Journal Onkologie

Aktuelles | Beiträge ab Seite 62

Wie der Hersteller bekannt gibt, hat der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) die Zulassung des monoklonalen Anti-C5-Antikörpers Crovalimab als Monotherapie für Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren und mindestens 40 kg Körpergewicht mit paroxysmaler nächtlicher Hämoglobinurie (PNH) empfohlen. Die Zulassungsempfehlung gilt sowohl für C5-Inhibitoren-therapienaive Patient:innen als auch solche, die bereits mit einem der anderen C5-Inhibitoren behandelt wurden (1).
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Im Rahmen eines Satellitensymposiums während des Hauptstadtkongresses 2024 in Berlin haben die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs (DSfjEmK) und die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.V. (DGHO) den 22. Band der Gesundheitspolitischen Schriftenreihe der DGHO „Recht auf Vergessenwerden – Keine Benachteiligungen von jungen Erwachsenen mit Krebs mehr zulassen“ vorgestellt. Damit widmen sich die DSfjEmK und die DGHO nach den Themen „Krebs und Armut“ sowie „Krebs und Kinderwunsch“ erneut gemeinsam einem Bereich, der die sehr spezifischen Problemstellungen junger Erwachsener mit Krebs ins Bewusstsein der Laien- und Fachöffentlichkeit rücken soll.
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Auf der Jahrespressekonferenz der Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e. V. (DGVS) wurde betont, dass eine gezielte Prävention und individuelle Risikoprofile notwendig sind, um die hohe Zahl der Todesfälle durch gastrointestinale Tumoren (GI-Tumoren) zu senken. Trotz medizinischer Fortschritte mangelt es an politischer Unterstützung und finanziellen Mitteln für eine effektive Umsetzung. Eine personalisierte Präventionsstrategie, die genetische Risikofaktoren, Lebensstil und Umwelt berücksichtigt, könnte die Effizienz steigern und unnötige Untersuchungen vermeiden.
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Medizin

Zulassung von Fruquintinib beim vorbehandelten metastasierten kolorektalen Karzinom

Fruquintinib wurde als Monotherapie zur Behandlung von erwachsenen Patient:innen mit metastasierendem kolorektalem Karzinom (mCRC) zugelassen. Die Zulassung schließt die Behandlung von Patient:innen ein, die bereits früher mit verfügbaren Standardtherapien, einschließlich Fluoropyrimidin-, Oxaliplatin- und Irinotecan-basierten Chemotherapien, Anti-VEGF-Arzneimitteln und Anti-EGFR-Arzneimitteln, behandelt wurden und deren Erkrankung nach der Behandlung mit Trifluridin/Tipiracil oder Regorafenib fortgeschritten ist oder die diese Behandlung nicht vertragen haben.
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Hämatologie

RR LBCL: CAR-T-Zell-Therapien auf dem Weg in die Erstlinie

Die CAR-T-Zell-Therapie mit Axicabtagen ciloleucel (Axi-cel) ist beim rezidivierten/refraktären (RR) großzelligen B-Zell-Lymphom (LBCL) ab der 2. Behandlungslinie zugelassen. Wie Prof. Claire Roddie, London, UK, und Prof. Jason Westin, Houston, TX, USA, im Rahmen der EHA-Jahrestagung 2024 ausführten, könnten CAR-T-Zellen wie Axi-cel auch in der Erstlinie als kurative Therapieoption von großem Nutzen sein – gerade für Patient:innen mit Hochrisiko-Erkrankung.
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Medizin

Zulassung von Capivasertib + Fulvestrant beim fortgeschrittenen ER-positiven Mammakarzinom

Der AKT-Inhibitor Capivasertib wurde in Kombination mit Fulvestrant in der EU für die Behandlung von erwachsenen Patient:innen mit Östrogenrezeptor (ER)-positivem, HER2-negativem, lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs mit einer oder mehreren PIK3CA/AKT1/PTEN-Alterationen nach Rezidiv oder Progression der Erkrankung während oder nach einer endokrinen Therapie zugelassen. Die Zulassung basiert auf den Ergebnissen der Phase-III-Studie CAPItello-291.
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Medizin

Hämophilie A: Efanesoctocog alfa bietet signifikanten Schutz vor Blutungen

Die hochwirksame Faktor-VIII-Ersatztherapie Efanesoctocog alfa wurde zur Behandlung und Vorbeugung von Blutungen sowie zum perioperativen Management bei Hämophilie A für Patient:innen jeden Alters und jeden Schweregrads von der Europäische Kommission zugelassen. Die Patient:innen konnten mit einer Prophylaxe (einmal wöchentlich) über einen erheblichen Teil der Woche normalisierte bis nahezu normale Faktor-VIII-Aktivitätswerte von über 40% mit Talspiegeln von 15% vor der nächsten Dosis erreichen. Dies führte zu einem deutlich verbesserten Blutungsschutz im Vergleich zur vorherigen Faktor-VIII-Prophylaxe.
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Entitätsübergreifend

Hautkrebs und Sarkome

Die Juni-Ausgabe des JOURNAL ONKOLOGIE 2024 widmet sich den Themen Hautkrebs und Sarkome. Lesen Sie über den aktuellen Stand bei Schleimhautmelanomen, primären kutanen Lymphomen und Darmmikrobiom-zentrierten Interventionen beim malignen Melanom. Ein Artikel fasst einen Vergleich zwischen Teledermatologie und Face-to-Face-Dermatologie bei nicht-melanozytären Hautkrebsformen zusammen. Im 2. Schwerpunkt finden Sie Beiträge zur Strahlentherapie bei Weichgewebesarkomen, zur aktuellen Therapie von Desmoiden und ein Fallbeispiel einer erfolgreichen regionalen Chemotherapie bei einer Patientin mit einem Osteosarkom. Der Fortbildungsteil beinhaltet Artikel zur Liquid Biopsy beim Pankreaskarzinom und zum Tracheakarzinom. Der zweite Teil der Serie „KI in der Onkologie“ befasst sich, passend zum Schwerpunkt, mit künstlicher und ärztlicher Intelligenz bei der Erkennung von Hautkrebs.
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Ovarialkarzinom

Platin-resistentes FRα-positives Ovarialkarzinom: ADC Mirvetuximab Soravtansin auch bei älteren Frauen der Chemotherapie überlegen

Ovarialkarzinome, die nicht mehr auf Platin ansprechen, sind schwer zu behandeln. Derzeitiger Therapiestandard ist eine Monochemotherapie. Bei Patientinnen mit hoher Folatrezeptor-alpha(FRα)-Expression konnte das in der EU bisher nicht zugelassene Antibody-Drug-Conjugate (ADC) Mirvetuximab Soravtansin (MIRV), das diesen Rezeptor adressiert, in der Phase-III-Studie MIRASOL als erste Therapie Ansprechraten und Überleben gegenüber der Chemotherapie signifikant verbessern (1). Auf dem Jahreskongress der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2024 wurde nun gezeigt, dass dies auch für ältere Patientinnen zutrifft (2).
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Gallengangskarzinom

Fortgeschrittenes Cholangiokarzinom: Wirksamkeit der FGFR-Inhibition mit Erdafitinib bestätigt

Bei rund 15% der Betroffenen mit einem Cholangiokarzinom lassen sich Alterationen des Fibroblast growth factor receptor (FGFR) nachweisen, die zur Aktivierung verschiedener tumorimmanenter Signalwege wie MAPK, PIK3/AKT/MTOR und JAK/STAT führen (1). Für den oralen selektiven Pan-FGFR-Inhibitor Erdafitinib war in der RAGNAR-Studie eine tumoragnostische Wirksamkeit bei verschiedenen vorbehandelten soliden Tumoren mit bestimmten FGFR-Alterationen (2) und in der LUC2001-Studie speziell die Effektivität beim Cholangiokarzinom (3) gezeigt worden. Bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2024 untermauerte nun eine gepoolte Analyse beider Phase-II-Studien, die in einem Poster vorgestellt wurde, die Wirksamkeit von Erdafitinib bei fortgeschrittenen Cholangiokarzinomen mit FGFR-Alterationen (4).
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Ösophaguskarzinom

Praxisverändernde ESOPEC-Daten: Perioperative Therapie mit FLOT toppt neoadjuvante Radiochemotherapie mit CROSS beim resezierbaren Ösophagus-Adenokarzinom

Erkrankte mit nicht-metastasiertem cT2–4 cN+/- Ösophaguskarzinom können durch alleinige chirurgische Entfernung des Tumors meist nicht geheilt werden. Eine neoadjuvante Strahlen- und Chemotherapie nach dem CROSS-Protokoll kann die Heilungsaussichten deutlich verbessern (1), doch auch die in Deutschland häufig eingesetzte perioperative Chemotherapie nach dem FLOT-Schema hat sich als verträglich und wirksam erwiesen (2). Die deutsche Phase-III-Studie ESOPEC evaluierte beide Optionen nun im direkten Head-to-Head-Vergleich bei Erkrankten mit resezierbarem Adenokarzinom des Ösophagus (cT1cN+ und cT2–4a, cN–/+). Prof. Jens Höppner, Bielefeld/Detmold, stellte die hochrelevanten und praxisverändernden Studiendaten bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2024 als Late Breaking Abstract in der Plenary Session vor. FLOT ging als klarer Sieger aus dem Duell hervor – mit einem deutlich verminderten Sterberisiko im Vergleich zu CROSS (3).
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Urothelkarzinom

1L-Erhaltung mit Avelumab beim fortgeschrittenen Urothelkarzinom: wirksam und sicher auch bei Tumoren mit histologischem Subtyp-Anteil

Der PD-L1-Inhibitor Avelumab wird als Erstlinien(1L)-Erhaltungstherapie bei erwachsene Patient:innen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Urothelkarzinom (aUC) eingesetzt, die nach einer platinbasierten Chemotherapie progressionsfrei sind. Die Zulassung, die auf den positiven Überlebensdaten der Phase-III-Studie JAVELIN Bladder 100 basiert (1), läutete einen Paradigmenwechsel in der Behandlung des aUC ein. Bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2024 untersuchte eine explorative Analyse, ob auch Erkrankte mit aUC und histologischen Subtypen von der Behandlung profitieren (2). Dies ist insofern relevant, da etwa 20% der UCs mit anderen histologischen Subtypen/Varianten gemischt vorkommen und für diese Malignome bislang keine spezifischen Therapieleitlinien existieren.
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SCLC

SCLC: Auch im limitierten Stadium kann die Immuntherapie mit PD-L1-Inhibitor punkten

In die Therapie des kleinzelligen Lungenkarzinoms (SCLC) kommt in den letzten Jahren immer mehr Bewegung. Nach der Einführung der Chemoimmuntherapie im fortgeschrittenen Stadium wurden bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) in Chicago nun zulassungsrelevante Daten vorgestellt, die auch in begrenzten Stadien (LS-SCLC) auf eine konsolidierende Immuntherapie nach der Standardbehandlung mit einer Chemoradiotherapie hinauslaufen dürften (1).
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Hämatologie

r/r DLBCL: Lonca auch nach CAR-T-Zell-Therapie hoch effektiv

Für Erkrankte mit rezidiviertem/refraktärem diffus großzelligem B-Zell-Lymphom (r/r DLBCL) ist die gegen CD19 gerichtete CAR-T-Zell-Therapie der Therapiestandard. Seit Ende 2022 ist auch das gegen CD19 gerichtete Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC) Loncastuximab tesirin (Lonca) in dieser Indikation nach 2 oder mehr systemischen Therapielinien zugelassen. Real-world-Daten, die beim 50. Jahreskongress der European Group for Blood and Marrow Transplantation (EBMT) in Glasgow, Schottland, UK, vorgestellt wurden, legen nun nahe, dass die Ansprechraten auf Lonca im klinischen Alltag auch dann hoch sind, wenn das ADC im Dritt- oder Viertliniensetting nach Versagen einer CAR-T-Zellen eingesetzt wird (1). Umgekehrt scheint Lonca im Vorfeld die Wirksamkeit von anschließend verabreichten CAR-T-Zellen nicht zu beeinträchtigen (2).
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Hämatologie

r/r MCL: Besseres 1-Jahres-Überleben mit CAR-T-Zellen vs. alloSCT

Die CAR-T-Zell-Therapie mit Brexucabtagen-Autoleucel (Brexu-cel) ist eine effektive Behandlung für Erkrankte mit rezidiviertem/refraktärem Mantelzell-Lymphom (r/r MCL), die mindestens 2 systemische Therapien einschließlich eines Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitors (BTKi) erhalten haben – mit einem besser handhabbaren Sicherheitsprofil im Vergleich zur allogenen Stammzelltransplantation (alloSCT). Nun wurden beide Verfahren in einer Propensity-score-Analyse erstmals direkt verglichen – mit Vorteilen für die CAR-T-Zellen.
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Malignes Melanom

Multidisziplinärer Ansatz zur Behandlung von Melanomen der Schleimhäute

Das Schleimhautmelanom (SHM) ist ein seltener Tumor, der im Gegensatz zum kutanen Melanom (CM) nicht mit UV-Strahlung assoziiert ist. Bislang wurden keine eindeutigen Risikofaktoren identifiziert. Die Diagnose erfolgt häufig erst im fortgeschrittenen Stadium. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit ist bei der Diagnosestellung von SHM unabdingbar. Die Behandlung umfasst primär die lokale Exzision, danach sollte eine adjuvante Systemtherapie angeboten werden. Für die Auswahl geeigneter Therapieoptionen ist der molekulare Mutationsstatus von Bedeutung, wobei im Vergleich zum CM seltener BRAF-Mutationen, dafür häufiger KIT-Mutationen vorliegen. In fortgeschrittenen Stadien können sowohl Immuntherapie als auch zielgerichtete Therapien erwogen werden, jedoch gibt es aufgrund der Seltenheit der Erkrankung wenig aussagekräftige Daten. Aufgrund der ungünstigen Prognose sind zusätzliche Erkenntnisse erforderlich, um Krankheitsverständnis und Behandlung weiter zu verbessern.
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Hämatologie

Primäre kutane Lymphome: von Immunpathogenese bis Klonalitätsanalyse

Primäre kutane Lymphome (CL) sind seltene Erkrankungen mit vielfältigen Charakteristika und heterogenem Verlauf. Ein besseres Verständnis der molekularen Pathogenese mit Aufklärung der beteiligten immunsuppressiven Komponenten gilt als wichtige Grundlage für die Entwicklung potenter therapeutischer Strategien. Patientenregister sollen die Vernetzung, Diagnostik und Therapie voranbringen.
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