Journal Onkologie

Aktuelles | Beiträge ab Seite 124

Nach einer endokrinen Therapie entwickeln bis zu 40% der Patient:innen mit ER+/HER2-negativem metastasierten Mammakarzinom aktivierende ESR1-Mutationen, die mit einer endokrinen Resistenz einhergehen und das Fortschreiten der Krankheit begünstigen können.1-7 Die Liquid Biopsy ermöglicht den nicht-invasiven, zuverlässigen Nachweis der ESR1-Mutation und sollte bei Fortschreiten der Krankheit durchgeführt werden, um eine zielgerichtete Therapie einleiten zu können.8-10
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In der Normalbevölkerung steigt das Darmkrebsrisiko ab dem 50. Lebensjahr. Daher erhalten gesetzlich Versicherte in diesem Alter regelmäßig Einladungen zur Darmkrebsvorsorge. Für Menschen, bei denen bereits Darmkrebsfälle in der Familie bekannt sind, wären regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen bereits ab dem 30. Lebensjahr sinnvoll und kosteneffektiv. Das zeigen die Ergebnisse der im vergangenen Jahr veröffentlichten FARKOR-Studie (1). Im Rahmen der Studie wurden Menschen mit familiärer Darmkrebs-Vorbelastung zu einem Darmkrebs-Screening eingeladen. Das Ergebnis: Jede 8. Untersuchung brachte Darmkrebs-Vorstufen zutage. Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) begrüßt daher die Empfehlung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), das familiäre Darmkrebsscreening in die Krebsfrüherkennungsrichtlinie aufzunehmen und fordert eine Umsetzung noch in diesem Jahr.
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Im Zusammenhang mit der Ausbreitung von Tumoren ist der Transkriptionsfaktor SNAIL ein alter Bekannter. Wissenschaftler:innen vom Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) und von der Technischen Universität München (TUM) veröffentlichen nun eine bisher noch nicht beschriebene Funktion des Faktors: Bei einer bestimmten Form von Bauchspeicheldrüsenkrebs beschleunigt SNAIL das Krebswachstum dramatisch, indem es den Zellzyklus antreibt und die Seneszenz umgeht. Diese in Laborexperimenten neu entdeckten Funktionen von SNAIL lassen sich möglicherweise durch zielgerichtete Wirkstoffe bremsen (1).
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Medizin

Ovarialkarzinom: Prävention durch Eileiterentfernung

Frauen mit abgeschlossener Familienplanung können sich bei geplantem Unterleibseingriff die Eileiter vorbeugend entfernen lassen. Die hormonproduzierenden Eierstöcke bleiben dabei erhalten. Diese Maßnahme kann das Risiko für Eierstockkrebs wesentlich senken. Eine von der Frauenklinik des Universitätsklinikums Jena initiierte Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass sich das Verfahren zu einem routinemäßigen Präventionsstandard in Deutschland etabliert.
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O-Ton Onkologie Staffel 3

Digitale Biomarker: Wie KI die Onkologie exakter und personalisierter machen könnte

Was sind digitale Biomarker? Wie können digitale Biomarker und deren Auswertung durch neuronale Netze (KI) dabei helfen, die Onkologie personalisierter und exakter zu machen? Welche Voraussetzungen müssen geschaffen werden, damit KI in der klinischen Routine flächendeckend Anwendung finden kann? Und was lässt sich vom Pferd „Kluger Hans“ für das verantwortungsvolle Training von Algorithmen ableiten? Die Antworten auf diese und mehr Fragen gibt Dermatologe Dr. Titus Brinker in der neuen Folge von O-Ton Onkologie.
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Medizin

Zulassung von Luspatercept zur Behandlung der Anämie bei nicht-transfusionsabhängiger Beta-Thalassämie

Die Europäische Kommission hat die Zulassung von Luspatercept, dem 1. und einzigen Erythrozyten-Reifungs-Aktivator, zur Behandlung erwachsener Patient:innen mit Anämie, die mit nicht-transfusionsabhängiger (non-transfusion dependent; NTD) Beta-Thalassämie verbunden ist, erteilt. In der Europäischen Union ist dies die 3. zugelassene Indikation für Luspatercept. Die Zulassung erlaubt die Anwendung von Luspatercept in allen EU-Mitgliedstaaten sowie in Norwegen, Island und Liechtenstein.
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News

Fachkräftelücke im Pflegebereich: 81% der Stellen nicht besetzbar

Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) fehlen bundesweit derzeit 633.000 Fachkräfte. Auffällig hierbei: 6 der 10 Berufe mit dem größten Fachkräftemangel sind klassische Frauenberufe. Hierunter fallen auch Berufe wie die Alten- und Krankenpflege. Laut IW-Studie existieren für 81% der offenen Stellen im Pflegebereich derzeit keine ausreichend ausgebildeten Arbeitnehmer:innen.
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Medizin

Aktuelle Daten zur Darmkrebs-Vorsorge in Deutschland

Darmkrebs ist in Deutschland die zweithäufigste Krebserkrankung. Ab 50 Jahren besteht Anspruch auf einen immunologischen Stuhltest und eine Vorsorge-Koloskopie. Diese Angebote werden jährlich von rund 10-20% bzw. 2-2,5% der anspruchsberechtigten Versicherten genutzt. Seit Einführung der Vorsorgekoloskopie im Jahr 2002 ist die Zahl der Neuerkrankungen in der Altersgruppe der 50- bis 74-jährigen um 17% zurückgegangen, wogegen die Anzahl der Neuerkrankungen bei den 25- bis 49-jährigen im selben Zeitraum um 11% anstieg.
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Medizin

Pankreaskarzinom: Möglicher Biomarker für den Chemotherapie-Erfolg

Kann eine bestimmte Darmflora die Therapie von Tumoren der Bauchspeicheldrüse steigern? Hinweise darauf hat ein multizentrisches Team von Forschenden in einer ganzen Serie von Experimenten gefunden, deren Ergebnisse jetzt im renommierten Fachjournal Nature veröffentlicht wurden (1). Federführend waren Wissenschaftler:innen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Beteiligt an der Studie waren auch Forschende des LMU Klinikums München um Prof. Dr. Stefan Böck und Dr. Danmei Zhang von der Medizinischen Klinik und Poliklinik III, die Blutproben und klinische Daten von Patient:innen beigesteuert haben.
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Medizin

Innovationen bei der Behandlung von Darmkrebs

Darmkrebs ist mit über 60.000 Neuerkrankungen pro Jahr die häufigste Krebsart; bei Frauen ist es die zweit-, bei Männern die dritthäufigste Tumorform. In den vergangenen Jahren haben sich viele Innovationen bei der Diagnose, Behandlung und Nachsorge an den zertifizierten Darmkrebszentren, zum Beispiel am LMU Klinikum, etabliert, die die Heilungsraten und Lebensqualität für Darmkrebspatient:innen entscheidend verbessern. Anlässlich des Darmkrebsmonats März stellen Expert:innen des LMU Klinikums einige dieser Innovationen vor: vom Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) bei der Diagnose von Darmkrebs über OP-Roboter in der minimalinvasiven Chirurgie, bis zur Immuntherapie mit Checkpoint-Inhibitoren bei Mikrosatelliteninstabilität.
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Medizin

Bauchspeicheldrüsenkrebs: Minimalinvasiver Bluttest zur Früherkennung

In der EU wird jedes Jahr bei etwa 150.000 Menschen Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert. Die meisten Betroffenen sterben innerhalb eines Jahres nach der Diagnose, denn es ist derzeit nicht möglich, die Erkrankung rechtzeitig zu diagnostizieren. Das internationale Forschungskonsortium PANCAID – ein Akronym für PANcreatic CAncer Initial Detection via liquid biopsy – möchte das ändern. Das Hauptziel des Projekts: Die Entwicklung eines minimalinvasiven Bluttests für die Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs und seinen Vorstufen.
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Medizin

SABCS 2022: RIGHT Choice-Studie mit PFS-Vorteil für CDK4/6i vs. Chemo

Beim SABCS 2022 wurden Daten der Head-to-Head-Studie RIGHT Choice vorgestellt, die einen CDK4/6-Inhibitor (CKD4/6i) mit einer kombinierten Chemotherapie§ verglich.1 Sie zeigen einen signifikanten PFS-Vorteil für Ribociclib bei Frauen mit einem aggressiv verlaufenden, HR+/HER2- metastasierten Mammakarzinom − beispielsweise mit viszeraler Krise.1 Wie gerade diese Patientinnen von einer CDK4/6i-Therapie profitieren können, verdeutlicht ein ergänzender Beispielfall.2
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Medizin

Zulassungsempfehlung für Ivosidenib bei AML und CCA mit IDH1-Mutation

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat die Erteilung einer Marktzulassung für Ivosidenib für 2 Indikationen empfohlen: In Kombination mit Azacitidin für die Behandlung von Patient:innen mit neu diagnostizierter akuter myeloischer Leukämie (AML) mit einer IDH1 (Isocitrat-Dehydrogenase-1)-Mutation, die für eine intensive Chemotherapie nicht geeignet sind, und als Monotherapie für Patient:innen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem IDH1-mutierten Gallengangskarzinom (CCA), die mit mindestens einer systemischen Therapie vorbehandelt sind.
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Medizin

Gentherapie mit Fidanacogen Elaparvovec bei Hämophilie B

Die Phase-III-Studie BENEGENE-2 untersucht die Gentherapie Fidanacogen Elaparvovec zur Behandlung erwachsener Männer mit mittelschwerer bis schwerer Hämophilie B. Die Studie erreichte ihren primären Endpunkt. Es konnte die Nicht-Unterlegenheit sowie die Überlegenheit hinsichtlich der jährlichen Blutungsrate (ABR) in Bezug auf alle Blutungen nach der Infusion von Fidanacogen Elaparvovec im Vergleich zur Prophylaxe mit Faktor IX (FIX) im Rahmen der Standardtherapie aus der Lead-In-Studie nachgewiesen werden.
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Medizin

Tablettenformulierung von Acalabrutinib bei CLL in der EU zugelassen

Die Tablettenformulierung von Acalabrutinib ist in der Europäischen Union (EU) für die Behandlung von erwachsenen Patient:innen mit Chronischer Lymphatischer Leukämie (CLL) zugelassen worden (1). Die Zulassung basiert auf den ELEVATE-PLUS-Studien. Diese zeigen, dass die Acalabrutinib-Kapsel- und -Tablettenformulierungen bioäquivalent sind (2). Die Filmtabletten sind ab dem 15. März 2023 im Markt verfügbar. Sie können zusammen mit Magensäure-reduzierenden Wirkstoffen verabreicht werden, was die Therapieoptionen für viele Patient:innen erweitert (2).
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Medizin

Fortgeschrittenes Melanom: Nivolumab + Relatlimab wird in Deutschland nicht eingeführt

Nach intensiver Prüfung wurde entschieden, die im September 2022 von der Europäischen Kommission zugelassene Fixdosiskombination aus Nivolumab und Relatlimab für die Erstlinienbehandlung des fortgeschrittenen nicht resezierbaren oder metastasierten Melanoms mit Tumorzell-PD-L1-Expression < 1% bei Erwachsenen und Jugendlichen im Alter ab 12 Jahren, in Deutschland aktuell nicht einzuführen. Vor dem Hintergrund des kürzlich in Kraft getretenen GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes (GKV-FinStG) und der aktuellen AMNOG (Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz)-Regularien sieht der Hersteller keine Möglichkeit, eine Nutzenbewertung für Nivolumab-Relatlimab zu erreichen, die den Wert gegenüber der Vergleichstherapie und die Bedeutung der Vorteile für Patient:innen mit einem fortgeschrittenen malignen Melanom widerspiegeln würde.
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