Journal Onkologie

Aktuelles | Beiträge ab Seite 295

DNA-Methyltransferase-Inhibitoren (DMMTi) können immuninhibitorische Signale hochregulieren. Prof. Dr. Kirsten Grønbæk, Kopenhagen, Dänemark, konnte nachweisen, dass Patienten mit einer PD-1-Hochregulation schlechter auf DMMTi ansprechen, so dass die Rationale für die Kombination mit Checkpoint-Inhibitoren gegeben ist. Außerdem, so Grønbæk, kann möglicherweise die Addition von Vitamin C die Effektivität der DMMTi noch verstärken.
Lesen Sie mehr 
Die Immun-Checkpoint-Modulatoren sind inzwischen in der Therapie von Tumorerkrankungen fest etabliert und haben zu einem Paradigmenwechsel in der Onkologie geführt. So können Patienten profitieren, deren Tumorerkrankungen bislang durch herkömmliche Therapien nur wenig beeinflusst werden konnten. Darüber hinaus kann insbesondere das Gesamtüberleben bei einem Teil der Patienten signifikant verlängert werden. Neue Kombinationen zeigen in frühen Studien aussichtsreiche Ergebnisse und werden die Ansprechraten vermutlich weiter erhöhen. Autoimmunnebenwirkungen sind allerdings zu beachten, die gerade bei Kombinationstherapien auch stark ausgeprägt sein können. Eine umfassende Patientenschulung und Betreuung durch den behandelnden Arzt ist unerlässlich. Zukünftige Entwicklungen zielen daher darauf ab, Biomarker zu identifizieren, die das Ansprechen und die Nebenwirkungsrisiken besser prädizieren, um die Risiko-Nutzen-Bewertung dieser Therapieform zu optimieren und zu personalisieren. Die Immuntherapie hat mit Hilfe der Immun-Checkpoint-Modulation einen großen Durchbruch erzielt. Erstmals konnte eine gute Wirksamkeit in der Behandlung einer Vielzahl von fortgeschrittenen Tumorerkrankungen erzielt werden. Wie wirken diese neuen Therapien, welche Nebenwirkungen haben sie und was können wir von der Zukunft erwarten? Diesen Fragen soll im nachfolgenden Artikel nachgegangen werden.
Lesen Sie mehr 
Als onkolytische Viren werden Viren bezeichnet, die Tumorzellen infizieren und lysieren, eine spezifische Immunantwort hervorrufen oder Toxine und Tumorsuppressorgene in Tumorzellen einbringen. Die Virotherapie soll dabei gut verträglich sein und keine schweren Nebenwirkungen bei den Patienten hervorrufen. Derzeit wird viel auf diesem Gebiet geforscht und einige vielversprechende Kandidaten befinden sich in klinischen Studien. Ein erster Vertreter dieser Klasse – Talimogen laherparepvec (T-VEC) – wurde in der EU im Dezember 2015 bereits zur Behandlung des metastasierten malignen Melanoms zugelassen. JOURNAL ONKOLOGIE sprach mit Prof. Dr. Ulrich Lauer, Tübingen, dem Leiter der Virotherapie-Studie mit GL-ONC1 (ein onkolytisches Vaccinia-Virus), dessen Wirksamkeit bei Peritonealkarzinosen getestet wird, über den derzeitigen Stand des Wissens bezüglich dieser möglichen neuen Säule der Tumortherapie.
Lesen Sie mehr 
Der adoptive Transfer gerichteter Immunzellen mit Chimären Antigen-Rezeptoren (CARs) ist eine vielversprechende, neuartige Krebstherapie. In vielen Fällen, in denen konservative Therapien versagt haben, konnten die genetisch manipulierten Immunzellen spezifisch bösartige Zellen angreifen und eliminieren. Nach den Erfolgen bei Leukämien werden derzeit Behandlungsstrategien gegen solide Tumoren verfolgt. Exemplarisch wird der geplante Therapieansatz zur Behandlung des malignen Melanoms mit CAR-T-Zellen in Deutschland vorgestellt. Chancen und Risiken dieser neuartigen GTMPs (gene therapy medicinal products) werden unter besonderer Beachtung der Sicherheitsbestimmungen und der automatisierten Herstellung diskutiert.
Lesen Sie mehr 
Das Magenkarzinom ist weltweit der fünfthäufigste maligne Tumor mit deutlichen geographischen Unterschieden in der Inzidenz. In den westlichen Industrienationen ist die Prognose oft ungünstig, da auf Grund fehlender Vorsorgeprogramme die Karzinome meistens erst im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert werden. Magenkarzinome sind überwiegend Adenokarzinome und werden von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in das tubuläre, papilläre, muzinöse, gering kohäsive (einschließlich des Siegelringzellkarzinoms) Karzinom sowie den Mischtyp unterteilt. Das Karzinom mit lymphoidem Stroma und das hepatoid differenzierte Adenokarzinom zählen zu den selteneren Varianten. In den vergangenen Jahren wurden mehrere Studien veröffentlicht, die verschiedene molekulare Klassifikationen des Magenkarzinoms vorschlugen. Die methodisch umfassendsten Studien unterschieden vier molekulare Subtypen: das chromosomal instabile, das genomisch stabile, das Epstein-Barr-Virus-positive und das mikrosatelliteninstabile Magenkarzinom. Während das genomisch stabile, das Epstein-Barr-Virus-positive und das mikrosatelliteninstabile Magenkarzinom noch relativ gut voneinander abgegrenzt werden können, umfasst das chromosomal instabile Magenkarzinom vermutlich eine relativ heterogene Gruppe. Zukünftige Studien müssen zeigen, ob die (morpho)-molekulare Klassifikation des Magenkarzinoms für prognostische und prädiktive Aussagen geeignet ist.
Lesen Sie mehr 
Magenkarzinom

Magenkarzinom: Stellenwert der hyperthermen intraperitonealen Chemotherapie (HIPEC) und Peritonektomie

Sowohl eine positive Zytologie im Rahmen der Lavage als auch der Nachweis einer Peritonealkarzinose gelten gemäß der aktuellen TNM-Klassifikation beim Magenkarzinom als Kriterium für ein allenfalls palliatives Therapiekonzept. Bei bis zu 17% der Patienten mit Magenkarzinom liegt zum Zeitpunkt der Erstdiagnose eine peritoneale Metastasierung vor. Ein wesentlicher prognostischer Faktor ist die komplette Zytoreduktion, d.h. eine komplette makroskopische Tumorfreiheit nach Resektion. Die multimodale Therapie, bestehend aus Chemotherapie, zytoreduktiver Chirurgie (CRS) und hyperthermer intraperitonealer Chemotherapie (HIPEC), kann in ausgewählten Fällen zu einer Verlängerung des medianen Überlebens von 1-3 Monaten auf 11 Monate führen. Die CRS und HIPEC gehen jedoch mit einer Morbidität von 15-50% und einer Mortalität von 1-10% einher. Daher sollte die Evaluation durch ein erfahrenes Team, bestehend aus Chirurgen, Onkologen und Intensivmedizinern erfolgen, um eine möglichst hohe Rate an kompletter Zytoreduktion bei niedriger Komplikationsrate zu gewährleisten.
Lesen Sie mehr 
Weitere Inhalte:
Diagnostik

Die LungenClinic Grosshansdorf: Modernstes Spezialistenwissen seit über 100 Jahren

Nordöstlich von Hamburg hat sich eine Fachklinik etabliert, die weltweit für ihre Expertise in der Pneumologie bekannt ist: die LungenClinic Grosshansdorf. Dabei ist die Interdisziplinarität zwischen Pneumologie, Onkologie, Thoraxchirurgie und Anästhesie ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg bei Diagnose und Therapie sämtlicher Erkrankungen der Lunge und Atemwege. Als einziges von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziertes Lungenkrebszentrum im Raum Hamburg und Schleswig-Holstein profitiert das 215-Betten-Haus von seiner überdurchschnittlich hohen wissenschaftlichen Arbeit, ist es doch nicht zuletzt mit dem Airway Research Center North (ARCN) norddeutscher Standort des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL) und darüber hinaus akademisches Lehrkrankenhaus der Universität zu Lübeck. Umfangreiche, kontinuierliche klinische Forschung trägt darüber hinaus seit Jahrzehnten zu entscheidenden Forschungsergebnissen in der Pneumologie bei.
Lesen Sie mehr 
Nierenzellkarzinom

Immuntherapeutische Studien mit Unterstützung der AUO

Mit den Checkpoint-Inhibitoren stehen vielversprechende Therapieansätze zur Behandlung verschiedener Tumorerkrankungen mittels Immuntherapie zur Verfügung. Während bei einigen urologischen Tumorerkrankungen bereits umfangreiche Studiendaten zur Verfügung stehen (z.B. Nierenzellkarzinom, Blasenkarzinom) und es inzwischen auch eine erste Zulassung für das Nierenzellkarzinom gibt, ist die Datenlage bei anderen Indikationen (z.B. Prostatakarzinom, Peniskarzinom) noch sehr klein. Um den umfangreichen Forschungsbedarf im Bereich der Uro-Onkologie abzudecken, werden derzeit zahlreiche Studien mit Checkpoint-Inhibitoren durchgeführt und geplant. Die Arbeitsgemeinschaft Urologische Onkologie (AUO) der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. unterstützt die Durchführung von Studien mit diesen neuen immuntherapeutischen Präparaten. Die nachstehenden Studien werden derzeit durch die AUO unterstützt.
Lesen Sie mehr 
BNGO

Qualitätssicherung durch Umfragen

Neben der Dokumentation der in den Mitgliedspraxen durchgeführten gynäko-onkologischen Behandlungen dienen auch Umfragen des BNGO dem Ziel einer qualitätsgesicherten Behandlung von Frauen mit Mammakarzinom und anderen gynäkologischen Tumorerkrankungen. Damit werden verschiedene Themen, wie die Zufriedenheit der behandelten Patientinnen auf der einen Seite oder auf ärztlicher Seite die Umsetzung evidenzbasierter Antiemeseleitlinien als beispielhafter Indikator für die Qualität der Behandlung, erfasst.
Lesen Sie mehr 
Gastrointestinale Tumoren

„Mini-Organe“ für die Krebsforschung

Organähnliche, wenige Millimeter große, dreidimensionale Zellstrukturen, die sich im Kulturmedium aus epithelialen Stammzellen bilden, nennt man Organoide. Sie sind für die Krebsforschung von großem Interesse, denn es ist möglich, diese Mini-Organe aus verschiedenen Geweben herzustellen. Sie bleiben genomisch und phänotypisch in Kultur sehr lange stabil und so können an ihnen potenzielle Onkogene untersucht werden. Darüber hinaus können Organoide in vitro und in vivo in Mausmutanten transplantiert werden. Auch aus Tumoren können Organoide hergestellt werden und so Biobanken aufgebaut werden. Prof. Dr. Calvin Kuo, Stanford, USA, führte seine Zuhörer durch eine spannende Reise von der Stammzellforschung bis zur Organoid-Technologie und deren Perspektiven.
Lesen Sie mehr 
Pankreaskarzinom

Pankreaskarzinom: Das Verständnis der Tumorbiologie könnte zukünftige Therapiestrategien bestimmen

Das Pankreaskarzinom ist aktuell unter den krebsbedingten Todesursachen die Nummer 4, bis 2030 wird es auf Platz 2 sein. Hauptgründe für die schlechte Prognose sind die späte Diagnose, der aggressive Tumortyp, die hohe Rezidivrate nach Chirurgie und die Resistenz gegen konventionelle Therapien. Die Forschung der letzten 10-20 Jahre führte zu einem wesentlich besseren Verständnis der Tumorbiologie des Pankreaskarzinoms und eröffnet neue zielgerichtete therapeutische Ansätze, wie Prof. Dr. Volker Ellenrieder, Göttingen, auf dem ASCO GI-Symposium berichtete.
Lesen Sie mehr 
Kolorektales Karzinom

Die Rolle der Bakterien bei der Darmkrebsentstehung

Der Verdacht, ganz bestimmte Darmbakterien könnten an der Entstehung von Darmkrebs beteiligt sein, wurde schon vor vielen Jahren zum ersten Mal geäußert. Inzwischen sind 3 Spezies die Hauptverdächtigen. Andererseits gibt es auch die Hypothese, dass nicht allein einzelne Organismen, sondern die Zusammensetzung unserer Darmflora mit ausschlaggebend für die Tumorgenese ist. Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte, meinte Prof. Dr. Cynthia Sears, Baltimore, USA, die ihre Untersuchungen an Biofilmen vorstellte – Bakterienkolonien, die im Darm in die innere dichte Schleimschicht eingedrungen sind und überwiegend im rechten Kolon zu finden sind.
Lesen Sie mehr 
Magenkarzinom

Nivolumab wirksam bei Adenokarziomen des Magens und des gastroösophagealen Übergangs

In den letzten Jahren haben sich für die Behandlung des fortgeschrittenen Magenkarzinoms sowie des Adenokarzinoms des gastroösophagealen Übergangs (AEG) eine Erst- und Zweitlinien-Chemotherapie etabliert. Dennoch ist die Prognose für diese Erkrankungen schlecht. In einer Phase-III-Studie (1) konnte kürzlich bei stark vorbehandelten Patienten mit dem Anti-PD-1-Antikörper Nivolumab eine signifikante Verlängerung des Gesamtüberlebens (OS) und des progressionsfreien Überlebens (PFS) nachgewiesen werden.
Lesen Sie mehr 
Magenkarzinom

Magenkarzinom: Alle Altersgruppen profitieren von Ramucirumab

In der Secondline-Therapie von Patienten mit fortgeschrittenem Magenkarzinom und Karzinomen des gastroösophagealen Übergangs hat Ramucirumab einen signifikanten Vorteil im Gesamt- und progressionsfreien Überleben (OS und PFS) bei vergleichsweise günstigem Nebenwirkungsprofil. Das konnten die beiden Phase-III-Studien REGARD und RAINBOW nachweisen. Überlebensvorteil und Verträglichkeit sind unabhängig von der Altersgruppe, berichtete Prof. Dr. Kei Muro, Nagoya, Japan, der die Subgruppenanalyse vorstellte.
Lesen Sie mehr