Journal Onkologie

Aktuelles | Beiträge ab Seite 122

Die unter einer immunonkologischen Behandlung mit PD-(L)1-Inhibitoren auftretende Resistenz und Krankheitsprogression, an der Immuncheckpoints wie LAG-3 und TIM-3 mitwirken, sind nach wie vor ein ungelöstes Problem in der klinischen Onkologie. Ein neuer therapeutischer Ansatz versucht nun, die PD-1-Inhibition mit der LAG-3- und TIM-3-Inhibition zu kombinieren, um Resistenzen zu minimieren und die T-Zellfunktion bestmöglich zu erhalten. Bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2023 wurden in einer Postersession erste Daten einer Phase-I/II-Studie mit dieser Strategie vorgestellt (1).
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Die Behandlungsrichtlinien in England für Patient:innen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Urothelkarzinom (la/mUC) haben sich in den vergangenen 10 Jahren nach der Zulassung mehrerer Immuncheckpoint-Inhibitoren (ICI) weiterentwickelt. In einer Kohortenstudie wurden die Veränderungen der Behandlungsmuster und die damit verbundenen Auswirkungen auf die klinische Routinepraxis nun untersucht (1).
 
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Patienten mit metastasiertem kastrationsresistenten Prostatakarzinom (mCRPC) haben eine schlechte Prognose. Die Radioligandentherapie (RLT) kann die Behandlung von Prostatakarzinomen weiter voranbringen. Das Prostata-spezifische Membran-Antigen (PSMA) wird in Läsionen eines metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinoms (mCRPC) stark exprimiert. (177Lu)Lutetiumvipivotidtetraxetan (177Lu-PSMA-617) ist eine zielgerichtete Radioligandentherapie, die ß-Strahlung an PSMA-exprimierende Zellen und die umgebende Mikroumgebung abgibt und ist für Erwachsene mit PSMA-positivem (PSMA+) mCRPC zugelassen. Die internationale, randomisierte, offene Phase-III-Studie VISION hat 177-Lu-PSMA-617 bei Männern mit PSMA+ mCRPC untersucht. In einer aktuellen Analyse, die auf dem ASCO 2023 vorgestellt wurde, wurden Vorhersagemodelle für die klinischen Ergebnisse nach einer 177Lu-PSMA-617-Behandlung erstellt.
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Die finalen Analyseergebnisse der KEYNOTE-826-Studie zeigten, dass die Zugabe von Pembrolizumab zu Chemotherapie +/- Bevacizumab das Sterberisiko von Patientinnen mit persistierendem, rezidivierendem oder metastasiertem Zervixkarzinom signifikant um 40% in der PD-L1 CPS ≥ 1 Population, um 37% in der All-Comer Population und um 42% in der CPS ≥ 10 Population reduzierte. Das Sicherheitsprofil war akzeptabel.
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Eine adjuvante Therapie mit dem CDK4/6-Inhibitor Ribociclib ergänzend zur endokrinen Therapie (ET) reduziert bei Patient:innen mit frühem Hormonrezeptor-positiven, HER2-negativen Mammakarzinom (HR+/HER2– EBC) das Risiko eines erneuten Auftretens der Erkrankung im Vergleich zur standardmäßig verabreichten alleinigen adjuvanten ET signifikant und in klinisch relevantem Ausmaß. Das zeigt die Primäranalyse der Phase-III-Studie NATALEE, deren Daten bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2023 als Late Breaking Abstract vorgestellt wurden (1). NATALEE ist damit die erste und einzige positive Phase-III-Studie zu einem CDK4/6-Inhibitor, die einen konsistenten Nutzen bei einer breiten Population von Patient:innen mit HR+/HER2– EBC im Stadium II und III mit Rückfallrisiko zeigt – auch dann, wenn keine Nodalbeteiligung vorliegt.
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Hepatozelluläres Karzinom

HCC: Adjuvante Therapie mit Atezolizumab/Bevacizumab verschlechtert Lebensqualität nicht

Werden Hochrisiko-Patien:innen mit hepatozellulärem Karzinom (HCC), die nach kurativer Resektion oder Ablation mit der Kombination aus dem PD-L1-Inhibitor Atezolizumab und dem VEGF-Inhibitor Bevacizumab behandelt, verlängert das ihr rezidivfreies Überleben (RFS) signifikant und klinisch relevant gegenüber aktiver Beobachtung. Das sind die Ergebnisse einer kürzlich vorgestellten Interimsanalyse der Phase-III-Studie IMbrave050 (1). Eine aktuelle Auswertung von Patient Reported Outcomes (PRO), präsentiert bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2023, zeigt nun, dass die Kombinationstherapie trotz ihrer hohen Effektivität die Lebensqualität und Funktionsfähigkeit der Erkrankten nicht beeinträchtigt (2).
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Hepatozelluläres Karzinom

uHCC: Mit Nebenwirkungen immunonkologischer Therapien länger leben

In Studien mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren (ICI) konnten Zusammenhänge zwischen dem Auftreten von Nebenwirkungen durch die Immuntherapie (imAEs) und den Behandlungsergebnissen gezeigt werden. So verlängerte in der Phase-III-Studie HIMALAYA das Regime STRIDE (Single T Regular Interval D) bei Patient:innen mit nicht resezierbarem hepatozellulären Karzinom (uHCC) signifikant das Gesamtüberleben (OS) im Vergleich zu Sorafenib (S) (1). Während des ASCO 2023 wurde eine Analyse vorgestellt, in der die Sicherheit von Teilnehmer:innen der HIMALAYA-Studie, die ≥ 1 Dosis von STRIDE (Tremelimumab (T) 300 mg + Durvalumab (D) 1.500 mg 1x alle 4 Wochen (Q4W)) oder D (1.500 mg Q4W) erhalten hatten, bewertet wurde (2).
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Medizin

CROWN-Studie: 3-Jahres-Update zu Lorlatinib beim ALK-positiven, fortgeschrittenen NSCLC

Auf Basis der 1,5-Jahres-Daten der Phase-III-Studie CROWN (1) erfolgte im Januar 2022 die Zulassungserweiterung von Lorlatinib für den Erstlinieneinsatz beim Anaplastische Lymphomkinase (ALK)-positiven, fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) (2). Kürzlich präsentierte neue Daten konnten nun eine überzeugende systemische und intrakranielle Wirksamkeit auch nach einem Follow-up von über 3 Jahren (36,7 Monate) zeigen. Erstmals wurden auch Subgruppenanalysen zu Patient:innen mit bzw. ohne Hirnmetastasen zu Studienbeginn – einer der Stratifizierungsfaktoren in der CROWNStudie – publiziert, welche die Wirksamkeit in beiden Patient:innengruppen zeigen (3).
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Medizin

Endometriumkarzinom: PFS-Verbesserung mit Durvalumab + Olaparib und Durvalumab allein in Kombination mit Chemotherapie

Die positiven Ergebnisse der Phase-III-Studie DUO-E zeigen, dass bei Patientinnen mit neu diagnostiziertem fortgeschrittenem oder rezidiviertem Endometriumkarzinom der Einsatz von Durvalumab in Kombination mit einer Platin-basierten Chemotherapie, gefolgt von einer Erhaltungstherapie mit entweder Durvalumab + Olaparib oder Durvalumab allein, eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Verbesserung des progressionsfreien Überlebens (PFS) im Vergleich zur Standard-Chemotherapie bewirkt. Unter der Kombination aus Durvalumab + Olaparib als Erhaltungstherapie konnte ein größerer klinischer Nutzen beobachtet werden. Die Daten zum Gesamtüberleben (OS) waren zum Zeitpunkt dieser Analyse noch nicht reif, zeigen aber einen positiven Trend für beide Therapieregime.
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Mammakarzinom

Metastasiertes HR-positives Mammakarzinom: Was kommt nach dem Erstlinienstandard?

Endokrin-basierte Kombinationstherapien mit CDK4/6-Inhibitor sind heute Erstlinienstandard in der Therapie des metastasierten Hormonrezeptor(HR)-positiven Mammakarzinoms. Zukünftige Entwicklungen, Möglichkeiten zur Optimierung der endokrinen Therapie im Laufe der fortschreitenden Erkrankung sowie neue Substanzen und Biomarker diskutierten Experten bei einem Satellitensymposium beim jährlichen Brustkrebskongress der ESMO.
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Medizin

Präzisionsonkologie beim Gallenwegs-Karzinom

Genveränderungen bei Gallenwegs-Karzinomen bieten potenzielle Angriffspunkte für aktuelle oder zukünftige Präzisionstherapien. Das zeigt eine viel beachtete Studie der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität Wien. In dieser Studie wurden Zellen von Gallengangs-Tumoren auf genetische Veränderungen untersucht. Die Ergebnisse demonstrieren das Potenzial des genetischen Profilings von Tumoren als Grundlage für vielversprechende und zielgerichtete Therapien (1).
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Medizin

Emotionale Unterstützung für Krebserkrankte – Neues Angebot schließt Versorgungslücke

Die Diagnose Krebs ist für jeden Menschen ein Schock. Neben der Krebs-Behandlung benötigen fast die Hälfte der Patient:innen auch eine psychoonkologische Betreuung. Der Zugang zur therapeutischen Unterstützung ist aber beschränkt und die Wartezeiten lang. Mit Living Well Plus bietet die Pronova BKK ihren Kund:innen jetzt als 1. Krankenkasse ein hybrides Versorgungsangebot, das aus einer App und individuellen Tele-Coachings besteht.
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Medizin

Frühe Chemotherapie hält Prostatakrebs in Schach

Für Patienten mit Prostatakrebs, der bereits Metastasen gebildet hat, ist seit diesem Jahr eine neue wirksame Kombinationstherapie zugelassen. Die vom Universitätsklinikum Jena initiierte ARASAFE-Studie testet die Verträglichkeit und Wirksamkeit eines weiterentwickelten Behandlungsschemas. In die Studie, an der bundesweit insgesamt 40 Zentren mitarbeiten werden, konnten bereits die ersten Teilnehmer eingeschlossen werden.
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Medizin

Cemiplimab: Studien- und Real-World-Daten belegen Wirksamkeit beim fortgeschrittenen hellen Hautkrebs

Mit einer Inzidenz von etwa 200.000 Neuerkrankungen pro Jahr ist der nicht-melanozytäre Hautkrebs (NMSC) die häufigste bösartige Erkrankung in Deutschland (1). Fortgeschrittene Fälle sind selten, jedoch mit einer schlechteren Prognose verbunden (2, 3). Beim Basalzellkarzinom (BCC), das etwa 3/4 aller NMSC ausmacht, kommt es in 0,0028 bis 0,55% der Fälle zu einer Metastasierung (2). Das kutane Plattenepithelkarzinom (CSCC), der zweithäufigste NMSC, metastasiert in 5% der Fälle (3). Die Raten an lokal fortgeschrittenen Erkrankungen liegen mutmaßlich höher, jedoch existieren hierzu keine einheitlichen epidemiologischen Daten. Der Programmed Cell Death-1 (PD-1)-Inhibitor Cemiplimab (4) kann bei fortgeschrittener Erkrankung eine Therapieoption sein. Auf dem Symposium Emerging Treatment Paradigms in Advanced BCC and CSCC im Rahmen des diesjährigen Kongresses der European Association of Dermato-Oncology (EADO), zeigten die Referent:innen relevante Ergebnisse der Zulassungsstudien und demonstrierten die klinische Wirksamkeit von Cemiplimab anhand von spannenden Patient:innenfällen und Real-World-Daten.
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