des Universitätsklinikums Tübingen konnten zeigen, dass eine Übersäuerung (Azidose) der Zellumgebung von Tumoren die Expression des Proteins PD-L1 auf Krebszellen steigert. Dieser Mechanismus schützt die Krebszellen vor Angriffen durch T-Zellen, die für die körpereigenen erworbene Immunabwehr zuständig sind. Die Ergebnisse der Studie könnten neue Hoffnungen für die erfolgreiche Behandlung von Krebspatient:innen bringen. Die Studie wurde kürzlich im renommierten Wissenschaftsjournal „Molecular Cancer“ veröffentlicht.
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Medizin

RNA unterdrückt Bildung von Brustkrebszellen

Häufig geht die Entstehung des Mammakarzinoms von Epithelzellen in der Brustdrüse aus – genau den Zellen, die sich während und nach der Schwangerschaft auf die Milchbildung spezialisieren. Ein Team von Forschenden hat diesen Prozess der Spezialisierung nun genauer unter die Lupe genommen und dabei einen molekularen Mechanismus entschlüsselt, der offenbar auch bei der Entstehung von Krebs eine wichtige Rolle spielt. Möglicherweise lassen sich auf der Grundlage dieser Forschungsergebnisse neue Diagnoseverfahren und Behandlungsmethoden von Brustkrebs entwickeln. Über ihre Arbeit berichten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Cell Reports“.
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Medizin

Zulassung von Talazoparib + Enzalutamid beim mCRPC

Die Europäische Kommission hat den oralen Poly-ADP-Ribose-Polymerase (PARP)-Inhibitor Talazoparib in Kombination mit Enzalutamid zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs (mCRPC), bei denen eine Chemotherapie klinisch nicht indiziert ist, zugelassen. Damit ist Talazoparib der erste und einzige PARP-Inhibitor, der in Kombination mit Enzalutamid zur Therapie des mCRPC in der EU zugelassen ist. Die Indikation gilt für alle Patienten, unabhängig vom Status des homologous recombination repair (HRR)-DNA-Reparatursystems – mit oder ohne Genmutationen (1). Basis für die Zulassung sind die Daten der TALAPRO-2-Studie, in der sich die Kombinationstherapie insbesondere hinsichtlich einer Reduktion der Krankheitsprogression als wirksam erwies (2).
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Medizin

Prototyp zur Echtzeit-Verfolgung beweglicher Tumoren während der Protonentherapie

Am 9. Januar 2024 ist in Dresden ein wissenschaftlicher Prototyp für die MRT-geführte Protonentherapie eingeweiht worden. Mit dieser Anlage begeben sich Expert:innen aus Medizin, Medizinphysik, Biologie und Ingenieurwissenschaften auf den Weg zur wissenschaftlichen Erprobung einer neuen Form der Strahlentherapie zur Behandlung von Krebserkrankungen. Erstmals weltweit wird in Form eines Prototyps ein Ganzkörper-MRT-Gerät zur Echtzeit-Bildgebung mit einer Protonentherapieanlage kombiniert.
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Medizin

r/r FL: Zulassungserweiterung für Zanubrutinib in Kombination mit Obinutuzumab

Die Europäische Kommission hat den Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor (BTKi) Zanubrutinib in Kombination mit Obinutuzumab für die Behandlung des rezidivierten/refraktären (r/r) follikulären Lymphoms (FL) nach mindestens 2 vorherigen Therapielinien zugelassen. Grundlage der Zulassung war die Phase-II-Studie ROSEWOOD, in der Zanubrutinib plus Obinutuzumab mit einer Obinutuzumab-Monotherapie verglichen wurde. Patient:innen, die Zanubrutinib mit Obinutuzumab (ZO) erhielten, sprachen in der Studie signifikant besser auf die Behandlung an als unter der Monotherapie mit Obinutuzumab (O) und zeigten auch beim progressionsfreien Überleben (PFS) Vorteile (1). Insgesamt konnte für ZO ein günstigeres Nutzen-Risiko-Profil nachgewiesen werden. Zanubrutinib ist in der Europäischen Union bereits für die Therapie der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) und bestimmte Fälle des Marginalzonenlymphoms (MZL) sowie bei Morbus Waldenström (MW) zugelassen (2).
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Medizin

Umprogrammierte Fettzellen unterstützen das Tumorwachstum

Mutationen des Tumorsuppressors p53 wirken nicht nur auf die Krebszellen selbst wachstumsfördernd, sondern beeinflussen auch die Zellen in der Mikroumgebung des Tumors. Wissenschaftler:innen im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und im israelischen Weizmann Institut zeigen nun, dass p53-mutierte Brustkrebszellen der Maus Fettzellen umprogrammieren. Die so manipulierten Fettzellen schaffen eine entzündliche Mikroumgebung, beeinträchtigen dadurch die Immunantwort gegen den Tumor und fördern das Krebswachstum.
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Medizin

HER2- Magenkarzinom mit PD-L1-Expression: Zulassung von Pembrolizumab + Chemotherapie

Die Europäische Kommission hat Pembrolizumab in Kombination mit einer Fluoropyrimidin- und Platin-basierten Chemotherapie für die Erstlinienbehandlung des lokal fortgeschrittenen nicht resezierbaren oder metastasierenden HER2-negativen Adenokarzinoms des Magens oder des gastroösophagealen Übergangs (GEJ) bei Erwachsenen mit PD-L1-exprimierenden Tumoren (Combined Positive Score (CPS) ≥ 1) zugelassen.
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Medizin

Bedingte Zulassung von Elranatamab beim r/rMM

Die Europäische Kommission hat die bedingte Zulassung für Elranatamab beim rezidivierten und refraktären Multiplen Myelom (r/rMM) erteilt. Elranatamab ist eine zielgerichtete Immuntherapie zur Behandlung erwachsener Patient:innen mit r/rMM, die zuvor bereits mindestens 3 Therapien erhalten haben, darunter einen immunmodulatorischen Wirkstoff, einen Proteasom-Inhibitor und einen Anti-CD38-Antikörper, und die während der letzten Therapie eine Krankheitsprogression gezeigt haben. Die Zulassung stützt sich auf die Ergebnisse zur Wirksamkeit und Sicherheit der Phase-II-Studie MagnetisMM-3. Elranatamab ist eine gebrauchsfertige, gegen B-Zell-Reifungsantigen (BCMA)-CD3-gerichtete, bispezifische Antikörper (BsAb)-Immuntherapie, die ein tiefes und dauerhaftes Ansprechen bei kontrollierbarem Verträglichkeitsprofil und einfacher subkutaner Anwendung ermöglicht.
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