Journal Onkologie

Hämatologie | Beiträge ab Seite 2

Überblick

Hämatologie: Komplexes Fachgebiet der Inneren Medizin

Die Hämatologie (von altgriech. haima = Blut und logos = Lehre) ist das medizinische Fachgebiet, welches sich mit Erkrankungen des Blutes sowie der blutbildenden und lymphatischen Organe befasst. Als Teilgebiet der Inneren Medizin ist sie eng mit anderen Disziplinen wie der Onkologie, Immunologie, Transfusionsmedizin und Infektiologie vernetzt. Das Spektrum hämatologischer Erkrankungen reicht von häufigen benignen Störungen – etwa Eisenmangelanämie, Thalassämien oder Gerinnungsstörungen wie der von-Willebrand-Erkrankung – bis hin zu malignen Neoplasien wie akuten und chronischen Leukämien, malignen Lymphomen oder dem Multiplen Myelom. Während unkomplizierte Formen gutartiger Bluterkrankungen oft hausärztlich behandelt werden können, erfordern komplexe oder bösartige hämatologische Erkrankungen die Expertise spezialisierter Fachärzt:innen für Hämatologie und Onkologie [1].
Lesen Sie mehr 
Deutsche und internationale Real-World-Daten belegten die Relevanz von Mogamulizumab in der Therapie von Mycosis fungoides (MF) und Sézary-Syndrom (SS) und zeigten: In der klinischen Praxis wurden die positiven Wirksamkeitsergebnisse der Zulassungsstudie nicht nur bestätigt, sondern übertroffen – bei gleichbleibender Verträglichkeit.1–4 Finden Sie hier die relevanten RWE-Daten und die Einschätzungen der Professoren Chalid Assaf und Rudolf Stadler.
Lesen Sie mehr 
Medizin
JOURNAL HÄMATOLOGIE

Hodgkin-Lymphom und Kinderwunsch: Verbesserter Fruchtbarkeitserhalt durch BrECADD

Junge Patient:innen mit fortgeschrittenem Hodgkin-Lymphom können künftig mit besseren Chancen auf eigene Kinder nach der Therapie rechnen. Eine internationale Studie unter Leitung der Deutschen Hodgkin Studiengruppe (GHSG) an der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln zeigt: Die neue Chemotherapie BrECADD (Brentuximab vedotin, Etoposid, Cyclophosphamid, Doxorubicin, Dacarbazin und Dexamethason) schont die Fruchtbarkeit deutlich besser als der bisherige Standard eBEACOPP (Bleomycin, Etoposid, Doxorubicin, Cyclophosphamid, Vincristin, Procarbazin, Prednison) – ohne die Heilungschancen zu verschlechtern.
Lesen Sie mehr 
Weitere Inhalte:
Hämatologie
EBMT 2025

cGvHD: Real-World-Daten zu Belumosudil zeigen klinische Relevanz für Europa

Im Rahmen eines virtuellen Pressegesprächs wurden aktuelle Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit von Belumosudil präsentiert. Die Ergebnisse der retrospektiven Real-World-Studie ROCKreal waren zuvor auf der 51. EBMT-Jahrestagung in Florenz vorgestellt worden. „Die Daten zeigen, dass Belumosudil in einem realen klinischen Umfeld höhere Ansprechraten im Vergleich zu den bisher verfügbaren Therapieoptionen erzielen kann“, sagte Prof. Dr. Daniel Wolff, Regensburg. „Und sie sprechen dafür, dass sich die positiven US-Daten auch auf europäische cGvHD-Patient:innen übertragen lassen.“
Lesen Sie mehr 
Medizin
JOURNAL HÄMATOLOGIE

Fehler erkennen: Wie MiROM fehlgefaltete Proteine in Krebszellen aufspürt

MiROM (kurz für „mittlere Infrarot-Optoakustische Mikroskopie“) identifiziert Proteine, indem es mittlere Infrarotstrahlung nutzt, um molekulare Vibrationen zu detektieren. Im Gegensatz zur optischen Spektroskopie, die die Lichtabsorption misst, erfasst die Optoakustik Ultraschallwellen, die entstehen, wenn Proteine Infrarotlicht absorbieren. Diese Absorption führt zu einer minimalen, lokalisierten Temperaturerhöhung, die eine vorübergehende Expansion des umgebenden Mediums und die Emission von Ultraschallwellen zur Folge hat. Durch die Analyse dieser Signale in Echtzeit kann MiROM strukturelle Veränderungen in Proteinen, wie etwa Fehlfaltungen, erkennen. Diese Fähigkeit liefert wertvolle Einblicke in die Reaktion von Krebszellen auf Behandlungen.
Lesen Sie mehr 
Medizin
JOURNAL HÄMATOLOGIE

Neue Reinräume ermöglichen CAR-T-Zell-Produktion in Hamburg

Seit 2018 erweitert die CAR-T-Zell-Therapie in Deutschland die Behandlungsmöglichkeiten bei hämatoonkologischen Erkrankungen. Bislang erfolgt die Herstellung der personalisierten Zellen meist in US-amerikanischen Laboren – mit hoher logistischer Komplexität, langer Wartezeit und erheblichen Kosten. Mit neuen Reinräumen in Hamburg schafft PROVIREX nun zusätzliche Produktionskapazitäten vor Ort. Patient:innen profitieren so von einer schnelleren Verfügbarkeit der Zellen und können diese ohne transportbedingte Kryokonservierung direkt erhalten. Das kann sowohl Zeit sparen als auch die Zellqualität verbessern. Auch die Kosten sinken durch kürzere Transportwege.
Lesen Sie mehr 
Medizin
JOURNAL HÄMATOLOGIE

Isatuximab: CHMP befürwortet Zulassung für transplantationsgeeignete NDMM-Patient:innen

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat eine positive Stellungnahme abgegeben, in der er die Zulassung von Isatuximab in Kombination mit Bortezomib, Lenalidomid und Dexamethason (VRd) für die Induktionstherapie erwachsener Patient:innen mit neu diagnostiziertem Multiplem Myelom (NDMM) empfiehlt, die für eine autologe Stammzelltransplantation geeignet sind. Eine endgültige Entscheidung wird in den kommenden Monaten erwartet.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie
JOURNAL HÄMATOLOGIE | EHA 2025 und EAACI 2025

Avapritinib zeigt langfristige Wirksamkeit und Überlebensvorteile bei systemischer Mastozytose

Neue Langzeitdaten aus mehreren Studien belegen einen nachhaltigen klinischen Nutzen von Avapritinib bei indolenter und fortgeschrittener systemischer Mastozytose (SM). Die Ergebnisse wurden auf dem Kongress der European Hematology Association (EHA) sowie der European Academy of Allergy and Clinical Immunology (EAACI) vorgestellt und zeigen Verbesserungen bei Symptomen, Lebensqualität und Gesamtüberleben.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie
EHA 2025

Akute lymphatische Leukämie: Blinatumomab für die Konsolidierung einsetzen

In der Studie E1910 hatte der Einsatz von Blinatumomab in der Konsolidierungstherapie von Patient:innen mit akuter lymphatische Leukämie (ALL) im Alter von 30-70 Jahren zu einer Verlängerung des Gesamtüberlebens (OS) in der Gesamtpopulation geführt [1]. Während des EHA 2025 wurden die Ergebnisse der Subgruppenanalyse von Patient:innen < 55 Jahre aus der E1910 Studie vorgestellt [2].
Lesen Sie mehr 
Hämatologie
JOURNAL HÄMATOLOGIE

BrECADD als neue Erstlinientherapie beim fortgeschrittenen Hodgkin-Lymphom

Das Hodgkin-Lymphom ist eine seltene, aber ernsthafte Krebserkrankung, die die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigen kann. Die Kombinationstherapie Brentuximab vedotin, Etoposid, Cyclophosphamid, Doxorubicin, Dacarbazin und Dexamethason (BrECADD) hat nun die Zulassung für die Erstlinientherapie erwachsener Patient:innen mit neu diagnostiziertem Hodgkin-Lymphom im Stadium IIB mit Risikofaktoren, III und IV erhalten. In einem virtuellen Fachpressegespräch erläuterten Expert:innen die Wirkweise der Therapie, die Ergebnisse der Zulassungsstudie und mögliche Auswirkungen auf die Behandlungsstrategie.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie
JOURNAL HÄMATOLOGIE

Individuelle Myelomtherapie mit CD38-Antikörper-Kombinationen

CD38-Antikörper-basierte Kombinationen etablieren sich beim Transplantations-ungeeigneten, neu diagnostizierten multiplen Myelom (Ti NDMM) als Behandlungsstandard. Studien wie IMROZ belegen eine hohe Wirksamkeit – auch bei Älteren und Gebrechlichen. Um diese Erfolge in den Klinikalltag zu übertragen, bedarf es einer individuell angepassten Therapie, die Komorbiditäten und persönliche Präferenzen berücksichtigt, wie Expert:innen bei einem Symposium im Rahmen der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) berichteten.
Lesen Sie mehr 
Medizin
BrECADD – der neue Therapiestandard beim fortgeschrittenen klassischen Hodgkin Lymphom in Deutschland

BrECADD – der neue Therapiestandard beim fortgeschrittenen klassischen Hodgkin Lymphom in Deutschland2

Die Aufnahme von BrECADD in die aktuelle Onkopedia-Leitlinie markiert einen bedeutenden Wandel in der Therapie des fortgeschrittenen Hodgkin Lymphoms. ADCETRIS® in BrECADD wird angewendet bei erwachsenen Patient:innen mit bislang unbehandeltem CD30+ HL im Stadium IIB mit Risikofaktoren, III oder IV.3 Die Kombination aus dem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat ADCETRIS® mit Etoposid, Cyclophosphamid, Doxorubicin, Dacarbazin und Dexamethason (BrECADD) hatte sich bereits seit Dezember 2023 als der neue Therapiestandard für Patient:innen bis einschließlich 60 Jahre laut der Onkopedia-Leitlinie etabliert. BrECADD bietet sowohl hinsichtlich des progressionsfreien Überlebens (PFS), der therapieassoziierten Toxizität (TRMB) als auch der Lebensqualität4 signifikante Vorteile.1
Lesen Sie mehr 
Medizin
JOURNAL HÄMATOLOGIE

Positive CHMP-Empfehlung für Daratumumab bei Smouldering Myelom mit hohem Risiko

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat eine positive Empfehlung für die Zulassung von Daratumumab als subkutane Monotherapie bei erwachsenen Patient:innen mit Smouldering Myelom (SMM) und hohem Risiko für das Fortschreiten zu einem Multiplen Myelom (MM) ausgesprochen [1]. Sollte die Europäische Kommission dieser Empfehlung folgen, stünde erstmals eine zugelassene Behandlungsoption für diese Patientengruppe zur Verfügung [2].
Lesen Sie mehr 
Medizin
JOURNAL HÄMATOLOGIE

Zulassungsempfehlung für Ibrutinib zur Behandlung von Patient:innen mit zuvor unbehandeltem Mantelzell-Lymphom

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat eine positive Empfehlung für die Zulassung von Ibrutinib als Erstlinientherapie für das Mantelzell-Lymphom (MCL) ausgesprochen. Die Empfehlung betrifft Ibrutinib in Kombination mit Rituximab, Cyclophosphamid, Doxorubicin, Vincristin und Prednisolon (R-CHOP) abwechselnd mit Rituximab, Dexamethason, hochdosiertem Cytarabin und Cisplatin (R-DHAP) ohne Ibrutinib, gefolgt von einer Ibrutinib-Monotherapie, als Therapie für erwachsene Patient:innen mit zuvor unbehandeltem MCL, die für eine autologe Stammzelltransplantation (ASCT) in Frage kommen [1, 2].
Lesen Sie mehr 
Hämatologie
Mantelzelllymphom: neue Zulassungen für Acalabrutinib
Mantelzell-Lymphom

Neue Zulassungen für Acalabrutinib

Im Mai wurde mit Acalabrutinib in Kombination mit Bendamustin + Rituximab (BR) zum ersten Mal ein Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor (BTKi) zur Behandlung von erwachsenen Patient:innen mit nicht vorbehandeltem Mantelzell-Lymphom (MCL), die für eine autologe Stammzelltransplantation nicht geeignet sind, zugelassen [1]. Zeitgleich erhielt der BTKi als Monotherapie die Zulassung für die Behandlung von erwachsenen Patient:innen mit rezidiviertem/refraktärem (R/R) MCL, die zuvor nicht mit einem BTKi behandelt wurden. Damit erweitern sich die Einsatzmöglichkeiten von Acalabrutinib, das seit 2020 zur Therapie der chronischen lymphatischen Leukämie zugelassen ist [1].
Lesen Sie mehr 
Hämatologie
EHA 2025

Essentielle Thrombozythämie mit mutCALR: Antikörper gegen mutiertes Calreticulin gut verträglich und hoch aktiv

Somatische Calreticulin-Mutationen (mutCALR) sind bekannte Treibermutationen bei BCR::ABL1-negativen myeloproliferativen Neoplasien (MPN) [1]. Klinisch weisen die betroffenen Patient:innen meist das Bild einer essentiellen Thrombozythämie (ET) oder Myelofibrose (MF) auf. Der First-in-class Antikörper INCA33989, der ausschließlich an mutiertes Calreticulin bindet, zeigt im Phase-I-Setting eine vielversprechende Aktivität bei Erkrankten mit Resistenz oder Intoleranz gegen andere ET-Therapien – bei gleichzeitig guter Verträglichkeit [2]. Die Daten wurde als Late Breaking Abstract beim Jahreskongress der European Hematology Association (EHA) 2025 vorgestellt [2].
Lesen Sie mehr 
Hämatologie
EHA 2025

Anti-CD25-Antikörper reduziert GVHD und Mukositis nach Stammzelltransplantation

Methotrexat (MTX) stellt bislang einen zentralen Baustein in der Prophylaxe der Graft-versus-Host-Erkrankung (GVHD) nach allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantation (HSCT) dar. Die Anwendung von MTX ist jedoch mit unerwünschten Nebenwirkungen wie einer verzögerten hämatopoetischen Regeneration und oraler Mukositis assoziiert. Im Rahmen des Kongresses der European Hematology Association (EHA) 2025 wurden nun Studienergebnisse präsentiert, in denen die Wirksamkeit und Sicherheit eines humanisierten, monoklonalen Anti-CD25-Antikörpers als Alternative zu MTX zur GVHD-Prophylaxe bei Patient:innen untersucht wurde, die zuvor eine CAR-T-Therapie und anschließend eine HSCT erhalten hatten [1].
Lesen Sie mehr