Journal Onkologie

Diagnostik

NSCLC

Aktivierende EGFR-Mutationen in allen Stadien des NSCLC erfassen

Die L858R-Punktmutation sowie Exon 19-Deletionen – die häufigsten aktivierenden EGFR-Mutationen bei Erkrankten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) – sind über alle Stadien des EGFR-mutierten NSCLC hinweg klinisch relevant. Da die Treiberalterationen prädiktiv für das Ansprechen auf EGFR-Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) sind, bildet die molekulare Testung die Voraussetzung für bestmögliche patientenindividuelle Therapieentscheidungen. Aus diesem Grund sollten alle NSCLC-Erkrankten getestet werden, wobei das Testsystem (Gewebebiopsien, Liquid Biopsy, ggf. Zytologie) je nach klinischer Situation und der vorhandenen Logistik ausgewählt werden sollte. Entscheidend für zuverlässige, zeitnahe diagnostische Ergebnisse sind strenge Qualitätskontrollen, möglichst kurze Tournaround-Zeiten bei der Testung sowie ein zunehmendes Verlangen nach Reflex-Testungen und nicht zuletzt eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener medizinischer Disziplinen.
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NSCLC
POSEIDON-Regime beim metastasiertes NSCLC
Metastasiertes NSCLC

Translationale Evidenz für doppelte Immuncheckpoint-Blockade mit dem POSEIDON-Regime

Das POSEIDON-Regime, eine Kombination aus Durvalumab, Tremelimumab und Chemotherapie, zeigte eine hohe Wirksamkeit beim metastasierten nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) – insbesondere bei nicht-plattenepithelialer Histologie. Es erwies sich in explorativen Analysen ebenso als wirksam in Subgruppen mit Mutationen in den Genen STK11, KEAP1 oder KRAS [1]. Dabei scheint die Gabe des CTLA-4-Inhibitors Tremelimumab, der zeitlich begrenzt gegeben wird, entscheidend zu sein, um Resistenzen gegenüber alleiniger PD-(L)1-Inhibiton, die bei diesen Mutationen beobachtet wurden, zu überwinden [2]. Die Identifikation dieser Patient:innen setzt eine umfassende Molekulardiagnostik noch vor Therapiebeginn voraus.
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SCLC
Diagnostik und Therapie des kleinzelligen Lungenkarzinoms

Aktuelle Entwicklungen in der Diagnostik und Therapie des kleinzelligen Lungenkarzinoms

Das kleinzellige Lungenkarzinom (small cell lung cancer, SCLC) ist durch eine hohe Proliferationsrate und frühe Metastasierungsneigung gekennzeichnet. Trotz der initial hohen Sensitivität gegenüber einer Strahlen- und Chemotherapie kommt es häufig früh zu Resistenzen mit einer entsprechend eingeschränkten Prognose. Aktuell gewinnt die Entwicklung der Therapielandschaft beim SCLC an Dynamik. Nachdem die Einführung der Kombination aus Chemo- und Immuntherapie eine signifikante Verlängerung des Überlebens gegenüber der alleinigen Chemotherapie ermöglichte und bereits als Standard im fortgeschrittenen Stadium des SCLC gilt, zeichnet sich jetzt auch im Stadium Limited Disease (LD-SCLC) ein neuer Standard ab: die konsolidierende Immuntherapie nach Platin-basierter Radiochemotherapie auf Basis der ADRIATIC-Studie.
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Entitätsübergreifend
Künstliche Intelligenz in der Radiologie

Einsatz Künstlicher Intelligenz zur Krebsfrüherkennung und -diagnostik

Eine Krebsdiagnose verändert das Leben der Betroffenen oft grundlegend. Jährlich erhalten laut Bundesgesundheitministerium über 500.000 Menschen in Deutschland diese Diagnose. Je früher sie erfolgt, desto besser sehen in der Regel die Behandlungserfolge aus. Doch die Diagnostik erfordert ausreichend Kapazitäten in der Radiologie – und genau hier besteht vielerorts ein Mangel. Gleichzeitig wächst die Rolle der Künstlichen Intelligenz (KI) in der Medizin stetig. Die Technologie hat das Potenzial, nicht nur die Diagnosegenauigkeit zu verbessern, sondern auch Ärzt:innen zu entlasten und Patient:innen schneller zu behandeln. Insbesondere in der Krebsdiagnostik und -früherkennung zeigen sich bereits heute enorme Möglichkeiten, aber die strukturellen und finanziellen Rahmenbedingungen hinken hinterher.
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Medizin

Erster Test zur Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs

Das Pankreaskarzinom ist die dritthäufigste Krebstodesursache weltweit – auch, weil es meist erst sehr spät erkannt wird. Denn eine Methode zur Früherkennung ist nicht etabliert und der einzige Biomarker, das CA19-9, ist im Frühstadium wenig aussagekräftig. Forschende haben in einer prospektiven Studie untersucht, ob sich bei Risikopatient:innen mit einer Biomarkersignatur aus 12 bzw. 4 Blutmetaboliten Bauchspeicheldrüsenkrebs ausschließen lässt [1]. Die Biomarkersignaturen erreichten dies mit einer Spezifität von 90,4% bzw. 93,6% (CA19-9 alleine nur mit 79,1%). Damit steht erstmals ein Labortest für die Überwachung von Risikopatient:innen zur Verfügung, der den Bauchspeicheldrüsenkrebs in einem noch heilbaren Stadium diagnostizieren kann.
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Hämatologie

Morbus Waldenström – Diagnostik und Therapie in 2025

Morbus Waldenström (MW) ist eine seltene Erkrankung und gehört zu der Gruppe der B-Zell (B)-Non-Hodgkin-Lymphome. Im letzten Jahrzehnt sind klinisch bedeutsame Fortschritte im Verständnis der Pathogenese des MW erzielt worden. Die Kenntnis zweier somatischer Schlüsselmutationen in der Pathogenese des MW in den Genen MYD88 und CXCR4 und daraus resultierende Genotypen beeinflussen das Ansprechen gegenüber kovalenten BTK-Inhibitoren und haben damit Einfluss auf die Wahl zielgerichteter Therapien. Die betroffenen Patient:innen stellen für den behandelnden Arzt oder die Ärztin nicht selten eine besondere Herausforderung dar, da die Patient:innen häufig unter Symptomen leiden, die bei anderen indolenten Lymphomen untypisch sind und die mit nicht unerheblicher Morbidität einhergehen können, so etwa die Polyneuropathie Gerinnungsstörungen oder auch das Auftreten von Hyperviskosität. Das charakteristische klinische Bild des MW beruht einerseits auf Symptomen, die durch die Expansion des malignen B-Zell-Klons auftreten und andererseits auf Symptomen, die durch das teils stark erhöhte Paraprotein Immunglobulin M (IgM) verursacht werden.
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Hämatologie
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Die ALL bei Kindern und jungen Erwachsenen – ein Update zu Diagnostik und Therapie

Die akute lymphatische Leukämie (ALL) ist die häufigste Krebserkrankung im Kindesalter und stellt trotz beachtlicher Fortschritte in Diagnostik und Therapie eine große Herausforderung dar. Die Überlebensraten haben sich durch neue Behandlungsstrategien in den letzten Jahrzehnten auf über 85% verbessert, doch schwere Komplikationen und Rezidive bleiben die Hauptursachen für Sterblichkeit. Dieser Artikel bietet eine umfassende Übersicht über aktuelle diagnostische Verfahren, Therapieansätze und zukunftsweisende Entwicklungen, in der Behandlung von Kindern und jungen Erwachsenen mit ALL.
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Sarkome
Histologiebild eines Osteosarkoms
Interview with Dr. Isidro Cortes-Ciriano (Ph.D.), EMBL-EBI, Cambridge, United Kingdom

Osteosarkom: „We now have a better understanding of tumour biology and have identified a mutation mechanism as a biomarker“

Osteosarcoma is an aggressive bone cancer that mainly affects children and adolescents between the ages of 10 and 20, during the period of rapid bone growth. Clinically, high-grade osteosarcomas are associated with a poorer prognosis because they tend to be more aggressive and metastasise more rapidly. They require intensive treatment regimens that often include a combination of chemotherapy, surgery and, in some cases, radiotherapy. The rare disease often means invasive procedures such as surgery or even amputations for patients. In addition, the tumours often spread to other organs, especially the lungs. For more than 40 years, there has been little progress in treating osteosarcoma – mainly because the complex genetic changes that underlie the disease are not well understood. Now, a groundbreaking new study published recently in Cell [1] has identified a mechanism that occurs in around 50% of cases of high-grade osteosarcoma and contributes to the extreme genetic instability of these tumours. We spoke to the study‘s co-author and group leader at EMBL‘s European Bioinformatics Institute (EMBL-EBI), Dr. Isidro Cortes-Ciriano (Fig. 1).
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Editorial
Junge onkologische Patientin bei ihrer Ärztin
Editorial JOURNAL ONKOLOGIE 2/2025

CAYAs in der Hämatoonkologie

In der Februar-Ausgabe von JOURNAL ONKOLOGIE steht eine besondere Altersgruppe im Fokus: Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene (children, adolescents and young adults, CAYAs). Diese Altersgruppe erfordert bei hämatologischen und onkologischen Erkrankungen eine spezifische Betrachtung, da sich neben den Krankheitsentitäten auch die Pharmakokinetik, der Stoffwechsel sowie Organfunktionen teils deutlich von denen Erwachsener unterscheiden.
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Hämatologie

Neue Entwicklungen in der Diagnostik und Therapie des Smoldering Multiplen Myeloms

Das Smoldering Multiple Myelom (SMM) ist eine asymptomatische Plasmazellerkrankung mit einem hohen Progressionsrisiko zum symptomatischen Multiplen Myelom (MM). Die Risikostratifizierung erfolgt heute anhand erweiterter Modelle, die durch die dynamische Erfassung von Laborparametern eine differenzierte Einschätzung des Progressionspotenzials und eine bessere Vorhersage ermöglichen. Derzeit gibt es zwar keine zugelassenen Therapiemöglichkeiten, in klinischen Studien werden jedoch 2 potenzielle Ansätze untersucht: eine präventive Strategie zur Verzögerung der Progression und ein kurativer Ansatz zur vollständigen Eradikation des neoplastischen Klons. Eine definitive Therapieempfehlung existiert bislang nicht.
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Hämatologie

Die akute myeloische Leukämie – Aktuelle Ansätze zu Diagnostik und Therapie

Die akute myeloische Leukämie (AML) ist eine komplexe, genetisch heterogene Erkrankung, die mit erheblichen diagnostischen und therapeutischen Herausforderungen einhergeht. Im Folgenden werden die zentralen Aspekte der Pathogenese, Epidemiologie und Diagnostik der AML beleuchtet. Des Weiteren werden genetische und epigenetische Veränderungen sowie aktuelle Klassifikationssysteme erörtert. Darüber hinaus wird die Bedeutung moderner molekulargenetischer und zytogenetischer Verfahren dargelegt. Außerdem werden typische klinische Merkmale und Komplikationen, wie beispielsweise die Hyperleukozytose und deren Folgeerscheinungen, erörtert. Der Beitrag bietet einen umfassenden Überblick über den aktuellen Wissensstand und betont die Notwendigkeit weiterer Forschung zur Verbesserung der Prognose.
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Diagnostik

Künstliche Intelligenz als neuer Wegbereiter in der Hämatologie

Das Münchner Leukämielabor (MLL) untersucht eine stetig wachsende Anzahl hämatologischer Proben. Für die Bewältigung dieser Aufgabe wird ein hochqualifiziertes und eingespieltes Team, zu dem u.a. erfahrene Ärzt:innen, Wissenschaftler:innen und technische Assistent:innen gehören, bereits täglich von Künstlicher Intelligenz (KI) unterstützt (Abb. 1). Inzwischen ist für die Entwicklung von KI am MLL ein eigenständiges Team zuständig.
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ZNS-Tumoren

Multiomics-Ansätze erhöhen die diagnostische Genauigkeit in der pädiatrischen Neuroonkologie

Die Vielfalt und Komplexität von Tumoren des zentralen Nervensystems (ZNS) bei Kindern und Jugendlichen stellt eine große Herausforderung für die Diagnostik und Therapie dar. Die Studie Molekulare Neuropathologie 2.0 (MNP 2.0), die Teil des deutschen Behandlungsnetzwerks für pädiatrische Neuroonkologie (HIT) ist, verfolgt erstmals einen unvoreingenommenen, prospektiven Ansatz. Ziel der Studie war es, zu untersuchen, ob die Integration von DNA-Methylierungsprofilen und gezieltem Next Generation Sequencing (NGS) in Verbindung mit einer verblindeten neuropathologischen Referenzdiagnostik die diagnostische Präzision bei ZNS-Tumoren verbessern kann.
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Schilddrüsenkarzinom

Schilddrüsenkarzinome – Diagnostik und Therapie

Schilddrüsenkarzinome zählen mit einem Anteil von etwa 1% aller Karzinome zu den seltenen malignen Tumoren, sie sind jedoch die häufigsten Malignome der endokrinen Organe. Es gibt 5 verschiedene Formen von Schilddrüsenkrebs und zahlreiche Unterformen. Prof. Dr. Volker Fendrich, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Endokrine Chirurgie an der Schön Klinik Hamburg, spricht in der Podcast-Serie „O-Ton Onkologie“ über die Häufigkeit dieser Entität, die Risikofaktoren und über die Therapiemöglichkeiten.
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Diagnostik

Verhärtete Fronten bei der GOÄ-Reform – Clearingverfahren soll Honorarstreit klären

Seit der Entwurf zur Reform der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) bekanntgegeben wurde, herrscht großer Unmut bei ärztlichen Verbänden, insbesondere der technischen Fächer: Sie rechnen künftig mit erheblichen Honorareinbußen. Die Bundesärztekammer (BÄK) versucht nun, die Wogen in einem Clearingverfahren zu glätten. Bis zur Abstimmung über den Reformentwurf beim Ärztetag im kommenden Mai sollen die Differenzen ausgeräumt sein. Doch danach sieht es noch nicht aus.
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Diagnostik

Herausforderung Medulloblastom: Neue Ansätze für einen seltenen Tumor

Das Medulloblastom ist der häufigste Hirntumor bei Kindern, bei Erwachsenen ist es sehr selten, und hält viele Herausforderungen bereit. Prof. Dr. Peter Hau, Leiter der Wilhem Sander-Therapieeinheit Neuro­Onkologie und Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Neurologie am Bezirksklinikum Regensburg, gibt Einblicke in die Unterschiede zwischen kindlichen und erwachsenen Patient:innen, die Bedeutung der molekularen Klassifikation und warum die richtige Diagnose oft zu spät kommt. Erfahren Sie, welche Therapieansätze es gibt und warum eine dringende Verbesserung der Behandlungsstrategien nötig ist.
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Medizin

Ovarialkarzinom: CE-zertifizierter Test identifiziert Kandidatinnen für Antikörper-Wirkstoff-Therapie

Ein neuer immunhistochemischer Begleitdiagnostiktest hat die CE-Kennzeichnung erhalten und ist in Europa verfügbar, um Patientinnen mit epithelialem Ovarialkarzinom zu identifizieren, die für eine gezielte Antikörper-Wirkstoff-Konjugat-Therapie in Frage kommen. Der Test unterstützt die Auswahl von Behandlungen bei FRα-positivem, platinresistentem Ovarialkarzinom und erweitert die diagnostischen Möglichkeiten in diesem Bereich.
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Medizin

MRT-Kontrastmittel Gadoquatran erreicht primäre und entscheidende sekundäre Endpunkte in zulassungsrelevanten Phase-III-Studien

Positive Ergebnisse des Phase-III-Programms QUANTI zeigen, dass ein in Entwicklung befindliches Gadolinium (Gd)-basiertes Kontrastmittel für die Magnetresonanztomographie (MRT) bei einer um 60% reduzierten Gadoliniumdosis im Vergleich zu bisherigen Standarddosierungen die primären und wichtigen sekundären Endpunkte erfüllt hat. In den Studien wurde die Wirksamkeit und Sicherheit des Wirkstoffs in einer Dosis von 0,04 mmol Gd/kg Körpergewicht untersucht. Die Ergebnisse unterstreichen das Potenzial des Kontrastmittels für eine effektivere Bildgebung bei reduzierter Gadoliniumexposition.
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