Journal Onkologie

Hämatologie | Beiträge ab Seite 16

Dasatinib (DA) erzielt bei chronischer myeloischer Leukämie (CML) eine gute Remissionsrate, jedoch kommt es in 10-30% der Fälle bei den Patient:innen zu einem Pleuraerguss (1, 2). Bei einer Unterbrechung der DA-Behandlung über das Wochenende (5+2) war gegenüber der standard of care (SOC) (7x) die Wirksamkeit nach 24 Monaten nicht unterlegen, zudem war die Pleura- und Herzergussrate in der Erstlinienbehandlung geringer. Prof. Dr. Paul La Rosée, Villingen, präsentierte die finalen Ergebnisse der Phase-III-Studie DasaHIT im Rahmen der EHA-Tagung (1).
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EHA: BrECADD neuer Standard beim fortgeschrittenen Hodgkin-Lymphom

Das Hodgkin-Lymphom ist auch in fortgeschrittenen Stadien meist heilbar, aber die dafür angewendeten Therapien sind sehr aggressiv mit oft lang anhaltenden Nebenwirkungen. Die Deutsche Hodgkin-Studiengruppe (GHSG) präsentierte bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) in Madrid ein neues Regime, das verträglicher und dazu auch noch wirksamer ist als die herkömmlichen Therapien.
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EHA: Quizartinib mindert Lebensqualität bei FLT3-ITD AML nicht

Seit November 2023 ist der FLT3-Inhibitor Quizartinib zur Therapie von Patient:innen mit neu diagnostizierter akuter myeloischer Leukämie (AML) verfügbar, die FLT3-ITD-positiv sind. In der Zulassungsstudie QuANTUM-First hatte Quizartinib in Kombination mit der Standard-Cytarabin- und Anthrazyklin-Induktion, der Standard-Cytarabin-Konsolidierung (die eine allogene Stammzelltransplantation (alloSCT) beinhalten konnte) und der Fortsetzung als Monotherapie nach der Konsolidierung das Gesamtüberleben (OS) der Erkrankten gegenüber der Standardtherapie plus Placebo signifikant verbessert (1). Dabei hatte der Tyrosinkinase-Inhibitor keinen negativen Einfluss auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität (HRQoL), wie auf dem Kongress der European Hematology Association (EHA) 2024 vorgestellte Patient Reported Outcomes (PRO) nun zeigten (2).
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NDMM: Risiko für Progression oder Tod unter Isa-VRd reduziert

In der IMROZ-Phase-III-Studie wird die Ergänzung um den monoklonalen Anti-CD38-Antikörper Isatuximab zu VRd (Bortezomib, Lenalidomid und Dexamethason) bei Patient:innen mit neu-diagnostiziertem Multiplen Myleom (NDMM), die für eine allogene Stammzelltransplantation nicht infrage kommen, untersucht. In der Interimsanalyse wurde das 5-Jahres-progressionsfreie-Überleben (PFS) in dieser Patientengruppe noch nicht erreicht und lag in der Vergleichsgruppe bei 54 Monaten, wie Dr. Thierry Facon, Lille, Frankreich auf dem ASCO 2024 präsentierte (1).
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Multiples Myelom – Neues aus Diagnostik und Therapie

Die Diagnostik- und Therapielandschaft für das Multiple Myelom (MM) hat sich in den letzten Jahren deutlich erweitert, wodurch die Prognose verbessert wurde. Im Folgenden soll eine Übersicht über den aktuellen Stand gegeben werden. Dabei werden Diagnosestandards, die Rolle der Minimal Residual Disease (MRD), Unterschiede in der Primär- und Rezidivtherapie, aktuelle Forschungsaktivitäten sowie eine potenzielle Heilung des MM diskutiert.
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RRMM: Entwicklung/Validierung eines Vorhersagemodells für das Ergebnis nach CAR-T-Zell-Therapie

Die Einführung der chimeric antigen receptor (CAR)-T-Zell-Therapie hat die Behandlung des rezidivierten und refraktären Multiplen Myeloms (RRMM) revolutioniert. Auch wenn mit Hilfe von CAR-T-Zellen zuvor unerreichte Behandlungserfolge erzielt werden können, fehlen bisher Modelle zur Vorhersage des Therapieerfolgs. Es ist daher schwer vorauszusagen, welche Patient:innen am meisten von dieser kostspieligen und aufwändigen Therapie profitieren könnten. In einer internationalen, retrospektiven Beobachtungsstudie wurden daher Patient:innen mit RRMM eingeschlossen, die entweder mit kommerziellen oder akademisch produzierten CAR-T-Zellen behandelt wurden, die gegen das B-cell maturation antigen (BCMA) gerichtet waren. In der Studie wurden die Charakteristika und Ergebnisse von Patient:innen aus Europa und den USA analysiert. Unabhängige Prädiktoren für Rückfall/Progression wurden zur Erstellung eines einfachen Vorhersagemodells (Myeloma CAR-T Relapse (MyCARe)-Modell) verwendet, das im europäischen Kollektiv entwickelt und im US-Kollektiv extern validiert wurde.
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Interview mit Prof. Dr. med. Konstanze Döhner, Klinik für Innere Medizin III, Universitätsklinikum Ulm

Polycythaemia Vera: Auf dem Weg zur Krankheitskontrolle

Bei der Polycythaemia Vera (PV) gibt es neue, interessante Entwicklungen. Bei dieser seltenen ­klonalen BCR::ABL1-­negativen Myeloproliferativen Neoplasie (MPN), die im Wesentlichen durch eine Erythrozytose charakterisiert ist, sind Mutationen im JAK2-Gen die pathogenetische Grundlage. ­Neuere Studien mit Ropeg-Interferon alpha 2b in der Erstlinien­behandlung und Ruxolitinib in der Zweitline zeigen eine Reduktion der JAK2-Allel-Last, was auf krankheits­modifizierende Effekte dieser Substanzen hindeutet. Dies stärkt den Stellenwert von Ropeg-Interferon alpha 2b in der PV-Therapie, was auch in der aktuellen Onkopedia-Leitlinie abgebildet wird (1). Prof. Dr. Konstanze Döhner, Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Innere Medizin III, diskutiert im Interview diese neuen Studiendaten, und gibt Einblicke in die Rolle der JAK2-Mutation sowie weiterer genetischer Faktoren.
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ITP erkennen und behandeln

Die idiopathische Thrombozytopenie (ITP) ist eine erworbene Erkrankung aufgrund einer Autoimmunreaktion gegen Thrombozyten und Megakaryozyten. Charakterisiert ist die ITP, deren klinisches Bild sehr variabel ist, durch beschleunigten Thrombozytenabbau und Blutungsneigung. Prof. Dr. Axel Matzdorff, Klinik für Innere Medizin II im Asklepios Klinikum Uckermark, ist ein international anerkannter Experte, der Patient:innen mit ITP seit vielen Jahren begleitet. In der Podcast-Serie O-Ton Onkologie hat er das klinische Bild, die Diagnostik und die Therapie dieser Erkrankung näher beleuchtet.
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Medizin

Neue Studie untersucht Chemotherapie-freie Behandlung der AML bei älteren Patient:innen

Die akute myeloische Leukämie (AML) ist eine seltene, aber sehr aggressive Erkrankung, die hauptsächlich Ältere betrifft. Nun ist bundesweit eine Studie angelaufen, in der eine neue Dreifach-Medikamentenkombination untersucht wird, die für die Betroffenen weniger belastend ist als herkömmliche Chemotherapien. In Vorstudien konnte bereits die positive Wirkung der einzelnen Substanzen und der Kombination zweier Medikamente nachgewiesen werden. Ziel der DECIDER-2-Studie ist es, die Wirksamkeit und Verträglichkeit dieser neuen Dreifachtherapie zu testen. Die Studie wird vom Universitätsklinikum Freiburg geleitet, an über 30 Studienzentren in Deutschland durchgeführt und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. Interessierte Patient:innen können sich für eine Teilnahme melden.
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CML: Asciminib zeigt überlegene Wirksamkeit versus Standard-TKI

Die Phase-III-Studie ASC4FIRST untersucht Asciminib bei Patient:innen mit neu diagnostizierter Philadelphia-Chromosom-positiver chronischer myeloischer Leukämie in der chronischen Phase (Ph+ CML-CP). Asciminib wurde in der Head-to-Head-Studie gegen die Gesamtheit aller Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) verglichen, die zur Behandlung neu diagnostizierter CML in Deutschland zugelassen sind. Zusätzlich wurde Asciminib nur mit Imatinib verglichen sowie in einer separaten Auswertung gegen alle TKI der 2. Generation (2G) (Nilotinib, Dasatinib und Bosutinib).
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MM: Wie sich aggressive Tumoren früh erkennen lassen

Um beim Multiplen Myelom (MM) schneller und zielgerichteter eingreifen zu können, haben Forschende der Charité – Universitätsmedizin Berlin die Erkrankung zusammen mit weiteren Partnern umfassend molekular untersucht. In einer aktuellen Publikation beschreiben sie, wie sich durch die Erkenntnisse besonders aggressive Tumorvarianten frühzeitig erkennen lassen (1). Das Forschungsteam konnte nachvollziehen, wie sich Veränderungen im Erbgut auf das Protein-Profil der Tumorzellen und damit auf die Krankheitsmechanismen auswirken.
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Wie das Protein STAT3 dem Immunsystem beim Kampf gegen AML hilft

Das Protein STAT3 unterstützt das Immunsystem dabei, leukämische Zellen zu entdecken. In einer Studie haben Forschende den Mechanismus dieser Wechselwirkung aufgedeckt. Die Wissenschaftler:innen wiesen nach, dass STAT3 Einfluss auf die Bildung von Oberflächenstrukturen leukämischer Zellen nimmt, die diese für das Immunsystem angreifbar machen. Fehlen diese Strukturen, können leukämische Zellen der angeborenen Immunüberwachung des Körpers entkommen. Das Zusammenspiel von STAT3 und den Oberflächenstrukturen auf leukämischen Zellen könnte sich als Biomarker für zukünftige Immuntherapien eignen.
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Iptacopan nun verfügbar – Ergebnis aus 20 Jahren PNH-Forschung

In Deutschland ist die neue orale Therapieoption Iptacopan für Erwachsene mit paroxysmaler nächtlicher Hämoglobinurie (PNH) seit dem 1. Juli 2024 verfügbar. Bei einem Symposium anlässlich des Kongresses der European Hematology Association (EHA) stand die Entwicklungsgeschichte des Faktor-B-Inhibitors im Fokus. Die Referent:innen Prof. Dr. Antonio M. Risitano, Avellino, Italien, und Dr. Anna Schubart, Basel, Schweiz, waren maßgeblich an der Erforschung und Entwicklung dieser Behandlungsoption beteiligt.
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Kälteagglutinin-Krankheit: Sutimlimab reduziert Langzeitfolgen

Auf dem 29. Kongress der European Hematology Association (EHA) in Madrid wurde die Bedeutung von Sutimlimab zur Behandlung der Kälteagglutinin-Krankheit (CAD) betont. Sutimlimab bietet eine vielversprechende therapeutische Option, die nicht nur die akuten Symptome lindern, sondern auch die langfristigen Risiken der Erkrankung reduzieren kann. Erste Studiendaten und Real-World-Erfahrungen zeigen positive Ergebnisse, die durch zukünftige Daten des CADENCE-Registers weiter untermauert werden könnten.
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