Journal Onkologie

Aktuelles | Beiträge ab Seite 110

Eine aktuelle Auswertung der Phase-III-Studie OlympiA zeigt: Olaparib weist bei Patient:innen mit frühem HER2-negativem Mammakarzinom mit hohem Rezidivrisiko und BRCA1/2-Keimbahnmutation (gBRCA1/2m) einen anhaltenden, klinisch bedeutsamen Vorteil des Gesamtüberlebens (OS) auf.1 Nach über sechs Jahren sind 87,5 % der behandelten Patient:innen am Leben – gegenüber 83,2 % unter Placebo.1 Der PARP-Inhibitor ist die einzige zielgerichtete Therapie mit signifikantem OS-Vorteil in dieser Indikation.
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Im vergangenen Jahr verzeichnete die Deutsche Krebshilfe 165 Millionen Euro an Einnahmen (1). Die gemeinnützige Organisation konnte damit 124 neue Projekte und Initiativen auf den Weg bringen, beispielsweise ein neues Förderschwerpunktprogramm, das zum Ziel hat, die onkologische Versorgung von Menschen mit Migrationshintergrund zu verbessern. Denn sprachliche und kulturelle Barrieren bergen die Gefahr eines eingeschränkten Zugangs zum Gesundheitssystem und somit zu Defiziten in der Patientenversorgung. Mit dieser gezielten Förderinitiative will die Deutsche Krebshilfe dem entgegenwirken. Dafür wendet sie insgesamt 3 Millionen Euro auf. Mit einem Forschungsprojekt zum Mikrobiom von Bauchspeicheldrüsenkrebs greift sie zudem einen wichtigen wissenschaftlichen Themenschwerpunkt auf. Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe, resümiert: „Unsere Organisation konnte auch im Jahr 2022 auf vielen Gebieten der Krebsbekämpfung zahlreiche Impulse geben. Das ist uns nur möglich durch das Vertrauen der vielen Spender:innen, die unsere Arbeit unterstützen.“
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Ein Team an Forschenden von Helmholtz Zentrum München hat einen spezifischen Mechanismus aufgedeckt, der in der Lage ist, den Zelltod in Krebszellen durch die pharmakologische Beeinflussung von Ferroptose zu fördern. Ferroptose ist eine Form des regulierten oxidativen Zelltods und spielt eine Rolle bei der Behandlung von therapieresistenten und metastasierenden Krebsarten. Daher hat sich ein Eingreifen in den Ferroptoseprozess durch eine Beeinflussung körpereigener Abwehrsysteme als vielversprechende Strategie im Kampf gegen Krebs herausgestellt. Die Forschenden haben nun festgestellt, dass die Ferroptose-sensibilisierende Wirkung der Dihydroorotat-Dehydrogenase (DHODH)-Blocker durch die Hemmung des Ferroptose-Suppressorproteins 1 (FSP1) erfolgt. Diese neuen Erkenntnisse bestätigen die entscheidende Rolle von FSP1 bei der Ferroptose-Überwachung von Krebszellen und können die zukünftige Entwicklung und Weiterentwicklung von FSP1-Blockern als wirksame Krebstherapien vorantreiben. Die Ergebnisse wurden nun in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht (1).
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Medizin

Niedrigrisiko-MDS: Luspatercept als neue Option in der Behandlung der Anämie

Bei Menschen mit myelodysplastischen Neoplasien (MDS) produziert der Körper zu wenig funktionstüchtige Blutzellen. Die Betroffenen leiden an einer Anämie, die eine Vorstufe zur akuten Leukämie sein kann. Mit Luspatercept, einem von der Standardtherapie abweichenden Wirkstoff, können der Hämoglobinwert von MDS-Patient:innen verbessert und Bluttransfusionen vermieden werden. Darauf deutet eine internationale klinische Studie unter Federführung von Prof. Dr. Uwe Platzbecker von der Universitätsmedizin Leipzig gemeinsam mit einem großen internationalen Forschungsteam hin.
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Medizin

Zulassung von Nivolumab zur neoadjuvanten Behandlung des NSCLC

Die Europäische Kommission hat Nivolumab in Kombination mit einer Platin-basierten Chemotherapie zur neoadjuvanten Behandlung des resezierbaren nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) mit PD-L1-Expression ≥ 1% bei Erwachsenen mit hohem Rezidivrisiko zugelassen. Damit ist Nivolumab plus Chemotherapie die erste neoadjuvante Behandlungsoption auf Basis einer Immuntherapie, die in der EU für Patient:innen mit NSCLC zugelassen ist. Die Entscheidung basiert auf den Ergebnissen der Phase-III-Studie CheckMate-816, in der durch 3 Zyklen Nivolumab plus Chemotherapie vor der Operation im Vergleich zur alleinigen Chemotherapie eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Verbesserung beim ereignisfreien Überleben (EFS) und bei der pathologischen Komplettremission (pCR) erreicht wurde (1).
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Medizin

Neuer KML-Podcast: Autonomie & Informiertheit beim Hodgkin Lymphom – Was wünschen sich junge Betroffene?

In der neuen Podcastfolge des Kompetenznetzes Maligne Lymphome e.V. (KML) sprechen Peter Borchmann und seine Kollegin Karolin Behringer mit Lotte und Max, die als junge Erwachsene an einem Hodgkin Lymphom erkrankt waren. Die beiden Betroffenen berichten als Expert:innen ihrer Erkrankung darüber, wie sie ihre Diagnose aufgenommen haben und die dann folgende Behandlung erlebt haben. Im Zentrum steht die Frage, was ihnen neben einer guten medizinischen Versorgung dabei geholfen hat, um ihre Erkrankung möglichst gut bewältigen zu können.
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Medizin

CMV-Prophylaxe bei allogener HSCT – 5 Jahre Letermovir

Letermovir ist die erste und einzige zugelassene Cytomegalievirus (CMV)-Prophylaxe für erwachsene CMV-seropositive Patient:innen (R+) nach einer allogenen hämatopoetischen Stammzelltransplantation (HSCT) (1). Zugelassen im Jahr 2018 wurde Letermovir bereits 2019 in die ECIL7- Leitlinie aufgenommen und erhielt den NUB-Status 1. Auch unter Real-World-Bedingungen konnte Letermovir inzwischen sein positives Wirksamkeits- und Verträglichkeitsprofil zeigen.
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Medizin

mNSCLC: Start der Studie PRESERVE-003 mit BNT316/ONC-392

Die zweistufige, nicht-verblindete, randomisierte Phase-III-Studie PRESERVE-003 wird die Wirksamkeit und Sicherheit des Anti-CTLA-4-Antikörperkandidaten BNT316/ONC-392 als Monotherapie im Vergleich zum Behandlungsstandard, einer Chemotherapie (Docetaxel), bei Patient:innen mit metastasiertem, nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (mNSCLC) untersuchen, deren Erkrankung unter einer vorherigen PD-(L)1-Inhibitor-Therapie weiter fortschritt. Der erste Patient wurde bereits behandelt.
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Medizin

Hämophilie A und B: Zulassungsrelevante Daten zu Marstacimab

Die zulassungsrelevante Phase-III-Studie BASIS (NCT03938792) zu Marstacimab hat ihre primären Endpunkte erreicht und eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Wirksamkeit gezeigt. Marstacimab ist ein neuartiger, in der Erprobung befindlicher Antikörper gegen den Tissue Factor Pathway Inhibitor (Anti-TFPI), der zur Behandlung der Hämophilie A oder B bei Patienten ohne Hemmkörper gegen Faktor VIII (FVIII) oder Faktor IX (FIX) untersucht wird. In der Studie wurde Marstacimab wöchentlich in einer fixen Dosierung (körpergewichtsunabhängig) als subkutane 300 mg Initialdosis, gefolgt von einer einmal wöchentlichen 150 mg Erhaltungsdosis, verabreicht (1, 2).
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Thorakale Tumoren

Pleuramesotheliom und NSCLC: TTFields erobern weitere Tumorentitäten

Tumor Treating Fields (TTFields) sind elektrische Wechselfelder von geringer Intensität (1–3 V/cm) und intermediärer Frequenz (100–500 kHz), die in zahlreichen Entitäten Anti-Tumoraktivität gezeigt haben. Nach ihrem bereits etablierten Einsatz bei Gliomen WHO-Grad 4 zeichnet sich nun ein Einsatz bei thorakalen Tumoren ab. Spannende Daten gab es für das fortgeschrittene nicht-kleinzellige Lungenkarzinom (NSCLC) nach platinbasierter Therapie, wie bei einem Symposium im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) zu hören war. Beim Pleuramesotheliom ist die Zulassung bereits erfolgt.
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Dermatologische Tumoren

Plattenepithelkarzinom im Kopf-Hals-Bereich: Kann eine Apoptose-fördernde Substanz die Wirkung der RCT verbessern?

Die simultane Radiochemotherapie (RCT) auf Cisplatin-Basis ist die Standardbehandlung für Cisplatin-geeignete Patient:innen mit lokal fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Hals-Bereich (LA SCCHN). Versuche, die Effektivität dieser Behandlung durch Add-Ons zu intensivieren, seien bisher nicht erfolgreich gewesen, konstatierte Prof. Rami El Shafie, Göttingen, bei einem Symposium im Rahmen des Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) 2023. Nun ruhen die Hoffnungen auf der Apoptose-fördernden Substanz Xevinapant, die, ergänzend verabreicht, in einer Phase-II-Daten die Wirksamkeit der RCT gegenüber alleiniger RCT deutlich verbessert hatte. Konfirmatorische Phase-III-Daten stehen aber noch aus.
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Medizin

Zulassungsempfehlung für Sacituzumab govitecan bei vorbehandeltem HR+/HER2- metastasiertem Mammakarzinom

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) empfiehlt die Zulassung von Sacituzumab govitecan als Monotherapie zur Behandlung von erwachsenen Patientinnen mit nicht resezierbarem oder metastasiertem Hormonrezeptor-positivem (HR+), HER2-negativem (HER2-) Mammakarzinom, die eine Endokrin-basierte Therapie und mindestens 2 zusätzliche systemische Therapien bei fortgeschrittener Erkrankung erhalten haben. Die positive Beurteilung basiert auf Ergebnissen der klinischen Phase-III-Studie TROPiCS-02. Die endgültige Entscheidung der Europäischen Kommission über die Zulassungserweiterung von Sacituzumab govitecan wird im Laufe des Jahres 2023 erwartet.
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Medizin

Urothelkarzinom mit FGFR-Alterationen: Verbesserung des medianen OS mit Erdafitinib

Anlässlich der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2023 wurden aktuelle Daten zur Präzisionsonkologie mit Erdafitinib im fortgeschrittenen Stadium des Urothelkarzinoms (UC) bekannt gegeben (1, 2). Erdafitinib ist ein oraler Tyrosinkinaseinhibitor des Fibroblasten-Wachstumsfaktor-Rezeptors (FGFR), welcher bei verschiedenen Krebserkrankungen aufgrund von genetischen Veränderungen (z.B. FGFR2- oder FGFR3-Alterationen) konstitutiv aktiv ist. Bei den vorgestellten Ergebnissen handelt es sich um eine Interimsanalyse der Kohorte 1 der Phase-III-Studie THOR, die als Late-Breaking-Abstract präsentiert wurde, sowie die finale Analyse der Phase-II-Studie NORSE (1, 2).
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Medizin

Plattenepithelkarzinom der Haut: Am Arbeitsplatz oft unzureichender UV-Schutz

In Deutschland arbeiten 2 bis 3 Millionen Erwerbstätige überwiegend im Freien und haben somit ein erhöhtes Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Das Plattenepithelkarzinom der Haut ist der häufigste Berufskrebs und ist die dritthäufigste anerkannte Berufskrankheit in Deutschland. Mit einfachen Schutzmaßnahmen lässt sich das Risiko jedoch deutlich reduzieren. Trotzdem schützen sich viele Menschen nicht ausreichend vor UV-Strahlung am Arbeitsplatz. Die Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) sieht zum Beginn der Sommer-Saison Handlungs- und Aufklärungsbedarf.
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Medizin

CLL: Langzeit-Follow-up-Daten zu Venetoclax-Kombinationen

Im Rahmen des 28. Kongresses der European Hematology Association (EHA) wurden kürzlich die Ergebnisse der 6-Jahres-Analyse der Phase-III-Studie CLL14 (1) der Deutschen CLL Studiengruppe (DCLLSG) sowie der 7-Jahres-Analyse der Phase-III-Studie MURANO (2) vorgestellt. Die Studiendaten untermauern einmal mehr die Langzeit-Wirksamkeit und Sicherheit einer zielgerichteten, zeitlich begrenzten Therapie mit dem BCL-2-Inhibitor Venetoclax in verschiedenen Behandlungslinien der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL).
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Medizin

OncoCoach: Kompetenzerweiterung für Pflegekräfte und Entlastung für Onkolog:innen

Im durchgetakteten Praxis- und Klinikalltag reicht die Zeit der betreuenden Onkolog:innen für die Bedürfnisse von onkologischen Patient:innen häufig nicht aus. Als OncoCoach fortgebildete Pflegekräfte können diese Situation entlasten und die Patient:innen während der Therapie enger und kompetenter begleiten. Damit werden nicht nur Nebenwirkungen schneller erkannt, auch steigt die Compliance der Patient:innen, da sie die Zusammenhänge besser verstehen können.
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Hämatologie

DLBCL: Loncastuximab tesirin führt selbst bei stark vorbehandelten Patient:innen zu hohen Ansprechraten

Nach Jahrzehnten Frustration bei der Behandlung von DLBCL-Patient:innen mit Chemotherapie konnte mit der Einführung von Rituximab erstmals ein deutlicher Therapiefortschritt verzeichnet werden. Aber sowohl im Hinblick auf die Erstlinientherapie als auch später bei den rezidivierten/refraktären (r/r) DLBCL sind weitere Verbesserungen nötig, so die Expert:innen während des EHA 2023. Denn ca. ein Drittel der DLBCL-Patient:innen sind mit R-CHOP in der Erstlinie nicht geheilt und die Therapieergebnisse verschlechtern sich in jeder weiteren Linie.
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