Endokrine Tumoren und Kopf-Hals-Tumoren
Prof. Dr. med. Michaela KuhlenIn dieser Ausgabe beleuchten wir endokrine Tumoren – z.B. differenzierte Schilddrüsenkarzinome (DTC) als die häufigsten endokrinen Malignome im Kindes- und Jugendalter. Der zweite Schwerpunkt widmet sich den Kopf-Hals-Tumoren, von denen der größte Teil auf Plattenepithelkarzinome (HNSCC) der Mundhöhle, des Oro- und Hypopharynx sowie des Larynx zurückgeht.
Prof. Dr. Michaela Kuhlen
DTC bei Kindern und Jugendlichen sind eine seltene, biologisch und klinisch eigenständige Entität. Mit unserem CME-Beitrag zu Diagnostik, Therapie und Langzeitbetreuung pädiatrischer DTC-Patient:innen heben wir v.a. die Unterschiede zu erwachsenen Patient:innen hervor. Altersadaptierte Therapiestrategien sorgen für exzellente Langzeitüberlebensraten bei diesen jungen Patient:innen, und dies trotz häufig fortgeschrittener Stadien mit lymphogener und pulmonaler Metastasierung. Das anaplastische Schilddrüsenkarzinom (ATC), das Prof. Dr. Knut Mai und Dr. Dominik Soll mit dem Fokus auf die Immuntherapie vorstellen, ist ein seltenes und hochaggressives Malignom. Bereits bei Diagnosestellung weist etwa ein Drittel der Patient:innen Fernmetastasen auf, sodass eine rasche Abklärung mittels Bildgebung, histologischer und molekularpathologischer Diagnostik entscheidend ist. In adrenokortikalen Karzinomen (ACC) lässt sich die Tumornekrose als Zeichen metabolischen Stresses sowohl präoperativ in der Schnittbildgebung als auch postoperativ in der Histopathologie nachweisen. Aktuelle Studien weisen verstärkt auf die diagnostische Wertigkeit von Tumornekrosen für die Diagnose hin, wie Elif Akgündüz, Prof. Dr. Johann Pratschke und Kolleginnen erläutern.
Aktuelle Entwicklungen und klinische Perspektiven der Immuntherapie bei Kopf-Hals-Tumoren stellt Assoc. Prof. PD Dr. Thorsten Füreder vor, in seinem Artikel geht es insbesondere um den Einsatz von Checkpoint-Inhibitoren und neue Kombinationsstrategien. HPV-positiven (HPV+) Tumoren im Oropharynx kommt eine wachsende epidemiologische und klinische Bedeutung zu. Während die präventive Impfung gegen HPV-Hochrisikotypen mittlerweile für alle Jugendlichen empfohlen wird, sind zielgerichtete Therapieansätze im Setting der manifesten Krebserkrankung bislang kein Standard. PD Dr. Konrad Klinghammer berichtet zum aktuellen Stand und den Perspektiven der therapeutischen Impfstoffentwicklung. Karzinome der Mundhöhle in Deutschland machen mittlerweile bei Frauen 1,8% und bei Männern 3,5% aller Krebserkrankungen aus. Bei diesen Patient:innen kann die Atmung tumorbedingt erschwert sein. Um Komplikationen beim Atemwegsmanagement zu vermeiden, müssen Einflussfaktoren wie neoadjuvante Strahlentherapie oder hoher Body-Mass-Index präoperativ sorgfältig evaluiert werden, erklären PD Dr. Dr. Andreas Sakkas und Kollegen in ihrem Beitrag.
Erarbeiten Sie sich jeweils 2 CME-Punkte mit einer Fortbildung zum Osteosarkom von Prof. Dr. Stefan Bielack und Kolleg:innen sowie zur neoadjuvanten und adjuvanten Therapie des frühen und lokal fortgeschrittenen Mammakarzinoms von Dr. David Zurmeyer und Dr. Hans-Georg Lenhard.
Lesen Sie außerdem eine Fortbildung zum Cholangiokarzinom von Prof. Dr. Wenzel Schöning und Kolleg:innen, neueste Studienergebnisse der World Conference on Lung Cancer (WCLC) sowie der European Hematology Association (EHA) mit einem Statement von Prof. Dr. Katja Weisel und Kolleg:innen zum Multiplen Myelom.
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