Journal Onkologie

Aktuelles | Beiträge ab Seite 183

Etwa die Hälfte der über 70-jährigen in Deutschland bekommt mehr als fünf Medikamente gleichzeitig verordnet.1 Mit dem Alter steigt auch das Risiko für Tumorerkrankungen und krebsassoziierte Thrombosen (CAT). Letztere zu behandeln kann bei unübersichtlichen Medikamentenplänen und drohenden Wechselwirkungen zwischen Tumortherapeutika und Antikoagulanzien so herausfordernd wie gefährlich sein – muss es aber nicht: Im Gegensatz zu direkten oralen Antikoagulanzien (DOAK) sind bei dem niedermolekularen Heparin (NMH) Tinzaparin keine pharmakokinetischen Arzneimittelinteraktionen bekannt.
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Herz- und Krebserkrankungen sind die häufigsten Erkrankungen in den westlichen Industriestaaten. Viele Patient:innen, die an einem Tumorleiden erkrankt sind, weisen gleichzeitig auch eine Herz-Kreislauf-Erkrankung auf oder haben ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko. Tumoren können durch verschiedene Entzündungsmechanismen die Herzfunktion beeinflussen, und umgekehrt können Entzündungsprozesse z.B. bei Herzinsuffizienz die Entstehung von Tumoren begünstigen. Hinzu kommt, dass Krebstherapien Herz und Gefäße schädigen und Herznebenwirkungen hervorrufen können, die akut oder auch erst nach Jahren auftreten. Daher ist es wichtig, dass Patient:innen auch nach einer erfolgreichen Krebstherapie regelmäßig und engmaschig überwacht werden, um z.B. eine beginnende Herzinsuffizienz rechtzeitig zu erkennen. Um für diese Patient:innen eine optimale Betreuung zu gewährleisten, ist die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit von Spezialist:innen aus der Onkologie und Kardiologie sinnvoll. Prof. Dr. Tienush Rassaf, Essen, beleuchtet im Interview mit JOURNAL ONKOLOGIE die aktuellen Aspekte und Erkenntnisse der onkologischen Kardiologie.
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Kolorektales Karzinom

BNT122-01: Adjuvante Therapie mit RO7198457 beim CRC

Die BNT122-01 ist eine randomisierte, multizentrische Phase-II-Studie mit adjuvantem RO7198457 nach abgeschlossener Chemotherapie. Eingeschlossen werden Patient:innen mit kolorektalem Karzinom (CRC) nach chirurgischer Resektion im Stadium III oder Stadium II (hohes Risiko) mit der Indikation für eine adjuvante Systemtherapie und positivem Nachweis von zirkulierender Tumor-DNA (ctDNA). Das Prüfpräparat RO198457 ist eine i.v. liposomal formulierte Boten-RNA (mRNA), die systemisch mRNA abgibt, die bis zu 20 Tumor-Neoantigene kodiert (identifiziert aus dem chirurgisch entfernten Tumorgewebe).
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Gastrointestinale Tumoren

Tumoren des oberen GI-Traktes: Immuntherapie setzt neue Standards

In der Behandlung der Tumoren des oberen Gastrointestinaltrakts gab es nach vielen Jahren der Stagnation Fortschritte mit der Immuntherapie, die inzwischen neue Standards gesetzt hat, wie PD Dr. Georg Martin Haag, NCT Heidelberg, berichtete. Basierend auf den Ergebnissen der CheckMate-577 (1) ist laut Haag eine adjuvante Therapie mit Nivolumab ein neuer Standard beim Ösophaguskarzinom/AEG bei Patient:innen mit pathologischer Resterkrankung nach vorheriger neoadjuvanter Radiochemotherapie und Resektion. Eine Zulassung von Nivolumab (NIVO) in dieser Indikation besteht bereits. Daten zum Gesamtüberleben sind noch ausstehend.
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SCLC

Lungenkarzinom: Endlich eine Perspektive beim fortgeschrittenen Kleinzeller

Das kleinzellige Lungenkarzinom (SCLC) ist eine Erkrankung mit sehr ungünstiger Prognose (1). Knapp 35 Jahre Therapiestillstand konnten nun durch die Immuntherapie mit Checkpoint-Inhibitoren überwunden werden. Für den PD-L1-Inhibitor Durvalumab wurden beim fortgeschrittenen SCLC erstmals positive Überlebensdaten über einen Nachbeobachtungszeitraum von mehr als 3 Jahren dokumentiert. (2) „Vor 2, 3 Jahren hätten wir solche Zeitmarken noch gar nicht gesetzt“, sagte Prof. Christian Schulz, Regensburg.
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NSCLC

Pralsetinib: Erste First-Line-Therapie beim RET-Fusions-positiven NSCLC

Pralsetinib ist die erste und einzige zielgerichtete Firstline-Therapieoption für Patient:innen mit RET-Fusions-positivem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC). In der zulassungsrelevanten ARROW-Studie zeigten sich ein sehr gutes Ansprechen und eine lang anhaltende Wirksamkeit von Pralsetinib bei gleichzeitig guter Verträglichkeit. Auf dem diesjährigen ASCO wurde ein Update der ARROW-Studie vorgestellt, worüber Prof. Dr. Frank Griesinger, Oldenburg, berichtete. Voraussetzung für den Einsatz ist die vorherige Testung auf RET-Fusion, die in den aktuellen Onkopedia-Leitlinien (Stand Juli 2021) bereits aufgenommen wurde und für alle NSCLC-Patient:innen vor einer Erstlinientherapie empfohlen wird.
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Endometriumkarzinom

Pembrolizumab + Lenvatinib: Neue Therapieoption beim fortgeschrittenen Endometriumkarzinom

Pembrolizumab plus Lenvatinib ist die erste Kombination aus einer Immuntherapie und einem Tyrosinkinase-Inhibitor, die zur Behandlung von Patientinnen mit fortgeschrittenem oder rezidiviertem Endometriumkarzinom in Europa zugelassen wurde. Die Zulassung basiert auf den Ergebnissen der KEYNOTE-775/Studie 309, in der die Kombination aus Pembrolizumab plus Lenvatinib gegenüber einer Monochemotherapie die Ansprechrate (ORR) das progressionsfreie Überleben (PFS) sowie das Gesamtüberleben (OS) signifikant verbessern konnte.
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Endometriumkarzinom

Immuntherapie bereichert die Therapiemöglichkeiten beim rezidivierenden und metastasierten Endometriumkarzinom

Die Einführung der Immuntherapie hat die Prognose vieler Malignome wesentlich verbessert. Mit Dostarlimab steht jetzt für Erwachsene mit einem rezidivierenden oder metastasierten Endometriumkarzinom mit dMMR/MSI-H, wenn die Erkrankung unter einer Platin-basierten Chemotherapie fortschreitet, ein PD-1-Inhibitor zur Verfügung, dessen Wirksamkeit in der GARNET-Studie dokumentiert wurde.
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Gynäkologische Tumoren

15. Münchner Symposium der LMU Frauenklinik

Das Münchner Symposium (ehemals „Wintersymposium“), das traditionell am letzten Wochenende vor Weihnachten stattfindet, hat bereits eine 15-jährige Historie, wie Prof. Dr. Sven Mahner, Direktor der LMU Frauenklinik, zur Eröffnung der Veranstaltung ausführte. Wie im letzten Jahr wurde die Veranstaltung Corona-bedingt in einem virtuellen Format durchgeführt. 930 Teilnehmer:innen waren an beiden Tagen online dabei und beteiligten sich lebhaft an der virtuellen Live-Diskussion. Im Fokus standen erneut die Highlights des Jahres 2021 und State of the Art in der Gynäkologie und Geburtshilfe, bei gynäkologischen Tumoren und beim Mammakarzinom.
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Mammakarzinom

4 Perspektiven zur Mika-App

Apps auf Rezept, sog. DiGAs (digitale Gesundheitsanwendungen) werden häufig noch misstrauisch beäugt. Dabei können sie als digitale Patient:innen-Begleitung Versorgungslücken ausgleichen und auch die Behandler:innen unterstützen. Die Betrachtung der Mika-App für onkologische Patient:innen aus verschiedenen Perspektiven zeigt den Nutzen. Die Mika-App ist die erste DiGA für alle Krebspatient:innen. Dabei steht Mika für: Mein interaktiver Krebsassistent. Als zertifizierte DiGA ist Mika verordnungsfähig (1).
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NSCLC

NSCLC: Welche Optionen gibt es bei EGFR Exon-20-Insertion?

Als neue zielgerichtete Therapie beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) ist jetzt ein Antikörper verfügbar, der spezifisch bei Patient:innen mit aktivierenden Exon-20-Insertionen des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors (EGFR-Exon20ins) eingesetzt wird. Diese Patient:innen sprechen auf die bisher verfügbaren Tyrosinkinaseinhibitoren (TKI), die auf EGFR-Exon-19- oder -21-Alterationen gerichtet sind, nicht gut an. Um die neue Option nutzen zu können, muss die Biomarkertestung bei NSCLC erweitert werden – am gewebeschonendsten mit einem Next Generation Sequencing und gleich nach Diagnosestellung.
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News

Künstliche Intelligenz zur Darmkrebsvorsorge nutzen

Künstliche Intelligenz, kurz KI, wird mittlerweile in immer mehr Bereichen angewendet – im Marketing, im Produktdesign, in der Juristik oder der Medizin. Im Gesundheitswesen lassen sich über solche Anwendungen, bei denen Maschinen menschenähnliche Intelligenzleistungen wie Lernen, Urteilen und Problemlösen erbringen, beispielsweise digital vorliegende Informationen auswerten. So können möglichst aussagekräftige Diagnosen erstellt oder optimierte Therapien vorgeschlagen werden. „Als eine der ersten Kliniken in der Region Wuppertal setzen wir KI bei Darmspiegelungen ein. Dadurch verbessert sich die Früherkennung von Polypen signifikant“, berichtet Prof. Dr. Andreas Erhardt, Petrus-Krankenhaus Wuppertal.
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Medizin

Prostatakarzinom: Leuprorelinacetat auch in der Praxis bewährt

Leuprorelinacetat hat sich seit seiner Zulassung für die Androgendeprivationstherapie (ADT) des hormonabhängigen fortgeschrittenen Prostatakarzinoms als effektive und verträgliche Behandlung bewährt. Das zeigen neben den Zulassungsstudien aus den Jahren 2003 bis 2006 auch nicht-interventionelle Studien mit Daten aus der täglichen Praxis: Der Agonist des Gonadotropin-Releasing-Hormons (GnRH) senkt die Testosteronspiegel bei Männern zuverlässig und langanhaltend unter den Kastrationsgrenzwert von 20 ng/dl und die PSA-Werte werden um im Schnitt 96% reduziert (1-6). In einem Interview berichtet Dr. med. Robert Rudolph, Facharzt für Urologie in einer Gemeinschaftspraxis in Kirchheim unter Teck, von seinen langjährigen Erfahrungen mit der Leuprorelinacetat-Behandlung. Neben der einfachen und flexiblen Anwendung überzeugt den Urologen vor allem die gute Verträglichkeit und zuverlässige Wirksamkeit des GnRH-Analogons. „Wir haben Patienten, die das Präparat seit über 6 bis 7 Jahren bekommen und immer noch ein gutes Ansprechen zeigen. Aus meiner Praxis ist mir kein Fall bekannt, der auf Leuprorelinacetat nicht angesprochen hätte – auch bei hoher Tumorlast und massiver Metastasierung“, konstatiert Rudolph.
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Medizin

HCC: Aktuelle Leitlinien für die First-line-Therapie

Die Kombination Atezolizumab plus Bevacizumab hat sich ein Jahr nach ihrer Zulassung als neuer Standard für die systemische Erstlinie des fortgeschrittenen hepatozellulären Karzinoms (HCC) etabliert. Bei der Mehrzahl der Patient:innen ist sie sicher und wirksam einsetzbar, aber es gibt auch Patient:innen, für die sie aufgrund von Kontraindikationen oder Unverträglichkeiten nicht geeignet ist. Prof. Dr. Marcus-Alexander Wörns, Klinikum Dortmund, erörterte in seinem Vortrag die Frage, welche Patient:innen dies betrifft und welche Patient:innengruppen möglicherweise dann alternativ von einer Therapie mit den Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) Lenvatinib oder Sorafenib profitieren.
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