Gastrointestinale Tumoren | Beiträge ab Seite 33
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Beiträge zum Thema Gastrointestinale Tumoren
Nab-Paclitaxel – das innovative Taxan mit besserer Wirksamkeit
Ramucirumab jetzt in drei Indikationen zugelassen
Therapielandschaft beim Kolorektalkarzinom wird immer vielfältiger
Fortgeschrittenes Weichteilsarkom: Hohe Evidenz für Pazopanib
Die Zahl zugelassener Therapieoptionen zur Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenen Weichteilsarkomen ist nach wie vor limitiert. Pazopanib (Votrient®) ist eine von nur zwei zugelassenen Optionen für die Zweitlinientherapie dieser Tumoren (1). Für nicht-adipozytische Weichteilsarkome ist Pazopanib die einzige Substanz, die von der European Society for Medical Oncology (ESMO) mit dem Evidenzgrad I, B empfohlen wird (2).
Pankreaskarzinom: nab-Paclitaxel + Gemcitabin firstline bewährt sich
Die Kombination nab-Paclitaxel (Abraxane®) + Gemcitabin erweist sich als bewährte Firstline-Therapie des metastasierten Pankreaskarzinoms, auf deren Basis Folgetherapien aufbauen können. Das zeigen auf dem ASCO Gastrointestinal Cancers Symposium (ASCO GI) präsentierte Daten: In einer Post-hoc-Analyse der MPACT-Zulassungsstudie war eine Second-Line-Therapie im Anschluss an nab-Paclitaxel + Gemcitabin mit einem signifikant längeren Gesamt-überleben (OS) verbunden als nach einer Gemcitabin-Monotherapie (1). Eine retrospektive Kohortenstudie zeigte bei Patienten unter nab-Paclitaxel + Gemcitabin gefolgt von 5-FU-basierten Therapien ein längeres OS (angegeben als Datenbank-Persistenz) als unter FOLFIRINOX gefolgt von Gemcitabin-basierten Regimen (2).
Study of Special Interest 02/2016
Die Studien KEYNOTE-177 und Renaissance/FLOT5 sind für das Institut für Klinisch-Onkologische Forschung (IKF) besonders interessant.
NSCLC und mCRC: Ramucirumab erhält zwei weitere EU-Zulassungen
Die Europäische Kommission hat dem monoklonalen Antikörper Ramucirumab (Cyramza®) am 25.01.2016 die Zulassung in zwei zusätzlichen Indikationen erteilt: In Kombination mit Docetaxel zur Behandlung vorbehandelter erwachsener Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) unabhängig vom histologischen Subtyp und in Kombination mit FOLFIRI zur Behandlung erwachsener Patienten mit metastasiertem Kolorektalkarzinom (mCRC), deren Erkrankung progredient geworden ist (1).
Highlights des Gastrointestinal Cancers Symposiums (ASCO GI) 2016
Vom 21.-23. Januar 2016 trafen sich mehr als 3.500 Teilnehmer beim Gastrointestinal Cancers Symposium (ASCO GI) in San Francisco, USA, um sich über die Fortschritte in der Prävention und Therapie gastrointestinaler Tumore auszutauschen. Über sein persönliches Kongresshighlight und weitere interessante Therapieneuigkeiten sprach Prof. Dr. Jörg Trojan, Frankfurt, mit JOURNAL ONKOLOGIE.
Magenkarzinom – Immuntherapie vielversprechend
Aktuelle Daten zeigen sehr gute Erfolge mit Immuncheckpoint-Inhibitoren bei gastrointestinalen Tumoren, und dies sollte dazu animieren, Patienten in Studien einzuschließen und mit den neuen Substanzen zu behandeln, sagte Prof. Markus Möhler, Mainz. So konnte in der 3. Therapielinie bei Patienten mit metastasiertem Magenkarzinom mit Pembrolizumab ein medianes Überleben von 11,4 Monaten erreicht werden – üblicherweise ist das Therapieansprechen viel kürzer mit Überlebenszeiten von 2-4 Monaten.
Metastasierter Darmkrebs: Biomarker-gesteuerte Studien eröffnen interessante Behandlungsansätze
Je nach Lage weisen Kolorektalkarzinome verschiedene Biomarker auf und sprechen möglicherweise unterschiedlich auf eine Immuntherapie an. Hinweise darauf lieferte eine Phase-II-Studie, die auf dem letzten ASCO für viel Aussehen sorgte. Die internationale Studie MODUL untersucht jetzt Wirksamkeit und Sicherheit einer Biomarker-gesteuerten Erhaltungstherapie bei Patienten mit metastasiertem Kolorektalkarzinom in Abhängigkeit von ihrem Ansprechen auf eine Erstlinienchemotherapie.
Pankreaskarzinom: Innovative Ansätze mit nab-Paclitaxel
Das Pankreaskarzinom ist weiterhin schwierig zu behandeln, sagte Prof. Jens Siveke, Berlin. Doch sind jetzt aktive Chemotherapien verfügbar, die das Ansprechen erhöhen, und nab-Paclitaxel + Gemcitabin ist ein sinnvolles Backbone für weitere Kombinationstherapien, die derzeit intensiv untersucht werden. Neue Ansätze sind Stroma- und Immunstrategien, perioperative Therapiekonzepte sowie Therapiemodifikationen, mit denen man sich eine Verbesserung von Effektivität und Verträglichkeit verspricht.
Etablierte und neue Therapiemöglichkeiten Gastrointestinaler Stromatumore
Gastrointestinale Stromatumoren (GIST) sind Tumoren des Gastrointestinaltrakts mesenchymalen Ursprungs. Mit einer Inzidenz von etwa 1:100.000 Einwohnern pro Jahr in Europa zählen sie zu den seltenen Krebserkrankungen. In Deutschland beträgt die Inzidenz 800-1.200 Erstdiagnosen pro Jahr. Das mittlere Erkrankungsalter liegt zwischen 60 und 65 Jahren. Charakteristisch für GIST sind Mutationen in den Genen KIT und PDGFRA. Die Wahl des Therapieprocedere ist von Tumorstadium, Lokalisation, Mitoseindex und Mutationsstatus abhängig. Im folgenden Artikel werden etablierte, neue und zukünftige Therapiemöglichkeiten für GIST vorgestellt.
Studies of Special Interest 01/2016
Die Studien CheckMate -032 und KEYNOTE-061 sind für das Institut für Klinisch-Onkologische Forschung (IKF) besonders interessant:
Tolerantes Immunsystem steigert Krebsrisiko
Bremsen so genannte regulatorische T-Zellen die Aktivität der tumorbekämpfenden Abwehrzellen, spricht man von Immuntoleranz. Bei ausgeprägter Immuntoleranz verdoppelt sich das Risiko für Lungenkrebs, das für Dickdarmkrebs steigt um etwa 60%. Das veröffentlichten Wissenschaftler im Deutschen Krebsforschungszentrum nun gemeinsam mit Kollegen der Berliner Epiontis GmbH. Die Forscher belegen damit erstmals, dass die individuellen Unterschiede in der Immuntoleranz das Entstehen bestimmter Krebsarten beeinflussen – und zwar bereits lange vor Ausbruch der Erkrankung.
Chronische Pankreatitis und Pankreaskarzinom: Blutgruppe B ist ein Risikofaktor
In deutschen Krankenhäusern werden jährlich mehr als 72.000 Patienten mit einer akuten oder chronischen Entzündung der Bauchspeicheldrüse behandelt. Mehr als 1.600 versterben daran. Neben vermeidbaren Risikofaktoren wie zu großem Alkoholkonsum und Tabakrauch spielen auch Gallensteine und eine erbliche Veranlagung eine Rolle bei der Entstehung der Pankreatitis. Besonders mit den erblichen Faktoren beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe um Prof. Markus M. Lerch und Dr. Georg Homuth an der Universitätsmedizin Greifswald. Sie fanden für den FUT2-Non-Secretor-Status und für die Blutgruppe B ein jeweils bis zu 2,5-fach erhöhtes Risiko für eine chronische Pankreatitis. Möglicherweise haben chronische Pankreatitis und das Pankreaskarzinom, für das Blutgruppe B bereits als Risikofaktor gezeigt werden konnte, eine gemeinsame pathophysiologische Grundlage.
mCRC: Fortgesetzte Bevacizumab-Gabe kombiniert mit Zweitlinien-Chemotherapie verlängert Gesamtüberleben
Ergebnisse einer großen Phase-III-Studie zeigen: Wenn der Angiogenese-Hemmer Bevacizumab (Avastin®) nach der Erstlinien- auch in der Zweitlinientherapie verabreicht wird, verlängert dies das Gesamtüberleben. Der bislang bis zur Progression zugelassene Antikörper ist somit auch über die Tumorprogression hinaus wirksam und verlängert bei fortgesetzter Gabe das Überleben.
Fortgeschrittenes Rektumkarzinom: Wirkstoff-Kombination bei Radiochemotherapie vielversprechend getestet
Bei Patienten mit fortgeschrittenem Rektumkarzinom setzen Ärzte vor der Operation des Karzinoms oft eine Radiochemotherapie ein, um den Tumor zu verkleinern. Wie ein deutsches Forscherteam nun herausfand, reagiert der Tumor dabei eher auf eine Wirkstoff-Kombination als auf die bisher übliche Gabe eines einzelnen Medikaments. Über die Ergebnisse ihrer Studie mit mehr als 1200 Patienten berichten die Wissenschaftler aktuell in einer Online-Vorabveröffentlichung in The Lancet Oncology. Der Einsatz der Wirkstoff-Kombination plus Radiotherapie vor der Operation könnte in Kombination mit der anschließenden Chemotherapie zum Goldstandard in der Behandlung des Rektumkarzinoms werden, betont die Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO).
Fortgeschrittenen Darmkrebs vor der Chemotherapie operieren? Chirurgen starten großangelegte Versorgungsstudie
Erstlinientherapie des metastasierten Kolorektalkarzinoms: Cetuximab plus FOLFIRI bewirkt signifikant längeres Gesamtüberleben bei KRAS-Wildtyp-Patienten mit leberüberschreitender Metastasierung
Die Kombination des anti-EGFR-Antikörpers Cetuximab mit dem FOLFIRI-Regime ermöglicht bei KRAS-Wildtyp-Patienten mit leberüberschreitendem metastasierten Kolorektalkarzinom (mCRC) eine Verlängerung des medianen Gesamtüberlebens um 5,1 Monate. Dies zeigt eine retrospektive Subgruppenanalyse der Zulassungsstudie CRYSTAL, die auf einem Symposium im Rahmen des Deutschen Krebskongresses in Berlin vorgestellt wurde.
Rektumkarzinom: Wait-and-see-Strategie bei klinischer Komplettremission mögliche Alternative zur Operation
Eine neoadjuvante Radiochemotherapie führt bei etwa jedem 5. Patienten mit Rektumkarzinom zu einer klinisch kompletten Remission (cCR). Für diese Patienten könnte eine Wait-and-see-Strategie eine Alternative zur totalen mesorektalen Exzision sein. Zu diesem Ergebnis kommt eine prospektive Kohortenstudie (1).