Journal Onkologie

Gastrointestinale Tumoren

Beiträge zum Thema Gastrointestinale Tumoren

Gastrointestinale Tumoren
Podcastserie O-Ton Onkologie

Darmkrebs und Darmkrebsprävention

In Deutschland ist Darmkrebs bei Frauen die zweithäufigste und bei Männern die dritthäufigste Tumorerkrankung. Wird Darmkrebs frühzeitig entdeckt, sind die Heilungschancen jedoch gut. Außerdem können Vorsorgemaßnahmen und ein gesundheitsbewusster Lebensstil das Risiko, daran zu erkranken, erheblich senken. Dr. Jens Aschenbeck, Berlin, Facharzt für Innere Medizin mit dem Versorgungsschwerpunkt Gastroenterologie, erörtert in der Podcastserie „O-Ton Onkologie“ Risikofaktoren, mögliche Ursachen, erbliche Belastung sowie die Möglichkeiten zur Vorbeugung von Darmkrebs. Hier steht vor allem die Vorsorgekoloskopie im Vordergrund.
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Gallengangskarzinom
Abbildung Leber und Gallenblase

Management des lokal fortgeschrittenen und metastasierten kombinierten hepatozellulären Cholangiokarzinoms

Das kombinierte hepatozelluläre Cholangiokarzinom (cHCC-CC) ist eine seltene primäre maligne Leberneoplasie, die Eigenschaften eines hepatozellulären Karzinoms (HCC) und eines Cholangiokarzinoms (CC) aufweist. Aufgrund der Seltenheit der Erkrankung fehlen standardisierte Therapieempfehlungen. Bei resektablem Befund gilt die Leberresektion weiterhin als Therapie der ersten Wahl, wobei die meisten Patient:innen entweder rezidivieren oder sich bereits in einer fortgeschrittenen Erkrankungssituation befinden und somit für eine operative Therapie nicht infrage kommen. Obgleich die Mehrheit der Patient:innen in palliativer Intention therapiert wird, existieren weder Leitlinienempfehlungen noch prospektive Studien, die eine zuverlässige Bewertung der hier diskutierten Therapieoptionen erlauben. In diesem Übersichtsartikel gehen wir auf epidemiologische, klinische und diagnostische Aspekte ein und stellen mögliche lokal- und systemtherapeutische Ansätze vor.
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Hepatozelluläres Karzinom
Hepatozelluläres Karzinom - Therapie mit dem STRIDE-Regime

STRIDE beim HCC: Explorative Analysen der HIMALAYA-Studie bekräftigen breite Einsetzbarkeit

Die Kombination aus Durvalumab und Tremelimumab bildet die erste duale immunonkologische Therapie bei Erwachsenen in der Erstlinie des fortgeschrittenen oder nicht resezierbaren hepatozellulären Karzinoms (HCC) [1, 2]. Mittlerweile liegen für dieses als STRIDE* bezeichnete Therapieregime Ergebnisse aus explorativen Analysen vor [3-5]. Sie ergaben eine bisher in der Erstlinie noch nicht beschriebene, geschätzte 5-Jahres-Gesamtüberlebens (OS)-Rate von 19,6% [3]#. Außerdem zeigten zwei explorative Analysen die Wirksamkeit auch bei Patient:innen mit Komorbiditäten und eingeschränkter Leberfunktion und bekräftigen damit die breite Einsetzbarkeit von STRIDE [3-5]. Diese breite Wirksamkeitsevidenz zu STRIDE wird zudem gestützt durch spannende Ergebnisse aus einer multizentrischen, retrospektiven Real-World-Studie [6].
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Pankreaskarzinom

Biomarker beim Pankreaskarzinom: Welche Rolle spielen BRCA1/2-Mutationen bei der personalisierten Behandlung?

Trotz limitierter Therapieoptionen beim metastasierten Pankreaskarzinom bieten Keimbahn- und somatische Mutationen der BRCA1/2-Gene die Möglichkeit, zielgerichtete Therapien einzusetzen: Sie identifizieren Patient:innen, die von einer Platin-basierten Chemotherapie (CTx) und von einer Behandlung mit PARP-Inhibitoren (PARPi) profitieren können. Die aktuelle Datenlage fasst das Autorenteam um Elena Brozos-Vázquez von der Universität A Coruña, Spanien, zusammen.
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Gastrointestinale Tumoren
Arzt zeigt mit Stift auf Modell einer Leber

Lebertransplantation bei nicht resektablen kolorektalen Lebermetastasen

Kolorektale Lebermetastasen (CRLM) treten bei etwa 50% der Patient:innen mit kolorektalen Karzinomen (CRC) auf und sind ein entscheidender prognostischer Faktor [1]. Bei etwa 15-20% der Patient:innen werden synchron auftretende ­Lebermetastasen diagnostiziert, während weitere 25% im Krankheitsverlauf metachrone Metastasen entwickeln [2]. Die chirurgische Resektion – bei kleineren Tumoren auch lokal-ablative Verfahren [3] – stellen die einzigen etablierten kurativen Behandlungsoptionen dar und sind mit einer 5-Jahres-Überlebensrate von bis zu 50% assoziiert. Dennoch verbleibt ein erheblicher Anteil der Patient:innen aufgrund multifokaler oder ausgedehnter hepatischer Tumormanifestationen außerhalb des kurativen Resektionsspektrums. Die systemische Chemotherapie, in Kombination mit zielgerichteten Therapien, verbessert das Überleben dieser Patientengruppe, ist jedoch häufig nicht kurativ [4, 5]. Die alleinige palliative Systemtherapie geht mit einem 5-Jahres-Überleben von nur ungefähr 10% einher [1]. Die Lebertransplantation stellt für selektionierte Patient:innen mit nicht resektablen CRLM eine vielversprechende, derzeit in der Entwicklung befindliche, potenziell kurative Therapie­option dar. Im Folgenden geben wir einen Überblick über die Studienlage, Selektionskriterien und aktuelle Forschungsansätze zur Lebertransplantation bei nicht resektablen CRLM.
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Kolorektales Karzinom
COLORECTAL CANCER

Zweitmeinung beim Kolorektalkarzinom – Welche Patient:innen profitieren?

Das kolorektale Karzinom (CRC) ist mit jährlich etwa 54.770 Neuerkrankten pro Jahr und etwa 23.787 krebsbedingten Todesfällen im Jahr 2020 weiterhin eine der häufigsten Ursachen für ein krebsbedingtes Versterben in Deutschland (Abb. 1) [1]. Für onkologisch tätige Internist:innen ist das Kolonkarzinom damit eine Entität, die er oder sie häufig behandelt. Die interdisziplinäre Behandlung, gemeinsam mit den Kolleg:innen der Chirurgie, Strahlentherapie und interventionellen Radiologie, ist essenziell, um die individuell bestmögliche Behandlungsstrategie für die Patient:innen zu erreichen. Dies zeigt sich auch an den über 300 zertifizierten Darmkrebszentren in Deutschland. Laut OnkoZert Jahresbericht 2024 werden in Deutschland mit knapp 27.600 Patient:innen aber nur etwa die Hälfte innerhalb der zertifizierten Darmzentren behandelt [2]. Dabei ist seit langem klar, dass Patient:innen, die im Rahmen von interdisziplinären Tumorboards in Zentren behandelt werden, ein deutlich längeres Überleben aufweisen [3]. Konsequenterweise zeigt auch die Potenzialanalyse des Bundesministeriums für Gesundheit aus dem Jahr 2023, dass allein durch die Vorstellung aller neudiagnostizierten Kolon- und Rektumkarzinome in von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifizierten Zentren pro Jahr etwa 7.000 Lebensjahre gerettet werden könnten (Abb. 1) [4]. Auch legt der Vergleich mit anderen europäischen Ländern dar, dass in Deutschland trotz vergleichbarer Inzidenz die Mortalität von Darmkrebs höher ist als in Ländern mit zentralisierteren Versorgungsstrukturen [1]. Dies unterstreicht das enorme Potenzial, welches durch die Vorstellung der Patient:innen im Rahmen von Zweitmeinungen gegeben ist. Gesetzlich versicherte Patient:innen haben in Deutschland das Recht auf eine ärztliche Zweitmeinung (§ 27b SGB V), behandelnde Ärzt:innen sind verpflichtet, eine Zweitmeinung zu unterstützen.
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Magenkarzinom

TFOX statt FOLFOX: Neue Erstlinientherapie für HER2-negative Magenkarzinome zeigt Überlebensvorteil

Die Phase-III-Studie PRODIGE 51-FFCD-GASTFOX hat gezeigt, dass das modifizierte FLOT-Schema (TFOX) bei fortgeschrittenem HER2-negativem Adenokarzinom des Magens oder des gastroösophagealen Übergangs (GEJ) eine signifikante Verlängerung des progressionsfreien (PFS) und des Gesamtüberlebens (OS) im Vergleich zu FOLFOX bietet. Trotz erhöhter Toxizität liefert TFOX bessere Ansprechraten und könnte eine neue Standardtherapie darstellen.
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Ösophaguskarzinom
NOTCH1-Mutation als prädiktiver Biomarker für Tislelizumab bei fortgeschrittenem ESCC identifiziert

NOTCH1-Mutation als prädiktiver Biomarker für Tislelizumab bei fortgeschrittenem ESCC identifiziert

Eine aktuelle Analyse der Phase-III-Studie RATIONALE-302 hat ergeben, dass eine Mutation im NOTCH1-Gen mit einem signifikant verlängerten Gesamtüberleben (OS) bei Patient:innen mit fortgeschrittenem oder metastasiertem Ösophagus-Plattenepithelkarzinom (ESCC) assoziiert ist, die mit dem PD-1-Inhibitor Tislelizumab behandelt wurden. Diese Erkenntnis könnte die Auswahl von Patient:innen für Immuntherapien künftig präziser gestalten.
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Medizin
Warum Darmkrebs ins Gehirn streut: Genetische Mechanismen entschlüsselt

Warum Darmkrebs ins Gehirn streut: Genetische Mechanismen entschlüsselt

Das kolorektale Karzinom entwickelt sich häufig aus gutartigen Wucherungen der Darmschleimhaut, den Adenomen. Werden diese nicht rechtzeitig entdeckt und entfernt, können sie zu bösartigen Tumoren heranwachsen. Solche Tumoren weisen oft komplexe Veränderungen in ihren Chromosomen auf, die von Person zu Person unterschiedlich sind und sogar innerhalb eines einzelnen Tumors variieren können. Am Lehrstuhl für Humangenetik an der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg und dem Universitätsklinikum Augsburg forscht Prof. Dr. Monika Golas an genetischen Mechanismen, um die Metastasenbildung besser zu verstehen und personalisierte Ansätze zur Behandlung von Darmkrebs zu entwickeln.
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Medizin
Metastasierte biliäre Karzinome: Zielgerichtete Therapien bei HER2-Überexpression/Amplifikation in Sicht

Metastasierte biliäre Karzinome: Zielgerichtete Therapien bei HER2-Überexpression/Amplifikation in Sicht

Die Therapie von fortgeschrittenen oder metastasierten biliären Karzinomen (BTC) besteht laut aktuellen Leitlinien in der Erstlinie aus einer Chemoimmuntherapie (1-4). „Diese ist oft nicht lange wirksam, daher sollte schnell eine molekulare Charakterisierung der Tumoren erfolgen“, so Prof. Alexander Stein aus Hamburg bei einem Symposium auf der Herbsttagung der Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie (AIO) im November 2024 in Berlin.
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Medizin
HKDC1: Potenzielles Bindeglied zwischen Darmentzündung und Darmkrebs

HKDC1: Potenzielles Bindeglied zwischen Darmentzündung und Darmkrebs

Menschen mit chronischen Darmentzündungen haben ein erhöhtes Risiko auch an Darmkrebs zu erkranken. Doch die genauen Mechanismen dahinter sind noch weitestgehend unbekannt. Forschende des Exzellenzclusters „Precision Medicine in Chronic Inflammation“ (PMI) und der DFG Forschergruppe „miTarget“ versuchen daher diesen Zusammenhang besser zu verstehen. Nun hat ein Kieler Forschungsteam gezeigt, dass ein Protein, das bei Patient:innen mit chronischen Darmentzündungen ungewöhnlich häufig vorkommt, auch in Verbindung mit Darmkrebs steht. Wird das zuständige Gen bei Krebszellen entfernt, so dass das Protein nicht mehr hergestellt werden kann, wird das Tumorwachstum gehemmt (1).
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Gastrointestinale Tumoren
Peritoneum gelegt aus Holzwürfeln

Chirurgische Therapie peritonealer Malignome

Durch die Kombination systemischer und lokaler Therapieverfahren besteht auch bei fortgeschrittenen Tumorerkrankungen Aussicht auf eine langfristige Tumorkontrolle oder Heilung. Auch eine peritoneale Metastasierung sollte nicht mehr a priori als Palliativsituation betrachtet werden. Nach mehr als 3 Jahrzehnten klinischer Anwendung multimodaler Therapieverfahren sind die Selektionskriterien für die einzelnen Tumorentitäten inzwischen gut definiert, das Therapieverfahren standardisiert und Komplikationsraten niedrig. Peritoneale Metastasen selektionierter Patient:innen sollten deshalb mit der gleichen kurativen Intention behandelt werden wie Fernmetastasen in anderen Organen.
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Hepatozelluläres Karzinom
Hepatozelluläres Karzinom: Kombinationstherapie mit TACE verlängert progressionsfreies Überleben

Hepatozelluläres Karzinom: Kombinationstherapie mit TACE verlängert progressionsfreies Überleben

Eine Kombination aus Durvalumab und Bevacizumab mit transarterieller Chemoembolisation (TACE) zeigt vielversprechende Ergebnisse in der Behandlung des nicht resezierbaren hepatozellulären Karzinoms (HCC). Die Phase-III-Studie EMERALD-1 konnte zeigen, dass diese Kombinationstherapie das progressionsfreie Überleben (PFS) der Patient:innen signifikant verlängert.
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Medizin

Neuer Ansatz zur Leberkrebs-Therapie: Wächtermolekül PROX1 könnte Tumorbildung verhindern

Das Wächtermolekül PROX1 sorgt dafür, dass Leberzellen ihre Identität behalten und nicht entarten. Forschende des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Hector Instituts für Translationale Hirnforschung (HITBR) und des Europäischen Laboratoriums für Molekularbiologie (EMBL) haben herausgefunden, dass dieses Molekül eine zentrale Rolle in der Krebsentstehung spielt. Ihre Entdeckung ist für die Krebsmedizin von großem Interesse, da der Identitätswechsel von Zellen zunehmend als zentrales Prinzip der Tumorbildung verstanden wird. Die Forschenden konnten nachweisen, dass PROX1 hochpotente Krebstreiber ausbremsen und sogar bösartige Lebertumoren bei Mäusen zur Rückbildung bringen kann.
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