Journal Onkologie

Hämatologie

50% der transplantierten Patient:innen entwickeln eine chronische Graft-versus-Host-Erkrankung (cGvHD), die damit die häufigste Spätkomplikation nach allogener Stammzelltransplantation (alloSCT) darstellt. Neben dem Rezidiv der Grunderkrankung ist sie die wichtigste Ursache für Morbidität und Mortalität (ca. 25%) nach Transplantation. In der Mehrzahl der Fälle manifestiert sich die cGvHD 3 Monate bis 2 Jahre nach alloSCT. In den letzten 2 Jahrzehnten hat die Inzidenz der cGvHD zugenommen, was u.a. dem steigenden Patientenalter und der zunehmenden Anzahl nicht verwandter Spender:innen zugerechnet wird [1].
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Hämatologie
CLL: zeitlich begrenztes Regime mit Acalabrutinib zugelassen
Chronische lymphatische Leukämie

Acalabrutinib: zeitlich begrenztes Regime zugelassen

Seit fast 5 Jahren kann Acalabrutinib, ein Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor (BTKi) der 2. Generation, für die kontinuierliche Therapie mit oder ohne Obinutuzumab zur Erstlinienbehandlung der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) eingesetzt werden [1]. Kürzlich erfolgte nun auch die Zulassung der zeitlich begrenzten Kombinationstherapie aus Acalabrutinib und Venetoclax (mit oder ohne Obinutuzumab) für die CLL-Erstlinientherapie. Damit steht ab sofort der erste Zweitgenerations-BTKi für ein zeitlich begrenztes Regime zur Verfügung.
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Hämatologie
Systemische Leichtketten-Amyloidose und andere monoklonale Gammopathien klinischer Signifikanz

Systemische Leichtketten-Amyloidose und andere monoklonale Gammopathien klinischer Signifikanz

Eine monoklonale Gammopathie (MG) ist durch die Produktion monoklonaler (kompletter oder inkompletter) Immunglobuline gekennzeichnet. Kann die MG mit keiner Erkrankung in Verbindung gebracht werden, spricht man von einer monoklonalen Gammopathie unklarer Signifikanz (MGUS). Im klinischen Alltag wird bei einer MGUS v.a. auf die Proliferation und Größe des B-Zell-Klons geachtet, um die Entwicklung einer malignen Erkrankung wie dem Multiplen Myelom oder B-Zell-Lymphomen nicht zu übersehen [1]. Allerdings können durch monoklonale Proteine (oder deren Fragmente) auch viele andere und sehr diverse Erkrankungen im Körper ausgelöst werden. Hier spricht man dann von einer „monoklonalen Gammopathie klinischer Signifikanz“ (MGKS) [2]. In diesem Artikel erhalten Sie einen Überblick über die MGKS-Erkrankungen, die in der klinischen Praxis am relevantesten sind.
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Hämatologie
EBMT 2025

cGvHD: Real-World-Daten zu Belumosudil zeigen klinische Relevanz für Europa

Im Rahmen eines virtuellen Pressegesprächs wurden aktuelle Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit von Belumosudil präsentiert. Die Ergebnisse der retrospektiven Real-World-Studie ROCKreal waren zuvor auf der 51. EBMT-Jahrestagung in Florenz vorgestellt worden. „Die Daten zeigen, dass Belumosudil in einem realen klinischen Umfeld höhere Ansprechraten im Vergleich zu den bisher verfügbaren Therapieoptionen erzielen kann“, sagte Prof. Dr. Daniel Wolff, Regensburg. „Und sie sprechen dafür, dass sich die positiven US-Daten auch auf europäische cGvHD-Patient:innen übertragen lassen.“
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Medizin
BrECADD – der neue Therapiestandard beim fortgeschrittenen klassischen Hodgkin Lymphom in Deutschland

BrECADD – der neue Therapiestandard beim fortgeschrittenen klassischen Hodgkin Lymphom in Deutschland2

Die Aufnahme von BrECADD in die aktuelle Onkopedia-Leitlinie markiert einen bedeutenden Wandel in der Therapie des fortgeschrittenen Hodgkin Lymphoms. ADCETRIS® in BrECADD wird angewendet bei erwachsenen Patient:innen mit bislang unbehandeltem CD30+ HL im Stadium IIB mit Risikofaktoren, III oder IV.3 Die Kombination aus dem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat ADCETRIS® mit Etoposid, Cyclophosphamid, Doxorubicin, Dacarbazin und Dexamethason (BrECADD) hatte sich bereits seit Dezember 2023 als der neue Therapiestandard für Patient:innen bis einschließlich 60 Jahre laut der Onkopedia-Leitlinie etabliert. BrECADD bietet sowohl hinsichtlich des progressionsfreien Überlebens (PFS), der therapieassoziierten Toxizität (TRMB) als auch der Lebensqualität4 signifikante Vorteile.1
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Hämatologie
Mantelzelllymphom: neue Zulassungen für Acalabrutinib
Mantelzell-Lymphom

Neue Zulassungen für Acalabrutinib

Im Mai wurde mit Acalabrutinib in Kombination mit Bendamustin + Rituximab (BR) zum ersten Mal ein Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor (BTKi) zur Behandlung von erwachsenen Patient:innen mit nicht vorbehandeltem Mantelzell-Lymphom (MCL), die für eine autologe Stammzelltransplantation nicht geeignet sind, zugelassen [1]. Zeitgleich erhielt der BTKi als Monotherapie die Zulassung für die Behandlung von erwachsenen Patient:innen mit rezidiviertem/refraktärem (R/R) MCL, die zuvor nicht mit einem BTKi behandelt wurden. Damit erweitern sich die Einsatzmöglichkeiten von Acalabrutinib, das seit 2020 zur Therapie der chronischen lymphatischen Leukämie zugelassen ist [1].
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Hämatologie
EHA 2025

Anti-CD25-Antikörper reduziert GVHD und Mukositis nach Stammzelltransplantation

Methotrexat (MTX) stellt bislang einen zentralen Baustein in der Prophylaxe der Graft-versus-Host-Erkrankung (GVHD) nach allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantation (HSCT) dar. Die Anwendung von MTX ist jedoch mit unerwünschten Nebenwirkungen wie einer verzögerten hämatopoetischen Regeneration und oraler Mukositis assoziiert. Im Rahmen des Kongresses der European Hematology Association (EHA) 2025 wurden nun Studienergebnisse präsentiert, in denen die Wirksamkeit und Sicherheit eines humanisierten, monoklonalen Anti-CD25-Antikörpers als Alternative zu MTX zur GVHD-Prophylaxe bei Patient:innen untersucht wurde, die zuvor eine CAR-T-Therapie und anschließend eine HSCT erhalten hatten [1].
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Hämatologie
EHA 2025

Maribavir hochwirksam bei Infektionen mit dem Cytomegalievirus

Maribavir (MBV) ist ein orales antivirales Medikament, das in Europa zur Behandlung refraktärer oder resistenter Cytomegalievirus-(CMV-)Infektionen oder -Erkrankungen nach hämatopoetischer Zelltransplantation (HCT) zugelassen ist. Auf der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2025 wurden retrospektive Praxisdaten aus Transplantationszentren zur Anwendung von Maribavir vorgestellt.
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Hämatologie
EHA 2025

CAR-T-Zell-Therapie mit Obe-cel bei Erwachsenen mit RR B-ALL: Schlüsselfaktoren für längeres Überleben identifiziert

Die 41BB-ζ CD19-gerichtete CAR-T-Zell-Therapie mit Obecabtagen autoleucel (Obe-cel) hatte in der zulassungsrelevanten Phase-Ib/II-FELIX bei erwachsenen Erkrankten mit rezidivierter oder refraktärer B-Zell-akuter lymphatischer Leukämie (RR B-ALL) anhaltende Remissionen bei einer geringen Rate an hochgradiger Immuntoxizität gezeigt [1]. In den USA ist Obe-cel in diesem Setting bereits zugelassen, in der EU wurde die Zulassung empfohlen. In einer bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) vorgestellten Untersuchung wurden – basierend auf den FELIX-Daten – klinische Faktoren evaluiert, die den Behandlungserfolg mit Obe-cel vorhersagen können [2]. Dadurch sollte geklärt werden, ob und unter welchen Bedingungen die CAR-T-Zell-Therapie als definitive Behandlung ohne nachfolgende Transplantation eingesetzt werden könnte.
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Hämatologie
EHA 2025

Elranatamab-Kombination zeigt hohe Ansprechraten bei NDMM

Der bispezifische BCMA-CD3-Antikörper Elranatamab induzierte in der MagnetisMM-3-Studie bei Patient:innen mit rezidiviertem oder refraktärem multiplem Myelom (RRMM) ein tiefes und dauerhaftes Ansprechen [1]. Auf der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2025 wurden nun erste Ergebnisse der MagnetisMM-6-Studie vorgestellt, in der eine Kombinationstherapie mit Elranatamab im Vergleich zu einer etablierten Standardtherapie bei Patient:innen mit neu diagnostiziertem multiplem Myelom (NDMM), die nicht für eine Transplantation infrage kommen, untersucht wird [2].
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Hämatologie
EHA 2025

Neuer Anti-CD38-Antikörper zeigt in Phase-II-Studie hohe Wirksamkeit bei vorbehandelter ITP

Der in klinischer Entwicklung befindliche Anti-CD38-Antikörper CM313 erhöht bei Erkrankten mit persistierender oder chronischer Immunthrombozytopenie (ITP), bei denen nach initialem Ansprechen auf eine Standard-Erstlinienbehandlung die Kortikosteroidtherapie versagt hatte oder ein Rückfall aufgetreten war, schnell und nachhaltig die Thrombozytenspiegel im Blut – bei guter Verträglichkeit. Das sind die Ergebnisse einer randomisierten, placebokontrollierten Phase-II-Studie aus China, deren Daten als Late Breaking Abstract bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2025 vorgestellt wurden [1].
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Hämatologie
EHA 2025

Ermutigende Wirksamkeit von Pirtobrutinib in Kombination mit Glofitamab beim r/r MCL nach BTKi-Vortherapie

Die laufende Phase-II-Studie GoldiLox untersucht bei Erkrankten mit rezidiviertem/refraktärem Mantelzell-Lymphom (r/r MCL), die mit einem kovalenten Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor (BTKi) vorbehandelt waren, verschiedene Dosierungsstrategien der Kombination aus dem nicht-kovalenten (reversiblen) BTKi Pirtobrutinib und dem CD20xCD3 T-Zell-Engager Glofitamab. Positive Interimsdaten der ersten 16 Patient:innen der Studie wurden beim Jahreskongress der European Hematology Association (EHA) 2025 vorgestellt [1].
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Hämatologie
EHA 2025

Therapie mit Pivekimab sunirin hochwirksam bei Blastischer plasmazytoider dendritischer Zellneoplasie (BPDCN)

BPDCN ist eine seltene und klinisch aggressive hämatologische Erkrankung, die vor allem die Haut, das Knochenmark und die Lymphknoten befällt. Charakteristisch ist eine starke Überexpression von CD123 (IL-3Rα) auf den BPDCN-Blasten, wodurch dieser Rezeptor ein therapeutisches Ziel darstellt. Pivekimab sunirin (PVEK) ist ein First-in-Class-Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, das gezielt an CD123 bindet. Auf dem Jahreskongress der European Hematology Association (EHA) 2025 wurden erste Ergebnisse der CADENZA-Studie präsentiert, in der die Wirksamkeit und Sicherheit von PVEK untersucht wurden.
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Hämatologie
EHA 2025

Myelofibrose mit Anämie: Momelotinib erzielt bessere Ergebnisse hinsichtlich Transfusionsunabhängigkeit

Wer für seine anämischen Patient:innen mit Myelofibrose (MF) auf lange Sicht die besten Ergebnisse erreichen möchte, sollte sein Augenmerk möglicherweise auf den Erhalt der Transfusionsunabhängigkeit (TI) richten. Dies legt eine neue Post-Hoc-Analyse der Phase-III-Studie SIMPLIFY-1 nahe, die auf der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2025 vorgestellt wurde (1). Bessere Ergebnisse in Bezug auf die TI erzielte hier der JAK-Inhibitor Momelotinib gegenüber Ruxolitinib. Die TI erwies sich dabei als der stärkste Prädiktor für das Überleben unter Momelotinib. Das deutet darauf hin, dass dieser Endpunkt bei anämischen Patienten mit MF vorrangig beachtet werden sollte, um die langfristigen Ergebnisse zu optimieren.
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Hämatologie
EHA 2025

CMML: iCPSS-basiertes Modell optimiert Timing der allogenen Stammzelltransplantation und verlängert so das Überleben

Die allogene Stammzelltransplantation (allo-SCT) stellt bislang die einzige kurative Therapieoption für Patient:innen mit chronischer myelomonozytärer Leukämie (CMML) dar. Wann der optimale Zeitpunkt für die Transplantation gewählt werden sollte, ist jedoch weiterhin unklar — eine zentrale Fragestellung, die sich aufgrund ethischer und logistischer Hürden bislang nicht in randomisierten Studien untersuchen ließ. Eine große retrospektive Analyse liefert nun Hinweise, dass ein auf dem Internationalen CMML-Prognose-Scoring-System (iCPSS) basierendes Entscheidungsunterstützungssystem (CDSS) den Zeitpunkt der allo-SCT individuell optimal bestimmen und dabei die Lebenserwartung der Betroffenen verbessern kann. Die Ergebnisse wurden auf der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2025 präsentiert [1].
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Hämatologie
EHA 2025

RRMM: CAR-T-Zell-Produkt Anito-cel zeigt im Phase-II-Setting hohe Wirksamkeit bei günstigem Sicherheitsprofil

Anitocabtagen autoleucel (Anito-cel) ist eine neuartige CAR-T-Zelltherapie, die bei Erkrankten mit rezidiviertem oder refraktärem multiplem Myelom (RRMM) klinisch geprüft wird. Bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2025 stellte Prof. Gurbakhash Kaur vom Mount Sinai Health System in New York, NY, USA, aktuelle Daten der laufenden Phase-II-Zulassungsstudie iMMagine-1 vor, die die Wirksamkeit und das günstige Sicherheitsprofil des CAR-T-Zell-Produkts demonstrieren [1].
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Hämatologie
EHA 2025

CLL: Transkriptionelle Umprogrammierung im Apoptose-Signalnetzwerk bei Venetoclax-Resistenz

Die Therapielandschaft bei der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) wird durch zielgerichtete Substanzen wie Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitoren (BTKi) und BCL2-Inhibitoren wie Venetoclax geprägt. Für Hochrisiko-Patient:innen, die Resistenzen gegen beide Substanzklassen aufweisen, besteht ein hoher Bedarf an neuen Therapieoptionen. US-amerikanische Forschende unter Federführung des MD Anderson Cancer Centers in Houston, TX, USA, spürten die genetischen Veränderungen auf, die mit der Resistenzentwicklung gegen Venetoclax bei der doppelt-resistenten CLL assoziiert waren, und lieferten präklinische Daten zu einem neuen Inhibitor aus der Substanzklasse der PROTAC (Proteolysis-Targeting Chimeras), der diese Veränderungen auf Proteinebene gezielt adressiert. Die spannenden Daten wurden als Late Breaking Abstract bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2025 vorgestellt [1].
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