Journal Onkologie

News | Beiträge ab Seite 92

Der Therapieansatz bei lokal fortgeschrittenen Kopf-Hals-Tumoren (LA SCCHN) ist kurativ. Doch nicht alle Betroffenen tolerieren eine Therapie mit Cisplatin als Teil der Standard-Strahlenchemotherapie (CRT) und 50% erleiden innerhalb von 2 Jahren nach Abschluss der Therapie ein Rezidiv. Die Resektabilität und die Möglichkeit, eine Platin-basierte Therapie durchzuführen, sind entscheidend für die Therapiewahl beim LA SCCHN, erklärte Prof. Dr. Stefan Rieken, Direktor der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie der Universitätsmedizin Göttingen. Die angestrebte kumulative Dosis von mindestens 200 mg/m² Cisplatin im Rahmen der CRT zu erreichen, ist seiner Erfahrung nach bei vielen Betroffenen eine Herausforderung. Niedrigere Dosierungen und andere Dosierungsschemata haben die Tolerabilität der Cisplatin-Therapie nicht wesentlich verbessern können.
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Medizin

ESMO 2023: Alectinib beim operablen ALK+ NSCLC – Präzisionsmedizin beim CUP-Syndrom

Auf dem diesjährigen Kongress der European Society for Medical Oncology (ESMO) wurden vielversprechende Daten vorgestellt: Die Phase-III-Studie ALINA liefert erstmals Daten zur adjuvanten Therapie beim operablen ALK-Fusions-positiven nichtkleinzelligen Lungenkarzinom (ALK+ NSCLC) (1). Die adjuvante Behandlung mit Alectinib)verbessert das krankheitsfreie Überleben (DFS) gegenüber Chemotherapie signifikant um 76% (1). Die ersten Daten der CUPISCO-Studie zeigen bei Patient:innen mit CUP-Syndrom (Cancer of Unknown Primary) eine signifikante Verbesserung des progressionsfreien Überlebens (PFS) nach Tumorprofiling und molekular begründeter Therapie (2).
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Gesundheitspolitik

Lauterbach: „Fahndung“ nach hohen Blutdruck- und Cholesterinwerten

Unerkannter Bluthochdruck, ein hoher Cholesterinspiegel und weitere Risikofaktoren für Herzinfarkte und Schlaganfälle sollen künftig in Deutschland durch eine deutlich verbesserte Vorsorge früher erkannt und behandelt werden. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach kündigte am Montag in Berlin an, in wenigen Wochen einen Gesetzentwurf dafür vorzulegen. Zuvor hatte der SPD-Politiker mit Ärzte-, Krankenkassen- und Apothekenvertretern darüber beraten.
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Hämatologie

Rezidiviertes/refraktäres Multiples Myelom: Antiemetische Strategien bei Selinexor-Behandlung

Das orale Medikament Selinexor wird zur Behandlung des rezidivierten/refraktären Multiplen Myeloms (r/r MM) ab der zweiten Therapielinie eingesetzt. Um die Therapie zu optimieren und mögliche Nebenwirkungen zu reduzieren, spielt eine effektive antiemetische Prophylaxe eine wichtige Rolle. Ein zeitgemäßes antiemetisches Primärprophylaxe-Schema für die Selinexor-Behandlung wird empfohlen, um mögliche Therapieabbrüche oder Dosisverschiebungen zu vermeiden.
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Medizin

Prostatakrebs-Screening: Tastuntersuchung nicht geeignet

Die rektale Tastuntersuchung ist nicht zur Früherkennung von Prostatakrebs bei Männern im Alter von 45 Jahren geeignet. Der Grund dafür ist eine zu geringe Empfindlichkeit und eine zu hohe Falsch-Positiv-Rate. Die Tastuntersuchung verbessert auch die Detektionsrate des PSA-Screenings nicht. Basierend auf den Daten der PROBASE-Studie konnten Wissenschaftler:innen vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) nun erstmals die diagnostische Aussagekraft der Tastuntersuchung bei jüngeren Männern untersuchen (1).
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NSCLC

RET-Fusions-positives NSCLC: Erstlinientherapie mit Selpercatinib zeigt überlegene Wirksamkeit

Im Rahmen des diesjährigen Kongresses der European Society for Medical Oncology (ESMO) wurden erstmals Daten der Phase-III-Studie LIBRETTO-431 zur Erstlinienbehandlung des fortgeschrittenen RET-Fusions-positiven Lungenkarzinoms (NSCLC) mit dem hochspezifischen RET-Inhibitor Selpercatinib vorgestellt (1). In dieser Head-to-Head-Studie konnte die überlegene Wirksamkeit einer zielgerichteten Therapie gegenüber einer Kombination aus dem PD-1-Inhibitor Pembrolizumab plus Chemotherapie in der Erstlinie bei Patienten:innen mit RET-Fusions-positiven NSCLC gezeigt werden.
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Medizin

KI erkennt Hautkrebs-Metastasen in Lymphknoten

PD Dr. Philipp Jansen, Oberarzt der Klinik für Dermatoonkologie und Phlebologie am Universitätsklinikum Bonn (UKB), wurde jetzt von der der deutschen Gesellschaft für Dermatochirurgie (DGDC) der Publikationspreis 2023 verliehen. In Rahmen einer multizentrischen Studie entwickelte der Dermatologe erfolgreich eine KI-basierte Methode zur Erkennung von Melanom-Metastasen in Lymphknoten-Schnitten. Diese neuen Erkenntnisse wurden bereits in der Fachzeitschrift „European Journal of Cancer“ veröffentlicht (1).
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Hämatologie

Polycythaemia vera: Ropeginterferon alfa 2b frühzeitig nutzen, auch bei niedrigem Thromboserisiko

Der klinischen Manifestation einer Polycythaemia vera (PV) geht eine dekadenlange klonale Hämatopoese voraus, erklärte Prof. Dominik Wolf, Innsbruck, Österreich, bei einem Symposium im Rahmen der DGHO-Jahrestagung 2023. Die Erkenntnisse zur langfristigen Pathogenese der PV, bei der die Expansion JAK2-mutierter Stammzellklone eine bedeutende Rolle spielt, bilden die Basis für neue Therapiestrategien, die ebenfalls langfristig angelegt sind. Sie finden ihren Ausdruck in den aktualisierten Onkopedia-Leitlinien zur PV, in deren Fokus die frühe Krankheitsmodifikation unabhängig vom Alter und Thromboserisiko der Erkrankten steht – bevorzugt mit Ropeginterferon-alfa 2b (Ropeg) in der ersten zytoreduktiven Linie.
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Medizin

RET-Fusions-positives NSCLC: Erste Daten der LIBRETTO-431-Studie zu Selpercatinib

Im Rahmen des diesjährigen Kongresses der European Society for Medical Oncology (ESMO) wurden erstmals Daten der Phase-III-Studie LIBRETTO-431 zur Erstlinienbehandlung des fortgeschrittenen RET-Fusions-positiven Lungenkarzinoms (NSCLC) mit dem hochspezifischen RET-Inhibitor Selpercatinib (1) vorgestellt (2). In dieser Head-to-Head-Studie konnte die überlegene Wirksamkeit einer zielgerichteten Therapie versus den PD-1-Inhibitor Pembrolizumab plus Chemotherapie in der Erstlinie beim RET-Fusions-positiven NSCLC gezeigt werden (2). Die Monotherapie mit Selpercatinib führte im Vergleich zu Pembrolizumab plus einer platinbasierten Chemotherapie zu einer statistisch signifikanten und klinisch bedeutsamen Verbesserung des progressionsfreien Überlebens (PFS) um mehr als 13 Monate (2). Die Daten der LIBRETTO-431-Studie bestätigen die bereits in der zulassungsrelevanten Phase-I/II-Studie LIBRETTO-001b gezeigte Wirksamkeit und Verträglichkeit von Selpercatinib (1-4).
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Medizin

Uveamelanom: Phase-III-Studie zeigt Überlebensvorteil durch T-Zell-Rezeptor-Immuntherapie

Gute Nachrichten für die Therapie von zuvor unbehandelten HLA-A*02:01-positiven Patient:innen mit metastasiertem Uveamelanom: Auf dem Kongress der European Society for Medical Oncology (ESMO) 2023 wurden nun die 3-Jahresdaten zum Gesamtüberleben der Phase-III-Studie zu dem bispezifischen Fusionsprotein Tebentafusp präsentiert (1). Die Ergebnisse zeigen einen langfristigen Überlebensvorteil durch die T-Zell-Rezeptor (TCR)-Immuntherapie.
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NSCLC

NSCLC: Klinische Perspektiven und Entwicklung von Immuntherapien und ROS1-TKIs

Die im Rahmen des ESMO 2023 vorgestellten Ergebnisse zeigen, dass immunonkologische (IO-)Behandlungen die Kurz- und Langzeitergebnisse für Patient:innen mit resektablem/reseziertem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) verbessert haben. In der CheckMate 816-Studie konnte die erste neoadjuvante IO-Behandlung mit Nivolumab + Chemotherapie Vorteile bei der pathologischen Komplettremission (pCR) und dem langfristigen Überleben erreichen, ohne die chirurgische Durchführbarkeit zu behindern (1). Die Studien IMpower010 (2) und KEYNOTE-091 (3) zeigen die Vorteile von Atezolizumab und Pembrolizumab als adjuvante IO-Optionen nach vollständiger Resektion und adjuvanter Chemotherapie. Perioperative Behandlungen (CheckMate 77T, KEYNOTE-671, AEGEAN, NEOTORCH) bauen auf der neoadjuvanten IO-Therapie + Chemotherapie auf, indem sie nach der Operation eine adjuvante IO-Behandlung hinzufügen und lieferten überzeugende Ergebnisse beim ereignisfreien Überleben (EFS).
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Gesundheitspolitik

DGAI begrüßt G-BA-Beschluss zu intensivmedizinischen Zentren

Der Beschluss fiel am Ende einstimmig: Am 19. Oktober erweiterte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) seine Zentrumsregelung und weist mit den Zentren für Intensivmedizin nun einen neuen Typus aus. Kliniken, die die Kriterien erfüllen, können demnach künftig finanzielle Zuschläge erhalten, wenn sie besondere Aufgaben wahrnehmen. Zu diesen zählen beispielsweise die Übernahme einer Mentorenfunktion für andere Kliniken durch regelmäßige fallunabhängige Qualitätszirkel, das Angebot von Fort- und Weiterbildungen für vernetzte Krankenhäuser sowie die Beratung anderer Krankenhäuser via telemedizinischer Fallkonferenzen und Visiten.
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Gesundheitspolitik

Kassenärzte fordern Sozialversicherungsbefreiung für Notdienste

Nach einem Urteil des Bundessozialgerichts zur Sozialversicherungspflicht für den ärztlichen Notdienst sehen Kassenärzte und Patientenschützer die Bundesregierung gefragt. Ein Sprecher der Kassenärztlichen Bundesvereinigung sagte der „Augsburger Allgemeinen“, unabhängig von einer Prüfung des Urteils werde man auf das Bundessozialministerium „zugehen mit der dringenden Bitte, eine gesetzliche Regelung zu erarbeiten, die eine Befreiung von der Sozialversicherungspflicht zum Ziel hat“, kündigte der  Sprecher an. Nachdem in Baden-Württemberg wegen der Entscheidung Notfallpraxen schließen müssen, bestehe politischer Handlungsbedarf, sagte der Sprecher.
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