Journal Onkologie

Hämatologie

Überblick

Hämatologie: Komplexes Fachgebiet der Inneren Medizin

Die Hämatologie (von altgriech. haima = Blut und logos = Lehre) ist das medizinische Fachgebiet, welches sich mit Erkrankungen des Blutes sowie der blutbildenden und lymphatischen Organe befasst. Als Teilgebiet der Inneren Medizin ist sie eng mit anderen Disziplinen wie der Onkologie, Immunologie, Transfusionsmedizin und Infektiologie vernetzt. Das Spektrum hämatologischer Erkrankungen reicht von häufigen benignen Störungen – etwa Eisenmangelanämie, Thalassämien oder Gerinnungsstörungen wie der von-Willebrand-Erkrankung – bis hin zu malignen Neoplasien wie akuten und chronischen Leukämien, malignen Lymphomen oder dem Multiplen Myelom. Während unkomplizierte Formen gutartiger Bluterkrankungen oft hausärztlich behandelt werden können, erfordern komplexe oder bösartige hämatologische Erkrankungen die Expertise spezialisierter Fachärzt:innen für Hämatologie und Onkologie [1].
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Hämatologie
JOURNAL HÄMATOLOGIE

Mehr als 9.100 Stammzellspenden für Menschen mit Blutkrebs im Jahr 2024

Die DKMS, internationale gemeinnützige Organisation im Einsatz für Menschen mit Blutkrebs und Bluterkrankungen sowie weltweit größte Stammzellspenderdatei, hat ihren zweiten Global Impact Report veröffentlicht. Der Bericht beleuchtet die wichtigsten Erfolge und Kennzahlen im Jahr 2024 sowie persönliche Geschichten von Überlebenden und Menschen, die mit ihrer Stammzellspende Leben gerettet haben. Diese stärken die Mission der Organisation, möglichst vielen Betroffenen weltweit eine zweite Lebenschance zu geben.
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Hämatologie
JOURNAL HÄMATOLOGIE | DGHO 2025

CLL mit rezidivierendem/refraktärem Verlauf: Pirtobrutinib nach BTKi-Vorbehandlung anhaltend wirksam

Als erster zugelassener Vertreter der reversiblen, nicht-kovalenten BTK-Inhibitoren (BTKi) stellt Pirtobrutinib eine wichtige Therapieoption für Erkrankte mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) dar, die unter einer Behandlung mit kovalenten BTKi in Folge eines rezidivierenden/refraktären (r/r) Verlaufs progredient geworden sind. Aufgrund seines innovativen Wirkmechanismus bindet Pirtobrutinib unabhängig von bekannten Resistenzmutationen an die ATP-Bindungstasche von BTK und ermöglicht ein erneutes und anhaltendes Therapieansprechen, erläuterte Prof. Clemens Wendtner, München, bei einem Symposium im Rahmen der DGHO-Jahrestagung 2025. Selbst bei ungünstiger Prognose profitieren Erkrankte von dem gut wirksamen und in der Regel gut verträglichen Inhibitor.
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Hämatologie
JOURNAL HÄMATOLOGIE | DGHO 2025

Carfilzomib: Zehn Jahre als Kombinationspartner bei rezidiviertem/refraktärem Multiplen Myelom

Für den Proteasominhibitor der zweiten Generation Carfilzomib (K) liegen inzwischen zehn Jahre klinische Erfahrung vor. Aktuell ist die Substanz als Kombinationspartner beim rezidivierten/refraktären multiplen Myelom (RRMM) in vier verschiedenen Therapieregimen zugelassen: der Dreifachkombination aus Carfilzomib, Lenalidomid und Dexamethason (KRd), der Kombination mit Carfilzomib, Daratumumab und Dexamethason (KdD), dem Regime aus Isatuximab, Carfilzomib und Dexamethason (IsaKd) sowie der Zweifachtherapie mit Carfilzomib und Dexamethason (Kd). Nachdem klinischen Studien übereinstimmend positive Daten zu Carfilzomib als Therapie-Backbone lieferten, liegen heute auch robuste Daten zum klinischen Nutzen aus der Versorgungsroutine vor, berichtete Prof. Christoph Scheid, Köln, beim Amgen MediaDialog am Rande des DGHO-Jahreskongresses 2025. Dies eröffne immer mehr Möglichkeiten zur personalisierten Therapie des MM.
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Hämatologie
JOURNAL HÄMATOLOGIE

Pirtobrutinib nach BTKi: Neue Optionen für r/r MCL und r/r CLL

Ein Jahr nach Einführung des ersten nicht-kovalenten Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitors (BTKi) Pirtobrutinib zeigt sich für Patient:innen mit rezidivierter oder refraktärer chronisch lymphatischer Leukämie (r/r CLL) sowie Mantelzell-Lymphom (r/r MCL) ein klarer therapeutischer Fortschritt. Die Substanz ermöglicht eine Fortsetzung der BTK-Hemmung trotz vorheriger BTKi-Vortherapie und zeigt in klinischen Studien ein relevantes, anhaltendes Ansprechen bei gleichzeitig guter Verträglichkeit.
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DGHO 2025

Melflufen punktet beim triple-class refraktären Multiplen Myelom

Seit August 2022 erweitert Melflufen das Therapiespektrum für Patient:innen mit fortgeschrittenem, triple-class refraktärem Multiplen Myelom (MM). Für Erkrankte mit mehrfach refraktärer Erkrankung besteht weiterhin ein hoher Bedarf an Therapieoptionen, die auch in späten Linien noch wirksam und gleichzeitig verträglich sind. Mit Melflufen kann dieser medizinische Bedarf ab der vierten Linie adressiert werden, betonten Expert:innen bei einem Symposium von Oncopeptides im Rahmen der der DGHO-Jahrestragung 2025.
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Hämatologie
JOURNAL HÄMATOLOGIE

Hypomethylierende Substanzen in der AML-Therapie: Oral, wirksam, patientenfreundlich

Bei der Behandlung der akuten myeloischen Leukämie (AML) sind Alter und zytogenetische Veränderungen entscheidende Faktoren, erklärte Prof. Haifa Kathrin Al-Ali (Halle) bei einer Fachpressekonferenz bei der DGHO-Jahrestagung 2025. Besonders bei älteren oder unfitten Patient:innen, die keine intensive Induktion erhalten können, müsse die Therapie individuell auf Basis von Krankheitsmerkmalen und Nutzen-Risiko-Abwägungen gewählt werden. Die orale Kombination aus Decitabin und Cedazuridin erweitere nicht nur die Therapieoptionen bei der AML, sondern gestalte diese auch patientenfreundlicher – durch weniger Praxis- und Klinikbesuche und mehr Zeit im sozialen Umfeld.
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Medizin
JOURNAL HÄMATOLOGIE

Asciminib erhält EU-Zulassung zur Behandlung von Erwachsenen mit neu diagnostizierter CML

Die Europäische Kommission hat die Zulassung von Asciminib für die Behandlung von erwachsenen Patient:innen mit Philadelphia-Chromosom-positiver chronischer myeloischer Leukämie in der chronischen Phase (Ph+ CML-CP) erteilt. Damit ist Asciminib nun unabhängig der Therapielinie zugelassen und umfasst sowohl neu diagnostizierte als auch vorbehandelte Patient:innen [1].
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Hämatologie

Praxis-Therapieleitfaden: Ambulante Aufdosierung bispezifischer Antikörper beim Multiplen Myelom

Durch die Einführung von bispezifischen Antikörpern (bsAK) konnte die Therapie des rezidivierten/refraktären Multiplen Myeloms (RRMM) in den letzten Jahren deutlich verbessert werden, was sich durch hohe Ansprechraten und ein tiefes, langanhaltendes Ansprechen auszeichnet. bsAK bieten die Möglichkeit einer vollständig ambulanten Therapie, doch erfolgte die initiale Aufdosierung bisher meist stationär, vor allem aus Sorge vor potenziell schwerwiegenden Nebenwirkungen wie dem Zytokinfreisetzungssyndrom (CRS) und immuneffektorzellassoziierter Neurotoxizität (ICANS). Jüngste Real-world-Daten und erste Versorgungsmodelle belegen nun jedoch die Sicherheit und Machbarkeit einer ambulanten Therapieeinleitung für die meisten Patient:innen. Voraussetzungen sind eine sorgfältige Patientenselektion, standardisierte Überwachungsprotokolle und eine enge Abstimmung mit Notfallstrukturen. Dieser Leitfaden bündelt die aktuelle Evidenz und gibt praxisnahe Empfehlungen für eine sichere ambulante Aufdosierung in Deutschland.
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Hämatologie

Das vitreoretinale Lymphom – Grundlagen, klinische Versorgung, unmet needs und die DECODE VRL-Studie

Das vitreoretinale Lymphom (VRL) ist eine sehr seltene, aggressive B-Zell-Neoplasie mit häufig verzögerter Diagnose aufgrund unspezifischer Symptomatik. Die klinischen Zeichen ähneln sehr der deutlich häufigeren Uveitis intermedia. Biologisch wird das VRL als Variante des primären diffus-großzelligen B-Zell-Lymphoms (DLBCL) des zentralen Nervensystems (ZNS) gesehen; eine weitere Beteiligung des ZNS ist daher häufig. Diagnostischer Goldstandard ist die Pars-plana-Vitrektomie mit zytologischer, immunzytologischer und molekularer Aufarbeitung des Glaskörperaspirats. Im Gegensatz zur konventionellen Diagnostik zeigen neue molekulare Analysen wie das Mutationsprofiling und miRNA-Bestimmung das Potenzial für eine hohe diagnostische Genauigkeit. Eine standardisierte Therapie gibt es für das VRL nicht; es kommen sowohl lokale Ansätze wie intravitreale ­Methotrexat- und Rituximab-Applikationen als auch systemische Therapien zur Anwendung. Ein personalisiertes Therapieangebot soll daher immer interdisziplinär in einem spezialisierten Lymphomboard gefunden werden. Die von der Deutschen Krebshilfe geförderte, multizentrische, prospektive DECODE VRL-Studie validiert aktuell eine standardisierte molekulare Diagnostik, um die bisher hohe Rate falsch-negativer Ergebnisse zu reduzieren und die Diagnosestellung zu beschleunigen.
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Hämatologie

Zulassungserweiterung für Isatuximab – IsaVRd für alle Patient:innen mit de novo Multiplem Myelom

Basierend auf den Ergebnissen der GMMG-HD-7-Studie wurde die Zulassung von Isatuximab erweitert: Der Anti-CD38-Antikörper ist in Kombination mit Bortezomib (V), Lenalidomid (R) und Dexamethason (d) ist seit Juli 2025 auch für die Induktionsbehandlung bei erwachsenen Patient:innen mit neu diagnostiziertem Multiplem Myelom (ndMM), die für eine autologe Stammzelltransplantation geeignet sind, indiziert [1].
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Hämatologie
JOURNAL HÄMATOLOGIE

Fortgeschrittenes Hodgkin-Lymphom: Neue 1L-Kombinationsregime auch für ältere Erkrankte

Bislang sei die Behandlung des fortgeschrittenem Hodgkin-Lymphoms (HL) im höheren Lebensalter eine Herausforderung gewesen, sagte Dr. Justin Ferdinandus, Universitätsklinikum Köln, und Mitglied der German Hodgkin Study Group (GHSG) bei einem Symposium im Rahmen der DGHO-Jahrestagung 2025 in Köln. Von dem im Mai 2025 für die Erstlinientherapie des CD30+ fortgeschrittenen HL zugelassenen Regime BrECADD mit dem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Brentuximab vedotin (BV) profitieren nun aber auch Erkrankte ab 60 Jahren in bemerkenswertem Umfang [1]
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Hämatologie
JOURNAL HÄMATOLOGIE | DGHO 2025

Den Therapiestandard herausfordern: Neue Entwicklungen bei CLL und MCL

Die Therapien der chronisch lymphatischen Leukämie (CLL) und des Mantelzell-Lymphoms (MCL) befinden sich im Wandel: Der Trend geht mit Hilfe von zielgerichteten Therapien hin zur Chemotherapie-freien Behandlung. Allen voran sollen Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitoren (BTKi) der 2. Generation wie Zanubrutinib sowie BTK-Degrader zum Zuge kommen. Aber auch bei den BCL-2-Inhibitoren kündigt sich eine 2. Generation an.
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Mammakarzinom
CAR-T-Zellen und ADCs setzen neue Standards in Hämatologie und Onkologie
DGHO 2025

CAR-T-Zellen und ADCs setzen neue Standards in Hämatologie und Onkologie

CD19-gerichtete CAR-T-Zellen und Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs) prägen eine neue Ära onkologischer Therapien. CAR-T-Zellen verbessern beim rezidivierten oder refraktären diffus großzelligen B-Zell-Lymphom (r/r DLBCL) Überleben und Heilungschancen unabhängig von Alter und Fitness. ADCs wie Sacituzumab Govitecan zeigen erstmals signifikante Vorteile auch in der Erstlinie des mTNBC, wie im Rahmen eines Symposiums während der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) berichtet wurde.
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Hämatologie
JOURNAL HÄMATOLOGIE | DGHO 2025

Low-risk MDS: Einsatz von Luspatercept bei nicht-transfusionspflichtigen Betroffenen

Eine Transfusionspflicht bei Patient:innen mit myelodysplastischen Neoplasien (MDS) ist mit einer erhöhten Sterblichkeit und Risiken für Komorbiditäten verbunden. Bei nicht-transfusionspflichtigen Betroffenen könne es sinnvoll sein, die Zeit bis zur Transfusionspflicht durch eine Behandlung zu verlängern, erklärte Prof. Dr. Aristoteles Giagounidis, Marien Hospital Düsseldorf, im Rahmen eines Symposiums auf der DGHO-Jahrestagung.
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Prostatakarzinom
DGHO 2025

Therapie im Wandel: Fortschritt bei PNH, ITP und Prostatakarzinom

Auf der Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) 2025 standen unter anderem die gezielte Komplementinhibition bei paroxysmaler nächtlicher Hämoglobinurie (PNH), neue Thrombopoetin-Rezeptor-Agonisten bei Immunthrombozytopenie (ITP) sowie die PSMA-Radioligandentherapie im Fokus, die zunehmend in frühere Therapielinien vorrückt.
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Hämatologie
JOURNAL HÄMATOLOGIE | DGHO 2025

Bispezifische Antikörper bei RRMM: „In bestimmten Behandlungssituationen mehr Flexibilität wünschenswert“

Bei der Rezidivtherapie des rezidivierenden oder refraktären Multiplen Myeloms (RRMM) orientieren sich aktuelle Leitlinien an Exposition und Refraktärität. In bestimmten Behandlungssituationen wäre ein flexiblerer Einsatz im Sinne der Betroffenen wünschenswert, erklärte Prof. Dr. Katja Weisel vom Universitätsklinikum Hamburg, im Rahmen eines Symposiums auf der DGHO-Jahrestagung [1].
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